Textil, 1925 (5. évfolyam, 1-24. szám)

1925-01-01 / 1. szám

A DUNAI ÁLLAMOK'TEXTILIPARÁNAK ÉS TEXTILKERESKEDELMÉNEK SZAKLAPJA SEMI-MONTHLY TRADE-PAPER OF THE WHOLE TEXTILTRADE IN THE DANUBIAN STATES ORGAN BI-MEN SUEL POUR TOUTES LES BRANCHES TEXTILIAIRES DES ÉT ATS DU DANUBE iiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniii niniiiiiiimi iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiimiiiiimiiiMiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiim iiiiiiMiiiiiimiiiiiiitiiiiiuiiniiiuiiiiiiuiiiiiii Redaktion und Administration: Szerkesztőség és kiadóhivatal: BUDAPEST, IV, SEMMELWEIS UCGA 2.7 Előfizetési ór: .........................................................................................................................min...................................mii....................................................... Egész évre K 240.000, félévre K 120.000 Telefon 147-11 Erscheint am t. ti. 15. des Monats Chefredakteur^-Főszerkesztő: O'T T Ó "A'C Z E!L R e d;a'kTe'u'r--S'z'e r'ke’s'zjt'ö: ELEMÉR PAJZS Jahresabonnement Ungarn ................................ K " '240,000--j Deutsch-Österreich . . ö. K. 240,000'-! Tschecho-Slovakeí . . tsch. K 120.-J Jugoslavíen , . . ... Dinar 200-—; Rumänien ....................... Léi 800-­Bulgarien........................... Leva 400--; Deutschl. u. übriges Ausland Schw. Fr. 1S-­ Tagesfragender ungarischen Textilindustrie Die Lage der Textilindustrie. — Gute Beschäitigung der Baumwollindustrie. __ Die Umsatzsteuer, eine Einfuhrprämie für das Ausland. — Drohender Stillstand in der Veredlungs Industrie wegen der Zollunsicherheit. __ Die Frage der Ent­ lastung der hochverzollten Lager Von Felix Adler, Generlaldiirektor der Kattundruck-Industrie A. G., Budapest. Die ungarische Textilwarenerzeugung hat im verflossenen Jahre im allgemeinen günstig gearbeitet. Man darf jedoch be­haupten, dass abgesehen von der Errichtung neuerer Arbeit­stätten, die ihre Lebensfähigkeit noch zu erweisen haben wer­den, die Industriellen wenig zur Verbesserung ihrer Erzeugnisse getan haben. Sie hatten eben mit allen Mitteln dafür Sorge zu­tragen, dass der dringendste Bedarf der Bevölkerung wenigstens teilweise befriedigt werden könne. Bei der Festsetzung der Ein­­fuhrkontingente müssen wohl seinerzeit Fehler unterlaufen sein, die sich leicht aus dem Verbrauche der Textilwaren in Metern gegenüber den Einfuhrlkontingenten in Kilogrammgewicht erklären lassen. Wurden z. B. in den zur Festzetzung der Kontingente herangezogenen Konsumziffern leichte Gewebe eingeführt, so genügte die Meterzahl dem Konsum bei geringem Gewichte der Einfuhr. Die Schweiz entledigte sich ihrer ganzen Vorräte an Efamine und Voilewaren und brochirten Geweben, Nach und nach erst erhielt der Konsum die gewohnten schwereren Quali­täten zugeführt, doch da das Einfuhrkontingent in Kilogramm festgesetzt war, ging die eingeführte Meterzahl kontinuierlich zu­rück. Ausserdeim traten auch wegen der in Ungarn gleichfalls konstatierbaren Verarmung der Stadtbevölkerung Verschiebun­gen in den verwendeten Stoffen ein, statt Seide, Kunstseide und Wolle wurden Halbseide, Halbwolle, hauptsächlich aber Baum­wolle verwendet und speziell die Baumwollfabriken konnten •daher trotz aller Anspannung der Kräfte dem Verbrauche nicht Genüge leisten. Weder in den Fabriken, noch bei den Kaufleuten waren nennenswerte Lager zu finden und der Konsum bezahlte die ge­forderten Preise willig. Es wäre müssig, nachträglich über die ungerechte Verteilung der Einfuhrkontingente Klagen zu führen; vielleicht genügt die Konstatierung, dass es auch in diesem Falle Sieger und Besiegte gab, nicht zum Vorteile des Steuerfiskus. Die