Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. május (65. évfolyam, 103-128. szám)

1918-05-02 / 103. szám

'Tie Folgen einer englischen Niederlage. (Telegramm des Pestcr Lloyd.) ' H a a a, 2. Mai. . le englische Presse bespricht die Folgen, die es lür den Verlauf des Krieges haben würde, wenn der Kampf der Engländer mit deaN Rücken gegen das Meer zu ungutsten der englischen Truppen' entschieden und die englische A r' -e e aus die Schiffe gedrängt würde. Die englische Presse hält dies für den Endzweck der deutscheit Operationen, ift^aber der Ausicht, daß eine solche Katastrophe noch nicht das Ende des Krieges bedeut^. So schreibt Manchester Guardian: Ein solches Ergebnis könne unmöglich von England oderAmerika ruhig hingenommen werden. Dann erstlvürden wir zu fühlen wissen, was wir bis jetzt nicht mit vollem Bewußtsein begriffen haben, daß wir nämlich für unser Leben zu kämpfen haben und daß alles auf dem Spiele steht. Der Krieg würde nichtzu Ende sein um einer solchen Niederlage willen, er würde vielmehr aus einem Landkrieg zum See­­? r1 e g werden. Wir würden auf unsere traditionelle Waffe zurückgcdrängt sein, .auf unser bewährtestes Ver­teidigungsmittel. Es würhe dies' ein neuer Krieg, einer, der mehr innerhalb unserer eigentlichen Mittel, unseres besonderen Aushaltungsvermögens. sich abspielte.Es ist' -äs'ein s chA e ck l i ch e r, furchtbar er Ausblick nicht für uns allein, sondern überhaupt für die Menschheit. Die ganz auderä gerichtete Morning Post sagt: iö)as Ivürde geschehen. wenn*die ^Deutschen die alliierten und amerikanischen Kräfw so niederschmetterten, daß Frankreich und Italien sich fügen und England duldm müßte? Was wäre die Folge davon? Jedenfalls ein Friede wed er m i t.Am eri ka noch mit Eng-I a nd. Engländ würde seine Armee v o m Kon- Line n t' z urückzieh en und seine Kräfte aus der See zufammenfassen. Wenn. die amerika­nische und die englische -Flotte das .Meer beherrschen, kann Amerika über feine Landstieikkräfte verfügen, wie es- will. In einem solchen Frieden ckönnte Deutschland in Ernmn­­gelung von Sccveröindungen nicht Wiederaufleben, selbst wenn es aus Rußland noch viel mehr Vorräte zöge, als übttchaustt rnöglich ist. Dann loäre Deutschland ohne 1! esterseezusuhr und Ueberseehan - del und wäre ruiniert. Die Fähigkeit Amerikas und Englands, eine Genera­li on l a n a d a s Dè ee r z u b e h e r r s ch e n, unterliegt keinem Zweifel. Denn die Niederwerfung, der II nterseebootstreifzü 8 e ist hauptsächlich eine Frage der zunehmenden Leistungsfähigkeit der amerikani­schen und, englischen Baurrdfk. Lord Beresford äußert sich in dem offiziösen Sunday Pict -owial geradezu mit Tönen unter- Lrilcktcr - F r e u d e über die Aussicht, daß der Krieg in einen S e e k r i e g, auslaufen könnte. Er bewegt sich im übrigen in älmlicken Ueberlegungen, wie die genannten Blätter, zu denen sich auch LloydGeo r ge in der Pall Mall Gazelle gesellt. Natürinh ist es sehr inter­essant, zu erfahren, daß das englische Publikum in der Meinung, die Regierung stehe hinter diesen Aus­­fichr'Utlgen, lii ll der Diöglichkeit vertraut ge­macht wi'ld, daß die englischen Armeen dem - nächst vom .Kontinent verfrstwinden könnten. Trr Kricgsrat der Alliierten. Paris, VÜ. Ap-il. er Tenlps meldet die Ankuirft des italienische:: Ministerpräsidenten Orlando zur Teilnahme an dem in terallii erstell Kriegsr-at. Orlando hafte heute vormittag eine llmerredung mit Clcmenceau. Italienische HilfZtruppen in Paris. — Telegramm unseres Korrespondenten. — Haag, 2. Mai. Nach eirwm Telegramm der § l a m p a aus P a r i s lst ein Teil der nach Frankreich entsendeten italieni-. sch en ^lifsir Uppen in'Parjs ein ge­troffen.. Beschww-.cg des Bahnhofes von Hazcbrouck. Berlin, 1. Mai, > Wolff.) Der Bahnhof vonHazebro^uck .