Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. február (65. évfolyam, 27-50. szám)

1918-02-01 / 27. szám

I Der Kürgerkrreg Ur Rnßland. Tie Kämpfe in Südrutzland. Peters burz, 31. Januar. (V. T.-U.) Die Sowjettruppe.n haben sic der wichtigen Station Bachmatsch bemächtigZ Di Offiziere, Unteroffiziere und Adeligen haben sich nac Kietv zurückgezogen, das von allen Seihen um zingelt ift. Da die Zentralrada das Vertrauei der ukrainischen Soldaten und Arbeiter verloren Hal organisiert sie eine Weiße Garde, die aus Unter offizieren. Adeligen nnd degradierten polnischen un! russischen Offizieren besteht. . -Petersburg, 31. Januar. (P. T.-A.) Wie aus Sebastopol gemeldet wird sind die Städte 5^ertsch, Theodosia und Aaltl in die Hände der Sowjettr u p p en gefal len. Bei Sinferopol leisten 7000 tatarisch Soldaten Widerstand. Atan erwartet stündlich di> Einnahme von Orenburg. Der .KosakengeUera Dutow ist geschlagen. Petersburg ohne Zeitungen. jTelcgramm des Peftcr Lloyb.s Hamburg. I. Februar. Wie aus Petersburg gemeldet wird, erschein! dort feit mehreren Tagen keine Zeitung. Dei Ausbruch großer Unruhen ist in Anbetracht de: zunehmenden Vcrsorgungsnot jeden Augenbliä z u e r w a r t e n. Die Devolutiott in Fiunlattd. Die Kämpfe zwischen der Noten und der Weißen Garde Stockhol »l, 30. Januar. (Svenska Telegram Byran.) Nachdem das Finn­ländische Telegrammbureaui von der R o i e n G a r d e g e s'ch l o s se n worden ist, telegraphiert unser S P ez i a l k o r r e s p o n d e n t, daß in Hel­­singfors andauernd Ruhe herrscht. Viele Russen aus der Zivilbevölkerung reisen ab. Ein K a m p f z w i s ch e n d e r R o t e n u n d d e I Weißen Garde findet augenblicklich be! Sibo statt. Die Schutzkorps kämpfen überall ruhmvoll. Sie verfügen über Kanonen. Die Rote Garde hat den Landeshauptmann von Wiborg und einige Stadtbevoll­mächtigte e i n g e k e r k e r t. In der Nacht vom Monta-g zum Dienstag fand b e i der Station Kenere ein Kainpf statt, wobei von Noten Gardisten'82 getötet, 127 ver­wundet wurden. Die Weiße Garde verlor acht Tote und einen Ver w u ndeten. Der Postchef von Jamaleinen wurde durch eincn Postillon ersetzt. Regienrng der Arbeiter und Bauern. HelsinglorS, 31. Janurr. (P. T.-A.) Hier ist die Negierung der Ar­beiter und Bauern verkündet worden. Petersburg von Finnland abgcfchnitten. A »I st erÄam, 91. Januar. Die Times melden: Petersburg ist infolge Vernichtung der Brücken und Zerstörung der Eisenbahnlinien in dem Gefechte bei Wiborg völlig von Finnland abgeschnitten. Der rttssrsch-MMättifche Konsiikt. Abbruch der diplomatischen Beziehungen. lTelègramm drs Pcstcr Lloyd.I Berlin, 1. Februar. Von der Schweizer Grenze wird berichtet: Die Daili) Mail meldet aus Jassy: Die rumänische Regierung notifizierte am 2 9. Januar den Abbruch der diplomati­schen Beziehungen mit Rußland, soweit dieses durch die Bolschewiki vertreten wird. Für die Russe n im Bezirke Jassy wurden Vor­schriften erlassen, wodurch diese den feindlichen Staatsangehörigen gleichgestellt werden. Die Nachricht von der Demission des Kabi - nettsBratianu bestätigt sich nicht. Die Kämpfe in Beßarabien. Amsterdam, 3>. Januar. Nach einem hiesigen Blatie erfahren die Times aus Petersburg, daß Abteilungen russi­scher Roten Garden nach Beßarabien ge­schickt wurden. Auch verschiedene Frontregimen­ter, Infanterie* mit Artillerie, erhielten Befehl, nach Beßarabien abzugehen. Die