Studia Slavica 13. (1967)

1-2. szám

2 F. Gregor Das morphologische System paßt sich den Forderungen einer fremden Sprache schwerer an, aber trotzdem ist auch auf diesem Gebiet ein gewisser ungarischer Einfluß zu beobachten, auch gibt es in der Sprache der ungar­ländischen Slowaken viel mehr syntaktische Erscheinungen, deren ungarischer Ursprung zweifellos ist.6 Der Wortschatz einer Sprache reagiert immer am empfindlichsten auf jeden fremden Einfluß. Da die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politi­schen Änderungen die ungarländischen slowakischen Siedlungen durch ungari­sche Vermittlung erreichten, kamen im Laufe der Zeit immer mehr ungarische Wörtern in ihre Sprache, vor allem Wörter, die die erwähnten Änderungen widerspiegeln. Parallel damit machen sich in immer größerem Maße auch Lehnübersetzungen bemerkbar. In der fortgeschrittenen Periode der Zwei­sprachigkeit verschwindet aber dieser zwangsmäßige Umstand und nun ist nicht mehr die Übersetzung die Hauptform der Entlehnung, sondern die Verwendung des ungarischen Ausdrucks. Die Benützung der ungarischen Ausdrücke geschieht oft unbewußt.7 2. Ein ähnlicher Prozeß ist nicht nur bei der Entlehnung einzelner Wörter, sondern auch bei der von bildlichen Ausdrücken und Kompositen, sowie Wortfügungen und ganzen phraseologischen Einheiten zu beobachten. Hier denke ich in erster Linie nicht an die gelegentlichen, in weiterem Sinne gebrauch­ten Wortfügungen — die übrigens auch in einer schönen Anzahl bei den ungar­ländischen Slowaken Vorkommen — sondern an das regelmäßige Eindringen der ungarischen phraseologischen Wortfügungen im engeren Sinne in die Sprache der ungarländischen Slowaken.8 Ich denke in diesem Falle also nicht an Bei­spiele wie z. B. pénzt keres ’erwirbt Geld’ = zahledal ~ vihledávat (~zaräbal) Sä,9 peniaze hladajú, zaMadávajú Isz, hladat (~ zaräbet) Gg, (posol do roboti) periezi Medac ( zarobic) Sp, zahladat ( ~ zarobil) Szs; esik a hó ’es schneit’ = 6 Vgl. J. Stolc, Nárecie troch slovenskÿch ostrovov v MacTarsku. Bratislava 1948; Gregor, a. a. O. 7 Vgl. Gregor, a. a. O. 258. 8 Mit Rücksicht darauf, daß von ungarisch—slowakischen sprachlichen (mundart­lichen) Beziehungen die Rede ist, berücksichtige ich sowohl die ungarische wie auch die slowakische Fachliteratur, insbesondere was die Definition der Redewendung anbelangt. Vgl. O. Nagy G., Mi a szólás? A Magyar Nyelvtudományi Társaság Kiadványai. No. 87. Budapest 1954; Fábián P.—Szatmári I,—Terestyényi F., A magyar stilisztika vázlata. Budapest 1958, 59 — 64; A Magyar Nyelv Értelmező Szótára. 1. Budapest 1959, 27 — 28; J. Mihál, Zo slovenskej frazeoíógie: Slovenská reő 24 (1959) 257 — 271; F. Koőiá, Poz­­námky к spracovaniu frazeoíógie v Slovníkuslovenského jazyka: Slovenská reő 26 (1961) 269 — 280; J. Mistrík, Praktická slovenská stilistika. II. vydanie. Bratislava 1963, 55 — 57; E. Pauliny—J. Ruziöka—J. Stolc, Slovenská gramatika. Stvrté, prepracované a doplnené vydanie. Bratislava 1963, 125 —128. 9 Die Abkürzungen der Forschungspunkte: Sá = Sári, Isz = Isaszeg, Sp = Sajó­­pálfalva, Szs = Szarvas, Si = Sárisáp, Me = Miske, Ai = Albertirsa, Kk = Kiskőrös, Ecs = Ecser, Mn = Márianosztra, Kp = Kóspallag, Nó = Nógrád, Bé = Bér, Sh = Sámsonháza, Nh = Nagyhuta, Bk = Bükkszentkereszt, Mny = Mucsony, Ke = Kesz­­tölc, Vsz = Vértesszőllős, Psz = Pilisszántó, Tk = Tótkómlós. — Eingehender unter­suche ich nur die Phraseologie von Kc, Vsz, Psz (westslowakisch) von Tk (mittelslowakisch). Das von mir entworfene Bild ist selbstverständlich bei weitem nicht vollständig, bietet aber trotzden einen zuverlässigen Querschnitt des Sprachgebrauchs. Studia Slavica Hung. XIII, 1967

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