Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. január (67. évfolyam, 1-27. szám)

1920-01-14 / 12. szám

vsZrLmovv reichs Jnteresie gilt in der Hauptsache den Kohlengruben, die der siegreichen Republik unter dem Titel des Schaden- ! ersatzes für die willkürliche Ersâufung der Kohlengruben ? don Lens zunächst auf fünfzehn Jahre zugesprochen wur­den. Der Saarstaat wird die Llreisc Saarlouis, Saar­brücken, Ottweiler und St.<Zngbert zur Gänze und die «n Osten daran grenzenden Teile von Zweibrücken, Hom­­!burg und St.-Wendel sowie den südrvestlichen Teil des Kreises Merzig umfasien. Die Regelung des Saarproblems erfolgt in äußerst ^omplizierter^ Weise, die deutlich die SckMierigkeiten iEderspiegclt, die Wilson zu überwinden hatte, um zu -Linem Kompromiß zu gelangen. Die Kompliziertheit läßt ^bezüglich der Auslegung^ des Saarpaktes, wie sich schon lvor Jlurafttreten des Friedensperirages zeigt, häufige lMeinungsverschledeickieiten zwischen Deutschland und ^Fmnkreich über die Auslegung des Abkontinens voraus­­isthen. Große Aufgaben sind i.m Saargebiei dem Völker- j sbunde zugedacht: Deutschland verzichtet zugunsten dieses Forums, das hier als Treuhänder zu betrachten ist, auf j -die Regierung des Gebietes. Fünfzehn Jahre nach In­­kraftträn des gegenwärtigen Vertrages wird die Bevöl- ! kerung aufgefordert werden, kundzugeben, unter welche Staatshoheit sie gestellt zu werden wünscht. Die Regie- s lung des Saarbeckens wird einer den Völkerbund ver­tretenden Regierungskommission übergeben. Diese^ be­­steht aus fünf Mitgliedern, die vom Rare des Völker­bundes ernannt werden. Ihr gehören an ein Franzose. ein Nichtfranzose, der aus denr Saarbecken stamrnt und dort wphnt, und drei Mitglieder, die drei anderen Län­dern als Frankreich und Deutschland angehüren. Die Mitglieder der Äommisiion werden auf ein Jahr ernannt; .ihr Mandat kann erneuert werden. Der Rat des Völker­­liundes kann sie abberufen und für ihren Ersatz sorgen. Der Vorsitzende der .Kommisiion wird von dem Rate des Völkerbundes aus den Miiglie­­.dern der Regierunaskommission für die Dauer eines Jahres cmannt. Er kann wiederernannt lverden. Die Ne­­isierungèkominission soll alle Befugnisse besMn, die dern früheren Besitzer des Gebietes znstanden. Lie beschließt mit Stimmenurehrheit. Sehr tvichkig ist ine Bestiinmung, baß der Umlauf französischen Gsl-es im Saarbeckengebiet ^feinem Verbot ured keiner Beschränkung unterworfen wer­den kann. Fünfzehn Jal)re nach dem Inkrafttreten des sBersailler Verrragcs wird die Bevölkerung des Saar­­vbeckengebictes atifgsfordcrt, ihren Töillen kundzugeben. ?Die Äbstinunung findet gemeinde- oder bezirksiveise über folgende drei Möglichkeiten start: 1. Lcibchaltung der idurch den gegemvärtigerr Verirag geschaffenen Rechts­ordnung. 2. Vereinigung mit Frankreich. 3. Vereinigung mit Deutschland. Siimmberechtigt rsr fede ^zur Zeit der Abstimmung über zwanzig Jahre alte Person, die zur Zeit der Unterzeichnung des Vertrages irr dem Gebiete gewohnt har. Ergibt sich der Wunsch der Bevölkerung nach Ver­einigung des ganzen Saarbeckens oder eines Teiles davon rnit'Deutschland, so hat Deutschlanü die Eigentumsrechte l^rcmkreiö^s in den in diei'cm Gebietsteile gelegenen Bergwerken im ganzen zu einem in Gold zahlbaren Vreisc zurückzukaufen. Dieser Preis wird durch drei rnit Stirrrnrerrmchrheit beschließende Sackwerständige fffr­­geseNt; einer dieser Sachverständigerr wird norr