Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. március (65. évfolyam, 51-77. szám)

1918-03-01 / 51. szám

WMW IWMW WM MW cka. «sS t'.IÄo««, ««»M»- -»a So»«»: j. Maolmsr, e. kollitsni, Män è UI V U FUVlI «„»«örr-sbl-tt > 6«i,,»>rrr S2 ««NM, MM WU , M» U-,,,! tü, O-»««»!.!, m>6 ü« d-Idtwri« S« >SIW W> IW w<P»t!i,!d «.!Ä «rov«». SI.« D MMD IM MW »W s. - üS« ««-»jLdrlx 30 xronen, r; M » M M MMS MD D» vtvr.Ii. LxonWL, Mvsá 2.SV LrosM. ^MM^D »lüd »iö ü» ^V«l.o4o üdarvskinm, Lo» riL, L, »x».',» rnMâwir áíMck- WWs MMWW MW» »MW WWW MM WWWW >WW!W MWM WWW ttn«rnnx«> kLr ««» !>««» I«>rL-d « L-«»«> -o IIisr.Ii» HM »I«- Mr »»S «», vsvSv,- vLvr-tjSLvlx : ssLr I»eaL»ek>»»L MI iNi M^ D .1. .1^ vLlI V., Atfi» -4L, kür «tt» vdk'igen TiLLtvnWir.dr»nvsrrript«WvvL«»ü» »«»W «rvrâEr» »oâ simvivken LUW» leâam mirSektzksstoUt. — ID«6i»vtten ?0Lli«tem m»rxqroo?«vom«v». KLvrta Sriska "»vrâo» aiokL »n^enommss. 6S. Jahrgang. Kudaprst» Freitag, 1. März 1918 Ur. 51 KegeMung Mische« dem Grafe« Cser«r« u«d dem Kö«iN Kerdi«and «o« R«n»ä«ie«. Graf Ezernl« überrercht dem Köafg «afere Friedeasdediaguage«. Das Ung. Tel.-Koxr.-Bur!eau meldet aus D u k a r e st: Seit dem Eimveffen der Abordnungen der B^rbundmächte in Bukarest haben unver­bindliche Vorbesprechungen mit General Averescu stattgefunLen. . Gemäß einer bei diesen Besprechungen ge­troffenen Vereinbarung hatte der k. u. k. Minister des Aeußern Graf Czernin in dem von rumänischen Truppen noch besetzten rumä­­nisll)en Gebiete eine Unterredung mit König Ferdinand. Im Einverständnis mit den Verbündeten gab Graf Czernin dem König die Bedingungen bekannt, unter denen der Vierbund bereit wäre, mü Rumänien Frieden zu fchließen. König Ferdinand erbat sich kurze Be­denkzeit, die ihm gewährt wurde. Don der Antwort wird es ab­hängen, ob eine friedliche Losung möglicherscheint. gen mit dem General Averescu hatten vielmehr ebenso wie die Unterredung des Grafen Czernin mit König Ferdinand bloß den Zweck, eine Grundlage für ernstliche Friedensverhandluttgensicherzu stellen, da es anderenfalls keinen Sinn hätte, in förmliii^ Ver­handlungen einzutreten. Jetzt, da die rumänischen leiten­den Faktoren in Kenntnis unserer Bedingungen sind, haben sie die Möglichkeit, durch eine Gegenäußerung er­kennen zu lasten, ob sie sich auf die von uns bezeichnete Grundlage stellen wollen oder nicht. Natürlich wäre selbst dann, wenn König Ferdi nan-d und seine Regierung unsere Grundlage annLhmen, noch keine Sicherheit geschaffen, daß die Verhandlungen auch wirklichzumZieleführtn. Auch dann noch wäre es möglich, daß wir in wichtigen Punkten auf Wider­st L n d e stoßen und daß diese sich nicht auf diplomatischem Wege überwinden ließen. Eine Gegenäußerung Rumäniens in positiver Formistbis zur Stunde noch nicht erfolgt. .j - Dtö Hokatttttgade «vferor Krrsdett«. bsdmgLNge» a« RitmLuteit. LelsTramw uasereS Korrefpondesre«. —­­Wien, 28. FeSpr«. Schon dre knappevKäsiüng der heutigen amtlichm Mitteilung über den Stand der Besprechungen mit Rumänien läßt rrur wenig Hoffnung cufkonunLN, daß die Wtion. die unrernomnien wurde, um niit dieseur Lande zum Frieden zu gelangen, einen raschen und glatten V e r l a u f