Kampfe in Italien. Disziplinlosigkeit und kriegsfelndlichs Propaganda in Italien. Budapest, 1. Februar. , Eine große Zahl in den besstzlen Gsbisten Vorgefun­dener R e s e r v a tb e f c h l e 4 t a l i e n i s ch e r K o ni-­­manden läßi deutlich erkennen, daß sich die it.nlicnische -Heeresleitung bemüßigt sah, gegenüber der im .Heer.c immer mehr auftretenchen Disziplinlosig­keit und kriegsfeindlichen Propaganda die schärfsten Maßnahmen zu ergreiiLv. So verweist ein Befehl des Oberkommandos vom 4. Januar darauf, daß von au Urlaub befindlichen Mannschaftspersoncn sowohl durch Reder als auch in Briesen an Abgeordnete eine emsige kriegsfeind liche Propaganda betrieben werde, mit dem Beifügen, das die „Propagandisten ohne Erbarmen zu vernichten sind!". Eil Reservatzirkular vom 10. Februar betont, daß diese Propa ! ganda nicht nur nicht aufgehört, sondern weitere Verbreitung ! gefunden habe. Ein Befehl des 8. Armeekorps vom 19. Mars verlautbart den Beschluß der geheimen Sitzuyg des Sozin listenkongresses auf Erhöhung kriegsfeindlicher Prüpagand.a bei Vermeidung von revolutionären Unternehmungen. Eil Befehl der öO. Division vom 24. März wendet sich gegen di! Organisation, die auf dem Gebiete der D e sc r t i o n s v e u l e l t ll n g betrichen wird. Hier ist von Komitees die Rede, di-, einzellve Reginlenter bei dell nächsten illktionen zur Meutere­­verleiteil wollen. Eine Verordnung der 2. Armee voir 6. April läßt erkennen, daß die-Aktion zur -Schaffl^g unt . Verbreitllng eines kriegsseindlichen Geistes ziemlichen Um­fang angenommen h-'ttè. Ein Zirkular des-Kommandos del Zone von Görz vom 11. April führt Zentren'der revol::­­tionären und kriegsfeindlichcn Propaganda an. die Soldater l'nd Zivilpersonen in ihren Reihen hat und für die bereite Sammlungen eingeleitet wurden. Noch am 4. Sevtcmber er­läßt das Oberkommando ein gcheinies Rundschreiben, in dem auf die zahlreichen fchweren Fällcvoli Zu ch.t l o f i g­­keit aufiner^fam gemacht wird, die von Soldateil anläßlich von Eisenbahllbeförderungen begangen wurden. Es wirp unter anderein darin vorgefchriebcn, daß dir aus den Eifenbahnelt anläßlich Ortsverâllderungen und Versel^un­­gen reifenden Truvpcnabicilunaen ohne Waffell fah­ren ilnd diefe in eigenen, dazu bestiinmlen Abteilungen eir:­­gelagert und erst bei Ankunft an Ort und Stelle verteilt werden dürfen. Angesichts aller dieser Umsâdè darf es wohl nicht wundcrnellmen, daß im Moment des Mißerfolges die Disziplinlosigkeit besonders krasse Folge ll gezeitigt kfat, wie dies die zahlreichen P l ü n d e r li n g e n l> n d Brandstiftungen von ^Zeiten ita 1 ienis che r Soldaten im eige ne n . L a n d e zi-r Genüge bew esen haben. Obige Befehle beweisen auch, daß die kricgsfeindliche Stimmung be- I reits ziemlich weite Kreise der Bevölkerung in Italien ergr-iffen hat. Wenn demgegenüber ita­lienische Staatsmänner und Zeitungen noch immer cen-An­spruch auf Görz, Trient und Triest erheben und Kriegsbeschä­digte zu Agitationsre sen an die Front entsendet werden, so ist ! wohl daraus klar ersichtlich, daß die verantwort­­ilich en Stellen in Jtallien, entgegen der -Stimmung des Volkes, den Friedenswillen der verbündeten Mächte nicht erkennen wollen. Italienischer Bericht. ' 3 1. Januar.