Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. november (65. évfolyam, 256-280. szám)

1918-11-01 / 256. szám

>Sr«»â,p«»», miltt-UediMsIio-IiLerSd- ______ _________________________________________________________ _______ _______ _______________________In âsr S« UWWW" «WÄS« «GMM »SS SW» .âdd. »»» ü­ ..W krovsll. siE^^^äbioki- »s s» m Ws » «W kW »8 88 UU ^vlM, «uu-â s. - â ^6 Lrover», N Lranso, WH WA 8 W» M 38 88^ >8 W «W M «3 IW' MW W3 88 rsaomwisrtvQ l n^6r»tsndvro»ai ia vrsrtv.'. 10 Lrovso, woa»ri. 4.—Lroveru «8 «81 WH >-^3 ^8 ^^»3 -»8 reâod tm ^uslLnck« üdvi-nskmvv <fio kr.s;:sr'Lr«» 2ii«L6mr8 «Les Xdsoâ- WSWMDM ^W3^ >88 künäUrankkSv tür üos UirvO. 21^.t Äe» krovlvr sinä vjvrt-I« > LlarslauTurn«!' kHr kackopsst vvO kllri L «rovva -a svtrledrsQ. â krovivr: I^orssvblLtt SV S'Ä VlLb Lueb ilvrod ttsrm. 6ot6svkm>4t. . ^dsnädl^U 2V »«Ns­ kt», Lmtiruttl wir direkror tLreurksvâ- á D I H HD â 6«, KsdodSk«» 4V »«Mlair- vieNeljLkrt« r i-ür vHvlLcdlLuä /T D I » FH U I__L«t»8Uvo ava ârtmtolsLrsUoa: »ALn« W «, Mr vdfigon SlLsten S4 L. 'â' " â--' â » VLtsrl-.irtor..' 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Ueber die einzelnen Blätterstimmen berichten wir èm folgenden: Das sozialdemokratische Organ Nèpßava feiert in seinem Leitartikel die Erfolge der irahezn unblutigen Revolution und kommt zu denl Ergebnis, daß jeder Tag neue ^folge bringen müsse, werm es gelingt, die Intrigen der Gegemevolution zu verhindern und wenn die organisierten?lrb eiter auch fernerhin mit der gleichen großartigen Disziplin daran arb eiten, daß die Plünderer, diese gefährlichsten Fei u d e der Arbeiterbewe­gung, die Revolution des Proletariats nicht beschmutzen. Daß Brrdapest nicht das Opfer dieser Plünderer geworden, ist in erster Reihe den be­waffneten Arbeiterwachen zu verdankerr. Die Arbeiter haben ihre Revolution geniacht und verfolgen jetzt die Gegenrevolutionäre. Morgen schon müs s en d ie org a­­nisierten Arbeiter mit einheitlicher Kraftgegenjeneauftreren.diedenunver­­geßlichen Donnerstag durch Plünderun - genentehrenwolltem Die organisierten Arbeiter wißen, daß jene, die den großen Freiheitskampf der Völker zu Wiürderungen bcmitzen, die ehrlosen Knechte der Re a k t i o n/ egenrevolu­­tlonsind mrd keine «^onung verdienen. Der Arbeiter ^rrt die organisatorische Arbeit zur Vollendung des Werkes und Mr Verhinderung der Anarchie. Jetzt gilt es. die Riesenerfolge des Donnerstags sicherzustellen. Nèpßava fordert die organisierten Weiter airf, das begonnene Werk fortzusetzen, die Aufnahme der produktiven Arbeit zu ermöglichen, da derExsdlg ihrer Revolution nur so zu einemdauerhaftcngcstaltetwerdenkann. Világ, Organ der Bürgerlich-Radikalen, führt, von der Ermordung des Grafen Stefan Tißa ausgehend, ^lgendeâ airs: So ist denn unsere erste Forderung: Ge« nugdesBlutvergietzens. Auch nicht ein einziger Tropfen Blut darf im ^nde inehr fließen. Wer das nicht einsehen will, muß dazu gezwungen werden. Mit allen Mitteln. Diese Revolution gilt nicht muern BlutveiNießen, sondern dem Frieden, nicht der Rache, sondern der Versöhming, die Wunden heilen, nicht Wun­den schlagen, Ungarn nicht in Brand stecken, sondern retten soll. Wer dies nicht verstellen will, dem muß es beige­bracht werdem JndiesemWerkekanndie Re­gierung .Károlyi auf die Unterstützung ünddieDisziplin des ganzen Landes z ä h l e ru PestiNaplö schreibt: Wem: es in Budapest auch unruljig war, so war dies nicht