Pester Lloyd - esti kiadás, 1919. február (66. évfolyam, 28-51. szám)

1919-02-01 / 28. szám

Uchtunff des rumänischen Militärs gehört; diese «wäre: Sârmasäg, Szilághsomlyö, Nagykároly und Debrecen. Von zuverlasiiger Seite kommt uns die Nachricht zu, daß die Ruöränen in Zigánd folgende Forderungen aufgestellt haben: Die Stadt wird mit Kanonen geschossen, oder die Bevölkerung von Zigând dezimiert werden, wenn die Stadt nicht eine -Kontribution von zwei Millionen Kronen bezahlt. Die Stadt wählte das letztere. Die Rumänen haben aus Zilah den Oberleutnarlt Franz Csiky, Kommandanten der Nattonalgarde, den städtischen Ingenieur Georg Palägyi, den Oberstuhl­richter Julius Tarcsay, den Bürgermeister Julius Solymossy und den Vizegespan Stefan Törökals Geiseln verschleppt. Die Wohnungen der Verschleppten wurden zerstört und ausgeplün­dert, ihre Möbel auf die Straße geworfen. Der Lehrer Julius Plöz, Johann- Horváth und Demeter Krauß stird erschossen worden. Ebenfalls in Zilah wurden vier Gendarmen, die ihre Waffen ver­sorgen hatten, zum Tode verurteilt. Diese Geârmen hatten die Wachposten mit 9000 Kronen be­stochen und die Flucht ergriffen. Die Urteile werden von dem rumânlschan Hauptmann Juon Illés vollstrbckt. Nach erfolgter Besetzung von Zilah ist den rumänischen Soldaten eine vierundzwanzigftändigePlün­­derung gestaliet worden. In Zsibö war den Sozialisten die Fäl­schung eines Plakats nachgewiesen worden, wo­für sie verfolgt wurden. Wertgegenstände und Getränke werden nach Rumänien weggeführt, für diese wird zedoch weder eine Bezahlung geleistet, noch eine Quittung ausgestellt. In Szilägycseh ist Dr. Sigmund Papp seinen infolge von Stockhieben erlittene» Ber­­retzungenerlegen. In einigen Bezirken des Aomitats Szilágy heben die Rumänen Soldaten aus. Affentiert werden die Jahrgänge 1896, 1897 und ^1898, ohne Rücksicht auf die Nationalität. Die Affen­­siierten haben bis zum 10. Fehruar nach Temesvár -cinzurücken. Bekanntlich hat die französische Militärkommission in Budapest mitgeteilt, daß der stünzösische General Pathè den rumänische» Truppen den Befehl -erteilte, vom 28. Januar mittags an bei Csúcsa das Feuer einzu stelle». Gemgegenüber wird fest- Eellt, daß im Laufe des gestrigen Tag e s, also vierTage nach Ablauf der Fr ist, die Rumänen bei Csúcsa' die Eisenbahn­linie noch immer unter Artilleriefeuer ^h telten. Das Sekretariat des Grubenarbeiterver­bandes veröffentlicht gegenüber den Ableugnungsver­suchen des rumänischen Gesandten Dr. Johann Erdélyi betreffend die Gewalttätigèerten der Rumänen im Zfiltale die folgende Erklärung: Der Gesandte der rumänischen Regierung ^hann Er­délyi hat, entgegen der Mitteilung der Nâpßava, «erklärt, die Nachrichten über die im Zsiltalc vargefalknen Gewalttätig­keiten seien bloß stimmungmachende Phrasen. Wir find bereit, dem Herrn Gesandten alle Daten zur Verfügung zu stellen, mit denen wir beweisen können, daß im Zsiltale mehrere hundert Grubenarbeiter blutig geprügelt würden, wir sind bereit, zu beweisen, daß der Präsident der Lupenyer Ortsgruppe Verbandes Iichann Koßtin zwölfmal nacheinander nackt in den Zsil­­sluß gejagt und gezwungen wurde, im Wasser unterzutauchen. Als er dies getan hatte, diktierte man ihm eine Prügel st rafe auf de» nack­ten Leib, daß er blut.ete. Desgleichen nurrden die Ätationschefs vonLu'pèny, Petrozsëny und Vulkán, und mehrere Eisenbahner, die unsere Gesinnungsgeiwssen find, blutig geprügelt. Diese niederträchtige Methâ kann mit einer einfachen Erklärung nicht abgetan werden. Am heutigen Tage sandten wir unseren am Berner Kongresse teilnehmenden Ge­sinnungsgenossen eins telegraphische Verständi­­gung, damit sie dort dieses barbarische Vorgehen der ganzen Welt i;ur Kenntnis bringen. Sekretariat des Gruben­arbeiterverbandes. Bon informierter Seite wird uns mitgeteilt: Die Tschechenhaben sich an einigen Orten bis zur Eipel über die Demarka­­tionLliniezurückgezogen.DicEisenbahn­­stotion Ipolyság befind.