Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1920. január (67. évfolyam, 1-27. szám)

1920-01-14 / 12. szám

. 3 « ^ANUsr 1920 Inzwischen setzt der Berichterstatter seinen Bericht fort, von dem lüchâ mehr zn verstehen ist. Ein Steno­graph setzl sich nmnittelbar neben dem Redner, um ivenipstenÄ sür dirs anitlichc Protokoll die Ausführunpen initschreiben zu können. Da der Tumult anhält, unterbricht der Präsident die Sitzung. U Ul viertel sechs Uhr wird dieSitz u n g 'u iedcr ausgenommen. Die 8l b g e o r d ne t e n t'öeNer, Dülvell und Lcuckert sind trot^ der A US > ch l i e jz u n g aus ihren Plätzen ge­blieb e IN Bei Erössnuttg der Sitzung erklärt der P räsident: Als er zuerst von den bedauerlichen Vor­gängen gesprochen habe, sei ihm nur bekannt gewesen, das; Verwundungen vorgekommen seien sollen. (Die Mitglie­der der Regierung und des.Hauses erheben sich.) In der Zwischenzeit seien die Unruhen beigclegt worden. In­zwischen habe auch die Zahl der Opfer sestgestellt werden können. Es sei mit der höchst betrüblichen Tatsache zu rechnen, daß 10 Todessälle sich ereignet haben. Ange­sicht s d e S U m st a n d e s, d a s; d i e s e T o t e n v o n der Slraße in das Gebäude gebracht wor­den seien u tt d h i e r l ä g e n. glaube eral 1 er - l Vings auch nicht mehr, daß das Haus in R uhe seine Verhandlung fortsetzen tonne und schlage deshalb vor, die iieuiige Verhandlung abzubrechen. Er riete nickt in die Untersuchung der Frage ein, wo die Schuld liege. Aber die Tatsache dürfe er wohl in lieber­­'nnstimmung aller feststellcn, das; dasHausmirde n Opfern dieser unglückseligen Vorgänge das herzlich st e B e d a nl crn habe und ihren tll n g e h ö r i ge tt das tiefste Mitgefühl der illationalvcrsaNImluttg aussprcche. (Zu­­ftinttttttng.) Der Präsident schließt sodann die <ritzttng und beraumt die nächste Sitzung sür morgen, 10 Uhr vor­­.ttittags, mit der gleichen Tagesordnung an. (Ung. Tel.­­Äorr.-Bureau.) Berlin, 1b. Januar. Das Äolffsche Bureau meldet: Unwr der Älcnge, die das Rekchstagsgebäudc in großer Zcchl umlagerte, wurde oin k o m m unistischcs Flugbl a t t verbreitet, das Angriffe auf die Ebert­­uegicrung onthrelt. Dieses Flugblatt in Verbindung mit den Hetzreden v-c r s ch i-e d eno r Agitatoren brachte schließlich die llllenge dazu, die Sicherheitsbeamten zu entwaffnen und mit ihren eigenen Waffen zu beschie­ße n, wie auch m i i Messern auf sie cinzu­­stcchen. Ein Offizier wurde fest geh alt en u nd INanrißihINdic A ch s e l st ü ck e h e r u n t e r. D i e S i t u at l o n w a r so bedrohlich, daß die n tt d cren Be am te nvon ihrer Waffe Ge­brauch IN ach en mußten. Die Menge stürzte nun davon, wobei ein S t r a ß e n b a h n a n g e st e l l t er, ider auf der Freitreppe des ReichstagSgeltäudes stand, beruntertiel und das Genick brach. Ms die Massen sich auf die Tichet'heitsbeanllen des Portals II zu­wälzten. wurde hier "Feuer aus Maschinen­gewehren und Karabinern gegeben. D i e Z a h l d e r T o t e n d ü r f t e s t ch a u f z e h n Ve lau fen. Schwer verwundet sind etwa vier z i g P e r s o n e n. Die Zahl der Lcichiverletzicn lit unbekannt, da sie sich selbst entfernten oder von iliren elngehörigen mitgeschleppt wurden. Von den 2 ich er­be i tsb c a m t e n ist einer getötet, mehrere b c r w u !l d c t morde n. ^A ls einer v o n d e u de r iv u n dcten Sicher b, citsbca m t en na N) einer l i n i k gcbr a ch t iv urde, st ü r zten si ch verschiedene P c r s o n e n a u f i h ii und traten i h n INltF ü s; en. Der Platz vor dem Reichsiagsgeväudc leerte sich nach und nach. Nur an der Siegessäule dauerte es längere Zeit, !