Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. június (68. évfolyam, 117-141. szám)

1921-06-01 / 117. szám

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Ld»' »â dl- »DE»»»» «a». ctLrLsvKon ks»t»mt«m lÄls rorLickxvstzivt. 68. Iahrglmg. cs Krümprft, MMwoch» 1. Irml ISA ss Ur. 11V Kvdapest, 31. Mai. Wer das französische Temperament^^«E^ann mcht zweifeln, daß in der Kammer, wem^MMermoraen in die Ewrterung über die RatifizieMDWes FriedenLvertrages von Trianon eintritt, dielWUgungen der ^Ärgsten Zeit noch fühlbar nachzitterMMoen. In Kammer und Senat chatte ja Herr BrianjMuw Politik gegen wiederholte An­stürme der ClemrUiften und ihres nationalistischen An­hanges in scharfen Redeschlachten zu verteidigen und gleichzeitig in einenl diplomatischen Feldzug,^ cher die französisch-englische Spannung immer deutlicher in die Erscheiilung treten ließ, sich der energischen Aktionen Lloyd Georges zu erivehren. Da wie dort handelt es sich anschei­nend bloß um die Frage nach der Behandlung, die dem Deutschen Zteiche von der Entente zuteil werden soll. Allein bei näherem Zusehen läßt sich unschwer erkennen, daß die Unstimmigkeit zwischen Frankreich und England sich nicht so sehr auf die spezifische Behandlung Deutsch­lands, als vielmehr darauf bezieht, ob überhaupt den unterlegenen. Volkern gegenüber die Politik der un­erbittlichen Rachsucht unverändert ive! tergeführt oder, nach eilglischem Fingerzeig, endlich einnwl rnit dem Ab­bau der GehässiBeiteip mit der Anbahnung der Völker­versöhnung begoilnen werden soll.. Der Politik des Herrn Briand läßt sich diesfalls der Vorwurf einer gewissen Zwiespältigkeit kaum er­sparen. Seine Politik Deutschland gegenüber hotte ihren Ton und ihre Redewendungen dem Nachlasse des -Herrn Elemenceau entlehnt, und eè in den .Handlungen,-die den Worten solgtcn, offenbarte sich die reolpolitische Nüchtern­heit, die den gegenwärtigen Ministerpräsidenten Frank­reichs kennzeichnet. Vor der -Konferenz in London hatte Herr Briaird das Losungswort von der französischen Hand, die an die deutsche Gurgel fahren soll, vom franzö­­sischett Gendarmen, der den Gerichtsbeamten nach den! Ruhrgebiet begleiten wird, ausgegeben und wiederholt angedeutet, daß Frankreich sich stark genug fühle, um, wenn Deutschland sich nicht bedingungslos unterwirft, sich das Faustpfand auch aus eigener Kraft allein zu holen. In Wirklichkeit aber hat die französische Politik trotz ihres geräuschvollen Draufgängertums siä, in der Reparations­frage zu nicht unwesentlichen Milderungen verstehui müssen, und die deulsche Gurgel dekant die französische Hand nicht zu spüren, der französische Gendarin mußte die geplante Erpedition in das Ruhrgebiet aufgcbcn, ja gestern Hai -Herr Briand im Senat sogar nicl)t umhi'n können, uuumivunoen ziz erklären, daß das Pfand des Ruhrgebietes, von Frankreich allein genor-uncu, für dieses zu schwer hätte werden können. Für diese Art von Pslitit hat sciirerzcit der ältere Ii'lius Andrâssy das bisiig witzige Wort geprägt, sic neraie sich euphcinistisch eiire Politik von Fall zu Fall, verdiene aber eher, eine Politik clo abutc; L odute genannt zu werden. Gewis', wird niemand Herrn Briand widersprechen, tvenn er die Ueberzeugung aus' spricht, Lotz Frankreich seine maßvolle Haltung in d» Reparationsfrage nicht zu bereuen habeir werde. Im Gegenteil wird alle Welt Len leitenden französischen Staatsmann W der jetzt von ihm offen verkindeten Einsicht beglückwünschen, daß Frankreich versuchen müsse, in normale Beziehungen zu dein deutscheir Volk zu treten. Die Frage ist bloß, ob es unerläßlich und der französischen Sache zuträglich war, das gallische <^chwert zu zücken und mit dem Durchhauen des gordischen Knotens zu drohen, wenn hinter dieser geräuschvollen Drohung die Bereit­willigkeit stand, sich mit einer Verständigmlg auf vernünf­tiger Grundlage zu begnügen? Ganz umgelernt scheint übrigens Herr Briand noch immer nicht zu haben. der oberschlestschen Frage gebärdet