Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. szeptember (67. évfolyam, 207-231. szám)

1920-09-16 / 219. szám

» 4 » I.I.OVV den ersten Präsidenten des obersten Gerichtshofes Dr. P o­­pelka, zum Hcmdelsminister unter BelasstMg in seiner Eigensâft als Veriveser des Anßenhandelsamtes Hotovec. sUng. Tel.-Korr.-Bur.j Prag, 15. September. sTschecho-Slowa-kisches Preßbureau.) Der Präsident d^ Republik hat heiâ an den R^sterpräsiläten Tusar ejn Handschreiben gerichtet, tvorin er den Rücktritt der Roaierung genehmigt und allen Mitgliedern seinen Dank ausspriM. Sic scheiden, heißt es in dem Schreiben, in eineni Augenblick, irw Ihre Politik sehr bedeutende Evsolge im Auslande und in der .Heimat erzielt hat. Die sogPnannte kleine Entente ist wirklich ein bedeutender Erfolg. Die Ooffent­­iichkeit tveiß nicht, daß damit Verhandlungen gekrönt sind, die vor ztvei Jahren begonnen haben. Das Schreiben zollt den Ministern. Anerkektnung für ihre Tätigkeit und schließt: Ich glaube, mit Marx und denjenigen Soziali­sten, die durch ihre Politische Erfahrung und ihre Bildung einen D^ltstandpunkt einzuuehtnen verstehen, daß zumindest einige fortgeschrittene Völker sehr durch­­g reissende Veränderungen der sozialen Ord­­pullg auf friedlichem Weg« durch zu führen per st eben. Ich glaube, daß unsere Nation mit ihrer R ep ubl ik und Dem okrati e zu diesen b e» wußten und politisch reifen Völkern gehört. sUng. Tel.-Korr..Bur.) Prag, 15. Sept«mb«. Die Blätter der Agraipari.ei machen weiterhin StiMniumg ffür die Neuwahlen. Auch das nationaffozialistische Blatt Ecsko Slowo sagt, inan Dune fast lliit Sicherheit behaupten, daß die Krise in der fozialdemakratischen Partei Neuwahlen bringM werde, Leun die Kommunisten seien auf das .jvzial­­demokratische Parteiprogrmnm gswählt Wochen, bekennen sich aber heute zum Kvnimtmismus und müssen sich daher Nsu- WahÜm u-ltterwerfen. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Amtsantritt des ruriâiischen Gesandten. Prag, 15. September. jTschcchisches Preßbikreau.) Hcnke überreichte tmter deiti Wichen Zeremoniell der rumänische Gesandte Kon­­statttM Hiotu dem Prasideuten der Republik feine B e - io » b 1 gnngsschrei bc n., (ling. Tel.^Korr.-Bur.) Anerkennung der tschechischen Kirche. Prag, 15. September. Wie die Prager WeudAeu.uilg crfähtÄ, ist die tschechi­sche Kirche anerkannt worden: sUinG. TeL-Kovr.» fiureau.) Jugoflawie«. Die Unabhängigkeitserklärung Fiunres. W i e !!, 16. Sepiemb«. (Privatmeldung des Nng. Tel.-Korr.-Bureaus.s Aus Laibach wird gemeldet: ''lèach Bellpader Berichten hatte Ministerpräsident Besirics sofort nach dem Einlangen der Meldung über die U n a b h ân gi g ke i t s e rk l ä r u n g Fiumes eine Untcrredmig init dem .Kriegsminister, als deren lLrgebnis der Konnnandanl des 4. Korps in Agrani den Auftrag erhielt, jeden Uebertritt von Truh­­pen dÄnnunzivs mit Waffengewalt zn ver­hindern. Ratifizierung des Fricdensvcrtrages ulit Brtlgarien. Belg'rnd, 15. September. sSüdskawischcs Pveßburecnk.s Die Nationalver­­jfammlung hat den Gesetzentwurf ülier den Friedens­­vertrag mit Bulgarien mit 126 geasn 10 StirnMün angMommen. sU. T.-K.-B.s Die Einverleibung Dalmatiens. Belgrad, 18. September. sSüdsbSvrschss Preßburemr.s Nach BlättermelLnrngen wird Dr. TrumbicsmitdemGrafen'sforzain Laibach, Wrz oder Abbazia z u sam m e n tre f fe n. T-ie VerlMtd­­lmr^ dirrfton am 20. d. beginnen. Jugoslawien steht q «s dem S t andp u n k t de r Ei nv e r l e ib ung D al­ma tie ns und aller Inseln. Diie Mlsvulmie Fiume- Ostistriltzn wird Italien irnter keinem Umständen zuerkannt werden. M. T.