Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. október (65. évfolyam, 229-255. szám)

1918-10-01 / 229. szám

___________________ * 8 d St. Quentinkamenanscheinendbeabsich' t^gtefe!ndlicheAngriffeinunseremwir­­kungsvollen Abwehrfeuer nicht zur Ent­wicklung. Beiderseits Orviller entwickelten stih nach kurzem starken Feuer feindliche Teil­angriffe, die unter Einbehalt einer größeren Zahl Ge­fangener re st los ab gewiesen wurden. Westlich der Suippe machten wir in örtlichen Kämpfen am Rexenberg eine größere Anzahl Gefangener. Das starke Artilleriefeuer griff auch auf das Höhen­­geländewestlichderSuippe über. In der Champagne begannen tiefgeglie­­dertefeindlicheAngriffe am Vormittag gegen 8 Uhr nach vorhergegangener stärksten Feuervorbereitung. Der Hauptdruck lag zwischen Somme-Ph undArdeuil. Gegerl Abend griffen starke feindliche Fliegerverbände in den Endkampf ein. Der wieder­holt mit Panzerwagen gegen die Höhen füdwestlilhApremontanstürmendeFeind wurde abgeschlagen. Oestlich Apremont erfolgte am Vormittag in der Richtung Epermont nach mehrfach abgewiesenen Tankan­griffen ein amerikanischer Einbruch. Ein eigener Gegenstoß warf den Feind über seine Ausgangsstellungen zurück. Zu­­sammengefaßtesArtilleriefeuer schlug vernichtend in den zurückflutenden Feind. Gleichzeitigwurde Apremont, das bereits mehrere Male den Besitzer ge­wechselt hatte, zurückgenommen. Zwi­­schenGiorgasundBrieulles rannte der Ame­rikaner mit starken Kräften, um 8 Uhr vormittags be­ginnend, gegen unsere Linien Vierhyer— Südrand des Waldes von Cunelan. Ein nachmittags unternommener Ansturm brach in unserem zusammengefaßten Artilleriefeuer und Maschinengewehr­feuer ebenso verlustreich zusammen wie seine übrigen Anstürme bei Cierges und Brieulles. Das dritte Bataillon des Jnfanterie­­regimems Nr. 150, das am 28. September bereits zehn feindliche Angriffe abgewiesen hatte, schlug gestern wie­derum zwi feindliche Tankar.griffe ab und brachte zehn Tanks zur Strecke. Deutsche Abwehrerfolge. Berlin,!. Oktober. Das Wolff-Dureau meldet: In Flandern, südöstlich von I! ieuport sowie nördlich von Dixmuiden iMrden feindliche Teilangriffe am frühen Morgen abge­wiesen. Oestlich Les Houthoulsterwaldes erfo! g - lose feindliche Angriffe. Südöstlich Passchendaele bis zur Lys stießen wiederholt stärkere feindliche Kräfte inir Tanks vor. Sie wurden zurückgeschlagen. Zwischen Fleurbaix und La Bassèe wurden tiefgegliederte feindliche An­griffe abgewiesen. Brrlin, 1. Oktober. (Wolfs.) Der Großkampf beiderseits Canibrai dauerte ohne Verminderung aucha IN 30. Septembers n. VonSpincybis in die Gegend von MasnièreL griffen starke, vonPanzerwagen unter st ützte englischeMassennach einem um ü Uhr morgens beginnenden Trommelfeuer denganzen Tag mit der Hauptwucht nördlich Cam­­brai an. Alle A tnst ürme des Gegners scheiter­ten unter sch wer st en Verlusten für ihn. Von nördlichBellicourtbisGoncourt wurden mehrfache Tankangriffe des Feindes abgeschlagen. ZwischenAisne und Vesle erzielten die feindlichen Angriffe nur bei Romain örtliche Erfolge. ' ZwischenSuippeundAisne scheiter­ten wiederholt starke französische Teil­angriffe. Nach stärkster Artilleri evorb erei­­tunginderGegendvonBouconvillevor­­getragene feindliche Anstürme wurden ab gewiesen. Oestlich der Argonnen brachten tief­gegliederte amerikanische Tankan­griffe. deren Brennpunkt Apremont und der Wald von Montrebeau waren, dem Gegner keinerlei Erfolg. Westlich der MaaL war der Tag ruhig. Der Krieg i« Italie«. Jtalienifckzer Bericht. 