er sich noch reichlich selbst­herrlich, obzwar er nurmiehr bekennen muß, daß seine Regierung „im Einvernehmen mit den Alliierten und zu­sammen mit diesen" ihr Ziel zu erreichen trachten muß. Der Schatten Lloyd Georges steht nun einmal a-uf Schritt und Tritt hinter ihm, und wohl oder übel rnuß Frankreich sich mit dem Gedanken befreunden, daß es zwar die stärffte Kontientalmacht ist, aber darum doch immer darauf angewiesen bleibt, auf die englische Politik und ihre nunmehr erwiesenermaßen mit den fran­zösischen nicht immer parallel laufenden Jnteresien Rück­sicht zu nehmen. lind hier ist der Pnnkt, wo unsere Betrachtirngen sich der bcvorsteherüden Verabschiârig der.Rotifizieruvg des/ Vertrages von Trianon zuzuwenden haben. Noch 48 Stunden, und es 'wird sich zeigen, ob Herr Guarnier mit den gegen Ungarn feindseligen Ideen seines ergänzen­den Berichtes bloß der Interpret einer Zufallsmehrheit des.Kammerausschusies für Auswärtiges ist, oder vb auch die Regierungspolitik des -Herrn Briand die Abschwenkung von dem ursprünglichen Standpunkte, der seinerzeit im Referat des Herrn. Danielou zum Ausdruck kam, mit­gemocht hat? An Einwirkunigen, ihn in die Bohn des Hcrnc Guernier zu dräiMir, wird es um so weniger fehlen, als ^der tschechische Außenminister Dr. Benes, gclviß nicht zufällig, zurzeit in Paris weilt. Den Motiven, die diesen 6OMMÍ8 vo^sgsur >der für Mittel- und Osteuropa zurecht­gezimmerten Politik des -Hősies eben jetzt an dsn Seine­strand ftihrcn laochten, braucht inon nicht erst mit schlauem Spürsinn nachzuforsckièn. -Herr Belics erscheint pünktlich zum Snchwort „Trianon" in Paris. Es fragt sich bloß, ob Herr Briand inmitten seiner starken Jnanspricchnohme dmch -die Debatten der jüngsten Tage sich die Muße nch­­ncèn konnte, die Borgönge, die sich jetzt iic l>ezug auf die Anschluißfrage in Oesterrcicb abspielcn, einer ihrer Bedeutung ongcnresiencn Envägung zu unter­ziehen? Wenn ja, dann ist uns um seine Stellungnahme weiter nicht bange. Der klare Kopf, der er ist, wird dann keinesloegs verkannt haben, daß die französische Po­litik eben jetzt Gefahr läuft, sich auch in der westungari­­schen Frage in eine Sackgafse zu verrennen. Der Wechsel­­chalg- der unter dem Namen der kleinen Emente in der Prager Gebärstube zur Welt gebracht worden, ist im li^tterbette der Verträge von St.-Germain und TriWwn empfangen und gezeuoch In diesen Verträgen wurde Las -Hörigkeitsverhältitis liquidiert, in das die Großmächte des Siegerkonzerits, um die Waffenhilse der kleineren Alliierten zu gewinneit, sich Haden ltegebett müsieu. Amerikaner Lansing, Wilsons erster Gehilfe auf der Pa­riser Friedenskonferenz, hat die Entstehungsgeschichte dieser beiden Verträge in plastischer Darstellung er^Ut. Die kleinen Alliierten waren von den Hauptmächten in bezug auf die dem Deutschen Reiche zu stellenden Fâ­­densbedingungen nicht ins Vertrauen gezogen worÄen. Ihnen wurde der Entwurf des Vertrages vön VerfaMeS in derselben Stunde zur Kenntnis gebracht, in der ihn der Hauptbevollmächtigte der deutschen Regierung aus Clemenceaus Händen entgegennahm. Da beschlosièn die Kleinen, rmch dem Vorbilde der Großen vorzugehen, und ohne Rücksicht auf die Wilsonschen Leitsätze von Ungarir und von Oesterreich alles, aber auch alles, herauszu­­schlageni was aus ihnen sich irgend herausschlagen ließ. Auf den Einwand, daß dies gegen Gerechtigkeit und Ver­nunft verstoßen, daß daraus bloß ewiger Haß, unstillbare Feindseligkeit entstehen inüsse, hatten sie die Antwort strtig: „Wir haben bloß den Bertmg von Ver­sailles kopiert." So mußte auch jetzt.das Böse sortzeu­­gend tviedcrnur Böses gebären. Herr Briand aber mag heute bereits erkannt haben, daß für Frairkreich das Böseste von allem Böserr in den Verträgen von Trianon und St.