üs man die Leute, etiva .bOO bis 600 Personen, zerstreut hatte. Tic Brücken in der ganzen lImgcbiMg sind ab­gesperrt. An der .Oreuzu-ng der Dorotheen-, der Luiscn­­und der iNcucn Wilhelinstraße hielt eine grö s; c r c dN cnschenmenge die Straße n b a h n wage n a n. nötigte die F a I) r gä ste z u m A u s st eigen , und ckies; die W agen n ickt Ioeitsrfahre n. ckiach Mitteilungen aus dem Publilum sollett drei S i ch c rh c i ts b e a IN t c nach ihrer Entwafs. NUna weggeschleppt und einer auf dem P a r 'i scrp'la tz. totge sch lagen worden sei n. Doe!) fehlt die Bestätigung dieser Nachricht. (Ung. Tel.­­Siorr.-Burcau.) Acrlin, IN. Januar. Auf Grund des Arlitels Vlll des Absatzes 2 der .Rcichsvcrfassung betreffend die zur Wiederherstellung der öffemlichen Sicheihcit und Ordnung nötigen Maßnahmen dar der Reichspräsident sür das stl eichSgebict m i t A u s n a h lii e v o n B a v c r n, Sachs e n, W ü r t­­rcmberg und Baden und die von ihnen umschlossenen Gebiete den Ausnuhine­­u stand verhängt. Auf Grund des Ausnahmc­­zustandeS hat Reichswehrminister t>l o S k o P e r s önli ck die v o l l z i c h e II d c Gewalt für Berlin und d i c M ark Branden b ir r g ü b c r n o m m c ii. Als Z i v i l k o IN IN i s s ä r ivurde der Berliner Polizeipräsi­dent E r n st bestellt. Umzüge und Versammlungen unter freiem Himmel wurden verboten. Erneute Versuche, die Tagesordnung der Nationalversammlung zu stören, wür­den' mit rücksicktsloser Wafscnanwendung verhindert wer­den. (U. T.-K.-B.) Berlin, 13. Januar. Ew.zcgen der Nèilteitan^, daß die Straßenbahner in den Ausstand getreten seien und die Straßenbahn den Ver­kehr eingestellt habe, stellt die Direktion der Straßenbahn fest, daß nuru' in Teil der Ange 1tcllten n n d A r b e i­­ter an dem P r o t e st st r e i k beteiligt sei, tvodurch sich V e r ke h r s c i nsch rä n k u n g c n als notir-endig er­­tvicseiv. lUng. Tcl.-Kvrr.-Bur.s Vom Tage. / Budapest, 13. Jamiar. /Ein Wahlkompromiß. Die Kom/vm-ßvcrhandlungen zwischen der Partei der kleinen LandMrte und der Partei der Christlichnativnalen Vcreinignngâe vergangeneir Samstag als endgültig geschei­tert crschiei/n, wurden neuerdings wieder aufgenoinmen und sollen, wii/nan uns aus Lircisen der kleinen L.mdwirte init­­teilt, lzei!