Pester Lloyd - esti kiadás, 1922. december (69. évfolyam, 274-295. szám)

1922-12-01 / 274. szám

Anslandschau. — l. Tezember. — Gümüldschina und Karagatsch. Während^ die Konferenzen in Lásairne nicht von der Stelle ritân und man dem AuèMiig der KerhandluiMN mit den Türken auf allen Seiten schon eher mit PessimiL^ MUS eiuqegenfieht, sind von den mrrichiyen Elenrenten in deul Reste der europäischeir Tiirkei neue Komplikationen verursacht worden. Um Güniirldschiina und Karogarsch, wn Weftchrazicn also und jenen Teil Adriaiwpâ in dein f der Bahlchof liegt, wird jetzt ernftlick gerungen. Im Fvie^ Lenèverirage von Sèvres ist Westthrazien den Griechen zu­­aesprochen worden. Run sind oder noch die. Bulgaren aus ver Wacht. Sie brauchm einen Zugang zmn Legäischcn Dèeere, nach Dedeagatsch, imd der Zugang führt durch Westrhrazien. Den Türken wollen sie nichts in den Weg i legen, mit ihnen halten sie ja noch iinnrcr gute Jiachdar­­ichafr; den Griectzen wagen sie rroch nichts Ln Zeug zu flicken, dafür sind die Lehren des letzten Jahrzehnts , iwch zu frisch: so fordern sie vorläufig mchts als die Herstellung eines Pufferstaates, der jedem Nachbar­staate gleiche Rechte einräumen und gleickie Pflichten auf­erlogen würde. Aber rvährend die Bulgaren, in Erkennt­nis chrer tnomenianen Schwäche, sich ducken, sind die Grieih^n trotz ihrer Niederlage und die Türken diuck ihren Triu-rphen in Anatolten um so lebhafter tätig. Die Griechon hüten sich zunächst allerès,!Ngs vor offiziellert Un­­icriwWungen und überlasien die Arbeit ivieder einnral 'dent aus dem Balkan allezeit beliebt gewesenen Banden­wesen. Bulgarische Ükachrichten wenigstens berichten, daiz die Sophioter Regierung genötigt wurde, an der griechi-, schert Greirze Infanterie rrnd MaschincngervehrkoinpMnien' arizusämuteln, unt das Land vor gricchischerl Einfällen zu schützen, die von bekannten „Räuberrl"­­rrnd . ihren Banden angeblich geplant werden. Solche „Wuberbmiden" aber gibt es immer in diesem idpllifcheu Teile Südosbeuropcis, und man niinmt sie nicht gterch tragisch. Biel ernster erscheint dägcgen Vic' Situation, die Äie türkischen Auffräckdischen in West­­thruMt, cmgMich fünfraujenld Dicutn stark, geschaffen «Haihen. S«e ben die Grieche n. d ie sich a u f Gru nd des - s^ric'donsverrrages von^ Sdrirrs in WcftthraMn schon häuslich eingerichtet liabcn, vlvhkich versagt imd rücken nun auf Tedoagatsch vor. Eine prottisoriswe RLgierung ist von ihnen in Güinükvfchina eingesetzt worden, oas Defüritivukn soll durch eine Volksabstminnmg erreicht wenden. Wenn die Türkei'- ivährend ei'ner sPol'ksabi'tint- MMg Herren Gebietes'ivliren, üaim wäre iräl ich tncht där.an zu Kvoifelir, daß das Plebi^it nur zu ihrcu G'unsten ausfallelt könnte. Gleichzeitig' mit der lveft­­thrazischel'. Frage wollen die Türken mtch' die Frage um: Äurtsgatsch löserl. Das Schicksal dieser Vorstadt Adri.!