-Germain die Klausel über Westungarn ist. Mit dieser hat -HerrBenesch der franzöfischeirPolitik eine schöne Suppe eingâockt, und für den französischen Minister? präsidenteir erhebt sich jetzt die mißliche Frage, wie er sie auszulöffeln habe, ohne sich den Mund zu verbrennen und dazu auch rwch den Plagen in fataler Weise zu verderben- Nach der Volksabstimmung in Tirol hat die Entente unter französischer Führung der österreichischen Bundesregie­rung eine sck)arfe Note zugehen lassen, die ihr die Fort­setzung dieses gefährlichen Spiels unter allerlei für Oester­reich lebensgefährlichen Drohungen untersagte. Wenn nW von Wien aus, so lautete die Drohung, der Veranstcrltung weiterer Volksbefragungen in österreichischen Landen mit rücksichtsloser Strenge mtgegengewirkt wird, so wird dem österreichischen Bundesstaate der Brot- und der Kredit­korb höher gehängt werden. Pun zeigt sich jedoch, daß die Drohung mit der Hungerblockade und dem Staatsbanke­rott nicht verfangen will. Ungeachtet der Wiener Protest hat vorgestern das Land Salzburg die Volksbefragung durchgeführt und sich nahezu eirrmütig für den Anschluß an Deutschland ausgesprochen. Das Beispiel sck)eint nicht uiâfolgt bleiben zu wollem Die Steiermark scksickt sich eben an, in die gleiche Kerbe zu hauen. Me österreichisckMN Länder lasten sich nicht einsihüchtern, durch keinerlei Ententedruck von der feierlichen Bekundung ihres schiußwillens crbhalten. So bringt Herr Benesch dem fran­zösischen-Ministerpräsidenten ein Dchst uMebsaines Ge- Feiiilletm. Der Seruf des SchnststeÜM. Äon Ernst Goth Man kanir jchoir lcmye keine BW^mehr kaufen. Selbst gemeine PappWnde sind beMtlN unerschwinglich. Aber man wird dcinnächst auL^k^c Brücher mehr schrmben können, weitn ntNiU^iWk^chriftskellern glauchen darf. Sie jantmern alle darüber, daß ihre Mamuskvipte nton!atela,ng bei den Verlegern liegerr bletlreir, die lustlos und kopfscheu geworden smd, feit Papier- und Drückkosten ins Unwahr­scheinliche stiegen. Und manch einer srUärt mit bitterer iliesignation: Das SckiriftsteÜern ist kein Beruf inehr. Es wäre denkbar, daß dieser pessimistische Stoßseufzer einige Wahrheit enthielte und daß die Schriftstellerei tatsächlich aufhörte, ein Beruf zu sein — was sie nämlich erst seit kurzer Zvit, erst seit wenigen Jahrzehnten ist. Vorher war sie eine Liebhaberei, eine Passion, eine halb spielerische, halb Nwniakische Betätigung von Individuen, die man deslvegen nie ganz ernst nahm, mit fclieelen. Augen betraä)­­tete und, wie alle Menschen, die etwas trieben, lvas dercc Bürger neu und unverständlich) blieb, wohl auch allerlei böser, feindseliger Absichten verdächtigte. Ein Verdacht, der sehr begründet >oar: die meiste Schrifkftellerei war irgendwie mit Gärungs- und Spengstoffen vèrmeirgt, und weder die großen Revolutionen noch die Sozialdemokra­tie sind ohne die Mittvirkung oder die Vorarbeit von Schriftstellern denkbar. Was sich aber rasch änderte: wie immer, gedielten auch hier die erfolgreichen lltevolutionäre izu Ansehen, Behäbigkeit und Wohlstand, und seit ein paar Jaihrzehntön ist die Schriftsteller-ei ein national­ökonomisch vollwertiger Beruf, so sehr, daß man mit der Vorstellung des Schriftstellers itnd Dichrers keinesiv-egs mehr Dürftigkeit und Mansarde, sondern eher Bankkonto und Villa ^ssoziierr. Das könnte nun, ivenn die Klagen der Schreibenden nicht unbegründet sind, aufhörcn. Und so peinlich eine derartige lllnckbildung in der sozialen Be­dingtheit des Schriftstellers für alle augenoiicllich Becrof­­fenen wäre, darf' doch die Frage offen gelassen werden, ob sie der Literatur selbst Ikack)teile brächte: Es ist nämlich nicht z-u leugnen, daß jMvede mensch­liche Betätigrmg ihren besten Reiz, gewissermaßen ihr lockendes Geheimnis verliert, sobald sie zum Beruf wird — rnan könnte sagen, zum Beruf entartet. Was sich an inehr als einem Beispiel sehr eiicleuchtend erhärterr läßt. Man nehme etwa die 'Politik. Auch sie ist eine Beschäftigung, die erst in allerjüngster Zeit ein Beruf wurde, auf den man sich systelnatisch vorbereiten, den man ergreifen und betreiben kann uccd der meist auch seinen Akann nährt. Wie viel diese Wandluirg abrr