üff aln 29. April unter zusaulmengefaßtem.deutscheit Feuer. Es wurde eiifivandfrci starke Wirkung festgestellt und Brände beobachtet. . Eine große französische Munitionssabrik abgebrannt. Bern, 1. Mai. Di'l Matin meldet aus Nantes: Die c.roße Metallmvrik S o h i e r ist 'zum größten Teil durch eine Feuersbrunft zerstört worden. Die Fabrik irrveitete für. die Landesverteidigung und stellte greütent.üls Zeit­­züitder für.Granaten her. Rcilns in Flammen. Tci-<gramm des Pestcr Lloyd.) ' Berlin, 2. Mai. Bon der Schweizer Grenze meldet die Schweizer Depeschelt-Jnforinaiion: Laut Pariser - Nachrichten dauert der große Br and inReim L noch an. Die Lage ist iit der Stadt schrecklich. Das Feuer ver­breitet sich überall mit blitzarkigee Geschloindigkeit. Weiter besagt die Sch'.vrizcr Meldung, daß in Reims über tausend H ä u s e r durch Feuer vernichtet wllrden.' Die Beschleßung von Paris hat in' den letzten Tagen nachgelassen'. - ' r » A » > Die Fernbtschießung von Parks. ' l'aris, 1. Mai. (Amtlpch.) Das weittragende Geschütz beschoß heute das Pariser Stadtgebiet. Drei Frauen sind leicht verletzt worden. Z Berteilung von Branntwein an die französisäwn Front­truppen. l'T s l c g r a m m d e s P e st e r L l o y d.) BerliII, 2. Mar. Von der Schweizer Grenze wird berichtet: Das Pariser Blatt L'Oeuvre schreibt, daß die sranzö­­sifche Heeresleitung neuerdings als Mittel zur An­feuerung der Soldate n die Ausgabe großer Branntweinmengen angeordnet hat. Die fran­zösischen Trtlppen beschwerten sich, dasz sie offiziell von oben hetab durch massenhafte Verteilung von Branntwein in den Schützengräben zur Trunksucht angehal­­ten werden. , - Dsr Krredensschluß mit Rußland. Eine Ergänzung des Brest-Litowsker Friedensvertrages. (Telegramm des Pkste.r Lloyd.) Genf, 2. Mai. Im Pariser Auswärtigen Amt erwartet man auf Grund -er jüngsten diplomatischeir Petersburger Be­richte eine neue Vereinbarung der M i ttel­­mächte mit der Sowjettegierung als Anhang .zum Brest-Litowsker Vertrag. Dieser Anhang dürfte, da die großrussische Kriegspartei in Petersburg ohne Einfluß ist, auch zum Abschluß kom­men. .Die E n t e n t e d i p l o m a t i e sei derzeit, wio^ Pichons Organe bedauernd versichern, lahmgelegt.' Man beklagt Insbesondere das Fehlschlägen der Pläne der Kadetten, dereir Grundlage die V e r­­schwörung eines Teiles der Kriegs-, marine zugunsten eiües neuen Dikta­ts r s gewesen wäre. Die möfflichm Folgen der Besitzergreifung SebastoPols durch die Ukraina unter der Ober­hoheit Deutschlands wurden auf der Seekonferenz der Alliierten erörtert, doch erachtete die franzö­sische und britische Admiralität den jetzigenAuge n­­blick zu irgendwelcher öffentlichen Aeußernng hierüber für rr n g e e i ff n e t. Einstellimg der russischen Propaganda gegen die Mittel­mächte. (Telegramm