fortschreitende Entwertung der ungarischen Krone zwang die Barkäufer ihre Waren in stabilen Valuten zu verkaufen, der Verkehr wickelte sich nur gegen Bargeld ab. In dieser Zeit geriet die Textilwarenproduktion in den Westländern in eine ungeheuere Krise. England, Frankreich, 7falién, die Tschecho­­slovakei und Oesterreich waren in Jugoslavien, Rumänien und Polen durch die Saturierung dieser Länder mit ihren Waren finanziell festgerannt, die Tschechoslovakéi durch die Über­steuerung absolut nicht aufnahmsfähig. In den Produktionslän­­dem saimmelte sich eine riesige Menge an Waren an, und es war nicht zu verwundern, dass bei Öffnung der Grenzen Un­garns im Monate Oktober das Land mit Offerten der Weststaa­ten überschwemmt wurde. Die ungarische Kundschaft, durch das monotone der inländischen Erzeugung etwas ermüdet, er­griff vehement die Gelegenheit, ihre Aufträge an das Ausland zu vergeben und das Inlandsgeschäft geriet umsoeher ins Stocken, als die Regierung es unterliess, gleichzeitig mit der Aufhebung der Einfuhrbeschränkungen die auf dem Gebiete der Umsatzsteuer aufgetauchten krassen Misstände zu beheben. Es ist wohl bereits allgemein bekannt, dass das in Ungarn bestehende System der Umsatzsteuer geradezu eine Einfuhrprä­mie zu Gunsten der ausländischen Industrie und des ausländi­schen Handels darstellt. Der ausländische Fabrikant, der seine Ware direkt an die letzte Hand liefert, sichert sich bei uns Ersparnisse von 6—-9% und auch mehr nach dem Werte der ver­kauften Ware. So wird also der der ungarischen Industrie im neuen autonomen Zolltarifgesetze zugebilligte Zollschutz um 6— 9% und auch mehr reduziert. Auch die Unsicherheit bezüglich des Umrechnungsschlüssels der Zölle, sowie die Unsicherheit be­züglich der Fixierung der Zölle in den zu gewärtigenden neuen Handelsverträgen wirkt auf den Absatz unserer Erzeugnisse hem­mend ein und es wird eine lebhafte Nachfrage des Verbrau­chers, also des wirklichen Bedarfes nötig sein, ulm der allgemein eingerissenen Kaufunlust des Handels entgegen zu wirken. Den inländischen Erzeugern droht bei Herabsetzung der Zölle eine em­pfindliche Einbusse an ihren Lagern in halb- und ganzfertiger Ware und auch in dieselm Punkte wird der ausländische Fabri­kant gegenüber den inländischen Erzeugern einen Vorzug gemes­sen. Während nämlich das Ausland vom Tage der Geltung der ermässigten Zölle seine Waren zu den neuen Zollsätzen ein­führen kann, muss das Inland an seinen Lagerbeständen einen re­spektablen Verlust in Abschreibung bringen. Die Zeitspanne zwischen Beendigung der Vertragsverhandlungen und dem Ein­reichen der Handelsvertragsoperate in Parlament wird die un­garische Industrie, die wie die Veredlungsindusfrie zollpflichtige Halbfabrikate verarbeitet, zwecks Verhinderung der Erhöhung der aus der Ermässigung der Zölle entstehenden Verluste zum gänzlichen Stillstände zwingen, wenn die Regierung sich nicht entschliesst auf die hochverzollten Lager eine Vergütung der bezahlten Mehrzölle zu leisten. Sollte sich die Regierung nicht dazu entschliessen können, bei den hochverzollten Lagern die Mehrzölle den betreffenden Fabrikanten zurück zu vergüten, so gibt es nur ein Ausweg; die Organisierung von Zollvered­lungsfreilagern nach bewährtem österreichischem Beispiele in die Wege zu leiten, um der Industrie die sonst unvermeidlichen hohen Verluste zu ersparen. Unter den geschilderten Verhältnissen sehen wir der zu­künftigen Entwicklung unseres Geschäftes wenigstens bis zu dem Zeitpunkte der gänzlichen Erledigung der schwebenden Zoll­­fnagen mit einer gewissen, wohl nicht unbegründeten Skepsis entgegen.

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