Der Spiegel, 1829. július-december (1. évfolyam, 52-104. szám)

1829-09-16 / 74. szám

592 Literatur. „2Í r n otto." Romantische Erzählung i« fünf Gesängen von M. Langenschmartz. Wien, 1829, bei M. Chr. Adolph *). Wir beeilen unS, den Lesern unserer Blätter diese interessante, werth­volle Gabe, das erste groß ere Werk eines talentvollen jungen Man­nes anzuzeigen, zu dessen Lobe wir ohne Weihrauchverschwendung mit gutem Gewissen Vieles sagen zu können glauben. Die Spannung der Leser erregt besonders der Beginn der Erzählung im ersten Gesang, und wenn auch einzelne Partieen nicht eine Vollendung bis auf den lezten Pinselstrich beurkunden; so befriedigt doch die durch's ganze schreitende, wahrhaft poetische Idee einer sühnenden Vergeltung, die am Schlüsse treffend hervortritt. Der Vers ist im Ganzen genommen fließend, die Sprache schön und klangvoll, so daß der Dichter, dem wir zu dieser gelungenen ersten Spende herzlich Glük wünschen, sich muthig cm neue Aufgaben dieser Art wagen möge. Die gefällige, mit geschmakvollem Titelbild und Umschläge versehene Auflage, aus Adolphs Offizin in Wien, eignet das Werkchen, bei seinem geringen Preis von 48kr. C.M., mit Recht zu einem eben so gehaltvollen als unterhaltenden Sollet# tengeschenk für Damen. D. Theater in Pesth. Unsere liberale Tbeaterdirektion überließ dem um das Pesther Theater so verdienten Schauspieler, Herrn Wilhelm Melchior, am 14. Sept. eine freie Einnahme. Er wählte „das Haus Barcelona," worin er den Alfons gab, und bewährte noch immer den Künstler, der mit einem finnigen Spiele viele Gewandtheit und eine herrliche Thea­­terfiguv verbindet. Er hatte mehrere höchst gelungene Momente und das Publikum ließ ihm volle Gerechtigkeit widerfahren. Auch Mad. Melchior, Clara, war eine liebliche Erscheinung, sie bewegte sich mit vieler Unbefangenheit und legte viel Leben in il>r zartes Spiel.— Hr. Volkmar, Roderich, war wie immer vortrefflich; er wußte seine Rolle von der rechten Seite auszusassen und amtete durch seine durch­dachte Darstellung allgemeinen Applaus. — Wenn wir endlich sagen, daß Herr Grimm den Garcias gab, so brauchen wir nicht erst hinzu­zufügen , daß diese Rolle in ben besten Händen war. — Das Haus war ziemlich voll Möge Hr. Melchior, der iezt Pesth verlaßt. die Ausnahme und den Beifall überall fittben, ber ihm in Pesth so reich­lich zu Theil ward. — l. *) Pesth bei Hartleben und W i g a n b zu haben. Abbildung Nr. LXXIV. Neueste Pariser Möbel. Herausgeber und Verleger Franz Wiesen.

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