Pester Lloyd - esti kiadás, 1919. október (66. évfolyam, 183-206. szám)

1919-10-04 / 183. szám

Detttfchöstsrreich. ! Die diplonrâschen Beziehungen zwischen Italien und Oesterreich wiedërhergestellt. Wien, 3. Oktober. AlsGesandterdes Königreiches Italien ist Mar­chese Torettain Wien eingetroffen. Toretta wird nun­­'Mehr dienormalen Beziehungen z w ischen Jtalienund Deutschösterreich eröffnen. Die Gesandtschaft wird ihren Sitz im Palais der friiheren Bot­­schäft MN Rennweg haben, (ll^ T.-K.-B.) ibtaatskanzlG Renner über die katastropha^s Nirtschafts­­! bedrängnis Oesterreichs. W i e il, t. Oktober. , Wrivatmeldung des U. T.-K.-B.) Maatskanzler !Dr. R enner hat gestern eine Abordnung von österreichi­­^schen Industriellen einpfangen und bei dieser Gelegenheit 'gesagt, daß viele Leute iwch nicht wissen, in welcher -furchtbaren Bedrängnis Oesterreich sei, stvie die G e f ah r e i n e s v ö l l i g en Z u s am m e n - chruches der Volkswirtschaft näherrücke. !Bei dem Erupfang der Deputation sprach der Kanzler auch ^über die S o z i al i s i e r u n g und die Uebergriffe sderArbeiterräte. Er sagte unter anderem: Die Bedeutung der Soziali­­'fierungsartion wird oft unrichtig dargestellt. Ulster Uin­­sttänden wird die Sozialisierung das einzige Mittel sein, Industriebetriebe davor zu be­­^wahren, indieHand des ausländischen Kapitalszugelangen. Was nun die Tätigkeit der Ärbeiterräte betrifft, so erklärte der Kmrzler: Wir haben nach dem Zusarnmenbruch ein Emporwachsen neuer Jnsti­­-tutionen und neuer Ideen erlebt. Es wurde manches Gute Ulst» auch viel Uebertriebenes geschaffen. Undsoistder !Gedanke der Räte als eine^ Vertretung tieruflicher und sozialer'sonderinter­­-essen machtvo l l v o r g edrung e.n. EL ist klar, daß einer so mächtigen Bewegung ein richtiger Gcdmrke zugruirde liegt. Wenn aber Uebel stände dar­aus sich ergeben, so zeigt dies, daß wir es mit Uebertreibungen dieses Gedankens .zutunhabe, und meinen, diesen neuen Institutionen ein richtiges Maß von Kompetenz zuwei­­js e n z u m ü s s e n. Die Kohlennot in Wim. Neuerliche Einstellung des Stratzenbahnderkehrs.' Wien, Oktober. (Privatnreldung des U. T.-K.-B.) In der gestrigm Gemeinderatssitzun.g erstattete Bürgermeister Neu­mann einelr ausführlichen Bericht über die Kohlen­­situation. Aus dem Referat geht hervor, daß Wien vor eiirer Wiederholung der katastrophalen trainwaylosen .Tage stehe. Wenn nicht bald die Kohlenzuschübe sich ver­mehren, werden die Wiener zuständigen Behörden in Kürze neuerlich gezwungen sein, mit weitestgehenden Einschränkungen vor­­^zugehen. Welcher Art diese sein dürftm, entnahm man einem detailliertm Plan über die Einsühmng eines Notverkehrs an Tagen, an denen man die Tramway ein zu st ellen genötigt wäre. Ein knapper Verkehr auf der Stadtbahn, eine Ver­mehrung der Zahl der Autoomnibusie und schließlich die Improvisation von Lastautos sollen der Wiener Bevölke­rung in dm tramwaylosen Tagen Ersatz bieten. Dis Lebensmittelkrise. Der Verkauf der Kuustschätze. Wien, 4. Oktober. (Privatmeldung des u. T.-A.-B:) Staatskanzler Dr. Renne r erklärte gestern einer Abordnung des Ge­­nreinderateè, die gegen den geplanten Verkauf von Kunst­­ischätzen Wieirs protestierte, daß der Verkauf der Kun st schätze unvermeidlich sei. Es sind für dringende Zahlungen für Lebensmittel im Ausland etwa l.ö Millionen holländische Gulden n ö t i gs d i e d u r ch d e tr V e r k a u f b e s ch a f f t w er­de n k ö n n e n. Es sei nicht mehr Zeit, einen anderen Weg zu betreten, da wir binnen 14 Tagen die -Za'hlungsmittel haben müsseN, wenn die Er­­inährung nicht gefährdet sein soll. Wir stehen -por der Wahl, enttoeder Lurusbesitz oder Produktions­mittel zu veräußern und müssen uns daher zumVer­­kaufderKun st schätze entschließen. sDie angeblich bevorstehende Bewaffnung der sozialdemo­kratischen Arbeiterschaft. Wirn, 4. Oktober. (Privatmeldung des U. T.-K.