Német nyelvű szakcikkek (1893)

Dr. S. Schwarz: Zur Therapie der Dysenterie

Separat-Abdruek aus Kr. 36 der „Internationale Klinische Rundschau“ 1893. Zur Therapie der Dysenterie. Von Dr. S. Schwarz, Konstantinopel. Für wenige Krankheiten sind so viele auf wissenschaftlicher Basis beruhende Medikationen vorgeschlagen und angewendet worden, wie für die Dysenterie, allein zu einer sicheren Therapie ist man bisher nicht gelangt. W. Janowski (Warschau), der in neuester Zeit in der Chronica Lekarska alle Behandlungsmethoden dieser Krankheit ausführlich bespricht, kommt zu dem Schlüsse, dass es gegen schwere Fälle keine Mittel gehe, während leichtere Fälle durch jedwede Behandlung zu heilen seien. Auch ich war lange Zeit hindurch derselben Ansicht, habe diese aber in den letzten fünf Jahren allmählig aufgegeben, und darf es heute aussprechen, dass jeder noch so -schwere und veraltete Fall in kurzer Zeit geheilt werden^kann. Im Laufe meiner 22jährigen hiesigen Praxis habe ich eine Unzahl Dysenterie- Kranke zu behandeln Gelegenheit gehabt, weil erstens die Krankheit hier viel häufiger vorkommt als in Europa, und zweitens fast täglich von Egypten, dem rothen Meere, Indien u. s. w. schwere und veraltete Fälle eingeschleppt werden. Ich wandte die verschiedensten Mittel an und hatte den relativ besten Erfolg noch mit Secale cornutum, welches ich aber bei Frauen nicht immer auwenden konnte . Selbstredend richtete ich mein Augenmerk hauptsächlich auf die Diät und kam oft in Verlegenheit bei Personen, welche gegen Milch und andere flüssige Nahrung eine förmliche Idiosynkrasie haben, sowie bei Individuen, die so herabgekommen waren, dass sie hei strengerer Diät an Erschöpfung zu Grunde gegangen wären. Andererseits war es mir aufgefallen, dass die sogenannten Wunderdoktoren, deren es hier eine Unzahl gibt, diese Krankheit oft mit erstaunlich gutem Erfolge behandeln. Bekanntlich konsultirt die Mehrzahl der orientalischen Bevölkerung bei einer ganzen Reihe von Krankheiten nicht den wissenschaftlich gebildeten Arzt, sondern den Hodscha (Priester), weise Frauen, oder den empirischen Arzt, der die Heilkunst vom Vater und Grossvater ererbt hat. Die Thätigkeit dieser Leute ist in vielen Fällen weder nützlich noch schädlich, immerhin besitzen sie gewisse Vegetabilien, durch die einige Krankheiten geheilt werden. Ich habe mich viele Jahre hindurch bemüht, die Mittel ausfindig zu machen, welche sie gegen die Dysenterie anwenden, doch gelangte ich nur äusserst schwer und langsam zu meinem Ziele, da sie die Kenntniss ihrer Medikamente streng geheim halten. Auch wird diese Krankheit, je nach der Gegend, durch verschiedene Mittel kurírt. Nach und nach brachte ich es aber heraus, dass man sich hauptsächlich der Rosen, der Granatwurzelrinde und der Myrobalanen bedient. Letztere sind die Früchte eines in Indien einheimischen Baumes, Terminalia Chebula Willd..

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