Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. április (65. évfolyam, 77-102. szám)

1918-04-01 / 77. szám

1. 1918è 3 » VöHerrechtswidrige englische Geschosse. Berli». sí. März. (Wolff.) Die britischen, und französi­schen Divisionen wurden in strömendem Regen, erneut geworfen. Selbst die an ge­schwollenen Fluß- und Bachläufe Aure und Don und ihre versumpften Ufer konnten die An­griffsinfanterie nicht aufhalten. Zwischen Mont­­didier und Noyon vorbrechende deutsche Angriffe trafen auf eiligst herangeführte, zum Teil von Paris her in Lastkraftwagen gekom­mene Divisionen. Sie wurden erneut nach Süd und Südwest zurückgeworfen und mußten ihre eben neu ausgehobenen Stellungen aufgeben. Bei der Armee des Generals v. Hutier wurden aus der vorder st en Linie großeMengcn englischer Explosivgeschosse- zurückge-^ gebracht. Es sind Jnfanteriegeschosie mit ab ge­feilter Spitze, deren Oeffnung durch einen Papier­pfropfen zugestopft ist. Bei anderen Patronen ist die Gcschoßspitze derart abgefeilt, daß sie beim Aufireffen auf den menschlichen Körper abbrechen muß; dadurch werden die grauenhaftesten Verletzungen hervor­gerufen. Diese Originalfunde englischer Explosivgeschosie beweisen erneut die britische divilisationund die Auffassung vom Völkerrecht. Bombenabwurf auf schweizerisches.Gebiet. Berlin, 31. März. (Wolff-Bureau.) In der Nacht auf den 24. März Hai ein von Nordwesten, also aus der Richtung Belfort kommendes Flugzeuggeschwa­­der Bomben in der Gegend von Pruntrut in der Schweiz abgeworfen und ist dann wieder in nord­westlicher Richtung davongeflogen. Die deutsche Regie­rung konnte feststellen, daß das Geschwader nichtdeut­­scher Nationalität war. Flucht aus de« eroberten Gebieten. Bern, 3Ü. März. Nach den PNFlser Zeitungen sind in der ftanzö­­sischen HauptstM vom 24. bis 26. März ununterbrochen Flüchtlinge aus den eroberten Gebieten eingeirofien. ! Die Mehrzahl wird nach der Provinz weitergeleitet. Bern, 81. März. Die Blätter melden' aus Paris: Die Bevölke­rung der wieder vom Feind besetztenGc­­biete wird zum größten Teil direkt nach dem Süden und Westen Frankreichs geführt. Ein anderer Teil, na­mentlich die Flüchtlinge aus Ham, Pèronne und Noyon, nehmen ihren Weg über Paris. Wie die Flücht­linge erzählen, wurden sie am Freitag 1 Uhr morgens davon verständigt, daß sie ihre Ortschaften innerhalb zweier Stunden zu verlosten hätten. Viele wollten ihr Heim nicht nochmals aufgeben und lieber unter dem feind­lichen Bombardement aushälten. Die eng­lische Heerespolizei mußte sie mit Ge­walt fortführen. Jin der Kammer wurde ein Dringlichkeitsantrag eingebracht, der evakuier­­ren Bevölkerung Vorschüssezur Anschaffung der not­wendigsten Kleidungsstücke und des Hausrates zu ge­währen. Betrunkene englisch« Gefangene. Berlin, 1. April. lWolff-Bureau.) Bei der Erstürmung von Achiet le Grand wurden von fünf englischen Divisionen, nämlich von der 25., 40., 41.,.42. und! 62., Gefangene eingebracht, die fämtlich völligbetrunken waren. Das dettlfche WaadergefchLtz. Fortgesetzte Beschießung von Paris. Paris. 31. Mârz. (Havas.) Das weittragende Geschütz setzt die Beschießung des Pariser Gebietes fort. Während des gestrigen Tages gab es 8 Tote, darunter 4 Frauen, und 37 Verwundete, darunter 9 Frauen und 7 Kinder. Paris. 8t. März. (Havas.) Der Feind setzte heute die Beschießung der Stadt fort; es wurde eine Person getötet und eine verwundet. B-rli«. 1. April.­(Wolff-Bureau.) Soldaten einer französischen Divi­sion, die vonParis eiligst mit Kraftwagen in die Gegend von Noyon transportiett wurden, schildern nach ihrer Gefangennahme die miterlebte Beschießung der Festung als außerordentlich wirksam. Verschiedentlich seien B a h n h ö f e von den d e u t s ch e n Granatengetroffen, worunter der Verkehr schwer leide. Die woWäbendere Bevölkerung versuche, die Festung schnellstens zu verlassen. ^Telegramm des Pester Lloyd.) B s r l in, 1. April. Von der Schweizer Grenze wird berichtet: Mailänder Blätter melden aus Paris: Die deutsche Fernbeschießung von Paris habe auch die VoMdte St. Denis und Versailles betroffen. In der Pariser Bannmeile zeigten sich bis Donnerstag ftüh 4 0^(1 Einschlag st ellenderGeschosse. Evakuierung der Zivilbevölkerung. Bern, 31. März. Die Basler Nachrichten melden ausPariè: In der Sitzung des Pariser 'Stadtrates wurden Vorbereitungen fürdieEvakuierungderKinder, Greiseund Kranken im Falle einer ständigen Wiederholung der Fernbeschießung beraten. __ Die gestrige« amtliche« Kerichte. Bericht unseres Generalftabes. Das Ung. Tel.