-Bureaus.) Zu dem sKommunique der amtlichen Staatskorrespondenz Wer die angeblich bevorstehende Bewaffnung der sozial, dsmqkxa tL M n Axher t e r sch a f t wird gemeldet: Schon seit einigm Tagen kursieren in der Wimer Oeffent­­lichkeit derarstge Gerüchte und kamen gestern sowohl in der Unterredung, die die Abordnung des Gemeinderates mit Staatskanzler Dr. Renner hatte, als auch in der Sitzung des Wiener Stadtrates zrir Sprache. Beide Funktionäre, Staatskanzler und Bürger­meister, erwiderten diesbeztrglich, es sei ihnen von dieser Sache nichts bekannt. Erkundigungen, die Der Neue Tag an zuständiger Stelle einholte, haben ergeben, daß den Genrchten immerhin einige tatsäch­liche Anhaltspunkte zugrunde liegen. Gegenrevolutionäre Bestrebungen. Wien, 4. Oktober. (Privatmeldung des Nng. Tel.-Korr.-Bureaus.) Der Neue Tag meldet aus Berlin: Die Freiheit veröffent­licht einen Aufsehen erregenden Artikel, worin sie eErt, Laß die gegenrevolutionären Pläne sich mit jedem Tage "verdichten. Um den General von der Goltz gruppieren sich alle Wünsche und Pläne. Er solle der Jork des zwanzigsten Jahrhunderts werden. Er solle, vom Osten! o m mend, die Regierung verjagen, die Monarchie wieder aufrichten und Leír Verzrpeislungskatnpf heraufbeschwören. Mittlerweile hat die Regierung, wie offiziös bekanntgege­­den wird, sich mit einer dringenden Aufforderung an die im Baltikum befindlichen deutschen Truppen gewendet, den Rückinarsch nach Deutschland anzutreten. Gleichzeitig wurden auch die in russische Dien st e einge­tretenen deutschen Soldaten aufgefor­dert, nach Deutschland zurückzukehren. Die Regierung selbst verspricht sich ober, wie das Berliner Acht-Uhr-Blatt versichert, wenig Erfolg von dieser Auf­­forder-ung. ' ch DsnsunaRi ütlii'on, ! »I» «»«»»«»t i Wit ----------------------------------------------7-..----------- —— --------------------------------------------L t- âsr - tSr <1», lâ»» w><i vwi t» SM »«»««lell im<t n>«iiâdl»tt r As 'HD .Mi : i. ^ollnsr, s. Lollitsln, L U LNH/SA SLL-â»., , LLo»»r 1A»QrjLrrrI. 220Lrcm«v, . WWNM MM WW «ß» MW rsstsr Lloxâ kür Vvstvrrqlod upâ 4«»^ d»rdZLLrir Ua Lrcmvu, vtsrlÄ^. b« Lronev. W» WM >RI MW »» WM WN MW >.0uks«ttLokfokr»rH.è,,' 20 LroQvll. Dio» .LdvvâdlLtt, WM MM M >» M KAÜ WI W WM W^W WM MW MW DWk s. — Xvyl» SsQLZLKrUoklÜV LroQSQ.kLldz. 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Auf Vorschlag des Reichskatrzlers hat der Reichs­präsident den Äbgeordnetm Schiffer zum Reichsmini­ster für Justiz, den Abgeordneten Bürgermeister Koch - Kastel zum Reichsminister des Innern berufen und den Minister Schifferzugleichmit der Vertre» tun g-desReichskanzlersbe traut. Die Be­setzung des neu zu schaffmden Ministeriums für den Wie­­deraufbau wird voraussichtlich schon in dett allernächsten Tagen erfolb«!. Minister David wird der Reichsregie­rung als Mnister ohne Portefeuille angehörem (U. T.­­K.-B.) . Bevorstehendes Ultimatum wegen des Baltikums. Wien, 4. Oktober. (Privatmeldung des U. T.-K.-B.) Das Neue Wiener Journal meldet aus London: Daily -Mail berichtet aus Paris, daß di e Entente an diS deutsche Regierüngein Ultimatum in der balti­­schenFragemiteinsr dreitägigen Frist zur Annahme zu überreich en gedenke. Ein Aufruf der !de«!tschen Regieruntz. Berlin 4. Oktober. Die Reichsregierung hat an die Reichsdeutschen, die noch im Baltikum stehenM'5'^rllppenverbänLen an­gehören, einen Aufruf erlassen, worin sie zunächst auf die von der Entente in ihrer Note wegen der Räumung des Baltikums ausgesprochenen Drohungen, sowie auf die Gefahr der Arbeitslosigkeit von Millionen Deutschen hinweist, die durch den verbrecherischen Eigensinn eines Teiles der Deutschen in den baltischen Freikorps Hervorgerufe ir wird. Am 20. Oktober würde nach einer Tempsmeldung der militärische Vormarsch beginnen und am 1. November die erneute Verhängung der Blockade er­folgen. Daher wendet sich die Reichsregierung zum letztenmal direkt an das Gew issen der deut­schen Soldaten im Baltikum. Sie gebe zu, daß die in der Landfrage gegebenen Versprechun­­gennichtgehaltenwordenseien und verstehe ihre Empömng, aber jetzt stehe unendlich Höheres auf dem Spiele. Ein Volk wird verhungern, wenn nicht im Laufe dieses Monats die deuffchen Truppen aus dem Baltikum abziehen. Die deutsche Regierung könne und würde keinen Zweifel bestehen lassen, daß siejedes Mittel anwenden werde, um die Räumung des Baltikums zu erzwingen, hoffe aber, dieser Ausmf werde genügen, um den deutschen Soldaten zu zeigen, daß es sich jetzt um das Jntereste Les ganzen Volkes handle. (U. T.