3 0. September. In den Tudlkarien griffen in der Nacht vom 27. d. zahlreiche feindliche Abteilungen nach heftiger Arillerievorbereitung auf breiter Front un­sere vorgeschobenen Posten bei Manón im Daune­­tal an, illdem sie Chiesa durchquerten und ein inten­sives Gewehr- und Maschinengewehrfeuer 'röffnelen. Unser Gegenfeuer erstickte den Versuch und zwang den Feind zum Zurückgehen über den Fluß. Auf dem Rest der Front Artillerieduelle, die längst des Piave zieinlich heftig waren, und gegenseitige Tätigkeit der Erkunbungs­­abteilungen. Bei Cima Cädy (Tonalel nah:ncn wir eine ganze Patrouille gefangen. Zwei feindliche Flugzeuge lourden in Luftkämpfen abgeschossen. - Die Ereignisse in Kntzlnnd. Die Ententeverschwörung. Moskau, 30. September. Nach einer Meldung derIswestija gelangte über die vor kurzem aufgedeckte englisch-französische Verschwörung gegen die Räteregierung ein umfang­reiches Material in den Besitz der außerordent.ichen Kom­mission. Eine Anzahl Spione, die im Auftrage des amerikanischen Generalkonsuls Pool tätig waren, wurde verhaftet. Der Hauptleiter der amerikanischen Spionage in Rußland war der amerikani­sche Untertan Kolnutjanow, dem im Verein mit englischen Agenten nach der Abreise der englischen Bot­schaftsmitglieder die Ausführung von Brückenspren­­gungen, Vernichtung von Lebensmittel­lagern und die Organisation von Aufstän­­den übertragen waren. Der Unlerseeboatkrleg. Keire Gefolge. Berkl», 1. Ottobrr. Amtlich Wird gemeldet: Im Sperrgebieten m England versenkten unsere Unterseeboote 15.000 Bruttoregistertonnen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Die Dölkeelruttdrede Wilsotts. — Telegramm unseres Lorrespondenten. — Haag, 1. Oktober. Der Nieuwe Rotter damsche Courant veröffentlicht folgende Reuter-Meldung: Der amerikanische Bund für Arbeit und D e m o k r a t i e, der die Unterstützung Gompers' und anderer Parteiftihrer genießt, veröffentlicht eine E r­­klärung, in der die Rede des Präsidenten Wilson warm begrüßt wird. Der neuen Verkündigung der Grundsätze von internationaler Gerechtigkeit werden Männer und Frauen im ganzen Lande begeistert zustimmen. In der Erklärung heißt es weiter, dieses Ziel könne nur dann verwirklicht werden, wenn die Welt nicht nur durch die Worte der Staatsmänner regiert wird, sondern durch die Grundsätze derDemokratie. Auf dieser Grundlage kann es kein Kompromiß mitderAutokratie geben. Der Friede kann nicht durch Unterhandlungen, sondern nur durch den vollständigen Sieg der demokratischen Grundsätze erreicht werden. Die Kanzlerkrise. Die Parteiführer beim Vizekanzler Payer. (Telegramm deS Pest er Lloyd.s Berlin, l. Oktober. In Ausführung des kaiserlichen Erlasses, der den Wunsch ausspricht, daß das deutsche Volk wirksamer als bisher an der Bestimmung der Geschicke des Vaterlandes mitarbeite, empfing Vizekanzler v. P ay er im Reichstag die führenden Mitglieder aller Fraktio­nen, um ihre Vorschläge zur Neubildung derRegierung entgegenzunehmen. Es hat sich dabei ergeben, daßdieMehrheitsparteienkeinKoa­­litionsministerium, sondern