Arader Zeitung, Juli-Dezember 1926 (Jahrgang 7, nr. 74-147)

1926-07-02 / nr. 74

+ +4 Sorge 74. ; cr de Bezugspreis: für jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag ganzjährig Lei 300.—, für Amerika 3 Dollar, sonstiges — um vorhinein zu bezahlen. Ausland 500.— Lei. Bezugspreis : für die ärmere Bevölkerung wöchentlich einmal Sonntag ganzjährig 150 Lei. Einzelnummer 3 Lei. Arad, Freitag, den 2. Juli 1926, acht Zeilen Goethes, zeigen« das Wort 3­wei, fettgedruckte Wörter das doppelte. 7. Jahrgang. Anzeigenpreis: Der einspaltige Raum 1 Zentimeter hoch 26.— Lei, ein Quadratzentimeter 4.— Lei, »Kleine An­­ Scriftleitung und Verwaltung: Arad, Strada Tribu­­nul Dobra 5-7: (Eve Fitchplab.) Fernsprecher No. 6-39. Ein angeblicher Un­­trag gegen Stripiny. Prag. Die Klerikale Presse meldet, es sei von einem Brünner Arzt ein Attest vorhanden, daß Stribiny an den Folgen einer Krankheit leide und Parasitiker sei. Dieses Attest hätte den Vorwand bilden sollen, um Stribeny auf gewaltsame Weise ins Irrenhaus zu bringen. Stribrny hat gegen den Arzt die Klage überreicht. Ein amerikanischer | VölkerBund. | Paris. Aus Panama wird berichtet : Der panamerikanische Kongreß hat in sein­er heutigen Eigung die Gründung eines amerikanischen Völkerbundes beschloßen. Von allen anwesenden­­ Staaten hat nur Bolivien gegen den Antrag gestimmt, während­­sich die­­ Vereinigten Staaten von Nordamerika­­ "Ber Pre beschloß eine Konferenz­­ von Vertretern aller amerikanischen­­ Staaten einzuberufen, deren Aufgabe es sein wird, die Statuten des neuen Völ­­kerbundes auszuarbeiten. Ein fünfzehnjähriger Räuber. Aus Berlin wird telegraphiert : In einem Personenzug der Eisenbahnlinie Regensburg— Nürnberg wurde eine Kauf­­mannsfrau von einer vermummten Person mit dem Revolver bedroht Herausgabe ihres Geldes aufgefordert. Die Frau hielt sich den Fremden vom und zur­ Leiche und ließ ihn in Nürnberg verhaften. Dier wurde festgestellt, daß der Räuber ein fünfzehnjähriger Realschüler ist. Große Stürme auf dem Schwar­­zen Meer. Aus Konstanza wird gemeldet , Gestern nachts wütete auf dem Schwarzen Meere ein fürchterliches Organ. Der russische Dampfer „Balina“, der auf Verd­ > sieben Rückkehrerfamilien der gewesenen Wrangelarmee als Passagiere hatte, mußte vom bulgarischen Hafen Wara nach Odessa umkehren und in unse­­rem Hafen Zuflucht nehmen. Der ent­­standene Schaden ist sehr groß. Mord wegen einem Stüd Sped. Der hiesige Gerichtshof brachte dieser Tage ein interessantes Urteil über einen Mord, welchen der Nadlacer Lan­­wirt Georg Matoc am 12. März wegen einem Stüd Sped an beim Pereger Einwohner Stefan Kiß begangen hat. Kiß fuhr am genannten Tag auf der Betschkarr Straße mit Wagen nach seiner Gemeinde uns füillte seinen Hunger mit einem Städ Sp:> und Brot, welches ihm aus der Hand auf die Straße fiel. Kiß blieb stehen und ging nach seinem Sped, währendem stieß der Wagen des leicht erregbaren Matoc mit dem Wagen des Kiß zusammen.­­ Es entstand ein Streit, und Matoc stieß Kiß so unglück­­­­lich sein Messer in den Fuß, daß er ihm die Hauptader durchschnitt und Kiß eine Rettung gebracht werden konnte, infolge Blutverlustes gestorben ist. Der Geritzsthof erkannte Matoc des Mordes schuldig und verurteilte ihn, mit Rüde­­­sicht darauf, daß die Tat infolge starker­­ Aufregung geschehen ist, zu einem Jahre­­ Kerker. 