Dcutsch­­lmrch einer von Frankreich und einer, der weder Frmrzosc mach Deutscher seirr darf, vom Völkerbund ernannt. „Wenn der oben vorgesekenc Preis hinnen sechs Monaten nach der Entscheidung der Stichverstäirdigen nicht R'zahlr wird, fällt das genannte Gebiet endgültig an Frank­­!reich." , Speziell der letzterwähnte Paisus wird in Deutsch­land als unverdiente Härte empfunden, da es in den Ge­heimnissen der Zttkunft liegt, ob Deutschland nach fmff­­tzchn Jahren finanziell in der Lage sein wird, den Ruch kaufshetrag Linnen sechs Monaten und noch dazu in Gold erlegen, um so mehr, als die Enirnte unter dem Tilel der Wiedergutmachung den deutschen Goldbistand bc­­'herrscht. Außcrden! wird von deutscher Seite ins Treffen geführt, daß die ersäuften französisäM Kohlengruben von Lens längstens tiäch drei Jahren wiedcrhergestellt sein dürften. Ullerdings ist aber der imeingeschränkrc, schulden­­und lastenfreie Besitz der Kohlenbergwerke im Saarbecken den Franzosen auch unter di'm Titel der Wiedergut­machung der Kriegssckchden zugefprochen worden. Der Verlust des Saargebietes auf die Daiwr von 'fünfzehn Jahreir und die nicht sichere gänzlickie Rückeriver­­oung wird von Deutschland sehr schwer cinpftmden. Es 'verliert 6'/, Prozenr seiner .Äohlenproduktion. Die -größere Bedeutung liegt aber darin, daß fene benachbarten -Eiseichlltten, die auf die Saarkohle angewiesen waren, ruiniert sind. Dadurch büßt Teutschland^Nân Prozent der Roheisen- und fünfzehn Prozent der Stahlproduklion, -sowie achtzehn Prozent der Erzeugung air Thomasmehl iein, Frankreich hingegen kann inl Saarbecken eine fähr- Kche Praduktrsn von elf Miüroncn ^nnen Kohle und -einen Reingewinn von mindestens fünf Fchanes pro Tonne erzielen, kann außcrdein den größteir Teil seines Kohlen­­^bèdarfes decken und dadurch' gegen ffüher einen Gold­­vbfluß von 273 Vtillioncir Francs vcrmcideii. Ein schwieriges Problem des Saarstaates bildet die Valutasragc mrd das Problem des Zollgebietes. Man denkt daran, die Kalamitar des llmlaufes von Mark und Franc durch die Schaffung eiirer eigenen Währung, des „Saarfrancs". abzustcllen. Das Eiebict tritt laut der - Versailler Bestimnniugen in Zollgcineinschaft init Frank­reich, während Deutschland nach einer französischen Mit­teilung als ZollauLland betrachtet werden wird. Es müßen die gleichen Zollpapiere wie im Verkehr nlit Franldeich beigebracht werden, lvcnn auch nach dem Friedcnsvertrage für den Güterverkehr zwischen Deutschland mrd dem Saar­­^gebiet eine fünfjährige Zollfreiheit unter gewißen Be­­schränklmgcn besteht. oZv Wie bereits erwähnt, dürste bas komplizierte Problem ! des Saarstaatcs in der Zukunst zu häufigen Mernungsi­­l Verschiedenheiten Anlaß geben. Schon in letzter Zeit find solche aufgetaucht, so z. B. wegen der Eisewbahndirektion I Saarbrücken. wegM^ der Ausweisungen und wegen der Kriegervereme. /______, â Uvw U udapesi, 14, L-auaar. Heute abettd uni 6 Uhr findet im Palais dds Mini­­sterpräsidrums ein Ministerrat statt. Die Gleichberechtigung der nationalen Minderheiten. .yeuie >oird die Ballzugsanweisong des HandelsministerZ zu der RcgieruiigSverordsmng über die Gleichberechtigung der nationalen Minderheiten veröffentlicht, die die Anwendung der in dieser Frage venvirtlichten Prinzipien bei allen diesem Ntinisterium unrcrstchenden Behmden, Körpcrsclvften, An- I statten, .Aommisfionen und Betrieben anordnci und r^elt. lieber die Sprache der in den