^ sick) Lereits in den Händen unserer Truppen. Die Brücke bei K l-m ä r o m haben die Tschechen ab gesperrt und den Verkehr über sie eingestellt. Es steht zu erw-nten, daß sich die Tschechen überall auf das jenseitige UferderEipelzurückziehenwerden. Nach Rimaßombat ist ein italienischer General gekommen. In der Stad^ befindet sich der- Mt eine größere tschecho - slowakische Wehr­­rn acht. Aus Kopenhagen wird der Bud. Kvrr. telegraphiert: Die amerikanische Preffe veröffentlicht ausführliche Depeschen ves Holla:ü>sch Nieuwsbureaus über die B lalitäten der Ru­mänen in Siebenbürgen und die Behandlung ungarischer Ein­­wohnrr durch di« Serben und Tschecbo-Elowaken. Die ame­­'riranischePressepr»testiertgege»dasmen­­schenunwürdige Borgehen der Besetzuugs­­nnuppen. In den Kreffen dsr amsrikanischen Ungar« ist VM Biegung M AllM, «m Wilsto» Sei ser««r McSehr o H o Zâstsss, 1.1'vdrasr 191A nach Amerika feierlich zu empfangen, und große Protestver­sammlungen gegen das brutale Vorgehen der Besetzungstrup­­prn in Ungarn zu veranstalten. Die DolksrepuSlik Ungar». Der Konflikt zwischen dem Unterrichtsminister und dem Universitätssenat. In der Angelegenheit der Ernennung der neuen Nniver» sitätsprofessoren erfahren wir aus wohlinformierter Quelle, daß die Regierung an den vom Unterrichrsminifter vollzogenen Emennnngen sesthält, ebenso daran, daß der Senat «e Ber­­eidtguna neuernannten Professoren vornehme. Sollte der Universitätssenat dies verweigern, so wird dn Minister­­rat die Professoren vereidigen. In diesem Falle dürften sich für den Univerfltätssenat weitere Folgen ergeben. Dementi. Politikai Hirado meldet: Die von einem Mor^blatte gebrachte Nachricht, daß Unterrichtsminister Dr. Signiund Kunfi heute nmh Bern abrefft, entspricht nicht der Wahrheit. Die Ernennung des deutschen Ministers. Gestern hat in Sopron eine Versammlung der Deutschen Westungarns statt^funden, Vie sich mit de» jüngsten Beschlüsien des deutschen Regierung^rates befaßte und diese billigend zur KennMis nahm. Wie verlautet, wird die Er­nennung des Tafelrichters Junker zum deutschen Mi- Nister und des Redakteurs Kalmár, sowie des Ministerial­rates Je kel zu Staatssekretären schon morgen «folge». Bom deutsche« Regkermigsausfchuß. Politikai Hiradö ist zu d« Mitteilung ermäch­tigt worden, an der dieser Tage vom Minist«prâsidenten empfangenen Abordnung des deutschen RegierungSausschusses Profâr Striegl nicht teilgenommcn.hat. In der Sitzung des Regierrmgsausschusies war Redalieur Hell der Ver­treter der Banater Deutschen. Die Dereiuigten DtmrLen und Ungarn. Unser Journalistenkollege Herr Ladislaus Berényi schreibt uns zu dem Kapitel „Ungarifch-amerikanischs Be­ziehungen in der Vergangenheit": Ms Ludwig Kossuth im Jahre 1851 aus Kutahija, wo er interniert gewesen war, sich zuerst nach England und naöh­­maks nach Amerika begab, um bei den angelsächsischen Völkern für die Sache seines bedrückten Vaterlandes zu agitieren, hatte « damit bloß den moralischen Erfolg, daß die Aufmerksamkeit der gesitteten Völker auf das harte Schicksal Ungarns gelenkt wurde. Während der Arnerikafahrt Kossuths geschah es, daß der Gouverneur von Massachusetts, Winthrop, dessen Politische Grundsätze sich von denjenigen Kossuth sehr wesent­lich unterschieden, im Tone der grötzteir Begeisterung des großungarifchen Patrioten gedachte und imter anderem fos­­gerwes sagte: „Kossuth kommt in unsere Mitte und tvendet sich an eine große und mächtige Nation mit der Bitte, sein »iedergetreteneS Vaterland zu erheben und zu retten. Er sprach zu