nehmen könnte. Tiefer Eindruck wird durch die Art und Weise, wie in unterrichteten Kreisen die Aussichten ftir den rumänischen Friedensschluß beurteilt werden, noch weiter bestätigt. Es wird in diesen Kreisen angedeutet, daß die Rumänen, trotz der üblen Lage, in der sie sich befinden, einer Einigung noch immer erhebliche Schwierig­­keiteir bereiten und eine Haltung an den Tag le-'en, die in den Tatsachen gewiß keine Stütze findet. Worauf die Riunänerr noch rechnen, wenn sie sich unseren Forderungen entgegenstellen, ist nicht ersichtlich. Ihre an der ^"'ont stehende Armee kann es nicht sein, denn deren strategische Situation ist schon h-ute keineswegs beneidenswert, kann sich aber schon in allernächster Zeit zu einer geradezu verzweifelten gestalten. Eine Militärische Rettung für Rumänien, sei es aus eigener Kraft, sei es durch Hilfeleistung der Entente, ist aus g e s ch l o s s e n. Stbea auch darauf kann die rumänische Regierung nicht hoffen, daß die Mittel­mächte, wenn sie die ihr gebotene Gelegenheit, das Land vor einer Katastrophe zu bewähren, zurückwiese, sich damit begnügen ivürden, chre den Rumänen gegenüberstehende Front Gewehr bei Fuß abwarten zu lassen, bis man in Jassy bessere Einsicht gewinnt. Es ist vielmehr anzu­­nchmen, daß die Mittelmächte in diesem Falle nicht zögern würden, zur Ver­stärkung des rumänischen Friedens­willens den entsprechenden Druck aus­­z u ü L e n. Die Mitteilung der Friedensbedürgungen des Vier­­bundes an Rutnänien erfolgte übrigens nicht in der Form eines Ultimatums, da inan in diesem Stadium der Dinge noch davon absehen konnte, der rumänischen Regierung gegenüber das Verfahren einzu­schlagen. das sich nach dem durch Herrn Trotzkis ver­schuldeten Abbruch der Verhandlung von Brest-Litowsk gegenüber der Petersburger Regiemng als unvermeidlich erwiesen hat. Die bisherigen unverbindlichen Besprechun­ Küdl^rft» W. Fednrar. Graf Czernin hat auf Moldauischem Boden sine Be­gegnung mit König Ferdinand von Rumänien gehabt. Die. Geschichte liebt es. in großen Momenten, wenn es um bedeutende Entscheidungen geht, eine eindrucksvolle Szene zu stellen und den historischen Jnhâ zukunftsträchtiger Staatsaktionen versinnbildlicht in einer dramatischen Be­gegnung der Hauptbeteiligten der Nachwelt zu überliefern, Begegnungen wie die zwischen Metternich und Napoleon ' vor der Entscheidung über den Beitritt des Kaisers Franz zur Koalition, die den Sturz des korsischen Eroberers hcrbeiführte, oder wie die Zusammenkunft Bismarcks mit dem anderen Napoleon nach den Niederlagen des zweiten französischen Kaisertums auf den Schlachtfeldern heben sich wie Effektstücke einer unbewußten Reaiekunst der Ge­schichte aus dem breiten Fluste der Ereigniste heraus. Das historische Geschehnis wird hier Symbol. Der Augenblick, in dem König Ferdinand von Rumänien den früheren Gesandten Oesterreich-Ungarns an seinem Hofe nach ein­einhalb Jahren wiedersah, wird vielleicht von künftigen Geschichtschreibern als eine der spannungsvollsten Episoden in der großen Epoche des Weltkrieges dargestellt werden. Die offizielle Mitteilung über die geschichtliche Begegnung des Grafen Czernin mit dem rumänischen