­­riopels -mit dcnl . Bahnhof ist für alle ' Partei-n wichriger als das der altéit Türkeichauptstadt selbst. An Mrianvpel kitüpfen sich höchsrms histo-­­rische Er'üWerungen, air K'aragaifch über wichtigste praktische Interessen. Wer .Karagaisch bcsttzt, hat den Kreuz­­toeg in Händen, von dem. die Eisenbahnwege mrch Wilivpo­­pel, Tisdcagatsch mrd .Konstantitwpel gcheir. Er hLherricht förmlich das. ganze Eiscrchahjim^ des Restes der Türkei in Europa mtd-die Stmßen» die für alle Nachbarstaatrn von größter Bedemung sirrd. In Lausanne suchen die Diplo­maten mit Eifer noch Auswegen aus dem Dilemma von Wimüldschiva und Karagaksch' in GiurmidschiiAl aber schaffen die „RäubNKanden" und die ,,Uufständffchen" Lurch Gewalt Tatsachen, Md während man in der Schweiz am'Weißen Tffche iwch verhandelt, nehnren die Komiratschi Mer drei Parteien an den Ufern der Maritza imd zit Füßen des Ichodopcgebirges midere MiM in Ansprttch. indcnr sie einander mir Feuer und Eisen ausrotten, den Orienterpreß zur Critgleisung bringen und jedem FriedliAienden das Land zur Hölle rnachen. Nicht die Weffestcit von Üausairne, sondern die.G^aüsamsteit und Ri'-cksichiissosesten in Thrazien werden triulitphieren. Allussolim über seine Auslandspolitik. Die aus Rom gemeldet wird, har Ministerpräsi­dent Mussolini in der gestrigen Dtzüng des Mini­­fterrawL das Kabinett über seine Auslandspolilik őriem tiert und gleichzeitig über seine Lausanner Fahrt und seine dort mit den Vertretern anderer Staaten gepflogenen Be­sprechungen Bericht erstattet. Insbesondere hob er her­vor die Frage des Dodekanes, sowie die Probleme, die sich auf die Mandate im Nahen Osten und auf die 'Lamir in Verbindung stehenden finanziellen Intcrcsien Italiens vezichen: Bezüglich der Wiedergutmachungen teilte er mit, dak in den nächsten Tagen iir London eine Konferenz in dieier^ Angelegenheit startfinLett werde. Tiefes Problem, sagte der'Msnisterpräsident, müsse niit Entschiedenheit ungefaßt werden, nicht Llos; weil das Nioratorium am :ll'. Dezentber abläufr, sondern, und zwar hauptsächlich auch deshalb, weil die Lage eine klare Lösung der Frage erheischt. Bezüglich der Ereignisse in Olricchenland teilte .Mussolini mit,' daß er schon seit Beginn des Prozeßes 'N Wege des italicnischelt Gesandten in Athen alles getan babe, lüm Vie Vollstrecktmg allfälliger Todesurteile zri ver­­hindem. In solchem Geiste habe er schon am 4. Noveinber ^i Polttis interveniert. Während jedoch Italien und England irr einer Richtung arbeiteten, erachtete cs Frank­reich als angebracht, in der anderen Richtung aufzutreten. In eiirer Unterredung mit dem italienischerr Geschäfts­träger gab der errglische Gesandte Lindley zu, daß der tragische Ausgang des Prozesses, durch die divergiereirde .Haltung der Alliierteir verursacht worden sei. Sofort nach Vollstreckung der.Todesurteile beauftragte Mussolini den stalienifchen Vertreter in Athen, die weitere Entwickümg der Ereiflnisie mit Aufmerksamkeit zu verfolgen, wobei er sich selber das Recht vorbehielt, den diploinokischett Ver­treter gcgebeneitfalls von seinem Posten obzuberufen. D^r Ministerpräsident skizzierte sodann die leitenden Gmnd­­sätze seiner LuÄvanLerunMpolitik. Das Auswanderungs­wesen werde fortab umnitlekbar unter das Ministerium des Aeußem rcssortreren. Mir Brasilien sei ein Wkom­­mnit in Vorbereitung, demgemäß dort 20.000 italienische 'Arbeiter sofort ArbeiisgoleNenheit finden sollen. Nach einer vertraulichen Mitteilung aus Mrshington beabsichtige Harding, an den Kongreß die Aufforderung zu richten, die Ansiedelung der erforderlichen Anzahl von Fach­­arbciterit durch Abänderung des Einwanderungsgesetzes zit ermöglichM. Mussolini hofft, mir den VereiniNten Staaten eine Vereiirbarung zir treffen und dadurch die italienische EiiüvandererqiWte aus nündestens 