die Schuld der Regierung, sondern des eigenartig erregbaren Nervensystems und der nervösen Einbilduirgskrast des Budapesters. Die Iieben­­erscheinungen der Pester Revolution warm, wir sagen es ftei heraus, auch die jeder anderen grösseren Bewegung in dieser Stadt, wo zwar dw politische und soziale Ordnung geändert werden konnle, wo aber die Menschen und ihre Nerven sich leider nicht von cinéin Tage auf den anderen auswechselrr lasim, und diese nervöse Phantasie dichtet, genau so wie in den Anfangszeiten des Krieges, die ver­schiedenen Schauernachrichten, die natürlich niw weitere Unruhen verirrsachen. Die Wahrheit ist, daß Ordnung herrscht. Der Obcrstadthauplmann konnte am Abend in diesen: Sinne der Regierung be­richten und die Verantwortung für die heutige Nacht wie auch für den morgigen Tag ruhig übernehmen. Pesti .Hirlap schreibt: Die ungarische Revolu tion hat gesiegt. Der furchtbare Durchbruch der Front ist erfolat.' die Ausbeutima des Sieges aber steht noch bevor. Tißa ist tot; ihm ist es vielleicht bester so, und das Land ist vom Gespenst einer Gegenrevolution befreit. Das Urteil hat, leider, nicht die organisierte Revolution vollstreckt, sondern die unverantwortliche individuelle Leidenschaft. Dem muß die Bahn verlegt werden. D i e p e r s ö n l i ch e Ra ch e, d i e w i l l k ü r i i ch e Ko r r e!­­tur der sozialen Ungerechtigkeiten durch Raub, Plünderung, Brandstiftung kann nur zmrAnarchie füchren- Die Ausbcuürng des Sieges kairn nur zur Wirklichkeit werden, wenn wir imstande sind, den inneren Frieden des Landes, die öffentliche Sicherheit, die Ordnung in der Volksernährung und die Kohlenlrefemngen aufächtzuerhaltm und auch den äußeren Frieden mit möglichst geringen Opsern herbeizuführen. Die Revolution hat gesiegt, doch ist da- Rrrch bloß das Tor der Möglichkeit einer glücklicheren Zukunft geöffnet worden. Am 30. Oktober durchschriilen Parlamentäre die italienische Front, um den Waffenstill­stand zu erbitten. Die Italiener haben ihn angenommen. Die ungarischen Soldaten kehren heim. Uns obliegt keine andere Aufgâ mehr, als der ungarische Grenzschutz rurd die Sicherstellung der Fwüchte der siegreichen Revolution im Lande. WerheutedieFeftigung derOrd­­nung im Innern verzögert, ist ein Schurke. einFeinddes Vaterlandes, ein Verräter an dem unabhängigen Ungarin Seine leiüe Rede im Parlammt des alten Ungam hat Michael Károlyi mit der Erklänmg geschlossen, er werde handeln; die Revolution, die ihn als Führer der ungarischen Nation ini ihre Spitze stellte, hat sein Versprcchm ein­gelöst. Begonnen aber hat Michael Károlyi jene Rede mit dem Hinweis, daß das Vaterlmrd in Gefahr lei. Soldatm, Bürger, Arbeiters Die Gefahr, die dem Bater­­kande drohte, 'hat sich noch nicht, verzogen, unsere schwerere Arbeit konmrt erst. Der König aber gehyr.hc imd beuge vor der Größe der Nation das Knie. A g' U jsâg führt aus: Der Macht des NatioMlrates slltd alle Klafseu und Berufe dienstbar. Aus eben diesem Grunde paralysiert die Gesetzmäßigkeit dieser Macht die Ignorierung der Fornien, dem: hinter ihr stehen alle für einen und einer für alle. Es ist leicht, an der Griiirdlage der Respekrierung der Rechte sestzuhalten. wenn es so gut ge­lungen ist, cluf ihr die stürmischesten Scbrite zu tun. Sein und Zukunft !