König ist kurz. Die Mitwelt erfährt vorläufig nur, daß der Minister dem Mnig die Bedingungen bekanntgegeben hat. unter denen der Vierbund bereit ist. mit Rumänien Frieden zu schließen, und daß König Ferdinand sich eine kmze Bedenk­zeit äbat, die ihm gewährt wurde. Die Bedingungen, die dem geschlagenen Rumänien gestellt wurden, werden fa in nicht allzulanger Zeit bekanntwerden. Der ganze Ver­lauf des Gespräches jedoch wird wähl zunächst daS Ge­heimnis amtlicher Dokumente bilden. Nur eine nüchterne Bemerkung in dem amllichen Kommunique rückt für einen rasch vorübergehenden Moment den Vorhang beiseite. Von der Antwort des Königs, heißt es in der offiziellen Mit­teilung. werde es abhängen, ob eine friedliche Lösung mög­lich erscheint. Der kurze Satz verrät jedenfalls so viel, daß die Zusammenkunft zwischem Staatsmann und Herrscher einm ernsten Hintergrund hat, und daß es in dem Ge­spräche um gewichtige Entsibeidungen gegangen ist. Die Eröffnungen des Grafen Czernin an den König mögen ernster Natur gewesen sein. Die rumänischen Friedensverhandlungen stehen arn Begimu König FÄinand hat ein verantwortliches Mini­sterium gebildet, und der Chef dieser Regierung, General Averescu, hat sich zur Fühmng der Verhandlungen per­sönlich nach Bukarest begeben. Wmn der rumänische Ministerpräsident seine Vollmachten nicht für ausreichend genug erachtete, um zu den Bedingungen des Bierbundes Stellung zu nchmen, so war der natürliche Vorgang der, daß der'Bevollmächtigte sich selbst an seinen Auftraggeber, den König, wandte. Ein solcher Zweifel über den Umfang der Vollmachten kann logischerweise nur eintreten, wenn der Unterhändler die Versuche, im Rahmen seines Auf­trages zu einem Einvernehmen zu gelangen, erschöpft hat. Die Reise des Grafen Czernin zu einer persönlichen Bs­­gegnung mit dem König gleich am Eingang der Frie» densverhandlungen ist ein ungewöhnlicher Vorgang. Rumänien wird in dem Friedensvertrage Sicher­heiten geben müsten. Graf Czernin weiß aus allerpersön­lichster Erfahmng, inwieweit unter diesen Garantien die Persönlichkeit des Königs Ferdinand in Betracht gezogen werden darf. Der österreichisch-ungarische Minister des Aeußern hat vollen Einblick in die Herrscherindividualität des gegenwärtigen rumänischen Königs. In den Gesandt­­schaftsberichten. die er vor dem Treubruch Rumäniens f nach Wien gesandt hat, ist reiches Material über de» R König zusammengetragen. König Ferdinand erscheint i» diesen Noten und Telegrammen als energie- und auto­ritätsloser Mensch, schllmmer sogar: als ein Herrscher, der aus Charakterschwäche nicht bloß feig handelte, sonder» srch auch zum Mithelfer in dem von seinem Ministerpräsi« denten Bratianu angelegten Lügenspiele mißbrauche» ! ließ. Für den 27. August 1916 war der berüchtigte Kron­­rat angesagt, der angeblich über den Eintriit«Nunmu:eys > in den Kr^ gegen die Monarchie entscheide sollte. Zn Wahrheit waren die Würfel an diesem Tage bereits ge­fallen, und die späteren wahrheitsgetreuen Berichte über den Verlauf des Kronrates haben ergeben, daß in dieser feierlichen Staatssitzrmg nicht mehr beraten, sondern Laß unwkdtzmKich gefaßte Beschläste nur zur Kenntnis gebracht