EisenbalM- und Schiffahri- I betrieben, wie auch bei der Telegraphen- und Telcpl-onverwal­­! tunZ notwendigen Blankettc und tarifarischen Kundmachungen, ! ferner über Ke iin prozessualen und im außerprozefsualen Ver­fahren vor den Patentbehörden zu gebrauchenden Sprachen s werden besondere Bestintmungen erfolgen. ! Vorbcrcitungen ffir die Eröffnung der Notional Versammlung. Aus Einladui^ des Ministms des Jrmeru Edmund ! v. Beniezkt) faiiL heute in der Ouästur des Abgeordneten- Ivuses eine Konferenz statt, der außer deni Mnisrer und seines Sekretärs Quäswr Hofrai Josef v. Angyal, vott selten der Bemnteu des Hauses Muistarialrat Palmer, von jetten des Syndikats der Parlamciitsberichierstatter Gult-w Lènkey, Dr. Josef Strasser und Frcmz KemcnY bei­wohnten. Der Mütlster bekundete für die Wünsche der Jour­nalisten das größre Entgeoenkoinmen. Es wurde beschlossen, stir die Beamten der MiuisteJien citre besondere Tribüne zu cr-richten, daruit auf diese Weise die Jvurimlist^ribünetr ent­­lastet werden, ferner in der Etage des Sitzimgssaäles dm Zei­­kungsberichtersmltenl rnehrere Telephonzellen zur Veffügung zu stellen, damit die Vertreter der Presse ohne Zeitverlust ilfren Oblieaenhriten entsprechen können. Wahlbeivrguvg. Im i^iporvârostr Geselligkeilsklttb fand eine sehr z^reicy bcfllchte Kersainmlung von Klei ngeto erbetreiben­den statt, in der auch Baron Josff Szterényi erschien, der bei diesem Anlasse eine grosfere Rede über das Kleiu­­getverbe im allgeuteineit vird insbesondere über oas Bau­­aeweröe hielt. Den Vorsitz in'der Versammlung führte ; uckerbätterlnsister G l ü <k, nder. , Präsident der Gewerbe­­ktrporatiou der Ztickerbaaer, dek in Szterèliyi eitretl alten, be>tX'l)rtcu Freund des ungarischèii Kleingewerbes liegrüßte. Baratt Josef Szterenyi twüs itt èiilcr läitgereu Rede auf die im Interesse des Kleingewerbes getrofferren Verfügunoetr der Vergangettl-cit hin und leitete aus diesen die Aufgaben der Zukunssi ab. Er teilt diese in zw,ü Grup­pen: in solche, die sofort, ohne Aurfchuch zu lösen sind, und in solche, die der späteren Zultmft vot:be!)altett tverdea lönncii. Die tvichtigsie unter den Ausgaben der crslcii Gruf'pc sei die schlcunigjtH. Äusttahme. der Arbeit,^, was natürlich die. Versorgung des Äleingewerbss ntir-Röhukälerkalièu' und .Halbfabrikaten bedingt.- Zlt differn Bestreben chürfetr die l Kleingewerbetreibenden nicht sich selbst überlassen bleibeit, sondent diese Aufgabe muß organisiert werden, zit ihrer Lösung müssen die Gewerbelorporalüntetr und alle geeigneten Organe herange,zogen tvcrdcu. Ausführlich erörterte ^te­­rènyi die Frage der Beschaffung'voü Wcrkzeügett und Ma­­schlicen, sowie die Regelung dcr^Kreditsragc des Klemgetver­­des. Die Produktion unseres Kleiugewerbès konnte schon vor dem .Kriege auf 1'2 Milliarden .^t-ronen im Jahre bewertet werden, und diese Produltion inüß heute, da der Arbeit­ausnahm: durch die Großindustrie sich noch schtnere .Hinder-_ vissc entgegcrrstellen, eine erhöhte Bctvertung erfahren. Szte­­rëntn beschäftigte sich dann mit der Frage der öfscnllichcn Licfcruitgeit, die als Ivirksames Förderiingsmittel für das Klcingetvcrl'e dienen könnten. Er hält es für notwendig, deni Kleingevrerbe eine staat­liche Unterstützung zu gewähren, Ed zwar dtirch un­­nttaeltliche technische Ratschläge smchcr Fachfpezialisten, die sich in ständigfut Kontakt inil denr praktische» Leben Le­­sindcu. Eine bcsöudcrc Sorgfalt widmete cr iit seiucn weiteren Äusstchrungen der Loge des Baugewerbes und den Verfügun­gen, die iin Jltteresfc der dcni Baugeircrbe angehörcüden sünfzel)» bis zwanzig Getverbez.n>eige erforderlich find, Ver­fügungen, die desto drinalichcr erscheiiien, je tnehr man vor Augctt hält, daß eben diese Gewerbe die incisten Arbeitshändc ililtwssett. 