5000 Mark für Dana? zug er mei. ei. een m­ eh mr Aasısle „at? EI Pr EEE Au au Ar­­ nme. ZL Ss rr 22124 1 BDDRE 57 Lehe ve *: Ey RE 7x Few. E Im 00.0 SAIL es. Done etc ER, as SCH 002.47 2 30 ren SE , Aue Ammon­­ elle Dres a2 97290009977­ ul zogen EL­ 2 DASS or 2 do [en 2 MS a ey Henrici­­= Italien vermittelt zwischen Rumänien u. Rußland wegen Beffarapien 2 Bukarest. Der „Cuvantul“ behauptet, aus heiter diplomatischer Quelle und aus der nächsten Umgebung des Generals Averescu erfahren zu haben, daß die Re­­gierung große Hoffnungen in eine Ver­­mittlung Italiens zur Lösung der bessarabischen Frage setze. Die Zeitung meldet als sicher, daß Tatonari zum Vertreter Italiens in Moskau ernannt werden soll und daß der Besuch Tschit­­scherins in Rom im September von der italienischen Diplomatie zu einer Ver­­mittlungsaktion in der bessarabischen Frage ausnüben wird. Sollten die Sow­­jets die italienische Vermittlung anneh­­men, so wird Averescu nach Rom reisen, um mit Tschitscherin eine nähere Aus­sprache zu haben. Die Rechnung mit dem Zimmer. Eine 6 Schachtpartie mit dem Bergort. Ein bekannter englischer Bischof, der einige Zeit in seinem Heimatltod­ zur Erholung weilte, kam nach einem längeren Waldspaziergang nach Hause. Unter­­wegs traf er einen verstört aussehenden Menschen, der unter lebhaften Gestikulie­­ren mit sich selber sprach. Der Bischof fragte nach dem Grunde seines seltsamen Benehmens und erfuhr, daß der Mann Schach spiele, und zwar um Geld und mit dem lieben Gott. Lächelnd meinte der geistliche Würdenträger, daß dies wohl sein großes Risiko wäre, da er ja, wenn er verlöre, das Geld dem Himmel nicht zu bezahlen brauche. Der Schauspieler machte den Priester darauf aufmerksam, daß er sich hierin irre, überreichte ihm eine Zehnpfundnote, welche er soeben im Spiel verloren habe, und bat ihn, das Geld an Arme zu verteilen, wodurch ja der Betrag auf Umwegen wieder dem Himmel zusäme, oder in dessen Sinn verwendet würde. Der Bischof, höchlichst ergößt, nahm das Geld, gab es laut Auftrag aus und vergaß schließlich den Zwischenfall. Nach einiger Zeit traf er auf seinen Spaziergängen am gleichen Ort wiederum mit fünf Zügen beim Schach „matt“ den Schachspieler, der ihm erklärte, daß er soeben den himmlischen Rater BS UEG TL IR" Gren. Dier" gemacht habe. „Wie wirst du nun zu deinem Gewinnst kommen ? fragte der Bischof. „Ic bin ohne Sorge“, antwortete der Sonderling, den­n in einem solchen Falle findet sich stets jemand der das Geld für den Himmel auslegt.“ Darauf stieß er einen schrillen Pfiff aus, und aus dem Dickicht des Waldes stürzten fünf Banditen, die den Bischof für Reg­­nung des verlierenden Heraott8 um 500 Pfund erleichterten. Diesmal soll sich der Kirchenfürst seineswegs sehr ergötzt haben. Strafverhör wegen einer Pre­­digt. Wie „Ellenzek“ mitteilt, hat das Gendarmeriekommando in Neumarkt den dortigen reformierten Pfarrer Josef Tot­­falusi vorgeladen und einem peinlichen Verhör unterzogen. Er wurde beschul­­digt, daß