Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. április (65. évfolyam, 77-102. szám)

1918-04-01 / 77. szám

* G A » ZlontLg, 1. .^prll 1918 jüngsten Tagen läßt sich schätzungsweise ein Bild de Gesamtverluste des Gegners gewinnen. Do nach dürste er im Verlaufe dieser Kämpfe mindesten eine Viertelmillion Mann aus seine' Äampfarmeen eingebüßt haben; wahr scheinlich aber übersteigen seine Verluste dies Mindestzahl noch ganz wesentlich. Nimmt mai aber dennoch nur dieses Minimum feindlichen Verluste an, so ergibt sich, daß der F e i n d bereits min destens siebzehn Divisionen verlöre! hat. Hiezu kommt die Zahl jener Divisionen, die durä die Zerrüttung ihrer Verbände bis auf wer teres keinen Kampfwert besitzen. Die Zukunftèaufgabei fürAmerika, das mch englisch-ftanzösischer Ausfaffun« der Ehre teilhaftig werden soll, diese Lücken mit seiner Bürgern zu füllen, gestalten sich hiedurch auch anders, al- Amerika einstmals dachte. lLnglische Berichte. L 0 « d » u, 8Y. März. Das Äriegèamt teilt mit: An der britischer Front nördlich von der Somme haberr sich dir Derhältniffe nicht geändert. Südlich von der Somme behaupteten wir unsere Stellungen, weiter südlich ermöglichten tagsüber heftig« Angriffe gegen die französische Froni denDeutschen, westlich von der Avre und südlich und südöstlich von Montdidier Vorwärtszukorn men. Die Deutschen nah­men die Dörfer Audillers, Grivesneâ, Cantagni, Mesnil, Georg e-Lamonchei undAvencourt. Oeftlich vonAvencourt wirt heftig gekämpft. Die genaue Lage ist unbekannt. Das Wetter hat umgeschlagen, es fällt heftiger Regen. (Reuter.) London, 31. März. (Amtlicher Morgenbericht.) Südlich berSomme wurde unsere Linie imLucetal gestern «ach kräftig durchgeführten Gegenangriffen wiederher­gestellt. Zwei starke Angriffe des Feindes im Laufe des Tages gegen unsere Front von Hercelecus bis zur Somme wurden in beiden Mllen unter schweren Verlusten für die feindlichen Truppen abgewiesen. In ihren gestern unmittelbar nördlich derSomme unternommenen Angriffen ging die feindliche Infanterie in vier Wellen zum Sturm vor, wurde aber an allen Stellen durch die unsrige aus unserer Postcnlinie gewor­­kcn. Tie feindlichen Verluste allein an diesem Teile der Schlachisront werden nach Tausenden geschätzü Gestern am frühen Nachmittag wurde eine erfolgreiche Kampf­handlung von uns in der Gegend von Serre vus­­gxführt. Unsere Linie wurde an dieser Stelle um ein Stück vorgerragen, 230 Gefangene und 40 Maschinen­gewehre eingebrachr. An anderen Punkten der S<hl.ackst­­front wurden Gefangene gemacht. Die feindliche Artil­lerie war gestern abend im Gebiet von Bucauoy tätig. Französischer Berich». ? 1. sy; ärz, 3 Uhr nachmittags. Gesrnn abenü wurden die .Kämpfe mit derselben Erbittcmng fon­­aescht; sie bestätigten das furchtbave Diißlingen des von s den Deulschen im Lause des 30. d. M. unternommenen ' Turchbruchsversuches zwischen Montdidier und Moreuil. - Tas französische (^ffanteriefeuer mähte die deutschen Ba- ! raillone nieder, die unaufhörlich von neuem zum Stunn ' untraren. Moreuilwurde »an denDeutschen: genommen, von den Franzosen erőben, von neuem verloren, bis es schließlich irn Bajonertangriff. der mit unvergleichlicher Tapferkeir von gemiickrcn englisch-fran­­zäsischèn Truppen ausgesührr wu^de, zurückerobert tvurde. ! 