-K.-B.) ! Z"--------------­Ne«tschlattd. ! Die Stctinngnalpne der So^M^ten. : / 18. September. sWolfs-Bureau.jl .Heute nachtWlkM sand im Stadtsxrrk >eine FUNkt i onä rv e r s a iWik^ n g der sozialisti­schen Partei D ^ii t d s statt, die sehr stark be­sticht war. Das Referch'chatte Oberbürgermeister Scheide­mann übernomnren, der unter attderein misführte, die voll­­kommene Besiegung Polens durch Rußlmtd würde die Sow­­jetisierung Polens bedeuten. In dem Augenblick, in dem wir den Bolschewismus haben, halten ihn atich der Rl)ein, die Bogesen und der Kanal nicht mehi' auf. Deshalb muß der Entente in: in er wieder dargelegt werden, daß sie sich vor den: Bo Ische tvismusnur be­wahren kann, wenn Deutschland leben und arbeiten kann, also auch finanziell nicht er­drosselt wird. Zu der vielfach erörterten Frage eines Äiedereintrit'ts der Sozialdemokraten in die Reichsregiernug führte Scheidemmin aus: Die Zu stände haben sich derart verschlimmert, daß wir srol) sein müssen, nach den Wahlen eine Taktik eingeschlagen zu haben, die damals absolut richtig >var und zur Stmide noch richtiger ist. Wir sehen schl > mmen Monaten ent­gegen: Lebensmittellos, Wohmingselend schlimmster Art, Koljlennot, Arbeitslosigkeit und graiies Elend ans unabseh­­bai:e Zâ sUng. Tel.-Korr.-Bur.l Die Abstinlmung in Oberschlesicn. Berlin, 15. September. lWolff-Bureau.j Die deiuschm Bevollmächtiigten für den Abstimmungsbezirk Oberschlefien haben dem Pvälidenten der interalliierten .Kouuuission in Oppeln General Lerond am 14. September eine Note überreicht, in der gesagt wird, daß die d e u t s ch c llt e g i e r u n g i m B e ° fitze von Polnischen Operationsplänen und organisatorischen Anordnungen sei, die einen neuen Beweis für die Abficht einer ge­waltsamen Besetzung berschIesiens durch eine zeheime polnische Kainpforganisatiou erbringelr. Die Original­­wkuniente können im Austväriigen Anit eingesehen tvèrden. Die Note weist daraus hin, daß die iitlcralliierte Kommission die Verantwortung tragen wüpde, wenn die polnischen Vor­bereitungen nicht unterdrückt würden. Bei der polnischen Re­gierung, der Friedenskonferenz, dem .Heiligen Süchl und bei! den KÄinetten in London, Paris und Röm seien die erfor­derlichen Schritt« unternommem sUing. Tel.-Korr.-Mir.) Die preußische Landesversammkung gegen Großberlm. Berlin, 16. September. sTelearamm der Ko-vresponidsnz.) In der preußischen Landcsversammlung, die gestern wieder zusammantrat, haben die rechtsstehendm PcrrteM den Antrag «ingebracht, das Gesetz über Groß­­berlin, das am 1. Oktober in .Kruft treten sollte, aufzu - heben und die Ragierimg aufKufovdsrn, ei>n« neire Vorlage öinzubringen. Der Grund des aufsehenerrsgeuden Antrags qt weiitgehende Mißsksminung in konservativen Kreisen über die rote'Herrschaft in GroßbeMn, wo bekanntlich die sozialistischen Parteien die Majorität Hilden und von ihrer Mächt rücksichts­los Gebrauch inc^on. - IlaUe«. Die Einberufung der Kanuuer. Mailand. 15. September. Di« Blätter glauben, daß die Kammer nicht vor dem ursprünglich festgesetzten Tag ein­berufen werden wird, vor allem mit Rücksicht aus die Dolkspartei, die gegen eine früher« Einberuftmg sä. sUng. Tel.-Korr.