Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. december (65. évfolyam, 282-306. szám)

1918-12-02 / 282. szám

um die Festsetzung der ungarländischen rumänischen Re­gierung, wofür Nagyßeben, Arad oder Kolozs­­vär in Aussicht genommen ist. Der Ausschuß der rumänischen Landwirte und Arbeiter hatte vor der Nationalversammlung an die Berufskollegen rumänischer Muttersprache folgenden Aufruf gerichtet:' „Rumänische Brüder! Wir haben den ungarischen König vertrieben. Doch jetzt wollen die rumänischen Herr«, uns rumänischen König aus den Hals Hetzen, wo doch die Könige alle gleich schlecht sind. Wir find die Grasen und die großen Herren loSgeworden, aber die Advokaten wollen uns jetzt den rumänischen Bojaren in die Hände spielen, die das Volk noch mchr unterdrücken als unsere Grafen und großeir Herren. Di« sl»ialdemokratische und radikale Republik will dem Siebenbürger rumänischen Volke Grund utib Boden geben und tvill nlM, daß in Siebenbür«» die abscheuliche und ehrlose Familie der Hohenzollern herrsche, sondern das Landwirte­­und Arbeitervolk selbst. Wie wir die Grafen und unsere großen Herren vertrieben haben, so vertreibet auch, jaget auch Ihr Eure großen Herren zur Hölle, die Euch unterdrückei,, auf daß der Boden, den Ihr bearbeitet, rein der Eure bleibe. Unseren heiligen Boden wollen wir nicht dem Säufer Ferdinand und quch nicht seiner Fra« in die Hände spielen, dc« sich einen Haufen Liebhaber hält, um mit ihnen die Frucht unserer im Schweiße fortgesetzten Arbeit zu verprassen. Wir brauchen weder Könige «»«ch Osfziere, die bloß Luxus treiben und tatenlos die Tage stehlen, nicht große Herren, die Egeln gleich unser Blut aus­laugen. Wir brauchen Boden und Freiheit! Hoch die sozial­­«emokratls^ und radikale Republik!" Die militärische Kage. Das AriegSministerium verlautbart über dis militärische Lage: Tschechen. Im Waagtale vordringende tschechische Truppen haben Sipötvâr und Galgüc erreicht und sind mit ihren Teten biSZelenice gelangt. Sie haben ihren Vor­­marsch auch auf den aus der Gegend von PöstyLn und Lipüt­­vär nach Nyitra führenden Straßen begonnen. Sie gelangten bis Radosna und Elecske. Bei diesen Orten wurden sie von unseren Nationalgardisten zersprengt. ES wird gemeldet, daß dieein dringendentschechi­schen Truppen an einzelnen Stellen plündern und rauben. In Zsolna ist die Lage unverändert. Die in Nagyßombat stehenden tschechischen Kräfte haben ihr Vordringen gegen Ziffer erneut begonnen, doch wurden sie von den Pozsonyer Brachial­­truppen des Majors Bânö mittels Infan­terie-, Maschinengewehr» und Artillerie­­sener zurückgeschlagen. Rumänen. Die im MaroStale vordringenden rumänischen Ko­lonnen haben Szâßrègen erreicht. Eines ihrer Detache­ments aus der Gegend Csikßereda hat den Ort Csikßent­­d o m o k o s beseht. Serben. Nichts Neues. ______ Ministerrat. Politikai Ziradü meldet: Gestern. Sonntag, fand unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Michael Károlyi ein Ministerrat statt. Die Beratungen währten von 11 Uhr vormittags ohne Unterbrechung bis 4 Uhr nachmittags. Rückkehr unseres Wiener Gesandten. Unser Wiener Gesandter Dr. Franz Harrer, der während seiner bisherigen Amtstätigkeit schon schöne Er­folge zu verzeichnen hatte, ist nach Budapest zurückberufen worden, um bei der Organisierung des un­garischen Ministeriums des Aeußern mitzuwirken. Wie Pesti Naplö berichtet, hat Dr. Harrer sich zu dem Wiener Mitarbeiter des Blattes fol­gendermaßen geäußert: — Ich habe soeben den Beschluß des gestrigen