^ abend zu dein Erfolg gefiihrt haben, daß in bezug auf füIMzehn Mandate ein Abkominen zustande gekonimen est. Demnach sollen sich beide Parteien verpflichtet h.eben, ij je funszehn Wahlbezirken loechselseitig keine Gegen­­kar.didatqe aufzustelten. Die fünfzehn Wahlbezirke, in denen die Christlichnatio­­naleiz gegei^siber den Kandidaten der Partei der kleinen Land­­loirte keine 'Gegenkandidaten ausstellen, sind die folgenden: .Kiskörös fKandld«t.LoItän Meskö), Szeged III. Bezirk sDr. Stefan Koßö), Györßentinarton sSrefan Szabö-Sokoropâtka), Rëtfâg sElenièr Hnßâr), Kecskemét II. Bezirk fIulius Rnbi­­nek), Lovasberèny sGëza Reichenbach), Tata sStefan Henczer), Enhing sStefan I. Kovács), Heves sIvhann Mayer), Nagh­­väzsonl! snoch kein offizieller Kandidat, fünf Kandidaten), Naghkäta (Aladár Lukovics), Devccscr (zwei Kandidaten), Sâsd (drei Kandidaten), Gödöllő (zwei Kandidaten). Die fünfzehn Wahlbezirke, die die Partei der kleinen Landwirte Leu Ehristlichnationalen kampflos überlaßt, sind: Lzd, Fpolhsäg, Szombathely, Vasvár, Kismarton, Sárvár, Soroksár, Esztergom, Salgötarján, Kccskenwt I. Bezirk, Löbö, Ráckeve, Balassagyarmat, Zalaßentgröt und Einkota. Dic Programwredc Pcrsians. hlinisterialrat Wam s i a n, der auße r l) aIb der ^Parteien^»i^Mde Abgeordnetenkandidat des XT. A a h l b c z hielt heute uni 6 Uhr nachmittags in dcmVroßei^Mn des Franzstädter Bürgerklnbs seine Pro­­grammrck»«e><^^ inächtige Saal Ivar von den Wählern dicht gefüllt. Dic Kanslcute, die Gewerbetreibenden Ivarén gleich­sam korporativ ausgerückt, um die außerordentlich interessante Programmrede. aiyzuhören, und zu .Hunderten waren auch össcntliche Angestellte, Becknte und Arbeiter erschienen. Den Kandidaten lud eine Trputation zur Versammlung ein, und als er den Saal betrat, wunde er mit minutenlang andauern­den, stets sich wiederholenden Eljenrnfen und Applaus cmp­­iangen. Auf die an ihn gerichteten begrüßenden Worte er­klärte der Kandidat, die Kandidatur mit parteilosem Pro­­gramm anzunehnien, da er sieht, daß ein großer Teil der Par­­teien auch jetzt, wo an der Schlveüe des Friedensschlusses die Hauptaufgabe die Sicherung der vollständigen Einheit des Landes ist, von dem Schüren des gegenseitigen Hasses lebt und dadurch bei den Wahlen zur Geltung kommen will. Nur die Einheit — sagte Persian — vermag die Kon­sol idiernug zu sichern, doch sei auch die Sicherung der Rechts­ordnung und der allgemeinen F-recheiten notwendig. Eine Rechtsordnung besteht nicht, solange jeder nach Belieben an die öffeniliche Geivalt rühren kann. Die Aufteilung der össent­­lichen Gewalt unter mehrere Faktoren führt zur Anarchie. Von der Preßfreiheit sprechend, konstatiert der Redner, es seit nicht möglich, die Presse durch Polizeivorschriften auf die Höh/ ihres Bermfcs zu bringen. Das vermag nur die Presse selb« zu sichern, wenn dir Gejetzaebimg möglichst bald die Errichtung der Preßkannner ermöglicht. Ebenso muß auch der wirtschaft.^'! licken Anarchie ehestens ein Ende gemacht werden. Die Anf­­uahmc der Arbeit ist ein eminentes Interesse. Persian miß­billigt die einseitige Politik, die die Tesindustrialisicrnng des Landes offen anstrebt. Tas würde die Kolonisation Ungarns bedeuten. Der AuSlanLLverkchr ist zu regeln, dem Freihandel ist ein Weg zn bahnen. Der Redner gibt seinem Staunen darüber Ausdruck, daß von den Bnracrn der .Hauptstadt auch Parteien Mandate fordern, die das, Dorf gegen die Stadt auchehen. Er urgiert die Wiederher­stellung des konfessionellen Friedens. Tic Audenfragc haben die Christen und die assi'nilicrien Juden Hand in .Hand zu lösen. Auch der Friede