er in seiner Pf­edigt am Christi Himmelfahrtstage in der großen reformierten Kirche irredentistische Nei­­gungen fundgegeben habe. Der Pfarrer berief ei darauf, daß seine Predigt streng in religiösem Sinn gehalten wor­­den sei und daß die Leute der Sigurangı, die in dem Gottesdienst wie auch sonst immer anwesend gewesen seien, an seiner Predigt nichts zu beanstanden gefunden hätten, an im. it. Geplantes Attentat gegen den König von Spanien in Paris. Pasis. Die Polizei verhaftete zwei Spanier, die einen Anschlag gegen den König von Spanien anläßlich dessen bevorstehenden Pa­­riser Besuches geplant haben sollen. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt, da die Polizei über die Verhaftungen strengstes Stillschwei­­gen bewahrt. Thronfolger Karl kommt zurück Bukarest. Die „Adeverul“ weiß zu berichten, daß Thronfolger Karl sich mit unserer königlichen Fami­­lie ausgesöhnt hat und laut dem Bariser Berichterstatter der „Chi­­cago Tribune“ in kürzester Zeit wieder nach Hause kommen wird. Der erste Kampf im ee Fi Ta EEE 4­1 Bukarest. Anläßlich der ersten Parlamentstigung protestierte der­­­­ ehemalige Außenminister Duca im Namen der liberalen Partei und Professor Cuza im Namen der Fa­s­­zisten gegen Mißbräuch, welche angeblich bei den Wahlen begangen wur­­den. Die Kammer beglaubigte nach kurzer Debatte die Wahlen von 28 Komitaten­ Die neuen .­­Offiziersgagen. Bukarest. Im Kriegsministerium wird an der Erhöhung der Offiziersgagen gearbeitet. Es wurden im Prinzip fol­­gende erhöhte Gagen festgesett : Leutnant 6800 Rei; Oberleutnant 7534 Lei; Hauptmann 9.882.35 Lei, Major 12.485.40 Lei Oberstleutnant 16.126.85 Lei, Oberst 20.483.90 Lei, Brigadegeneral 27 652.20 Lei, Division­­general 32.574 95 Lei, A­rmeekorpsgene­­ral 38.725 65 Lei monatlich­e Schaft Der Regen bringt es an den Tag. . . Aus Kischinew wird berichtet: Vor zwei Jahren ist in der Nachbar­­gemeinde Ermach­ auf rätselhafte Weise "der Landwirt Efodia Nafu spurlos ver­­schwunden und hinterließ seine bild» hübsche Frau. Die Verwandten verdäch­­tigten die Frau, daß sie ihren Gatten ermordet hatte und die Staatsanwalt­­leitete diesbezüglich auch eine Untersuchung ein, welche jedoc — nach­­dem man der Frau nichts beweisen konnte — resultatlos verlief, so daß die in Untersuchungshaft gewesene Frau auf freien Fuß geseßt wurde. — Der nun in den lezten Wochen über ganz Mitteleuropa niedergegangene Große Regen hat auch in Bessarabien Überschwem­­mungen verursacht und unter anderem­ den Keller der schönen Witwe mit Wasser gefüllt. Um das Haus vor einem Zusammen­­sturz zu schüßen eilten die Nachbaren­­ mit „Freuden der jungen Frau zur Hilfe und schafften das Wasser aus dem Keller. Groß war jedoch ihre Ueberraschung, als sie in einem Winkel des Kellers aus dem aufgeweichten Boden einen mensch­­lichen Fuß Heraushängen sahen und schließlich die noch gut erhaltene Leiche des vor zwei Jahren verschwundenen Nachbarn entdeckten. Die sc­höne lebens­­lustige Witwe wurde sofort verhaftet und gestand unter dem Druck der Bes­weise, daß sie ihren Mann vergiftete und eigenhändig im Kellex vergraven hatte.

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