100.080 zu erhöhen. Auch in .Kanada bieten sich Auswanderern günstige Aussichteir. Bon der imlerpolitischen Lage sprechend, erklärte Mussolini, daß sie sich andauernd bessert. Airs Vorschlag des Finanzminffters beschloß der Ministcrrar, die Zinien der in Italien investierten Aus­­landskapilalien von der Steuerpflicht zu befreien. Der .Kampf um die Bermögcns­­abgabc in der Schweiz. Die MM Schweiz, die deuffche ebenso wie die fraitzöstsche, alle GALllschafisichichran uuL Berufskreffe der Eidgenoffeitschaft sirch- von Heller Eri'ogmrg ersaßt. Eine Zlgiiation, wie sie slür McnschengcSenken nichts in 'Bowcgultsi gesetzt tvar. bringt die Gemüter in der klassisch ruhigen Schweiz in 'Wallung. Am 3. Tezentber soll näm­lich die-Pvlksaibftiminung über den Eâurs eines Ver­­mogensabgav.Tgefetzcs'siailfinchit, dlrs die SozialiitM eingebrachc haben. Lcr^Iniciativamrag Will das Er­trägnis solchen sozialen Zwecken Moenven, von denen die bürgerlichen 'Parteien nachzuweifen versuchen, daß ihnen der 'Bund, die Kanrone, die lÄememden und die Gefell­­jchast auch bisl)er schon ngchyskoimnen waren. Es ist keine Rebertveibung, wenn rnM die Stiimnung, die der JniliatÄicuttrag in der Schweiz ausgewechse-li Hut,, als eine panikartige bezeichnet. Ae btsherLgät Agitutionen für ^dèe zahlreichen Polksabstimurungen i:l der Schweiz pflegten sich keiner verhetzenden, bte Leidenschaitcn auf­­wühlc^tden SchlsKwörtor zu bcidienen; jetzt aber spricht man von der 'Bedrohung durch das rote Gespenst, von eiirer Bedrohung der pe^önlichen Freiheit des SchtvetZer Büvgers, von einer wirrschafilichen Umwälzung, die für die Schweiz türastrophal werden kann. Alle politifchen, wirrschastticheit, gesellschaftlichen und kulturellen Vcr­­eittigMtgen sind itn Karnpf ffir und gegen die Vermögens­abgabe mobilisiert, die. Spalten der Zeitungen pnd mit 'Aufrufen, Erörierimgen, 'Abl)a'Ndl>titgcN, âVerfautmlunas­­berickiten über dio BerurögenÄrbgabe angefüllt. - . Die Initiative will alle Phhsifchett und juristischelt Personett von der Vertnögensgreiize von 80.000 Francs aufwärts der Verurögensabaabe rutterwerfen. Es ist tiach­­getvicsen worden, daß das Gesetz über d;e Bertirögetls­­abgabe, wenn es ain 3. Dezember bei der Volksabstim­­rinlitg durchdringt, d'e physischen Personen nur zunt gc­­ringcn Teil berrefien tvürde. um so mehr aber würden die' juristischen Personen, die Aktiengesellschaften und Gclrosscnschaflen, von ihr heimgesucht sein. Da nurr iit der wirtschaftlich und finanziell durchorgartisierten Schweiz düs ineiste Verntögen sich in Aktwngesellschaflcu und Genossenschafieit beiärigt, greift die Verinögens­­abgabe der juristischen Personett tief iit die Interessen des ganzeit Schweizervolkes ein. Attch der kleine Mann ist in den Genosienschafte» Teilhaber alt der großeit wirtschaft­lichen Maschinerie, die von der 'Vermögensabgabe betroffen rverden soll.' Erscheinungen wie Geldknappheit, Bankflucht. Furcht vor Aufhebung des Bankgeheimitifses sollen schon fetzt dem Wirtschaftöleben großen Schaden zugesiigt haben. Die scharfe Agiiaiiott für und gegett das Gesetz erregt eineit Aufruhr iiicht nur der Gefühle, sonderit auch der 'wirtschaftlichen und finanziellen Kalkulationen. Alle Berufskreise, auch solche, die im Tert der Initiative nicht angeführt sind, fürchten zur Vennögensabgabc heratt­­gez'ogeii ztl werden. Mit ebenso eindringlichen Argumeit­­teu wie die bürgerlichen .Kreise agitieren auch die So­zialisten und die'Linksireise, die die sozialen Zwecke der Vermögensabgabe gutheißen. Die Agitation hat die ganze Schweiz erfas;t, und tief er-regt blickt die Bevölkerung der Eidgenossenschaft deni kommendett Sonntag entgegen, an dem die Volksabstimmung die Entscheidung itt der Frage der Vermögensabgabe bringeir tvird. k Kâ. G-^ âIXZIULVIVVLt^ tQSvrâl^QÄlLtll^iLIUSr »«» n»,-.