-In der. Gegend des Plateaus,, in der­selben Gegend, wo in den letzten Tagen glänzende Aktionen der Truppen der ersten Armee verwirklicht werden, setzten gestern unsere Kräfte ihren energischen Stoß im Süden von Asiaav unv westlich desFrenzelatales fort. Sie haben daS neulich besetzte Gelände verbessert und ein wenig nord­östlich vom Col del Rosso erweitert. Unsere Batterien haben die rückwärtigen Linien des Gegners unter Feuer ge­nommen und bombardiertest beständig die Stellen, die der Feind passieren mußte. Von dem Reste der Front mcldrt man eine.bemerkensw.rle Artillerietätigkcit im Lagarinatal zwischen Pos ina und A.s i a g o und. das Scheitern eines Versuches einer starken feindlichen Patrouille. Auf dem rech­ten Ufer des Adige, westlich von Marco führte eine unserer Abteilungen einen glücklichen Einbruch durch, der zur Erbeutung von zwei Maschinengewehren führte. Uns-eve und der Alliierten Flieger trugen von neuem glänzende Siege da­von und schossen im ganzen sieben feindlich? Flieger ab. Einer davon wurde von den Apparaten abgeschossen, die er anzu­­greisen versuchte, während diese ein wirksames Bombardement auf die wichtigsten Verbindungslinien d?s Asiagoplateaus aus­führten. Zwei anders wurden von unseren JaMcschwaddrn zwischen Costalungo und dem Monte Melago her­untergeholt. Tie beiden anderen lvurden von englischen Flie­gern zwischen Ormello und Oderzo auf dem linken Ufer des Piave abgeschossen. Die Kümpfe in Frankreich. Ein englischer Nèilitärkritiker rechnet auf den Erfolg der deutschen Offensive. AmftLrdam, 31. Januar. Der militärische Mitarbeiter der eng­lischen Wochenschrift World lerckt die Auf­merksamkeit darauf, daß Haig in seinen Berichten über die Taten der britischen Truppen in Frankreich im ab­gelaufenen Jahre nichts über die Verluste sagte. Früher habe der Generalstab nie versäumt, die Verluste zu melden. Der Wert eines militärischen Er­folges hänge im allgemeinen von dem Preis an Menschen­leben ab, den inan dafür bezahle. Die große Offen­sivbewegung von 1917 habe nicht nur keine Entscheidung gebracht, sondern auch keine st r egischen Ergebnisse von Be­deutung. Der militär.lsche Mitarbeiter wirft Haig vor, daß er die Schuld an seinen geringen Erfolgen dem Wetter, den Verbündeten und der britischen Regierung in die Schuhe schiebe. Es gehe nicht an, daß der Oberbefehlshaber, der inzwei Offen­siven mehr als eine Million Mannschaf­ten verlor, den Stab über die Regierung breche. Der Verlauf vieler englischen Offensiven zeige, daß. das englische Oberkommando, dem deutschen noch nicht gewachsen sei. Aber die Schuld trage nicht Haig allein, sondern auch der französische Oberbefehlshaber nehme an der Verantwortung teil. Trotzdem müßte festgrstellt werdeti, daß der britische Generalstab seiner Ausgabe nicht gewachsen war. D i e D e u t s ch e n s e i en an der W e st fr o nt. g e fä h r l i ch e r geworden als zu irgendeinem Zeitpunkt seit der Schlacht an der Marne. Es werde eine gro ß e Offensive vorbereitet. Es wäre reiner Wahnsinn, annehttien zu wollen, daß sie! ^edriiLr 1918 mißglücken werde. Sie werde im Gegen« teil wahrscheinlich gelingen. Diese Kri. sis im Kriege werde dann vermutlich die letzte sein. Das Strafbonibardement von Paris. Paris, 31. Januar. Präsident Po i ncarè begab sich in der Nacht in die Vierteln, die durch die Bombardements getroffen! wurden. Nachmittags besuchte er die Spitäler. Die Anzahl! der Blessicirlen, die sich in Spitalsbehandlung oder häus­licher Pflege befinden, scheint nach bisherigen Feststel­lungen etwa sechzig zu sein. Fast alle Verwundeten, die durch die siciden âplosionen getrosfen wurden, befanden sich auf einer öffentlichen Straße oder in den Fenstern ihrer Behausungen. Die Bombenexplosion verursachte eine 'Feuersbrunst, die von dem Bruch eines Gasrohres her­­rührte.'