-Burecul.) Frattkrerch. Die Präsidentenfrage. Zürich, 16. September. sDelegramm der Bubapefter Korrespondenz.) We aus Paris gqmoldet wird, hält man es für ausge­schlossen, daß Millerand die Präsidentschaft annehmen würde. Es kommen delmrach als Kandi^ten Bourgeois, Ribot, Leygues lmd Pèret in Frage. England. Die Ausweisung Kamenews. Haag, 16. September. PTetegvamm der Budapefrer Koroöfpoânz.) Anläßlich r«r Ausweisung Kamenews arrs England richtet Morming Post eineir schavfM Angniff gegen die engtiische Ar­beiterpresse, d!.e den Züeen Kamenews stets zur Verfüglmg stariid. Besonders scharf greift dos Blatt den Daily Herold und seirren Leiter LaiGbury cm> dem es vavtvimft. Propaganda­gelder tß)n nichezu hunderttausend Pfund angenommen zu ^Len. Das Blatt gvmft Lansbury auch trtMSn seiner iren­­fteuudlichen Aeutzerrmgen au und nennt ihn Änen Anti­­engländer. Der Bürgermeister von Cork. Haag, 16. S«pt»mb«r. sTelegranrm der Budapeister Korresportdenz.) Für den Fall des Ablebens des Bürgermeisters von Cork rechnetman mit einer Kabinettskrise. Es wird Lloyd George vorgeworfen, er habe es nicht verstan­den, einen Ausweg aus dieser Schlvieriigkgi-t zu ftnden, und habe dainit das ganze irisch« Pmoblem wieder ins Rollen gebracht. Besonders peinlich «rschvint die Si­tuation deshalb, weil di« Behandlung dieser Anliegenheit in Amerika außerordentlich verstimmt hat, was in England natür­lich sÄhr peinlich «nrpfunhen wird. Rußland. Unruhen in Petersburg. Wren, 16. Depiemb«r. sPvrvatmeldung des Ung. Tvl.-Korr.-Bur.) Das Neue Wiener TaMatt meldet aus Helsingfors: Die wieder­holten Gerüchte, nach denen es iufol-l des russischen Rückzuges in Petersburg zu Unruhep. gekommen ist, werden wiârWN bestätiK. Man erfährt durch Reisende, dich in der Gegend von Kronstadt vom 22. AuMst bis 4. SepMiber ununterbrochen Geschützfeuer zu hören war und man vermutet, dp ß russische Kriegsschiffe gemeutert haben. __________ / Amerika. Dne DiederhersteUung-Elsons. Zürich, 16. Septemb«. sTÄegramm/'der BiiLwflkjwr Korrespondenz.) Die Nvu­­vell« CorrefPlm!d«BLk-«Kk!>et aus New Jork: Laut Erklä­­rimg seines .Hausarztes darf Präsident Wilson als vollstän­dig wiâerher^tellt betrachtet worden, 'doch ist «r stark geal­tert und hat das Aussehen eiaws SiobAigers. Seme Verwal­tungsarbeit hat der Präsideirt in vollem Umfang wieder aus­­genmiunen, und er ist in allen Fragen der inneren und äuße­ren Politik wieder vollständig auf dem iqusendon. Schon in der Noto vom 12. AiMsi, die Colby dMk italienischen Ge­sandten überreichte, war seine Hand zir spürem An den Wahl­kämpfen nimmt der Präsident ßeineülei aktiven Anteil, doch ist diese Zurückhaitung mehr politischen Schiâchkâsgründen zuAuscha-^siben als ^deim GssundheitsAustand Wilsons. Der Präsident erl)ckbt sich gewöhnlich um 7 Uhr morgens. Um 9 Uhr begibt er sich an die Awboft, um während zwei Stunden die eingeiaufüne Korrespondenz und di« schwebenden Geschäfte zu erledigen. Dann »vohnt er zur Erholung einer kiusniato­­gvaphischèn Vorsteliitng bei, die täglich in seinM Winter­garten vorge.sührt wird. Nach dem Lunch liest der Präsident oder er macht eine Mitomobilfahrt. Den ?lbond verbringt er in Gesellschaft seiner Gattin urto einiger Frculüde. Regelniâßig IMI halb 10 Uhr begibt er sich zu Bett. —,,-----------­ Tasesyerr^eilen. u d a p e st, 16. September. D^r Chef der Wirtschaftskanzlei des Reichsverwesers. Auf Vorschlag des mit der Erledigung der Agenden des Ministerpräsidenten betrauten .Handelsministers hat der Reichsverweser mit Entschließung vom 1. d. den Hofrat Dr. Aladár Szegedy-Maßäk von Pest in der V. Gehalts­klasse zum Chef seiner Wirtschaftskanzlei ernannt. Pensicnierilng. Der Reichsverweser hat anläßlich der auf eigenes Ansuchen erfolgten Enthebung des Bergrat-Obcr­­geologen Dr. Simon Papp von dieser Stelle diesem in An­erkennung der eifrigen Dienste gestattet, daß