Minister­­rateS erhalten, daß ich nach Budapest zurückkehren und die Organisierung der ausländischen Vertre­­tungen übernehmen soll. Natürlich hat auch mich diese Entscheidung überrascht, ich habe mich dagegen gewehrt, aber schließlich führ ch die Ausgabe durch, die mir anvertraut wird. Die Wiener sandtschaft verlasse ich auch dann nicht definitiv, gehört sie doch als auswärtige Vertretung auch dann in den Wirkungskreis des Ministers des Aeußern. ES ist nicht nur persönlich für mich, sondern auch aus dem Gesichtspunkte des gesamten Ungartums außerordentlich «rsreulich, daß die Wiener Stimmung sich mit einem Schlags so geändert hatunddaßunSmomentandiesreund­­schaftlichsten Bande an Oesterreich fesseln. Piel konnte freilich in den wenigen Tagen nicht beendet wer­den, wir haben aber wegen des Uebereinkommens die Pro­­bleme geklärt, die infolge der Liquidierung ihrer Lösung har­ren, leider hatten wir nicht mehr genügend Zeit zur Feststel­­sung der Grundprinzipien der Lösung. Wie Pesti Naplö mitteilt, wäre in Wien Graf Theodor Batthyány gern als Nachfolger Dr. Harrers genehm. Ein blutiger Vorfall in Rózsahegy. AuS Rözsahegy wird uns telegraphiert: Gestern hat sich hier ein blutiger Vorfall ereignet, der noch recht ernste Folgen nach sich ziehen kann. Auf der Straße wurde ein junges Mädchen. ein Mitglied der F a - milieKorvin, von der slowakischenNa­­tionalgardeaufgefordert, dieKokardein Der Gewaltakt Nikolaus ScrLâns. Wi-r haben bereits berichtet, daß der frühere ungarische Reichstagsabgeordnete Nikolaus Serbân jüngst in Alsö - ßombatfalva im Amtslokal der Ariezsfürsorgeamtsstelle erschienen sei und den dort amtierenden Aiezander Iancsü unter Androhung der Verhaftung gezwungen habe, das Ver­mögen des KriegssürsorgeamtsS ihm als dem Vertreter des Rumänischen NatronalrateS auszuliefern. Der Ungarische Nationalrat, dem über den Fall Meldung erstattet wurde, wendete sich an den Rumänischen Nationalrat in Nagy­­heben mit dem Ersuchen, das beschlagnahmte Vermögen, das für Gemeinzwccke biftimmt ist und zu Fürsorgezl«cken ohne Unterschied der Nationalität verwendet wird, zurückzu­­erstatten. Heute ist nun beim Ungarischen Nationalrat die Antwort aus dlagyßeben eingelaufen: der Vorsitzende des dortigen Rumänischen Nationalrates Andrei a rsea n u teilt mit, daß Alsvßombatfalva in den Bereich des Rumäni­schen Nationalrates des Fogaraser KomitakS gehöre, mit­­hin der Rumänis^ Nationalrat nicht in der Lage sei, über die Rückgabe der beschlagnahmten Güter und Barschasten direkt zu verfügen. Der Rumänische Nationalrat hal>e von der erfolgten Beschlagnahme erst aus der Zuschrift des lliMrischen Na-ionalrates Kenntnis erhalten und sofort in Fagaras Schritte getan, dem Wunsche deS Ungaris^n Nationalrates zu willfahren, da auch der Rumänische National­rat der Ansicht sei, Gemeinzwecken dienende Vermögen seien nichtzu beschlagnahmen. In der Antwort wird auch die Hoffnung ausgesprochen, daß die eingeleiteten Schritte in Fogaras von Erfolg begleitet sein werden, — Bemerkenstvert ist, daß die Zuschrift Les Rumäni­schen Nationalrates in Nagyßeben in ungarischer Sprache verfaßt ist. i Die Deutschen Westungarns fordern die Autonomie, s Aus Wien tvird uns telegraphiert: Wie die Deutschen Nachrichten ütts Sopron melden, fanden gestem in sechs Gemeinden der Komitate Moson, Sopron und Vas Ver­sammlungen von Vertretern der deutschen Gemeinden statt. Die Versammlungen faßten einen Beschluß, in dem an die Ungarische Regierung die Forderung gestellt wird, den