uns, und ehe eine Woche verstrichen war seit dem Tage, da dos «st« Wort seinen Lippen entklang, loderte die Vernunft, das Herz, die Seele dieser großen Nation in einer Flamme der Begeisterung empor. Wir vergesserr unsere eigenen häuslichen Interesse», unsere .Handelsverträge, unsere Wahlfrage« sind vertagt, an­dere Frage» beschäftigen unsere Seele, andere Worte sk^eben auf alle» Lippen: die Diskussion üb« «ine Missio« unseres Vaterlandes setzt ein, Zweifel an dsm großen Nanwn Washingtons und sein« noch größeren Grundsätze regen sich; man fängt an, sie alS die wandelbare Auffassung eines Tages, nicht als das Erbe d« Nation zu betrachten." Winthorp meinte darunter die Lehre des großen Washington, daß das Volk Amerikas sich jeglicher Einnwngung in die politische Angelegenheit Europas zu enthalte» habe. In seinen 1884 veröffentlichten Denkwürdigkeiten knüpft Franz PulßkY an diese Rede Winthrops die folgenden merkungen, in denen sich die Sehergabe und logische Schärf« seines Geistes.glänzend offenbart: „So urteilt über Kossuth ein konservativ« Staatsmann, und wenn auch Kossuths Besuch keinen nnmiitelbaren Erfolg für unser Vaterland hatte, so har « doch ein bedeutendes Blatt in der amerikanischen Geschichte ausgefüllt, auf das die Zusirsfr einmal noch zurückblicken wird in d« Zeit, da Washing­tons Mahnung, sich nicht in die politischen Verhältnisse Europas zu mischen, dadurch überholt fein wird, daß Amerika als das Vaterland eines Hundertmillionenvolkes vermöge seines spezifischen Gewichtes den Geschicken des Menschengeschlechts auch un­gewollt die Richtung weisen wird. Das werde» unsere Söhne vielleicht noch nicht, aber urrsere Enkel ganz gewiß erlebe n." Diese Weissagung Franz Pulßkys hat sich seith«, zwar! . in anderer Weise, als « selbst glaube« mochte, bewahrheitet. Unwürdige Dehaudluvg »mgarisch« Offiziere und Soldaten i» Fiume. Politikai Hiradö meldet: Die Kommandanten einiger Spitalszüge haben gemeldet, daß sie während des AufeM- haltes in Fiume, wo sie ungarische Kranke zu übernehmen ^tten, samt ihren Offizieren" und Mannschaften von dem italieniso^n Kommando nur unt«' der Bedingung vom Bahnhof in die Stadt gelassen wurden, daß »e vorh« ihre Rangabzeichen entfernten. Die Regierung hat gegen dieses Borgeye« des italienischen Kommandos, das eine Ä«letzuna der international anerkannten Bestimmungen bildet, durch dis WassenstillstandSkommission Verwahrung «lnlegen lasse». Die Rechtslage des außerehelichen Kindes. Der juridische Fachausschuß des Nationalrates hielt gestern apych 5 Uhr Ä« Züsepxffe oeS Abgeordnetenhmffes «nter de« VorsHe Karl SzkaditS' «ine Sitzung, in d« « sich mit d« Rechtslage des außerehelichen Kindes befaßte. In Ver­tretung des Justizminist«s tvaren die Staatssekretäre BLla Szâßy, Dr. Johann Kögl und Richard Bartha er­­schrenen. Dr. Artur Meßlènyi «örterte den von ihm ver­faßten Gesetzentwurf, worauf Frau Mexander Szegvári den Standpunkt des Femimstenvneins dárlegte. Sie forderte die volle Gleichstellung des außerehelichen Kindes mU dem glichen Kinde. Nach den Ausführungen Dr. Eduard Älfoldys befürwortete Dr. Sigmund Engel den An­­trag der Frau Szegvári. Es sprachen noch Dr. Salomon Beck und Frau Eugenie M e l l er - M i s k o l czy. Die Verhandlung wird nächsten Freitag fortgesetzt. Dir Republik Deutschlaud. Die Berliner Revolutionsschädeu. Berlin, 1. Februar. â>ie Politisch-Parlamentarischen Nachrichtm erfahren an zuständiger Stelle: Der Berliner Magistrat stellt sich bezüglich der Berliner Revolntionsschäden auf den Standpurckt, daß für sie nicht die Stadt Berlinauf zukommen habe, sondern Staatund Reich die EntschädigungLpflichtigen find. (U. T--K.-B.) 5rmttpfvorbereitlmgen in Bremen. Berlin, 1. Februar. 