^^ . ' Paris, x. Februcr. (Amtlich.) Die Zahl der Opfer des Bombarde« .ments von Mitttvoch wird amtlich mit 36 Toten, davon 22 in Paris und 14 im Weichbilde der Stadt, und 190 'Verwundeten, davon 114- in Paris und 76 im Weichbilde der Stadt, angegeben.. Unter den Opfern befinden sich zahl­reiche Frauen und Kinder. Drei Spitäler wurden durch Bomben getroffen; in einem brach, ein Brand aus. Engtischcr Bericht. 31. Fanuar. Vormittag. Unsere Patrouillen!, brachten gestern abend in der Nähe von Epèhy Gefangene ein. Ilußcr einiAr feindlichen Artillertetätigkeit siidlich und nord« lich von Lens und in der Nähe von Passchcndaele .nichts Weitilr.'s zu bericktcn. Nachinittag. Französische Patrouillen machten bei Unter­nehmungen an verschiedenen Punkten der Front Gefangene. Sonst von der gesamten Front nichts zu melden. " j Flüg.wese n- Im Laufe des 29, bewarf ein sranzö- ! slschcs' Fluâzensi mit Kapitän Guille sin und Leutnant ! Le Creux aus sehr geringer Höhe den Bahnhof von > Dièdenhof.en, wo ein großer Brand entstand. Der Unlerseedootkrieg. Wette Erfolge. Berlin, 1. Februar. (Wolfsi) Amtlich Wird gemeldet: Im Sperr, gebiet um England sind kürzlich durch unsere Unterseeboote fünf Dampf er versenkt worden, davon dreti tief beladene im Acrme lkánál bei sehr stärker feindlicher Gegenwirkung. Unkèr den Schiffen befanden sich zwei große bewaffnete Dampfet von mindestens 3000—4000 Tonnen. ! -Drr Chef des AdmiralstabeS ! der Marine. ! Amerika im Kriege. Die Teilnahme Brasiliens am Kriege. " Rio de Janeiro, 1. Februar. (Havâ). In Besprechung der zwischen dem brasi. lianischen Minister des Aeußern und dem englischen Gesandten gewechselten Worte über die maritime Unter­stützung von sciten Brasiliens während des Krieges , be­tont Giornale di Commerzio den festen Ent­schluß Brasiliens, .sich durch Entsendung von Fliegern nach England, sowie mit G e schwadern . von H r e h z e r n und Zerstörern zu betätige.n, j Die Türkei im Mellkriege. ! Meldung des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel, 31. Januar. Däs Hauptquartier teilt mit: s An aller Fronten ist die Lage unverändert. Dom Kalkankriegsscharrpiah. Der bulgarische Heeresbericht. S o p h i a, 31. Januar. Der bulgarische Generalstab meldet: Makedonische Front. Zwischen dem O ch r k d ä - und dem P r e s p a s e e, an der Cervena Stena, an mehreren Stellen des Cernabogens und beiderseits des Döiransees war das Artilleriefeuer lebhafter. Ocstlich des B u t k^o v o­­sees zerstreuten wir durch Feuer mehrere Aufklärungs­detachements. In der B i to l j a g e g e nd . und im Vardartale lebhafte Fliegertätigkeit. Nach einem Luftgefecht nördlich Bi tols a schoß der deutsche Vize­feldwebel Fizeler einen feindlichen Aerovlan ab, der hinter unseren Linien abstürzte. Dobrudschafront. Waffenstillstand. Der Attfstottd in Sndchino. V/ k-vá 1. Februar. Der Präsi' d e 'tstepublik ist nach einer Be­­sirechung mit den Militärgouverneuren des Jangtse- Äebieles.und ider Nordprovinzen in die. Hauptstadt zurück­­wkchrt und hat die Absicht kundgegeven, den Wider­­'t a nd i m Süden im Bedarfsfälle mit W a ffen­jem a lt zu! brechen.

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