unter den christlichen .Kciifessivuci! ist auf institutive Grundlagen zu legen, unchzivar durch Verwirklichung der Katl)olikenautvnomie und durch lvciteslgechentc Befriedigung der materiellen Ansprüche der Protestanten. Ter innere Friede ist notwendig, damit wir nicht unter den Lasten des mit unseren Feinden zti schließen­­den Friedens zufammenbrechen. In der Fwge der Staatssorm ist Gefühlspolitic nicht am Platze. Die Entscheidung wird in erster Reihe durch die auswärtige Politik geregelt. Redner eröricrt sodann dic Schwicrigkeilen, dic bis zmu Friedens­schluß und bis zur neuen Ernte zn bekämpfen sind. Neben dieser Ausgabe hieße es Lustschlüsscr bauen, wenn mau sich mit der Politik der Zukuufi l-eschäsiigen würde. Während seiner Ausführungen über die christliche und über die natio­­ualc Idee betont der Redner, beide müssen die ganze Geseil­­schaft durchdringen. Der Triumpl) dieser ztvei Ideen vermag jedoch nicht die .Herrschaft des geläuterten Liberalismus aus der Politik auszüschließeu, der der zur Existenzbasis aller Kulturnatirnen gewordenen christlichen Moral und dem reinen nationalen Gefühl entspringt, der auf den historischeu Grund­lagen fest b.'stehcu kann, ohne daß der nationale Charakter eine rückschrittliche Richtung bedeuten trürde. Auf die Basis der christlichen Moral müssen in Wahrheit alle, auch die Christen übergehen. Das kann kein parteipolitijchcs Schlag- Ivort sein. Nehmen einige dennoch das Epitheton „christlich" in ihren Namen auf, dann mögen sic daraus achten, daß üir Führer auch tatsächlich ein Älpostcl der christlichen Welt­anschauung sei. Boll Anerkennung äußert sich Persian über die Politiker, die kraft ihrer Individiialiiät und ihrer Vergangen­­licit bcruscn sind, als Führer der christlichen Regcneraticn zu figurieren. Er schildert dic Vergangenheit Stefan Friedrichs. Jetzt ist derjenige ein christlicher Führer, d-cr vor kurzem gegen ^u Neligionsuuterricht Stellung gcuvmnicu Hai uich zionistische Garden in die Dörfer schicken wollte. Möglick>er­­weisc ist Friedrich ein bekehrtes Lamm, der in die Herde ausgenommen werden kann, an der Spitze'jedoch ist nicht sein Platz, bis er in einer ungünstigen Konjunktur beweist, seine christliche Ueberzeugung bestehe auch die Feuerprobe. Schließlich ersuchte Persian die Ailähler, seineni Pro­­grainm, das das Prograinm des Friedens und der Arbeit ist, Zim Eicge zu verhelfen. X§in Gesetzentwurf über die Errichtung des nationalen X, Aönigtunis. Die ungarische R o y a l i ste u p a r t c i hat, wie bekannt, unllmgst einen Wettbewerb um einen Gesetzentwurf ausgeschrieben, der die Aufgabe hätte, die rechtlich e n Gr und lagert des ungarischen nationalerr .Königtums uicderzulegcn. Iii Ergânzurrg dieser Mitteilungen veröffent­licht dic ilugarische Royalistcnpartei folgendes: Tie Partei verfolgte luit der Aiisschreibung des Wett­bewerbes den Ztveck, die Frage, welche Geselge im bKiste der tausendjährigen Gesetzgebung geschaffen, außer Kraft gesetzt, oder modifiziert werden müßten, organisch durchge,arbeitet vor ein Forum vor, Fachkreisen zu bringen. Im Entivurf sollen dalyer nur solche neue Rechtsvorschriften enthaltcir sein, dereii