eine ausVertre - tern der Reichtagsmehrheit gebildete Regierung wünschen, an der auch dieNationat - liberalen teilnehmen würden und daß man an der Spitze dieser Regierung v. Payer sehen will. Das Zentrum wünscht ihn als Nachfolger des Grafen Hertling. Die Sozialdemokratie ist damit einverstanden. Im Fortschritt sind die Mei­nungen zwar geteilt, aber man würde selbstverständlich zustlmmen, falls v. Payer selbst gewillt wäre, das Kanzler­amt anzunehmen. Es steht also bei Payer, ob er der Krone als Kanzler in Vorschlag gebracht werden soll. Eine Eini­gung mit den Nationalliberalen wird als sehr wahr­scheinlich betrachtet. Für Nachmittag lourde derAeltestenausschuß des Reichstages einberufen. Man nimmt an, das; die baldige Einberufung des Reichstages der Gegenstand der Beratung sein wird. Die Haltung der Partéiéin Rücktritt der preußischen Minister »nd Staatssekretäre. Berlin. 1. Oktober. Das BerlinerTageblatt schreibt: Mit der! Einsetzung von Parlamentariern in Regierungsämter wird die Umgestaltung des Staatsgebäudes nur e r-I VisnstLS, 1. tzktodsr 1913 möglich t, keineswegs vollzogeii. Die Re­form, die auch eine Reform des Gei st es sein muß, ist nicht vollendet» sondern sie beginnt. Die Parteiführer der Reichstagsmehrheit haben gestern mit dem Vi-^ekanzler v. Payerdie nächsten Schritte er­örtert, und sie haben auch untereinander eine Vers^tändi­­gung über die Zusammensetzung der neuen RegieruiN an­­gebahnt. Der Vizekanzler und der Reichsschatzsekretär v. Roedern empfingen nacheinander die Führer der einzelnen Fraktionen, auch die der Polen und der unab- I hängigen Sozialdemokraten. Payer richtete verschiedene ! Fragen an die Abgeordneten, unter anderem, wie sie sich die Parlamentarisierung vorstellen. Die Vertreter der Rechten und der unabhängigen Sozial­demo k r a t i e wie auch diePolen erklärten, jeder von seinem Standpunkte aus, an einem Koalitions­kabinett nicht teilnehmen zu können. Vizekanzler v. Payer erklärte ausdrücklich, daß die Parlamentarisierung sich nicht nur auf die Reichsälnter» sondern auch auf die preußischen Staats­min i st e ri e n e r st r e ck e n soll. Der Artikel XX. Ab­satz 22, der Reichsverfassung könne augenblicklich ohne einen Beschluß der gesetzgebenden Faktoren nichtaufgehoben werden. Man s werde so bald als möglich an seine Aufhebung Herangehen müssen. Die Personenfrage für die Kabi­­nettâbildung wurde noch nicht berührt. ! Wie das Berliner Tageblatt weiter berichtet, be­­! absichtigen dem Vernehmen nach sämtliche preuf; i - sch en Minister, dem Monarchen ihre Portefeuilles zur Verfügung zu stellen. Sä mtlicheStaatssekretäre, auch v. Hintze, ^hätten bereits gestern dem Kaiser ihre ^Rücktrittsge suche eingereicht. Von rechts­­stehender Seite werde eifrig für die Er­nennung des Grafen v. Roedern zum Reichskanzler Stimmung gemacht. Die Mehrheits Parteien hielten daran fest, v. Payer die Kanzlerschaft anzubieten. Sollte er ablehnen, s^o käme in erster Linie eine Kandidatur des Staatssekretärs Dr. Solf in Frage. Dis sozialdemokratischen Fordemngen. Berlin, t. ONc-b-r. Der Vorwärts teilt mit, daß in den gestrigen Besprechungen, zwischen den Sozial­­demokraten, den Fortschrittlern und dem Zentrum bereits eine weitgehende Uebereinstimmung über die sozialdemo­kratischen Forderungen erzielt wurde. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion sei für Mittwoch zu einer Sitzung einberufen. Heute soll zwischen den Par­teien über persönliche Fragen verhandelt werden. Das Blatt sagt: „Wir brauchen nichtSozialdemokra­­ten als Minister, sondern sozialdemo, kratische Minister. Männer, die in ihrem Amte bleiben, was sie sind und mit leidenschaftlicher Energie dafür wirken, was sie als Sozialdemokraten für richtig und notwendig hielten. Die Norddeutsche Allgenieine Zeitung über den Grafen Hertling. Berlin, 1. Oktober. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung I sagt: Das Schreiben, in dem der erbetene Rücktritt des Grafen Hrtling bewilligt wird,, ist in die Form eines feierlichen, von dein zurücktvetenden Staatsmanne selbst gegengezeichneten kaiserlichen Erlasses gekleidet. Es ent­hält ein Regierungsprogramm von einer Wucht und Bedeutung, die in der bisherigen Ge­schichte des Reiches nicht ihresgleichen haben. Was den Abschied des Grafen Hertling vom Reichskanzleramte auszeichnet, ist eine neuerliche Ergänzung und Voll­endung des Bildes, das sich die spätere Zeit von dem jetzt scheidendell Kanzler machen wird. Ein aufrechter, klar blickender Staatsmann, der am Wend seines Lebens in kritischen Stunden wiederholt um die Uebernahme des höchsten Reichsamtes angegangen worden war, öffnet er durch seinen Rücktritt den Weg zu einer Entwicklung, die der Kaiser als seinen Wunsch und Willen bezeichnet. Tas Leitmotiv, das durch des scheidenden Kanzlers Reden und Handeln bis in die allerletzten Tage hinein ging, war die Sorge um die Einigkeit des Volkes, das Bestreben, icherall das Einigende zu betonen und das Trennende wegzu­­wischen. Die kommende Zeit wird ihm dankbar dafür sein, daß er viele Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten tiefgehende gegenseitige Verstimmungen durch seine ver­söhnende Politik nicht hat aufwuchern lassen, sondern daß er schon in einer Zeit, wo sich die Volkseinheit noch nicht reif zeigte, die Vorbedingungen für die jetzt kommende Zeit geschaffen hat. Wie auch hinfort unsere Staatsform und Regierungsform a^sgestalret werden mögen, ver­gessen wir nicht, daß wir als Volk und als Nation nur dann eine Zukunft haben werden, wenn wir jetzt in diejen Wochen, in denen die Welt daran arbeitet, uns zu zer­malmen, alle nur ein und dasselbe Ziel haben, wenn oie Rede von Volkseinigkeit wieder heiliger Ernst wird und wenn wir endlich den inneren Frieden schaffen, der dis erste Vorbedingung ist für einen äußeren Frieden, wie er von den deutschen Männern geschlossen werden kamu ' patriotische Spenden und Spendenlammlunz unserer Unterstiitzunsssaation. Bisheriges G-samterqebms k 1»,891.7St.18. Für die Familim der Reservisten und Hintcrbliebenert unserer gcfallenoir Soldaten sind uns zrlqegangen: als Keanzablösung für Frau Jakob Schwarz für die Kriegs» wai^eii): von Friedrich Grün und Frau k 50, von Klärika Gold­stein k 30: von Dr. Leo Königsthal statt Blumen für Els« Ir 50: von Michael Medvegyof, Kisbäqyon, anläßlich der Gene-» sung aus schwerer Krankheit (für die Kriegswitweii und -ivaisen» k IV, zusammen tc 140, hiezu die im Abcndblatte vom 28. September aus­gewiesenen k 806.859.20, Totale k 996.990 20. s

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