'Tie Wälder nördlich von Dtoreuil wurden, gleichfalls jn schwerem .Kampfe genommen. Tie Fran- j zosen machten in dieser Gegend zahlreiche Gefangene. Zwlschen Moreuil und Lassigny war der Mißerfolg der Deutschen vollständig. Die Franzosen > konnten bis in die Umgebung von Canny für Matz > vorrücken. mrd sich dort gegen alle Anstünne halren. (?s wurden 700 Gefangene gemacht. An der übrigen Front Artilleriefeuer mit Unternehmungen. Drei demsche .Hand­streiche auf dern rechten Maasnfer verliefen er­gebnislos. General Foch Oberbefehlshaber an der Westfront. Psris, 31 â März. /Hävas.) Die britische Presse veröffemlichi die Mit­teilung. daß General Foch zum Oberbefehls- Hüber an der Westfront ernannt worden ist. Tat­sache ist. daß die französische und die britische Negierung, um der gegemvärrigen Lage Rechnung zu tragen, im Ein- , veiinehmen mit den Oberkommandos den General Foch s dainir Getrauten, die Aktion der verbündeten Tmppen an der Westfront einheitlich zusammenzufassen. lT ele gramm des Pesier L!oyd.f Berlin. 1. Ap:N. Äon der Schweizer Grenze wird gemcloet: i Eine Havas-Note besagt, daß die Regierung Generals Foch mit besonderen Vollmachten zur Ver­wendung aller außerhalb des Front­­^gebietes stehenden französischen Trup­pen ausstattete. sTelrgramm deS Pesier Lloyd.) ! Rorterdam, 1. April I Äic Ernennung des Generals Foch zum Ober st­­kommandierenden der Alliiexten wurde mit Rüch'icht auf die auf der Hand li«gendep S chwie,! r! gkeiten beschlossen, die die Folge der Vermischung ' von französischen und englischen Einheiten an verschie­denen Frontlinien smd. Schon vor einigen Tagen mußte eine englische Armee unter Befehl eines französischen Generals gestellt werden. Gnglisch-franzSsische Umgruppierung. Berlin, 31. März. Die Wosstsche Zeitung bringt aus dem Haag folgende Londoner Meldung: Infolge«. Zusammen­­bruchesderenglischenFront ergab sich an ver­schiedenen Stellen die Notwendigkeit, einen gewissen Sektor der Front auf Verlangen des fran^sischrn Oberbefehls von verschiedenen englischer» Truppen zu räumen und mit französi­schen Verbanden zu besetzen. Die englischen Truppen dieses Abschnittes werden, wie verlautet, durch die Armee Fayolle ersetzt. Die in Aussicht genommene Umgruppierung rief in den politischen und mili­tärischen Kreisen Englands großeErregung hervor. Auflösung englischer Truppenteile. Berlin. 81. Mrz. (Wolff.) Die Engländer und die Fran­zosen haben am 30. März bei ihren vergeblichen ver­zweifelten Gegenstößen sowie im Verlaufe der erfolgreichen Fortsetzung der deutschen Angriffe erneutdie schwer­st en blutigen Verluste erlitten. Die Höhe ihrer Einbuße an Toten, Verwundeten und Vermißten geht schon daraus hervor, daß bereitsganzeZruppen­­teile aufgelöfi und zur Auffüllung an­derer Einheiten verwandt werden muß­te n. So wurden z.^B. das12. unddas14. Aort­­und Lancaster-Regiment zur AuffMung der dezimierten Bataillone der 93. Brigade verwandt. Auch das 13. Uork-und Lancaster­­und das 11. EastLancaster-Regiment mußterr demselben Zwecke dienen. Die Berlängerung der ftanzösischen Front. Stockholm, 81. März. Der militärische Mitarbeiter des Gvenska Dagblsd schreibt am 30. März: Jede von den Deutschen gewonnene Meile lockert den Zu­sammenhang zwischen Engländern und Franzosen empfindlich. Letztere sehen ihre Front mit be­ängstigender Schnelligkeit wachsen, und zwar in Gegenden, die wegen der Nähe von Paris äußerst empfindlich sind. Notwendigkeit französischer Gegenoperationen. Berlin, 31. März. Im Berner Bund vom 31. März schreibt Stegemann zur K