Deutschen West Ungarns auf ihren Siedlungsgebieten volle Autonomie zu verleihen und sie in einen Verwaltungsbezirk zu vereinigen, an dessen Spitze ein deutscher Volks­kommissar stehen soll. Parteiversammlunge«. Im Sitzungssaals des neuen Rathauses hielt die Radi­kale Partei des IV. Bezirke» gestern vormittags um 11 Uhr ihre Vollversammlung. Der große Saal war zum Erdrücken gefüllt, auch Frauen waren in großer Anzahl an­wesend. In der Versammlung ersckienen auch die Minister Dr. Oskar Iâßi und Dr. Paul Szende, die sich über die aktuellen Probleme äußertet^ Der Vorsitzende EmesM Hzèkely führt in seiner Er­öffnungsrede aus, gegeniwer dem früheren unglücklichen Regime müssen jetzt neue Ziele festgesetzt werden, welche ein Zusammenwirken mit der Arbeiterschaft ermöglichen. In diesem Zusammenwirken, in der ganzen Leitung der Staats­geschäfte müsse der Standpunkt der Radikalen Partei präzisiert werden. Die Sozialdemokraten verkünden jetzt daS Programm Karl Kautskys, demgegenüber bedarf es bei der radikalen ! Bürgerschaft gewisser Korrektivmittel. Vor allem muß — und hierin sind Bürgerschaft und Arbeiterschaft völlig eins — die Arbeit ermöglicht und gesichert werden. Dazu ist es jedoch notwendig, daßsich di« Bürgerschaft organi­siere, daß sich das bürgerlcche Selb st bewußt­­fein entwickle und zum vollen Ausdruck ge­lange. Die Radikale Partei ist der Auffassung, daß das Privateigentum nicht ganz aufgehoben werden muß, nur müssen diejenigen Hebel beseitigt werden, die in der auf dem Privat- > èigentum aufgebauten gesellschaftlichen Ordnung die heutigen > unglückseligen Zustände herbeigesührt haben. Der größeren Wertschätzung der Arbeit bedarf es, dre großen Vermögens­aufhäufungen müssen für immer aufhören, die großen Ver­­mögen sind unter öffentliche Kontrolle zu stellen. Die Bürger­­s^ft muß der Lehren des Weltkrieges Rechnung tragen. Dabei kann die individuelle Initiative ganz gut fortbestehen und eS ist auch notwendig» daß sie kveiterbestehe. Die Industrie muß vom Drucke der Bankokratie befreit werden und auch die geistige Arbeit muß in allen ihren Ofsenbarun­­gen frei werden. Anerkennung sotvobl für aeistige ais auch für physische Arbeit, eine tatkräftige Soziaivolitik, die im Arbeiter keinen Feind erblickt, die Hebung der Volksbildurig, der Kampf gegen den Analpha­­betismus, die Förderung der Dolkshygiene, überhaupt die s Einführung LeZ Räsonmäßigen in das StaatSleben, die Er­­möglichung eines Zusammenwirkens von Mann und Fran, ! gesunde Steuerpolitik, die Entl^tung deS Kleinvermögens, ÄbstelliiNg der Sonsumstruern, Regelung de» Verkehrs der allgemeinen Bedarfsartikel, — sind Forderungen Nadi, kalen Partei. Diese Partei war eS auch, die zuerst den Pajl­fiSmus verkündete und den Gegensatz zwischen Dorf und Stadt aufzuhcben bestrebt war. Nur so kann das alte Systein ver. schwlân und eine neue Okdniing geschaffen Werden. sBeifall.) Minister Dr. OSkar Jüßi ergriff hierauf das Wort: l^e gegenwärtige Lage erfordert, daß wir uns zu« ^t nur init den brennenden aktuellen Fragen «fassen. Die »veitgehendcn Ziele werden erst spä­ter an die Reihe kommen. Wir befinden uns in einem b^nneân Halise und müssen bestrebt sein, die darin bsfini^ nchen Werte möglichst zu retten. Die Regierung wurde zum Kraiikentager des schtverkrank darniederliegenden Ungarn bisher teils durch gewissenlose Spekulanten, teils dlnch Quacksalber behandelt worden. Für die Sünden dieser Elemente kann sie nicht verantnwrtlich sein. Sie versucht nun zu retten, was zu