-Korr.-Bureau meldet: AmtlicberBericht. Ausgegeben am 31. März. InItalien hielt dielebhaftereGefechté­­tätigkeiL an. Der Chef des Generalstabes. Unser Bericht. Das Ung. Tel.-Korr.-Bureau meldet: Amtlicher Bericht. Ausgegeben am 1. April. Am unteren Piave, im Raume von Asiago und im Laghibecken wurden italienische E r­­kundungsvor stoße abgewiesen. Der Chef des GencralstabeS. Das Gingrerfen Japans. Die militärischen Operationen Japans unterbleiben. Tokio. LS. März. (Reuter.) Vor der Vertagung des Parlaments er­klärte Premierminister Terauchi im Abgeordneten­hause, die Befürchtung, daß der Einfluß Deutsch­lands sich im fernen Osten allmählich ausbreiten und den Frieden bedrohen werde, sei wahrscheinlich. Sollte die Lage sich sL ent­wickeln, daß die Sicherheit und das Gedeihen Japans da­durch gefährder würden, oder daß die gemeinsamen Inter­essen der Alliierten Schritte nötig machten, dann sei die ! Regierung entschlossen, die nötigen Maßregeln ?u ergrei­fen. Die Bevölkerung müsse auf alle möglichen Ereignisse vorbereitet sein. London, 30. März. > (Reuter.) Daily Mail erfährt ausTokio unter dem 26., der Premierminister habe erklärt, daß Japan den Bolschewiken freundlich ge­sinnt sei und es für unbegründet erachte, unter den augenblicklichen Verhältnissen eine bewaffnete ! Intervention zu beschließen. Die Negierung! beabsichtige nicht, große militärische Operationen in Sibirien zu unterneh­men, um deutsche Streitkräfte von der Westfront abzuziehen. Das FriedMsprolrler«. Die Friedeusresolution des deutschen Reichstages. Berlin, 31. März. Nach der Vossischen Zeirung veröfsemlichr Reichstags­abgeordneter Müller (Meiningen) eine ner: e Broschüre, betitelt: „Reichstag und Friedens­schluß". Er will darin Motive und Inhalt derFrie - densresolutionvom19. Julillll 7 beleuchten und Nachweisen, daß sie in der damaligen Situation eine Notwendigkeit war. Müller betont, daß durch die Haltung der feindlichen Regierungen an Stelle des Verständigungsgedanke.ns der Siche­rungsgedanke treten müsse, nicht bloß in wirt­schaftlicher, sondern auch in militärischer und s politischer Richtung. Der Verfasser polemisiert scharf i gegen die Annexionspolitik im Sinne der Vaterlandspartei, er selbst teilt aber mit. daß bereits vor der Einbringung der Friedensresolution auf seine Anfrage ausdrücklich im Verständigungsausschuß der Reichstags- Parteien sestgestellt sei, durch Verständigung! sollten Gebietserwerbungen ohne wei­­teresimWestenundOstenzulässigsein. Die Kümpfe in Italien. Italienischer Bericht. 31. März. An der ganzen Front Artillerie­störungsfeuer. Feindliche Baracken wurden im Rio Freddotale getroffen. Unsere Patrouillen waren an verschiedenen Frontstellen tätig, fügten dem Feinde Ver­luste zu und brachten Gefangene zurück. In der Gegend j des Monte Tomba wurden feindliche Mteilungen! im Handgranatenkampf abgewiesen. Britische Flieger schossen sechs feindliche Flugzeuge nordöstlich von, Oderzoab und zwangen drei andere zur Landung. Ein ' feindliches Flugzeug wurde auf dem Molonfelde von ! einem unserer Flieger abgeschossen, ein anderes von! unserer Abwchrartillerie getroffen, so daß es int Ornictale abstürzte. Heranziehung von Salonikitruppen an di« italienische Front. (Telegramm deS Pester Lloyd.) Berlin, 1. April. Von der Schweizer Grenze wird gemeldet: DieZüricherNachrichten berichten, die Zurück­ziehung der englischen und der französi­­schenHilfskorpSinJLalien habe bei der italie­nischen Armee und im italienischen Volke einen nieder­­schmetternden Eindruck gemacht. Man envägt nun die schleunige Heranziehung von Teilen der Salon i.kiarmee an die italienische Front, befürchtet jedoch, daß diese zu spät eintrcffen werden. Der Unterseelkootkrieg. Die Vergewaltigung der Nekitralen durch England. H a a iz. 30. März. Das