r i e g s l a g e: Nach dem elementaren Durchbruch deslinken eng­lischen Flügels kämpfen die Engländer ver.zweifelt, um den Dculschen den Weg nach Amién Lund Doüllenè streitig zu machen. Im Grunde verteidigen die Engländer noch die Linie Amiens—Doullens, um Zeit zu gewinnen, denn wenn die große opera­tive Gegenmaßnahme der französischen Heeresleitung nicht bald zu einemEr­­gebniè reift, wird ihre ganze strategische Position'zwtschen der somme und dem Dieere mit verkehrter Front nach den: Süden herausgekehrt und entwertet, gleickgültig ob sie sich in Defensive hält oder sich zu cinem allgemeinen Abbau entschließt. T ie englischen Armeen sind, eben nicht in der Lage, eine operative Entwicklung von sich aus zu bestimmen, da ihnen zum Bewegungs.rriegc sehr viel fehlt, nur die Franzosen können sich in diesem Punkte mit den Deutschen messen, aber auch sie leiden unter der Lage, in die ihre Verbündeten verstrickt find, da die Engländer, wie vor drei Jahren, auf die französische Hilfe ange­­w i es e n. diese bereits zur Offensive nötig haben. In der Champagne, vor Verdun und Nancy wütet die Artilleneschlacht und schwächt die Entschlußffeudigkeit der französischen Heeresleitung, die, wenn sie sich nicht mit Aushilsen begnügen will, alle R è s e r v e n i N d e n Z e n t r a l r a u IN w e r f e n muß, um dort zur Osfensivschlacht zu schreiten. Ruch a n f deutscher Seite strönien offenbar fortgesetzt Ver­stärkungen zu, die, in einer Tiefe bis zur Rheinlinie gestaffelt, von iveitli^er sich in Bewe­gung setzen. Die nächsten Wochen werden deir Gang und das Ergebnis der Operationen, von deren Verlauf sehr viel für die Dauer und den Ausgang des Krieges abhängt. w a h r s ch.e i n l i ch e n d g ü l t i g L e st i m m e b. Lloyd George über die Kriegslage L di:o u, 3Ü. März. Premlermlnister Lloyd George har eine Er­klärung veröffentlicht, in der er sagt, daß sich die Ver­hältnisse nach den äußerst kritischen Anfangstagen jetzt gebessert hätten. Der Kamps sei jedoch noch in feinem Ansangsstadium. Es könne nickt gesagt werden, wie er ausgehen werde. Um den unberechenbaren Vorteil der einheitlichen Führung der Feinde aufzu­heben, sei General Fock in Uedereinstimmung mit dem englijwen und dem französischen Oberbefehlshaber von der englischen, der französischen und der amerikanischen Re­gierung mit derLeitung der gesagten Ar­meen an der Westfront betraut worden. Außer den Schritten, die geschehen seien, um den unmir­­telbaren Interessen des Augenblicks entgegenzukommen, werde noch eine gewisse Maßnahme notwendig sein, die bereits seitlängererZeitfürdenFall bedachtwordensei, daßVerhältnissewie didjetzigen eintreten würden. Wie auch der Ausgang d?x Schlacht sciy möge, das Landmüsse^ zu ferneren OPfern bereit sein, MN den End-sieg zu sichern. DieerforderlichenPlänewür-^ denvomKflbinettsorgfâltigvorbereitet^ und bei Zusammentritt des Parlaments bekanntgegeben werden. Die Ententereservc. ' Amstrrdam, 1. April. Der militärische Mitarbeiter der Tijd schreibt vom 30. März: Daß es mit der Ententereserve nicht allzu gut bestellt ist, erhellt aus dem dringenden Telegramm Lloyd Georges an Wilson. Wir finden das Telegramm recht kindisch, denn die wenigen tausend Mann, die tatsächlich noch ver­schifft werden könnten, würden von keinem Ein­­fluß mehr auf die jetzige Operation sein. Auch nach Italien scheint die Entente dringende AnfragenumHilfstruppen gerichtet zu haben. Immer