des Pèster Lloyd.) Zürich, 2. Mai. Auf deutsche Forderungen hin wird, wie aus Petersburg getncldet wird, Volkskonnnissär Tschi­­scherin 'alle Sowjets auffordern, sich fortaN einer jeglichen aufreizenden Pr-opaganda gegen die politischen und staatlichen Ein­richtungen der Mittelmächte zu enthal - t e n. Es ist anzunchmcn, daß hiedurch die zersetzen­den A'gitationcn der Bolschewiki dank dem energischen Vorgehen der deutschen Regierung ihr Ende gefunden haben. Rücktritt ches Oftkommissärs Grasen Kat)scrlingk. Bérli n,^ 2. Mai. Der frühere Niinifterialdirektor im Landwirtschafts­ministerium Graf Kayseri ingk, der bis jetzt als ' Kommissär des Reichskanzlers für die besetzten Ostgebiete, besonders für das Baltikum und für Litauen, tätig war, ist von dieser Stellung zurückgetret.en. Neber die Gründe verlautet nach verschiedenen Blättern, daß die u n k l a r e A b gr e n­­zung seines Arbeitsgebietes den 6)rafen Kayserlingk zu dieser Entschließung veranlaßt habe. London ohne Nacklrichten aus Petersbulg. — Telegramm unseres Korrespondenten. — .Haag, 2. Mai. Neber die Vorgänge in Petersburg verfügen die Londoner Blütfer über keinen Bericht, da die englischen Lèorrcspon denken .Peters-' b lk "erlassen haben und die telegraphische Ve ndung'mit Moskau unterbrochsir sein Hungerrevolten in Zarskoje Selo. > (Telegramm des Pest er Lloyd.) S t o lk ft ll l m, 2. Mai. Hier eingetroffene russische Zeitungen be­richten : In Sarskoje Selo fanden .Hunger­revolten statt. Am 4. April santmelte sich eirie geuwl­­t! - /olksmenge vor dem Zirtus und forderte eine Aendc­­ff oer Lebenslnittelverteiluttg. Arn nächsten Tage wurde lt Zarskoje Sello der B e l a g e r u n g K z u st än d erklärt. Nach dem 5. fanden in Petersburg zahlreiche Plünderungen statt. Ein Haus und das Bureau eines bolschewikischen Blattes wurden geplündert. G---------------- — Die Lage in der Wraiim. ! Tie Bauern von Cholin gegen die Angliedprung . Rumänien. > , (Telegramm des Pestcr Lloyd.) F rai'. kf I! r t, 2. Mai. - Ler F r a n k f u r t e r Z c i t u i! g Irird aus B a s e l genuldet:- Der wli ffrcß des Bäu e r n d : st rikts vo n Chotin vcrlaistt die i o s o rst i g e N ä u m u n.ff Beßarablens durch die Rumänen und die Wi e d e r a n g l i e d e r u n ff dieser Provinz'- an die Ukraina. vonnsrst.'rT'2. Mi 1918 Die UeberMbe von Tebastopol. t (T c I c g r a m m d e s P cP e r L l o y d.) Franksurt, Z.-Mai. ! Dc^ F ra n k f r t e r Z e i t u n ki wird ÜULBasel kiemPdet: Nach einem BeriD des Ukrainischen Tolegrir- Phis'chen BureauZ aus Kiew Haden sich die Komman­danten, von fünf KvieasschifM: „Lwobwdnaja R o s i j a", „P a m j a t j Mercurs a", „S wja 1 oi I e Vst a f i", „T r i - T w i a ti t e l s a". und „B ere­is a n j Swo b o d a"i die in Seda st o Pol vor Anker > liciten, sowie «jiniger Kreuzer und Unterseeboote bereit er­> stärt. die S t a d t o h n e K a m p f den ukrainischen - T r u p p e n z u ü b c r ff e b e n. Gewalttaren der Bolschewiki gegen die Taèoren. , !TeIcgramm des Pester Lloyd.j Frankfurt, 2. Mai. Der Kriegsberichterstatter der Frankfurter Z e i t unff meldet aus Sinseropo isr.Die Bolfche­­wiki ziehen gewaltsam Tataren zwischen fünfzehn und vierzig Jahren zum Militârdtenft ein. Die tatari. scheu Ortschaften zwischc'nâ ^Sebastopol und Aluschta