Corvina, 1880 (3. évfolyam, 1-32. szám)

1880-01-14 / 1. szám

i ) — 2 — Eötvös und Hartleben. Der Dichter des „Karthäuser" und tiefe Denker, unser unvergesslicher Baron Josef Eötvös beabsich­tigte im Jahre 1863 seine „Gedanken" in deutscher Übersetzung herauszugeben. Durch die Güte des Herrn H. Tietz sind wir in den Besitz der diesbezüglich ? . I geführten Correspondenz gesetzt, die wir — weil in deutscher Sprache geführt — deutsch wiedergeben. Abgesehen davon, dass diese Briefe Eötvös' an und für sich interessant sind, bieten sie auch gleichzeitig ein literarhistorisches Factum. Es wurde nämlich oft die Vermuthung ausgesprochen, dass Eötvös einige sei- ( ner Werke, namentlich den „Karthäuser" und die „Ge­danken" ursprünglich deutsch geschrieben habe und ( sie dann erst ins Ungarische hätte übersetzen lassen. , Diese Vermuthung nun wird wenigstens mit Bezug auf letzteres Werk wiederlegt. Am 15. November 1863 schreibt Eötvös an A. ; Hartleben nachstehenden Brief: Euer Wohlgeboren ! Ich habe heute an Dr. Falk die Bitte gerichtet, mir von der Übersetzung meiner „Gondolatok" das ' Manuscript oder wenigstens die Aushängebogen mit­zutheilen, da es mir unerlässlich scheint, dass nach­dem die Übersetzung als Original herausgegeben wird, ich dieselbe vor dem Druck durchsehe. — Ich er­suche Sie in der Druckerei das hiezu nöthige zu ver­anlassen. — Zugleich ersuche ich Sie mir gefälligst die Bedingungen mitzutheilen, unter welchen Sie den Verlag der deutschen Übersetzung übernehmen wol­len. — Ich glaube es wäre am Zweckmässigsten wenn Sie bestimmen würden, wie gross Sie die Auf- > läge machen wollen, und was Sie per Auflage an Honorar an mich zahlen. Von der ersten Auflage < wäre dasjenige was Sie Dr. Falk für die Uber-Setzung zahlen, wie natürlich abzuziehen. — Da sich ähnliche Geschäfte brieflich besser behandeln lassen, so ersuche ich Sie mir hierüber Ihre Ansichten zu schreiben. Mit ausgezeichneter Achtung Ihr ergebenster > Eötvös. Hartleben beeilte sich, darauf in folgendem zu j antworten : Hochgebomer Freiherr! Vor einigen Tagen machte mir der Buchdrucke- ' rei-Direktor Falk die Anzeige, dass sein Bruder Dr. M. Falk in Gemässheit seiner Zusage nicht ermangeln wird, die Aushängebogen des Werkes „Gedanken" Euer ' Hochgeboren zu übersenden. Ich beeilte mich sogleich / dies Euer Hochgeboren mitzutheilen, war aber leider zweimal so unglücklich Euer Hochgeboren nicht zu j Hause zu treffen. Ausser diesem, war auch noch ein weiterer Grund massgebend, warum ich persönlich be- < lästigen wollte, ich habe nämlich, natürlich mit Ihrer Erlaubniss, die Absicht, den „Gedanken" das gelun­gene Portrait das Hr. Verfassers beizugeben, und wollte daher anfragen, ob es mir im Genehmigungsfalle ge­stattet sei, das bei Simonyi hier aufliegende hübsche Brustbild Euer Hochgeboren als Vorlage der natürlich etwas kleineren Lithografie zu gebrauchen, oder ob vielleicht Euer Hochgeboren im eigenen Vorrath eine wünschenswerthe derlei Fotografie besitzen, nach wel­cher sodann das Brustbild durch den Zeichner ange­fertigt würde. — Eine, auf dieses mein Ersuchen bezügliche Antwort würde mich sehr beglücken. In Betreff gütiger Anfrage Avegen Übernahms­bedingungen der deutschen Originalausgaben des Wer­kes „Gedanken" beehre mich folgend zu antAvorten. Ich gehe nämlich von der Basis aus, als ob ich mit Rücksicht auf das schon Vorhandensein der ung. Originalausgabe , für jeden Bogen des in meinem Verlage erscheinenden deutschen Originalwerkes ein Honorar von 20 fl. 0. W. zu zahlen hätte. Nachdem nun Hr. Dr. Falk die Übersetzung be­sorgt, derselbe aber für derlei Arbeiten mit 10 fl. OW. Übersetzungsgebühr per Bogen honorirt wird, so bleiben für den Herrn Verfasser per Bogen Aveitere 10 fl. OW. und zwar bei der ersten Auflage mit blos 1250 Exemplare. Sollte sich die NothAvendigkeit einer zweiten Auflage der „Gedanken" ergeben, so hätte solche gleichfalls in meinem Verlage zu erscheinen, die Stärke der Auflage wäre nicht höher als 1500 Exemplare und würde ich mir als Honorar für diese zAveite und aller folgenden Auflagen 250 fl. OW. zu offeriren erlauben. Bei Berechnung des Honorares der I. Auflage ist die Bogenzahl der deutschen Orig. Ausgabe allein massgebend. Ob Euer Hochgeboren Hrn. Dr. Falk nun selbst das Honorar für die Übersetzung ausfolgen Avollen, oder ob ich dies thun soll, dies bleibt ganz dem Ermessen Euer Hochgeboren anheimgestellt. Mit nochmaliger Bitte um hochgeneigte Beantwor­tung meiner ergebenen Anfrage betreff der Foto­grafie, zeichne mich mit dem Ausdruck ganz beson­derer Hochachtung Pesth, den 19. Nov. 1863. Ergebenst A. Hart leb cn. (Fortsetzung folgt.) A könyvkereskedelem története. Schürmann Ágost után A. K. (Folytatása és vége.) Az újdonságok megküldése s a conditiósiizlet kifejlődése óta Lipcse a hely, hol a könyvárusok, commissionáriusok által, egymással folytonos érint­kezésben vannak. Minden kereskedő mintegy utalva

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