Èr Nation, auch die Sicherheit der nächsten Tage, der ganze Erfolg des Wirkeirs der nationalen Re­gierung hängt davon ab, ob sic uneigenschränkt auf der erhabeneir Mlichen Basis der Revolution stehen bleibt, ohne Auswüchse, Verwilderung und Schrankenlosigkeit. Nach den Vorgängen dieser Nacht werfen wir diese Frage, von Vertrauen erfüllt, auf. Das Volk, das einzelnen seiner Teile ohne die Polizei Schranken zu setzen gewußt hat, wird mit der eigenen inoralischen Höhe mü) seinem Verantwortlichkcitsgeftihl sein reines Werk von Flecken rein zu halten wißen. Budapesti .«tzirlap: Die erste Vorbedingung sowohl der Unabhängigkeit Ungarns als auch des erfolg­reichen Grenzschutzes ist die rasche Herstellung der öffcnt­­lii^n Ordnung, der Aktionsfähigkeit der Nation. Die Aufgân des gegenwärtigen Augenblicks, denen sich auch die Sorge um den Friedensschluß beigesellt, machen es zu einer moralischen Unmöglichkeit, auch nur die geringste Kraft den: Dicmste der Männer M entziehen, denen die Geschicke des Landes das öffentliche Vertrauen in müvider­­stchlicher Macht iwertragen hat. Man muß die Gegen­wart retteir, damit die Zukunft nicht für immer verlorew gehe. In den Straßen Budapests lodert die Begeisterung empor, Ausschreitungen, Zerstörungen, in die sonst Demonstrationen für kleinere Interessen so leicht entartet sind, haben diese geschichtlich bedeutsame Bewegung kaum beschmutzt. Dies muß im Ehrenbuch der ungarischen Arbefterschaft verzeichnet werden. Als sie die Tore der neuen Zeit, die sie so langem Zeit hindurch mit solcher Zähigkeit bestürmt hat, endlich auch einreunen konnte, tat sie das in einer ernster und selbstbewußter Kämpfer würdigen Weise. Das Organ der Volkspartei Alkotmány be­merkt: Die 46er Revplution der ungarischen Nation ver­lief ohne Blutvergießen, solange die Nation nicht zunr Freiheitskampf gezwungen wurde. Von oben her droht heutö. dem unabhängigen Ungarn, der Freiheft keine Ge-< fahr. Nur die Verwilderung und die soziale Revolution könnten jetzt das freie Vaterland zugrunde richten. Es ist undenkbar, daß gerade das Dasein im unablsiingigcn Un­garn von den eigenen Bürgern im Blute erstickt iverden sollte. Eine solche Tr^ik hat das Geschick dies^ viel heim­gesuchten Nation vielleicht doch nicht beschicden. Das Kabinett Károlyi hat heute schon alles getan und ist mit voller Strenge aufgetreten. Es kommt also durchaus auf die Bürger an, ob'sie die Absichten der Regienma durch­kreuzen wollen. Dies wäre, vom Vergießen des Bürger­blutes abgesehen, ein großes, wahrhaft nationales Un­glück. Der Regierung des unabhängigen Ungarn harrt nun die große Aufgabe, die Unversehrtheit des vaterländi­schen Gebi-etes zu retten und durch Herbeiführung des Friedens den Gmud zu dem sich in die neue WÄtordnung einstellenLen Ungarn zu legen. Jede innere Revolution oder jeder Umsturz würde auch dieses große WeA zer­stören, und das Volk, erwacht, nach dem Austoben der Leidenschaften, ein z-erriffeires. lebensunfähiges, austze« plilnLertes Land voffvlden. Begrüßtmgsonsprache Erzherzog Josefs a» die Mt» ! gliedcr der Regierung. j Politikai Hiradö berichtet: Nachdenl die Mitglieder der Regierung gestern den Amtseid geleistet hatten, richtetq Erzherzog Josef folgende Ansprache an sie: „Meine Herren! In diesem festlich hohen Äugens blick, da der Morgen unseres geliebten, unseres heili>« gen Vaterlandes sich zu röten beginnt, begrüße ich Sie mit Ser ganzen Wärme meines ungarischenHerzens, Cie, die berufen sind^ unsere Nation, die jahrhundertelang so viel gelitterj hatte, htnüberzuleiten in chn neues Zeitalter, in eiich