wurden von den Bolschewik' von d e r S e e w i e d e r'h o l t b e s ch o s s e n. Die Tâge m Flurü-rä. j General Manner gefangen, s - Sro <kholm, 1. Mai. Aue Aftondlader ans K : e!'1 erfährt, ift der i Chef der Roten Gardisten Kuiüerwe Manner bei s d e r^ Einnahme voir Wiborgin Gefan». ! ff e n s ch a^ t g e r a t e n. ! Die KKnipfe r» ILniien. Derlängcrung der italienischen Legislaturperiode. ! Zürill,, 2. Mai. ! Ter italienische Senat hat das Geses, durch ! das die Legislaturperiode um ein Iahr( sverlängert )oird, einftirnnlig angenont» m e n. Tie Mängel des italienischen Luftabwehrdieustes. , s ' tLelegramm dcs Pcfier Lloyd.) , .L li iz a n o, 2. Mai. Im S e n a t griffen in den letzten beiden Sitzungen s lnehrere Redner die Rcgieruirg heftig an wegen s der großen Unordnung in der Leitm'g des Abwehr-> dienst es wider die feindlichen Flieger-, s u.n d^^ U n t er s e e b o o t a n g r i f fe und der Pflicht« . Vergessenheit zahlreicher Beanrten in diesen Abtciluilgen. . ' litttertommissär für das Flugwesen CH t es a. gab ! ohne weiteres zu. daß der Erfolg'des feindlichen Flug­­schiffangrisfes auf Neapel in der Nacht vom 10. auf - den 11. Bèärz dem Dè an g l an Pflichtgefühl^ derBeomte!l zuzuschreiben ivar. Die Annäherung des s feindlichen Flugschiffes sei von der Adriatischen Küste s durch Zivilpersonen zu melden versucht worden, aber in ! Neapel hätten die' Telephonbeamten ge» ! schl a f e n. Der K ommand,a nt des Abwehrdienstes s habe sich nicht auf seinem Posten befunden, s Der Pslichtvcrgessenheit der verantwortlichen Personen ! sei auch zuzuschreiben, daß 'die' Bucht von Neapel ! von feindlichen Minen verseucht.worden sei. GH iesa erklärte, daß gegen die verantwortlichen Per­­s sauen jeden Grades eine str e n g e U nter s u ch u wg i s angeordnet worden sei. ' ' , Entlassung von Familienvätern aus dem italienischen i i Heeresdienst. > s ! lTelcgramm des Pester Lloyd.) ' ! ' 2 uaaIIo, 2. Mai. s s Nach einer italienischen Blartineldung werden in s j Italien die Familienväter der Jahr«! ! gÄnge 1 8 74 bis 1 8 7 6 auf unbestimmte Zeit aus ! ^dein Kriegsdienste entlassen. ! Ter Flüchtlingszuzug nach Mailand. fTelcgraUlm des Pester Lloyd.) Lugano, 2. Ä..>i. Äeach dem Corrierè della Sera dauert der! Zufluß von Flüchtling e n von der Kriegszone nach > Mailand fort. Bis jetzt sind 8 0.0 0 0 Flücht -, I-'lffe in Mailand i n g e tro ff e n.'^ GrrgLââ rmd der Kries. Aufschub der Dienstpflicht für Irland. L o li d o uf 1. Mai. (Reuter.) Es ist eine töttigliche Verordnung er« l schienen, durch die das Inkrafttreten des! ' Tienstpflichtgesetzes für Irland ver«^ schoben ivird. ! Daill) News -uelden dazu, daß sich die Regie« rung entschlossen hat, bezüglich der (Einführung der Dienst« j l pflicht in Irland in den nächsten Wochen eine äbw a r« s lende .Haltung cinzunehmem, bis sie beurteilen! kann, welchen Erfolg die Homcrulebill haben wird.! Die Negierung hofft, die .Hoinerulebill nächste Woches einbringen zu tönnenz f i B c e l i n, 2. Mar. s Zum 'Aufschub der Dienstpflicht in Irland schreibt die Be r l iner Ai orffenpost: Die ist ein kaum verhüllter BankerottderPolitik lLlot) d Georges, der Ivohl'übcr kurz oder lang nicht ^ohne besondere Folgen bleiben wird. . I ----­

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