2lirZ der ztueiren Gruf'pe, aus der Reilie der der jpäicrcn Zukunft twrzubehaltenden Pröblente, grtsf er die obligatorifchc .Kaanken- und Altersversicherung der selbständig gen Gewerbetreibenden, ferner die Berärnpsung der den Lchrliitgsangclegcnheiten anhaftenden Mißstände und Cchwie­­rigkcitett heranZ inn sich soixann mit der Notwcnoigkeit der i Abänderung des Genundegesehes, der Schafsuug eines vcfon- i deceit BaugcwcrbcgcfetzeS und schließlich mit der institutiven Sicherung dessen zu befchâftigen, daß das Kleingetvcrbe in den .Handels- und GetverbekammQ'n zu entsprechender Vertretung gelange. Der in alle» seinen Einzelheiten fachgemäße Vortrag wurde von dett zcihlrcich crschienenm Getverbetreibenden überaus beifällig ausgenonlincn vnd utit zustinmtenden Zwischenrufen bègieitet. N<7ch tzer Rede t-ersichcrlcn der! Lpenglertneiftcr Armin Steiner und der Schueiöer'niüister .Heinrtch Noßlopy den Redner als Kandidaten Les VIII. Bichnpester Wal»lbezirkes, daß die Kleingewerbetreibett- ! den des Bezirkes seine Bedeutung ,zu wilrdtgett tvissen itnd ihin »cgcnübcr ihre Ptliäst crfüberi werden. -stattfinden können In den Bestimmungen über dis Wiedergutmachungen sowie an den ta'rischen Bestimmungen sollen gewisse Aenderungen vor genom men worden,sein, die eine neue Redaktion notwendig machten. In der Zlvischenzeit besäMigt sich die ungarische Dele­gation mit -er Vorbereitung der Gegen­note, die nach erfolgter Ueberreichung der Friedensbedingungen in Budapest defi­nitiv ausgcarbeitet werden wird. Mau glaubt nicht, daß die von der Konferenz aus gearbeiteten Bestimmungen im Laufe des Notenwechsels wesentliche Aende« rungcn erfahren werden. Insbesondere die territorialen Bestimmungen gelten als unabänderlich. Es ist noch nicht fest­ste h e n d, o b d i e A n c r k c n n u n g U n g ar n s a u L. Lrücklich als Republik erfolgen werde, wie bei Oesterreich. Es wäre möglich. Laß die Delegation die monarchistische Frage schon im Laufe der Fricdensverhandlun­­gen aus wirft. (Ung. Tel.-Korr.'Bur.) Ltellungnahmc des Obersteli Rates. — AusLspruch des Ung. Tel.-K o r r.-B nr esu s, über». ' Mittel! durch die Budapester Radiostation.— Paris, 14. Jauuar. Der Oberste Rai hielt gestern vormsttag unter dem Vorsitze Jules Camborrs eine Sitzung. Der engli - sche, der französische mid der italienische Ministerpräsident waren wegen anLerwâger Jnanspritchnchme nicht erschienen. Anwesend waren Lord Curzon, Scialoja, Wallace mw Matsui. Der Oberste Rat nahm die Meldung des zur Äedigierung des ungarischen Friedens-. Vertrages entsendeten Llnsschusses be­­treffend die llnterbrcitungen der jugs­­slawischen Regierung zur Kenntnis. Der Oberste Rat fand, daß der Ausgleich vom Jahre 1868 nicht solcher Natur sei, daß ihm zufolge die bereits festgestellten B ftirnmungen des ungarischen FriedenL-­­Vertrages abgeändert werden müßtem^ Auf Ansuchen der tschechischen Regierung wurde beschlossen, besonders Z 207 Les ungarischen FrieLcnsvertroges, der die Kohlenlieferungen der tschechischen Re­­publik und Polens regelt, zu modifi« zieren. ------------- - / Der FriedMsvertrag