er den seiner zuletzt bekleideten Stelle entsprechenden Titel eines Bergrat- Obergeologen beibehalte. VovLersts^, 16. Fspl^smdsr 1SM Entzogene Dozentur. Der Mlmster für Kultus uM Nnterricht hat den einstimmigen Beschluß der Budapester Universität, mit dem sie dem Privatdozenten Dr. Ludwig Soüs wegen unpatriotischen Verhaltens während der ikäte­­republik die Dozentur entzogen hat, gene^igend zur K«u^ nis genommen und bestätigt. Dr. Faustin Heil. Heute nacht ist hier nach längevom Leiden der Kurialrichter in Pension Dr. Faustin Herl gv» storben. Der Verblichene, der eine überaus rege literariEe Tätigkeit aus allen Gebieten der Rechtswissenschaft ent­­tvickelte, war vor mehr als dreißig Jahren am Budapester Gerichtshche als ViK^taatsanwalt, später in Fiume als Staatsanwalt tätig, von da kehrte er nach Budapest als Richter an die kön. Tafel zurück. Fünf Jahre später wlnde er zum Richter am Verwaltungsgerichtshofe ernannt. Bor etwa einem Dezennium gelangte er zur kiin. Kurie, wo er bis AU seiner Pensionierung verblieb. Dr. Faustin Heil war ein hervorrag^"^er Jurist, der mit weltumfassendem wissen allezeit eine wahrhaft liberale Gesinnung vereinigte. Professor Roman Moßhammer f. Der erste Harfenspieler im Orchester unserer Oper, Professor an der Lande^Musik­­^chschul-e Roman Moßhammer, ist gestern nner-vartet iri Budapest gestoiLen. Wir haben twr «in paar Tagen berichtet, daß sich der an einem Magengeschwür leidende l^ustler einer O^ration unterziehen mußte, die Pvimarilis Dr. Farkas im SAere.tetâzarett mit Ersvlg vornahm, so daß sich der Zu­stand des Patienten augenscheinlich bess^e. Gestern nachmittag aber trat der Tod pILßlich infolge von Gehirnemboiie ein. Er hat einen ganz ausgeMeichneten und ourvpabekannten Kotier der Harfe >dahingerafft, dessen Wieben die Musik- Welt M mrsrichti'ge Trauer versetzt. 1868 in Wien geboren, absolvierm Roman Moßhammer unter Bntckner und Zamara das kriserliche Konservatorium imd unternahni dann erfolgreiche Konzertreisen nach Paris, London mW Petersburg. 1889 wurde er von Mahler an, die Budapester königliche Oper berusen, wo er seither als erster Harfenspieler wirkte. Jahrelang spielte er auch bei den Bayreuther Fest­­spielen das Instrument der heiligen Cäcilie. Aus pädagogi­schem Gebiete entwickelte er gleichfalls eine ersprießliche Tätigkeit. Sein Bruder Otto, gleich ihm Mitglied des Opernorchesters und ein bekannter Harfenist, leidet zurzeit «m derselben Krankheit, an der Roman Moßhammer operiert wurde. Der Dank der Blaha. Wir werden um Veröffentlichmrg folgender Zeilen ersucht: „Ans Anlaß meines siebzigsten Geburtstages bin ich mit Begrüßungen förmlich überscKttet tvorden. Sehr gern möchte ich auf jedes Telegramm, auf jeden Brief einzeln antworten, ich bin es aber wirklich nicht imstande. Ich bitte also alle, die durch die unendlich tvohl­­üieude Bekundung ihrer Liebe diesen Jahrestag zu einem der schönsten Tage meines Lebens gemacht haben, sie mögen aus diesem Wege meinen innigsten, wärmsten Dank entgegen­­nehmen. Baronin Luise Splènyi-Blahcu" Die Heimkehr nuferer Kriegsgefaugenen. Die Dniglich uu^ischs KriggAgeMgsneu-GmpfmchssüâM in Passau vew­­stäuLnFt das Publikum, daß ider Krisg^famgeneuMg dort nur so lEgo hält, bis die Rsgistrisuung der KriagAgefcmgenon be­­«nldigt ist, also boiläufig eine Stunde, höchstens Mei Stundmr. J-nfolggdessem kamr der Adressat «ine hialisugoscUMe Dusche in kainem Falle evhaltsn. Die Angohörigsn der Kriegsgefan­­gsnem mögsn daher nicht nach Passau telsgrcchhieren, selbst dann nicht, wann unsere