Korrespondenzbureail veröffentlicht die fol­gende Erklärung der niederländischen Regierung anläßlich der Proklamation nebsr der beigcfügten Erklärung des Präsidenten der Vereinigten Staaten vom 20. März: Die niederländische Regierung und das ganze niederländische Volk haben :nir peinlichster Ileberraschung von der Proklamaüon und der Erklärung des Präsidenten der Vereinigten Staaten Kenntnis genommen. Die nieder­ländische Regierung erklärt die Masienbeschlagnahine einer neutralen Handelsflotre, wenn auch nur für Kriegs­dauer, für völkerrechtlich unhaltbar und für eine Handlung, die gegenüber einer befreun­deten 9tation nicht zu rechtfertigen i st. Bern, 30. März. Der Temps melder aus Montevideo: Der spanische Dampfer „Leo XIII." konnte infolge Ä o h l e n m a n g e l s nicht aus lausen. Ter engli­sche Gesandte erklärte, daß den englischen KohlenaeseÜ- schaflen in Montevideo, Buenos Aires und R i o de Janeiro aufgelragen worden sei, spanischen Dampfern künftighin Kohle zu verweigern. Ein englischer Zerstörer gesunken. London. .31. März. Die Admiralität teilt rnit: Ein e n g l i s ch e r Z e r­­störer ist mn 27. März auf eine Mine gestoßen und gesunken. EinOffizierundvierzigMa NN sindllmsLebengekoinmen. Ein feindliches Unterseeboot in den griechischen Gewässern. Athen. 31. -Mr,. (Reuter.) Der Militärkomtnatzdant von Thyra meldet: Ein feindliches Unterseeboot erschien âm 26. März auf der Höhe von Santorin und be­schoß Segelschiffe â^heftig, die. mit Lebens- Mitteln beladen, im Hafen lagen. Die Landbatierie erwiderte das Feuer, worauf das Boot untertauchte. Amerika im Kriege. JaWnische Schiffe sirr Amerika. « W as hi n g I o n, 80. März, (Reuter.) Aus einer Veröffentlichung des Kriegs- Handelsamtes über den Ankauf von zwölf sapa - Nischen Schiffen mit einer Gesamtionnage von un­gefähr 100.000 Tonnen geht hervor, daß einige der Schiffe noch nicht fertlggestellr sind. Die Lieferung der Schiffe'soll 'itn Mai beginnen und im Septernber beendet sein. Dom Kalka«krLegsschmrprtttz. Gerichtsverfahren gegen König Konstantin. A.h«n. 2S. März. (Reuter.) Gegen König Konstantin ist ein gerichtliches Verfahren eingeleitet worden. Der bulgarische Heeresbericht. Sophia, 31. März. Das Hauptguartier meldet: Mak donische Ironi. ' Westlich des Prespasees unlernahmen unsere BMterien einen gelungenen Feuerangriff auf die feindlichen Stellungen. In der Mogle na­ge gen d war das gegenseitige Artilleriefeuer eine Zeitlang lebhafter. Westlich desWardar griff bei Baraklr Mal eine unserer Patrouillen den Feind an und zerstreut« eine feindliche Jnfanterieabteilung. Nördlich deS Tahinossees vertrieben wir durch unser Feuer ein« englische Kavalleriexotte. Tobrudschafront. Waffenstillstand. Die Türkei im Weltkriege. Englischer Bericht aus Mesopotamien. Lands», 31. März. (Amtlicher Bericht aus Mesopotamien.) Unser« Tropen haben die noch übriggebliebenen türkischen Streit­kräfte, die sie bis Khan -Haghdadjsch besiegt hatten, mit unermüdlicher Kraft verfolgt und waren am 28. März, mittags, bis über Ann, 83 Meilen nordwestlich von Hit ^RnauÄ, vorgerückt. Vollständige Einzelheiten über msser« Beute sind noch nicht eingetrofscn, aber sie erweist sich als sehr bedeutend. Auch sind sehr wertvolle Nachrichten erlangt worden. Bei Hadita und Ann sind große Lager mit Mengen von Munition, Schiffsgeschützen und Handwaffen, Minenwcrfern, Handgranaten und Ansrüstnngâftücken aller Art in unsere Hände gefallen, auch einige kleme Flußboote haben wir erbeutet. Die âabl der Gefangen-n ist auf 5V0S gestiegen. Mmtrislre vott Anslander» i« der Kchweix. , Berrr, 30. Mez. (Schweizerische Depeschenagentur.) Das Initiativ­komitee zur Veranstaltung einer bürgerlichen Massen­kundgebung zugunsten einer schärferen Handha­­bung der Ausweisungspraxis und einer weniger laxen Auslegung des Asyl­rechtes hielt hier unter Vorsitz des Obersten S L u d e r eine Sitzung ab, die beschloß, eine Petition an den Bun­desrat zu richten, er möge Maßnahme» wegen bedről)­­licher Umtriebe von Ausländern in der Schweiz in allen Kantonen ungesäumt ergreifen und bis Ende April dprchführen»

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