mit Ungaru. F Wien, 14. Jamlad. E Kürrchpültiäcnz-Burcatt vcrösfeatlicht ^hme-lt^orrLere Zlngabe der Quelle irachstehendc Pariser Depesche: . Trotz der AnkündiMmg mehrerer Blätter, daß die Uebcrgabc des ungarischen Friedensver­­träges am Donnerstag erfolgen werde, ist inan in infortnierten Kreisen -er Meinung, daß' die Zeremonie erst in etwa zehn Tagen werde / ... -j,. . Sas Kfkedevsmerk» Me Friedenskonferenz. / Paris. iS. Janâ. sAbeuee ^at^.f CIcnrenceau, Lloyd George.' und Ntktf heute vornriktag lLtgere Ausführungen Trumbics' über die allgemeine Lage in Juop». slawicn entgegen. Auch über die türkische Frage' sand eiii Meinungsaustausch statt. Das adria tische Problem und die Frage voii Fiume hätten in der Nach­­mittagssitzung zur Sprache gelangen sollen. VenizeloS Latte sich über die Frage des Nordepirus äußern solle». Doch ivurde sein Vortrag aus einen späteren Zeitpunkt ver­­schoben, fNng. Tel.-Korr.-Burcau.) Die Fiuinaner Frage. '— FunksPruchdes N u g. Tc l.-K o r r.-B ur ea » s» Lb cr-t Mitte lt durch dte Budapester Radiostatio».-, PariS, 14. JamraL Ter Berichterstatter der Ehicogo Tribüne meldet seinem Blat te o!Us Paris: ' Die Versuche ^des italienischen Ministerpräsidenteil N l t t i, die französische und die englische Regierung für seinen Plan zu gewinnen, können als endgültig gescheitert betraget lverden. Weder Clcmenceau Zioch Lloyd George ivarén geneigt, den neuen Vorschlag der Italiener, -er sich iii schroffem Gegensatz zu den Äbsichteir Wilsons und. Lansings befindet, zu unterstützen. Dem Verneinen nach soll binnen, achtmrdvierzig Stunden über die Adriafragè èiite offizielle Erklärung veröffentlicht werden, die die Mitteilung enthcrlten inird, daß Fiume zu einem internál io» nalen Staat erklärt w ü r de, den ein jugo­slawischer Gebiets st reifenvoil dem italre» ni sch eil Gebiete auf der Halbinsel Jstrieii trennen wirS. Auch Nitti soll vor seiner Wreise nach Rviii, also lErscheinlich Lonnerst<V oder Freitag, ein Kom­munique veröffentlichen, in devi er wiederholt für derr italie­nischen Standpunkt eintreten wird. Ter Vorschlag der Jtalieiier ging dahin, daß Fiuinc einen lmabhängigèn Staat bilden solle, an dessen Derwaltwig jedoch auch die Demrstragten der italienischen Regierung tsilstchmen und dessen Gvmzen lnit jenen Italiens gemeinsam sKn wür» den. Gegen diesen Plan legte der serbische Thronfol­ge r ei IIen energi schen P rotest ein und auch TrWr. . dies erklärte, daß die Jugoslmven sich niit einer solchen Lösung liicmüls abfinden Vierden. Wilson verharrte ans seinem biS-­­hcrigen Standpunkte. Im letzten Augenblick Ifäben sich -anr: mrch Lloyd George und Clemenceau gegen dm italsenisck^n Vorschlag gewendet, trotzdem Nittr erklärte, daß ein Mißerfolg seines Vorschlages aller Wahrscheinlichkeit nach den Sturz der ita­­lie Nischen Regierung nach sich ziehen dürfte. Nltti wünscht sich in seiner mabsichtigten Erkla^rung zu recht­fertigen und nachzuweisen, daß er von seinem Stmrdpunkte nur dann abgelassen habe, als die Situation hoffnungslos ge­­wcstn sei. Es ist charakteristisch, daß Nitti nur in feinem eige­nen Namen und nicht auch im Namen der italienischen Regie-' rung der Lösung der Verbündeten zustimmte. Die Ital te­uer sind über die Haltung der Franzosen und hauptsächlich über die der Engländer empört, weil sie ans der Londoner Stellungnahme Lloyd GeöracSzdie K. )svii«k 1926

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