hâkchvsndsrr Kriogsgchangoiwn aine tslegvaphische Antwort nach Passau «rbstsn l-a^ Meldung der Fremden. Im Gebäude der Oberstadchaupl­­man-nschast hat am 29. August die MiKüaxische Meldung der fremden StaatScmtzehörigsn begonnen. MS zum 10. d. M. haben sich 14.810 Fvsmds geineldet, die an fesigssetzten Ge­bühren 347.000 Kronen entrichtet haben. Die weiteren Mel­­dund^ werden tägl,ich von 8 Lis 2 Uhr vormittags und von 4 bis 7 Uhr nachmÄdags sutgsgsiigenommen. Die ineistsn Fremden sind aus Oesterreich, DeuSschland, Pplen, AtgoslawiW und aus der Tschecho-Slvwakei, es gibt aber unter ihnen auch Japaner, Chinesen, Perser und Mei' Mnner aus Kamerun. Todesfall. Der hauptstädtische Advokat Dr. Mexander Reich ist nach längerem Leiden im Alter twn SS Jahren gestorben. Liquidierung des Kommissariats für sozialisierte Theater und Unterhaltungsorte. Das MiuisteMM hat mit VervrÄMlna Z. 7666/1920 U. L. d-ie Liquidierung des gMannten Kommis­sariats an^rdnet, das zur Zeit der RLie^ubW als besv-n­­dere Sektion des Volks^nmissaDiats sirr Unterricht gewirkt .Mtd die Theater, UnlerhaltuingsortL, Kâretts, Zirkusse, Musikinstitiutionerr, das Arrangieren von Konzerten^ die Hoch­schule für Schauspielkunst unter dem Titel deir UeberrmHuw in Gemeuwigentum in semen Wirkungskreis gezogen hat. Tie Bömrdtiung enthält âgchende Bestimmungen über die Durch.­­fichpung dsc Liquidation, die durch eine von dem Unterrichte­minister AU ernennende Äqnidierungskommission besorgt wirb, gegen deren Entscheidungen Berufting an das ZentmhWirb­­schaistSgericht statthaik. Havsweihe des Theresienstädter Turuklubs. Einer der' ältesten und a-ngefeheirstön Sportvereirre der -HMrptstadt, der Theresienstädter Tunnklub, feierte gestern abend die Ein­weihung semer neuen Klublokalität, Szegfü-utca 6. Als Gäste lvaren anwesend: Gabriel Ngroar, Hofrat Max MârAG und mehrere Funktionäre anderer Sporwereine. Einstellung des Straßenbahnverkehrs in Szeged. Aus Szeged wird dem Ung. Tel.-Korr.-Bur. telegraphiert: In­folge von Kohlenmangel mußte Mittwoch früh der elektriWe StraßenbahnverLhr eingestellt werden. Alles für die Wissenschaft. Der berühmte Orientalist E. A. Wallis Budge, Leiter der ägyptischen und assyrischen Abteilung des Britischen Museums, hat fetzt in einem zwei­bändigen Werk seine Erinnerungen von Nil und Tigris ge­schrieben. Sie zeigen jo richtig die englische Skrupellosigkeit in der Ausbeutung der Kunstschätze des Orients. 1886 wurde Budge ausgeschickt, Antiquitäten für das Museum zu suchen, erhielt sie und brachte sie im Trurmph zurück; er schaffte sie in Karrenladungen fort, trotz der Opposition von Lord Cro - mer und dessen Behörden. Er kaufte seine Beute ohne Un­terschied von Dieben und ehrlichen Männem; er ^zahlte Eingeborene dafür, daß sie antiike Stätten ausplünderten, und finanzierte ihre unwissenschaftlichen und destruktiven Ausgrabungen mit öffentlichen Mitteln; er half Gräber des Nachts ausrauben und Plünderte mohammedanische FrieL- l)öfe der Grabsteine halber; er schnitt Hunderten twn Mu- ' mkn für wissenschaftliche Untersuchungen die Köpfe ab; er trennte Papyri auseinander und schmuggelte die Teile, zwi­schen Photographien versteckt, aus Aegypten; er brachte Al­tertümer nach seinem Depot nach Bagdad, verborgen in eineni Sarg und umWben von einem Trauergefolge, bei dem die heulenden Klageweiber nicht fehlten; er versteckte sich und stine S^tze in einem Dritter-Klasse-Wteil unter einen ' Haufen Eingèborewer, während die Polizei ihn in der ersten

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