-K.'-B.) JugoflamLett. i Die neue serbische Regierung. Belgrad, 3. Oktober. Das Südslawische Preßbureau meldet: Das MandatzurBildungeinesneuenKa­­binetts wurde Marko Trifkovic (radikaler Dissi­dent) ü b e r t r a g e n. (U. T.-K.-B.) I Antibolschewistische Verschwörung in Ntoskau, Zahlreiche Politiker und Offiziere erschossen. t BerIin, 4, Oktober. Die Deutsche Allgemeine Zeitung meldet aus .Hel­­singfors: Nach einem Telegramm aus Moskau wurde dort eine antibolschewistische Ver­schwörung entdeckt. Der Kadettenführer Schtschekp­­t i n sowie eine Menge wohlbekannter Politiker und Offi- äA ziere, im ganzen 60 Personen, wurden zumTodever­­urteilt und erschossen. W ien, 4. Oktob«r. (Privatmeldung des U. T.-K.-B.) Der Neue Tag meldet aus Stockholm: Nach einer Meldung arrs Helstngfors sind in Moskau gegen vierzig hervorragende bolschewistische Führer terroristische Attentate verübt worden. Dabei wurde Zagorski getötet und Kamenew verwundet. Gleichzeitig wurde ein Komplott der demokratischen Zentrumspartei entdeckt, die mit Denikins Armee in Verbindung stand. Als Kornplize wurde, rmter anderem auch General Markow verhaftet und hingerichtet. ' Moskau vor dem Fall. W i e n, 4. Oktober. . (Privatnreldung des U. T.-K.-B.) Der Morgen meldet aus Helstngfors: General Judenitsch steht vor Moskau, dessen Fall in den nächsten Tagen zu erwar,ten ist. ArberterattsKattde. Bevorstehende Beendigung des Eisenbahnerausstandes. London- 3. Oktober. (Reuter.) Jnsolge der nicht formellen Unterredung zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Vollzugsasschuß der Eisenbahner' wird die Sreiklage optimistischer beurteilt. Die Führer der Eisenbahner bleiben dabei, daß es unmöglich sei, die allgemeine Wiederaufnahme der Arbeit zu bewirken, ohne daß vorher Zu­sicherungen bezüglich der Löhne gegeben werden. (U. T.-K.-B.) London, 3. Oktober. (Reuter.) Amtlich wird bekanntgegeben: Die Kon­ferenz zwischen dem P r e ni i erm i n i st e r und den Eisenbahnern hat heute stattgefunden. Nach der Konferenz erklärte Thomasin einer Unterredung, jetzt» wo beide Parteien zusammengekommen seien, sei es Pflicht, die Verbindung nicht wieder abreißen zu lasten, bisdie Einigungerzieltist. Auf die Frage, ob der Streik für beendet erklärt sei und die Arbeiter die Arbeit wieder aufnehmen, bat Thomas, keine Frage an ihn zu richten. (U. T.-K.-B.) Paris, 4. Oktober. Die Agentur Radio meldet aus London: Thomas erklärte, daß die Verhandlungen mit der Rc-­­greruna ergebnislos verlaufen seien. (U. T..K.-B.) __________ WUsotts Znstarrd sehr ernst. W i e n, 4. Oktobo!-. (Privatmeldung des U. T.-K.-B.) Die Neue Freie- Presse meldet aus Berlin: Wie aus Washington berichtet wird, istWilsonsZustand sehr ernst. Erwird täglich schwächer, da er anbeständigem Er-, brechen leidet, was jede Nahrungsauf­nahme verhindert. Die Aerzte sind der Ansicht, daß es sich um einen vollständigen Nervenzu­sammenbruch handelt, dessen Anfang die Pariser Aufregungen bildeten und dessen Ausbruch durch die mühe­volle Propagandareise des Präsidenten in der Union er­folgte. __________ Der Krone«- «nd Markk«rs i« Ziirich. Wien, 4. Oktober. (Privatmeldung des U. T.-K.-B.) Die Mener Blätter verzeichnen in auffälliger Form die Taffache, daß der Stand der Krone sich gestern in Zürich auf 7.75 gegm 8 Centimes am 2. Oktober errnaßigtc., Die Mark avancierte von 28.10 auf 28.50, die Wäger Krone ermäßigte sich von 19.25 auf 19.

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