häufiger tauchen Gerüchte auf, daß F o ch seine Truppen tropfenweise in den Kampf ge­worfen hat, um die Löcher zu stopfen. Das wäre unglaublich und Foch hätte damit seinenRuhm überlebt. Die Umstände, unter denen Foch jetzt an« greifen müßte, sind ungünstig, und das uner­schütterliche Vertrauen Clemenceaus auf das Eingreifen der Reserveheere ist recht unbe­gründet. Die amerikanische Waffenhilfe. P a^i S, 81. März. Havas meldet: Die ftanzösische Regierung hat dem vom General Pershing im Namen seiner Regierung ausgespwchenen Wunsche zugestimmt, dajz amerikaNi­sche T r u p p e n an der Seite britischer und französischer Truppen kämpfen sollen. Der Weg nach Paris. (L ekegramm deS Pest er Lloyd.) Berlin, 1. April. Von der Schweizer Grenze wird gemeldet: Csemenceau erklärte im Heeresausschuß im Sena t: „Compiègne wird nicht fallen. Mr wiffen, daß der Fall von Compiègne den Deutschen dm Weg nach Paris freigibt. Deshalb wird Com­­piègnebiLzumletztenfranzösischenSol» d a t e n v e r t e i d i g t werden." Die Aufgabe Bapamn^. B-rlrn, 1. April. (Wolff-Bureau.) Bei Bapairme gefMgene eng­lische Offiziere sagen aus, daß die neuergänztea m e­­rikanische Munition für die Lewis­­gewehre nicht paßte, man daher nicht im­stande war. diese wichtige Waffe zube­nützen. Dieser Umstand war eine der Ursachen zur Aufgabe von Bapaume. Die Sommefchlacht. Paris, 31. März. Die Agence Havas meldet: Nach den letzten hier ein» getroffenen Berichten isteinAbflauenderSomme» schlacht eingetreten. Die Angriffe waren heute weniger zahlreich. Der Feind arbeitet fieberhaft an der Ver, schanzung namentlich gegen Lassigny zu. Die Ueberlegenheit der deutschen Führung. Zürich. 3V. Mâk^ Oberst Egli schreibt in der Zürcher Zei, tung: Der deutsche Sieg sei nicht nur den überlegenen technischen Angriffsmiiteln, sondern auch der überlegenen Führung zu dankeri. Ter persönliche Eindruck Eglis ist, daß die ge st eckten Ziele sogar überschritten sind, Das Eingreifen der aus Ita­lien Üerangeführten englischen und fran­zösischen Divisionen, die die deutschen Stöße auffangeii sollten, sei vergebens gewesen. Wesent, licheTeilederenglischenNeservedürften schon verbrauchtsein. Erschreckend hohe Blutopfer. Berlin, 31. März. Auch mtt 30. Marz rannten die Engländer ^gegen die Ancre, ül'er ein verschlammtes !Trichterseld an. dessen Granatlöcher trübes Wasser i füllr. Tie englischen Massen kamen nur schwer vorwärts. ! in sie hinein schlug vernichtend deutsches Artillerie- und Maschinengewehrfeuer« Bei Mesnil drangen sw vorübergehend vor, unsere Gegenangriffe warfen sie jedoch restlos wiederzurück. Um 12 Uhr niittags traten die deut­schen Sturmtruppen zum Angriff gegen ein verdrahtetes Uebungswerk wS'stlich Marcelcave an. Trotz deS starken'Rückhaltes, den die festungartige Stellung dem Feinde bot, wurde er geworfen.. DieTeuischen nahmendieOrteAubercourtund De m u i rr im Sturm. Die blutigen Verluste des Feindes steigern sich in erschreckender Weis e. -------- V ! Vernichtete Tankgeschwodcr. ! Berli», Lt. Mâ,z. ! Bei ihren Gegenangriffen ain 30. .Bkärz setzten die Engländer und die Franzosen wiederholt zahlreiche Tankgeschwader ein. Sie blieben, zum größten Teil zerschossen, in dem Äampfgeläntze liegen. Bereits am 25. Mürz halten die Deutschen hundert dieser Sturmwagen erbeutet. Der weitere Verlust von englischen Panzerfahrzeugen läßt sich bisher nicht annähernd übersehen, geschweige denn angeben.

Next