taugte, was die „gelernten" ZldcPten dieses'Berufes fchließlich eri^eichten, hcrben wir in den letztcir sechs Jahren beglrickt erlebt. Im Altertum war das ganz anders. Dian ging auf die Agora oder das Foruni und konnte nach Herzenslust in alles dreinreden, ivobei wahrlchcinlich nicht weniger Unsinn geschwatzt wurde, als heute in den Parlamentén, ivobei es aber immerhin ein wirkliches politisches Leben gab, der Staat tatsächlich eine re.? gubliea war und sein Bürger anders an ihm inter­essiert war als heute, da er entweder gleichgültig die Auto­rität der „Bermfenen" gelten läßt, oder am Biertisch den Leitartikel seines Parteiblattes wiederkauc. Schon die Tat­sache, daß diese „Berufenen" bei ihrem Bildungsgang an der einst!gelt Verwaltung von Athen mid Roin nicht vor­beikönnen, beweist zur Genüge, das; diese beiden Staaten lebendigere politische Gebilde, waren als die heutigen. Oder betrachten wir das Religio'.tslebert. Wer nimint heute noch daran teil? Die Theologen, die Fachleute, denen die Beschäftigung init religiösen Fragen Berits, Brot-' erwerb ist. Im Mittelalter aber und auch später ivar das Religiortsgefühl eine iir deit ureisteit Menschen dauernd wirkende Kraft, eilte überaus wichtige Angelegenheit ihres geistigeit Lebens, und mart brauchte keinerlei Weihen empfangen zu haben, mit art religiöseit Bewegungen reilzu­­liehmen, die es eben dcswegeit danrals fortwährend gab irnd deren Jlltensität wir heute zwar gefühlsmäßig nicht zu ahneit, doch aus deni Uinstande zu erniessert vermögen, daß sie einen Krieg entfachen konnten, der siebenmal so laitge währte- als derjenige, init den-^ jetzt unser Zeitalter seine trilturelle Fortacschriitonheit^bcwies. Die Beispiele könnten beliiebig vermehrt werden. Doch man sieht auch so: Jedwedes 'menjchliche Tun bleibt so lange am fruchtbarsten und wirksamsten, so lange es von Dilettcmt-en und Amateuren ausgeübt wird — eitre Behauptung, die nur deswegm paradox klingt,, weil der Auroritätsdünkel der Fachleute dem Amateur gern das Odium des Stümpers anhängt. In Wahrheit -aber ist die Tätigkeit des Dilettant-sn schon deshalb die wertvollere, weil sich bei ihr — und nur bei ihr — innere Berusenhoit und spezielle Veranlagung vollkommen decken. Der ganze Mensch, sein bestes Wollen strömt hier in die Arbeit hin­über, die, >vas noch wichtiger ist, gar nicht als solche empfunden und geleistet wird, sondern mehr Äs HÄS un­bewußte, naturno-twendige Funktion. Dieses Moment des Ilnbewußten darf namentlich beim Schriftsteller, beim Dichter nicht lui-terschützt werd^. Alle wahrhaft großen Werke wurden nachtwandlerisch, -iir einer Art von Trance­zustand geschaffen, und erst nachher in -das Helle Licht der kritischen Vernunft gerückt. Jede Berufstätigkeit aber steht dauernd in diesern Ächt. Und schon deshalb darf man fragen, ob es für die Literatur nachtMg wäre, tvenn die Schriftstellerei aufhörte, ein Beruf M sein. Mcm wird dies sicher verneinen, wenn man die Per­­söulichkeiten fniherer Schriftsteller mit solchen von heute in ihrer Beziehmcg zur Umwelt vergleicht. Heute ist der Schriftsteller ein Mensch, der auf Grund eiirer besoilderen Veranlagung, einer befoiâren Neigung ein bestimmtes Gebiet der Literatur bebaut: der ein-e schreibt Gedichte, der anders Ronwne, der dritte Drancen, der vierte Estcchs, und obävohl natürlich zuLveilen auch der Lyriker einen Roman verfaßt, so ist doch offensichtlich, daß hier das ständige, berufsnläßige Produzieren einer bestimmten Gattung von Lesestoff den Fluch jedes Berufes hera-uf­­bejclMvrt: in die Sackgaste des SpeziÄiftent-ums zu ge­raten. Hier liegt auch der Grund, weshalb heute ein recht großer Teil der Bevölkerung den Schriftsteller ohne Ach­tung als eine Art Spaßmacher und Zerstreuungsfabân­­tcn, sozusagen als nicht eben unentbehrliches Ornament am sozia-leir Bau betrachtet. Noch vor hundert Jahren >var dies keineswegs der Fall. Denn danmls war sich der -Zis.

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