retten,ist. Einer der Führer der Slowaken sagte gestern: „Wie anders wäre alles gekommen, wenn wir nur um ein halbes Jahr früher verhandelt hätten!" Dieser Ausspruch gilt nicht bloß für die Nationalitätenfrage, sondern auch für die des Bodenbesitzes, der Verstaatlichung der Groß­betriebe und tausend andere Fragen, die durch friedlich Evolution gelöst werden sollten, letzt aber überstürzt behandelt werden müssen. In Zeiten der Revolution entgleiten die Zügel gar oft den Händen der Führer. Nur das eine kann vttsprochen werden, daß die Negierung bona kläs und selbstlos die über den Klassen stehende Gerechtsgkeit ins Leben zu rufen bestrebt sein wird. — Drei große Probleme gibt es hier gegenwärtig: die RattonalItâtenfrage, die Frage des Boden­besitzes und unser staa ts rech tl icher und in ter­­natlonâler Anschluß nach dem Kriege. In alle» drei Fragen ist die Radikale Partei geeignet, richtunggebend zu sein. WaS die Nationalitätenfrage anbelanqt, waren wir lange vor Wilson bereits Pazifisten und Äerkünder des Selbst^stlmmungsrechtes der Völker. Der Gedanke einer ch E n Schweiz wurde von hier aus lanciert, und wir schlossen uns diesem Gedanken nicht aus Angst und Befürck). tungen, sondern frei und ungezwungen und mit voller Freude uiid Zuversicht an. sLebhafter Beifall.) Dieser Standpunkt leitet den Redner bei allen Verhandlungen, die jetzt gepflogen werden. Nicht nur daß wir die Autonomie der Völker nicht­ungarischer Zunge nicht fürchten, im Gegenteil, vom Stand­punkte des Ungartums aus halten wir dies für segensreich. Es laßt sich schwer begreifen, warum sich bei den Ts^c^n eine Opposition gegen die sofortige Beteilung der Slotoaken inlt der Autonomie kundgibt, wenn — wi« sie behaupten — die Grenzfrage bereits eine res illälcLtL ist. Wir jedoch be­harren trotz dieses Vetos der Tscheck)en daraus, den Slowaken alle Rechte, die volle Autonomie schon jetzt zu gewähren. Wir sind überzeugt, Ungarn ist nur als eme östli^ Schweiz lebensfähig. — Was die Bodenbesitzfrage anbelanqt, so muß Redner aufrichtig sagen, daß daS, was hierüber bisher vor die Öffentlichkeit gelangte, in ihm Besorgnisse wachrufe. Diese rjcrage ist von großer Wichtigkeit, ist der einzige Hebel, den die Gegenrevolution mit Aussicht auf Erfolg ansetzen könnte. Jeder von seiner eigenen Arbeit lebende Landwirt muß Boden bekommen, dann wird alles, >«as in dem Kapitalismus Wu^r und fortschrittswidrig ist, verschwinden. HauptgèsichtSpunkte sind hier: Die Bodenwertsteuer kann nur gebilligt werden, j doch darf sie bloß unverdiente Einkommen treffen; die Boden­verteilung darf sie keineswegs hinauSschieben. DaS Lati­­fundium darf keine Schonzeit bekommen» sonst ist eS um di« Erfolge der Revolution geschehen. Ein Besltzmaximum muß festgesetzt werden. Mehr al SS 00 Joch darf niemandbesitzen. Die Aufteilung kann und darf nicht bei dem im staatlichen oder kommunalen Besitz besi üblichen Boden be­ginnen, sondern beim Privatbesitz. Es kann ja einst zu emem kollektiven Bodenbesitz kommen, tvarum dann jetzt den bereits kollektiven Besitz aufteilen? — In der Frage unserer Beziehungen z« anderen Staaten wird der Begriff der Unabhängigkeit vielfach mißdeutet. Früher galt Abgeschlossenheit als Unab­hängigkeit, jetzt ist eS ande,Ä. Nur durch Kooperation kann ein Staat auSgebaut werden. Besonders gilt das für uns. Solidarität und Kooperation müssen die Leit­motive sein, das macht uns dann lebensfähig. Nur eine große internationale Konföderation kann hier bi« Ausgestaltung eines Balkans