Noiwendigkeit infolge der Wiedererrichtung des nationalen Königtums entstanden ist. Tiejenigen, das ver­fassungsmäßige Verhältnis zwischen König und Nation be­treffenden Rechtsvorschriften, Institutionen und Rechts­­gepflogenheiten, deren Anwendung nicht von der Frage ab­­^ngt,' ob der König auf Grund der Pragmatischen Sanktion! oder des Rechtes der freien Königswnhl auf den Thiwn ge­langt ist, wären im Rahmen des Entiv-urses, im allgemeine» oder ausdrücklich zitiert, in Rechtskraft zu crhckten. Ter Einreichungstermin wurde bis 1. März verlängert. Aus der iNationaldcmokratischcn Partei. In der Nativnaldcmokratischeu Partei fand heute abcird eine Parteikonferenz statt, in der die Parteileitung mitteilte, daß Tr. Wilhelm VäzsonYi morgen oder übermorgen in. Budapest eintrcffen werde. Die Christiichnationale Partei und die Lloinniunalwahlen. Ter Vorstand der SuiristlichnatioiMlen Partei hielt heiÄS. abend eine Sitzung, d^äch mit der Vorbereitung der Kom-,) munal Wahlen Mchäftigte. ? Wahlbcweglkng. Ter partéidé Kandidat des IV. ljauptstädtischrn Wahl-, bezirkes (Wassc(rstadt) Koloman M ë h cck t) hielt gestern abend in einer Vcrs/mmlung seiner Anhänger einen Vortrag über, den indu sw'Acli.èllm ckjA u 8 c l s p o l i t ische » W i c d c r a u sbauttng'a r ns, in dem er die Notwendig-^ keit einer kraftvollen nationalen Wirtschaftspolitik erörterte, i Im hauptstädtisch e n XVI. W a h lbczirk trat, heule Kriegsminister Stefan Friedrich in längerer Rede» sür dic Kaickidatur Tr. Paul Liptäks ein, der an cinenlj der nächsten Tage seine Programmrede l-alten wird. . Jin hauptstädtischen >111. Wahlbezirk hielt l)eute der Kandidat der Parrei der Christlichncrtionalen Ver­­einigttng Bcla Perczcl feine Prograpiuiradc, der gegen den,i offiziellen Kandidabcn derselben Partei, Dr. Lndislaus Vir-», t e r austritl. , , ' Ter Parteilose Kandidat im Soroksärcr Wahlbezirk: Tr. Paul A u e r sprach Sonntag in der Gemeinde Taksony: vor einem zahlreichen Publikum, das sein Prograimn sehr' günstig «nsnahm. In der Versammlung hat auch Professor Dr. > Paul Obersch IIll das Wort ergriffen. General Franz Schnetzer, der christlichnationale Kan-' didat im Gyönker (Tolna) Wahlbezirk, ist, wie Magyar Kurir meldet, von der Kandidatur z u r ü ck ge t r e t e n, 'ivcil' ein bedeutender Teil der Wählerschaft für den Kandidaten deri Partei der kleinen Landwirte Baron Georg Jeßenßktz. Stellung genonunLu hat. Dev WmßexprcistvettL in -ett Wähler­­/ Versammlungen. Buvapest, 13. Januar. Ministerpräsibenl Karl Hußär hielt heute in drei Be-r zirken der Hauplsiadt zur Unterstützung der Kandidaten der' Partei der ChrOMHuánlálen Vereinigung Reden, in denen . er die PcLL^tiTTkgm'S christ!ick)kn Kurses für die Zukunft Un­­gkMkZausei na ndersctz t c. Jni hauptstädtischen 1. Wahlbezirk, Ivo der Staatssekretär August Benärd kandidiert, sand iMte nach-' mittag in der Elementarschule auf der Fehèrvâri-ut eins Wählerversammlnng statt. Ministerpräsident Karl .Hußär trat für diese Kandioatur in der wärinsten Weise ein. In seiner Rede analysierte er den Zer-setzungsprozeß, der dic Na­tion in ihre jetzige Lage gebracht hat. Die bitteren Lehren der