'Der Berliner Lokalanzeiger meldet aus Bremen: Aus d« Werft wttden die Gebäude in Ver­­teldigungszu st andgesetzt. Die mehrheits­sozialistischen Arbeiter haben vormittag ihre. Arbeitsstätten verlassen, ebenso die Be-; amten schäft, von der ein großer Teil gar nicht er-, schienen war. Es blieben nur dieUnabhängigen und die Kommunisten zurück. Der bewaffnete' Teil d« Arbeiterschaft hat sich zu den Verteidigungsstel­lungen begeben. Der Verkehr in der Stadt geht wie ge­wöhnlich vor sich. Man sieht auch zahlreiche Automobrk: mit Bewaffneten. An einigen Punkten außerhalb der Stadt werden Vorbereitungen zum Verteidigungskampf getroffen. Im Brem« Rathaus sind zahlreiö^ Vertreter, von Soldatenräten des 8. Armeekorps versammelt, die sich auf Seite der gegenwärtigen Regierung stellen. Wie ver­lautet, setzen sich die Soldatenräte des 9. Armeekorps für die Entwaffnung der, Arbeiter ein. Der Bahnverkehr Hannover und .Berlin ist infolge Aufreißens der! Schienen unterbrochen. (U. T.-A.-B.s Berlin, 1. Februar. Die Politisch-Parlanrentarischerr Nachrichten melden», daß der'A nmarsch der Truppen auf Bremen nicht nur dort viel zur Gesundung d« V«hältnlsse bei­getragen habe, sondern auch schon beginne, auf Ham°! bürg und Wilhelmshaven zu wirken. (U»' T.-K..B.) Berlin, 1. Arirnar. ' Die Vosfiscke Zeitung meldet ans Bremen: Das Organ der Bremer Spartakisten versucht im gestrigeu Leitartikel abzuwinken und dis Ar­beiterschaft zur äußersten Kaltblütig­­keiizuermahnen. Man müsse, so heißt eS in dem Artikel, diegegenseitigen Kräfte genau ab-^ schätzen, ehemansichzumLosschlagenhin-' reißen lasse. (U. T..K.-B.) Ein neues deutsches SiLdelungsgefetz. lTelezramw deS Pester Lloyd.t Berlin, 81. Jatma«. Lac Nationalversammlung wird ei« »eu«s Siedelungsgesetz vorgelegt werden, nach dem die Auf«' teilung des Großgrundbesitzes in die We^ geleitet werden soll. Beim Verkauf von' Großgrundbesitzen sollen die Gemeinden das Vorkaufsrecht Hamm. Avw«bung polnischer Freiwilligen in der Provinz Pofen. lLelegramm des Pester Lloyd.) Bro « berg, 31. Januar. Polnische Zeitungen der Provinz Pose» fordern alle waffenfähigen Mannschaften auf, sich freiwillig zum Schutze der Heimat zu den Wafsenzu melden. Es soll ein stehendes Heer gebildet werden, daß mit Einschluß d« Freiwillige» auf eine Stä:cke von einer Million Dtann gebracht Nwrden soll. Aerztestreik in Greifswaidc. Berlin, 31. Januar. Die Abendblätter melden ans Greifswalde: Wegen d«.' erzwungenen Hiss uug der roten Fahne auf der Universität veröffentlichte die Aerzleschaft der Greifswalder Klinik einen Protest deS Inhalts, daß sie ihre Tätigkeit sofort aussetzt, bis chr für die Vergewaltigung Ge». uugtuung geworden sei. Neue Kranke können in der Klinik nicht inehr ausgenommen werden. Ebensowenig kann de» Kranke», die zurzeit in den Kliniken sind, Hilfe zuteil werde«. Auch die Poliklinik ist geschlossen, fü. T.-K.-B.) Die AepubUK DetttschSsterreich. Jtaliasisierung DtzUtschfiidtrroL. lTelezrammdrSPester'Lioyd.) Wien, 31. Jauua«. Dem Neuen Wieser Tagblatt wird aus AnuS« bruck gsmelvet: Der üalienffche Kommandant Generiü Amante hat anbefohle.'t, daß die Namen aller Bahn­stationen Deutschfiwtirolâ durch italienische Namen ersetzt werden sollen. Die bisherige» deutsche» Name« soll«» nicht mehr gebraiicht »rerven. fTelegram« des Pester Lkoyd.I Wien, 31. Januar. Dem Neuen Wiener Tagblatt wirv aus Meran gemelvel: In dm letzten Tagen hat hier ein italienischer Bezirks­­jchuiinspcklor di« Abänderung des Lehrplanes «r­­sügt. Der Uiucrricht der italienische» Sprache »ird obli­gatorisch jein. Ter Unlerricht der deulschen Sprache mir» nur vorübergeherw belassen. Der ReligionSiMteriicht i» den dr«L obersteii Klassen wird gestrichen. Beschicht« wird nach den italienisch«» Lehrbüchern gelehrt.

Next