verhindern. Schon Ludwig Kossuth war für die Doncrukonföderativn und hat dabei einen richtigen Smn bekundet. Für Ungarn dürfte das nur von Vorteil sein, denn nur Ungarn wäre vermöge seine höheren Kultur berufen, das KristallifierungSzentrum dieser Konföderation zu sein. Wir sind bereits international in edlem Sinne. Der Nationalismus und Chauvinismus haben sich bei uns bereits ausgetobt und ausgelebt, unsere Nachbarn laborieren noch daran. DaS sind di« Wege, die wir wandeln müssen, anderenfalls kommt die Gegenrevolution. sLanqanhaltendsr Beifall.) Dr. Josef Parajsin führt nun aus, Laß die modernen Aerzte sich der neuen Gestaltung anschließen müssen. Frau Dr. Emil Lukács Marie Szende berichtet über die fortschreitende Organisierung der Frauen. Minister Paul Szende: Tie Regierung steht vor einer ungelfeueren Aufgabe; L'ie zwölf Arbeileii des Herakles niuß sie verrichten und kam erst in der dreizehnten Stunde dazu. Und doch muß alles verrichtet werden, die frühere Moral niuß verschwinden, eine neue, bessere muß zur Geltung kommen. Zwei Dinge tun hier besonders not: Disziplin und Arbeits­bereitschaft. Die Kontinuität der Produktion, Li« unbedingt erhalten »verden muß, kann nur so aetvahrt tverden. Natürlich nicht die alte Produktion, die aus Ausbeutung auf­­gebaut war, sonderit eine neue- Große Opfer stehen uns bevor, doch wir müssen sie bringen, denn nur so kann die Ordnung kommen, die unsere Ordnung, der Staat, dec unser Staat ist. Die arbeitende Bürgerschaft hat kc'insn Grund, die neue Ord­nung zu fürchten. Im Gegenteil. Bisher war sie imnier alS Stiefkind behandelt. Die Hälft« der Bürgerschaft war vom Wahlrechte ausgeschlossen. Aber auch die übrigen wurdeci von einzelnen Strebern am Gängelbande geführt,^ Negierungen au^eliefert und immer verraten. Diese Klüngel leben noch fort und sie müssen vor allem ausgerottet werden. Sie werden gewiß auch jetzt streben, sich Eingang >11: die neue Gestaltung zu verschaffen. Doch soll ihnen das Nicht gelingen. Die bisher Geführten sind hier willkommen, di« Führer und Jrreführer mögen nur draußen bleiben. Für die neue Ordnung werden Opfer gebracht tverdeir inüssen, besoiiderS durch die Begüterten. TaS Vermögen war früher das einzige Mittel des Fortschritts, des WohlbesindenS, es tvar bei der Bürgerschaft auch ein Abtrchrmittcl vor politi­schen Vsrfolgiiiigen und UnterdrilckuNj^ir. Die irird es fortan nicht mehr geben, das Anhäufen von Vermögen l>it also sein« große Bedeutung verloren. Tas Ueberlasseii eines Teiles des Vermögens svoit Beschlagnahme des Vermögens ist kriiie steuer aber wird gerecht sem, wie ja eigentlich jede Berulözens- ungarischen Farben, die sie angesteckt hatte, zu entfernen. Als sich das junge Mädchen weigerte, wurde es von den Gardisten mit Gewehr­kolben insultiert. Zur Verteidigung der jungen Dame eilte ihr älterer Bruder, Leutnant Korvin. heran, und es entspann sich ein heftiger Wortwechsel zwischen ihm und den Gar­disten, der damit endete, daß der Leutnant zweiGar - di st en erschoß und mehrere verwundete. Da kamen den slowakischen Gardisten mehrere ihrer Kameraden zur Hilfe und erschos­sen den Leutnant Korvin sowie seine Schwester. In der Stabt herrscht große Aufregung und man be­fürchtet dieVerfolgungderungarischenBe­­völkerung durch die Slowaken. Die Familie Korvin war von den Slowaken allgemein gehaßt, da ein Mitglied der Familie verhindert haben soll, daß die Tschechen nach Rözsahegy kamen. Uontsx, 2. Dsrembsr 1918

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