wurd^. Bratianu hat an jenem 26. August Le« österreichisch-ungittischèN Gesandten fiech zu belügen ver- ! sucht. Er erklärte auf das bestimmteste, „er wolle, könne unL werde neutral..bleiben, und der morgige Krvnrat werde' beweisen, daß er die Wahrheit spreche". Es war ! ein nichtsnutziger Streich des Rumänen, der planmäßig den Krieg gegen die Monarchie eingefâdelt hat. König ! Ferdinand hat aber dieses Täuschungsstück seines Mi- ! Nisters unterstützt. Graf Czernin berichtet am 26. August ! über das Gespräch, das er am selben Tage mit dem König hatte, èr habe diesen aufmerksam gemacht, daß die Kriegs-- > Vorbereitungen Rumäniens nicht mchr mit der Neutrâli­­tät vereinbar seien. „Der König," so meldet Graf Czernin nun dem Minister Baron Buriän, „antwortete in der ihm ! eigenen nicht klaren Weise. Er erklärte, der morgige Tag würde entscheidend sein. Er wolle den Krieg nicht, könne ! aber eine solche Bestimmung nicht allein auf sich nehmen, daher der Kronrat. Er hoffe, es werde ihm möglich sein, neutral zu bleiben, aber versprechen könne er es nicht." Man weiß aus einem ähnlichen Berichte des damalige» deutschen Gesandten in Bukarest, daß der König auch dem ! Vertreter des Deutschen Reiches und seines Verwandten. ! des Königs von Preußen und Deutschen Kaisers, in ! ähnlicher Weise vorüiuschen wollte, daß die Entscheidung ! rwch offen sei. Am Nachmittag des 27. August fand in j Bukarest der Kronrat statt. Gegen 9 Uhr abends desselben Tages erschien bereits der rumänische Gesaitdte am j Wiener Hofe auf dem Ballplatze und überbrachte die von dem Minister des Aeußern Pormnbaru unter­­schriebene Kriegserklärung. In den wenigen Stimden hat das Schriffftück gewiß nicht die lange Reise von Bukarest nach Wien gemacht. Der rumänische Gesandte , hatte es mithin zu der Stunde schon in der Hand, da , König Ferdinand dem Grafen Czeririn noch erklärte, daß > er den Krieg nicht wolle urrd die Entscheidung erst im Kronrat fallen werde. , ; Die Verräterei des Königs war nur das letzte, gleich­­sam das notwendige Endergebnis einer zweideutigen, j Haltung, die der unwürdige Neffe König Carols, halh , gewollt, halb unter dem Einfluß seines Ministers und ! stiner der Entente zugeneigten Gemahlin, aus charakter« , loser Schwäche vom Beginne seiner Regierung an bs» obachtet hat. Die Berichte des Grafen Czernin werfen j auf diese bis zur völligen Grundsatzlosigkeit gehende, Schwächlichkeit des KöniB scharfe Lichter. Um die Zeit. . als Italien den TreuSruch an rmS beging, hatte Graf ! I Czernin ein Gespräch mit dem König. Dieser gab den j ! Verrat Italiens völlig zu. erwiderte jedoch mehrmals, er werde alles versuchen, um neutral zu bleiben, „aber die j Herrscher könnten nicht immer so bandeln, wie sie wollten". > > Der Mangel jeglicher Autorität des Königs trat beinahe beschämend im Herbst 1915 hervor, als Graf Czernin die Zurückzieliung der an unseren y Grenzen aufmarschierten rumänischen Truppen forderte. „Trotz meines Drängens," erzählt der österreichisch­­ungarische Gesaâe» „verhielt sich Se. Majestät vorerst schweigend, und war absolut nicht zu einer Antwort zu

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