glücklichere Zukunfr. In blutigen Gewitterstüi-rnett^ vier Jahre langer Kämpfe habe ich dieses Volh dastehen sehen, in treuer Pflicht^ er füll« ng, in bewundernswerte;; Selbstlosigkeit, in nie geschauteij Heldenhaftigkeit. Dies'ist ein Beweis desien­­daß für uns eine schönere, eine glücklichere, glorreich^ Zukunft herauffteigt. Nun, da meine Sendung voll-­­bracht ist, bitte ich Sie aus der Tiefe tneiner Seeles wirken Sie mit daran, daß mein heißester,; mein einziger Wunsch, der all meist Sein erfüllt, in Erfüllung gehe, daß ich die Nation, dasVolkin zuftiedenem Wohlstand sehen könne. In Ihrer großen, schweren Aufgabe aber stehr Ihnen der Allmächtige bei und geleite Sie auf Ihren Wegen. Die heißesten Segenswünsche meines unga­rischen Herzens folgen jedem Ihrer Schritte!" Die Wahlrechtsabsichten der Regierung. Ueber die Grundlagm, auf denen sich die zukünftiges Wahlrechtsvorlage voraussichtlich aufbauen wird, erfahren wir von informierter Gtelle folgendes: Es ist beabsichtigt,^ daß das Wahlrecht der Männer an das volleirdete 24. Le-s bensjahr. an eine halbjährige Seßhaftigkeit und an die ungarisl!^ Staatsbürgerschaft geknilpft sein soll. Männer, die die Goldene und die Silberne Tapferkeitsmedaille odest die Bronzene Medaille, weiter jeiw, die die Verwuirdeten-i Medaille haben oder im Offiziers- oder Urrteroffiziersrang stehen, sollen über das Wahlrecht auch dann verfügen, wenn> sie das 24. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Das^ Frauenwahlrecht wird voraussichtlich an Las 24. Lebensjahr und au die Kenntnis des Lesens und' Schreibens geknüpft sein, doch sollen jene Frauen, die das^ 30. Lebensjahr überschritten haben, des Wahlrechtes auch' dann teilhaftig werden, werm fte des Lesens imd Schrei-^ bens nicht kundig sind. Das Ministerium und die Hauptstadt. Das Ministerium beschäftigte sich heute im Minister­­rat auch mit der Frage, wie ein Uebergang geschaffen werden könne, der es ermöglicht, daß das neue System berefts jetzt iü der Verwaltung der Hauptstadt zur Gel­tung kommt. Veranlassung zu dieser Stellungnahme des Ministerrates bot eine Monsterdeputation der hauptstädtischen Angestellten und Be-^ amten, die heute im Laufe des Vormfttags unter rot­­g^lb-blauen Fahnen zum Miuisterpräsichium zog und dort, eine kleinere Deputation eirtscndend, durch ihren Sprecher Zobel an den Ministerpräsidenten die Bftte richtete. demplutokratischenSysteminderHaupt-^ stadtein Ende zu machen und der De­mokratie auch in derBerwaltung Buda-> pests Geltung zu verschaffen. Der Redner^ der Deputation fiihrie aus, daß die Beamtenschaft sich wohl der Schwierigkeiten einer solchen Umwandlung be­wußt sei, jedoch besiirchte, daß in der plutokratischen Or­ganisation der Hauptstadt ein Machtmittel der Konter, revolution gegeben sei. Es erscheine also als wünschens­wert, daß der Ministerpräsident vorläufig einen Negierungskomrnissâr ernenne, der die Leitung der Verwaltung übernehme, bis ein entspre­­chendcs neues System die Wahl einer normalen Leitung auf der Grundlage der demokratischen Prinzipien ermög. licht. Ministerpräsident Graf Michael Károlyi antwor­­tete dem Redner der Deputation, daß er dem Ministerrat von diesen Anregungen Mitteilung machen lverde. Graf! Károlyi sprach dcüm von den Fragen des Virilismus. Der Ministerrat werde jedenfalls bestrebt sein, inkürzester Frist, binnen Stunden Mittel und Wege /S.

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