jüngsten Vergangenheit verpflichten uns gebieterisch, alles zu tun, damit die Macht nicht noch einmal in die Hände von anti­­christlichen und ontinationalen Bösewichtern gelange. Das läßt sich nur so erreichen, wenn die ganze ungarische christlickw Gesetlschaft zusammenhäit und alle konstniktivcn Elenwnte und Faktoren vereinigt, die zur Arbeit des WiederausbclucA geeignet sind. Auch die Arbeiter müssen ans die nationale und christtichc Grundlage zurüügeführt werden, ans die sich auch dic ganze ungarische Gesellschaft stellen muß, so daß die ver­schiedenen Schichten der Gesellschaft vollständig harmonisch, wie die Teile einer gesunden großen Orgmiisatioii, bestrebt seien, bei dem Wiederaufbau des Landes mitzuwirken. Ter Ministerpräsident stellt fest, daß der Wahlkampf mit' Mitteln, die des Christen würdig sind, ausgiekärnpft Ivervcn miissc. Wir dürfen aber mit uichls kompromittiercii, was nicht christlich ist. Denn wenn das Christenlimi mit der Taktil: und der BkethllLc Les Gegners verteidigt werden follte, L-ann Iviirden wir im Endresultat Lahin gelmigen, daß die Nömrschen sich zu den christlichen Moralprinzipien nicht békéimén werden, Inas eine Fälschung des auf unsere Fahne geschrie­­denen Losungswortes bedeuten müßte. Dic F r i cd e n s be di n g n ng e n werden sehr hart sein, doch ist die Nation inr Lause der Zeiten schon von vielen Schlägen ereilt worden und l>at sich stets wieder erholt. Ich!, in diesem Atigenblick, ist es notwendig, daß wir unsere ganzes Lebenskraft zusanimennehmen. Wenn ivir uns in eine alie»-' ieuerliche Politik cinlassen, würde das für uns verhäuginsvoll Iverdeu. Wir müssen jetzt die wirtschaftlichen Kräfte sammeln: und eutivickelu, in erster Linie müssen wir jetzt dem sozialen ,Fortschritt dienen. Es ist jetzt unsere größte Aufgabe, die ge­­schliche Rechtsordnung wieder herzustellen, die Sicherheit von Person und Eigeutuni zu schassen, die Kraft und das Anschen' der StaatAgcwalt zu sichern und durch die Slcigerung der:: Produktion jcdermaim eine Eristcuzmöglichkeit zn bieten.. Schließlich empfahl der Ministerpräsident den Kandidaten August Bcnard der Unterstützung der Wähler. ' , Tic Rede iviirdc von den Ackvcsendeu mit stürmischen ü lj c nrufeir a ufgenoinmen. Ministerpräsident Karl Hußär begab sich sodann uach der Vlädchen-Bürgeschule Dohány-utca 32, wo im Turmsaale E eine Versammlung der Wähler des hauptstädtischen' Xill. Wahlbezirkes abgehalten wurde. .Hier hielt der Kandidat der Partei der Christlichnationalen Vereinigung Baron Alermider Bnrküczy scin,e Programmrede. Ter Ministerpräsident betonte hier, er wolle ein christ­liches Ungarn, dieses aber könne nicht durch Leidenschaften, sondern nur durch Arbeit, Liebe, Verständigung, Gerechtigkeit, Billigkeit errichtet Werden. Er wies daraus hin, wie schmach­voll die Wahlen in der Vergangenheit waren. Jetzt zum ersten Male biete sich dem ganzen ungarischen Volke die Gelegenheit, seinen Willen durch die W.ahleu kuudzugeben. Wir — scrgte er — arbeiten weder mit (Held, noch mit (hewalt, noch mit Ver­sprechungen, wir wollen, daß der Bolkswille sich frei äußere.

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