«»»»» t»-».,. »-.->^u... r» k>»â»x«t, iu â» Lâi->i»«»ü<>il s« »—^ - »M» â'i °.^i^ »MM k'««°r â â '^"'ä«: UW «s â E .âlHM MS^M 7á»-. m,u. s. 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Vor der Tagesordnung ergriff Abgeordneter Mcskö das Wort, um Verwahrung dagegen ein.;ulegen, daß eiti Teil, der heutigeir 'Rlorgenblürrer ihn einer Anitäherung oder gar eines beabsichtigten Anschlusses an Len liberalen Block „verdächtige".,Mir Hinweis auf seine polnische Ver­gangenheit betonte er seine unerschütterliche christlich­­koniervative Weltanschauuitg. Weniger energisch demon­strierte er danit die von an'derer Seite lautaewordene Be­hauptung, er wolle wieder Mitglied Lcr einheirlichen Re­gierungspartei werden. Wie er sich behutsain ausdrückte, sei sein Anschluß an die Regierungspartei „beinahe un­­ntöglich". Er kokettiere weder nach rechts noch nachliitks, fottdern bleibe der achtundvicrziger Landwirte- und Bür­­gerpariei treu. Die Zwischenftage des Abgeordneterr Horváth: „Wie lange?" verairlaßte den Redner zu einer mcuerlichen heftig-n Beionmtg feiner Prinzipientreue und einen: abermaligen Rückblick auf seine politisä)e Ver­gangenheit. . Numnehr konnte zirr Tagesorditting geschritteir werden, und die Gesetzeltiwürfe über die staatliche Sirb­­uentionieruitg der Akademie der Wissenschaften und iiber die Standesrcgclung der Komiralsbeautten nmrden itt dritter Lesung' erledigt, worauf das Haus die Ergän­zungswahl für dett dritten Gerichisausschuß vollzog. stèach. der Lbstiinmung unterbreitete Ministerpräsi­dent Graf B ethleil einen Gesetzentwurf betreffend d i e Verewigung des Andenkens an die So-, p rott e r VolkLabstitn rir ti it g. , Nach einer Pause wurde das Abstiurrnuitgsergebnis der Ausfchußwahl verkünde:. Danach wurde Abgeord- NMr Dr. M a r schal l gewählt, der aber abwesend war, so daß seine Beeidigung nicht vorgenoiitinen wcrdeil konnte. ' Kèun tvttrde der vorn Abgeordneten Dr. Fäy zur Städteforderungsnovelle vcaritragte iteue Z 9 ohne De­batte angcnoinineit und, damit die Spezialdebatte über diesen Er:t>vurf beendet. Das Haus trat hierauf in die Verharürlung des Gesetzentwurfes über dem unlauteren Wettbewerb ein. ! Abgeordtteter Dr. Tihamér Erödi-Harrach, der Re­­! ferent des Entwurfes, rvies darauf hin, daß die ersteri Schutzmaßregelrt gegen der: nn lauterer: Wettbewerb deut­­! scheu Ursprung seien und bis ins sechzehnte Jahrhundert ! z-urückreicheru später haben daru: ähnliche Bestimmungen ! auch ir: den französischer: Ooclo vivil sowie ir: das englische Gesetz Eingänfl gefunden. Ir: Ungar:: bestehen schor: seit längerer Zeit verschiedene Verfügungen, die sich gegen der: unlauteren Wettbewerb richten, doch stelle der vorliegeiUre Eittwurf die erste zusammei:faffende legislatorische Rege­lung dieser Frage dar. Der Referent machte dann das .vaus mit 'den Einzelheiten des Errtwurfcs bekai:r:t und empfahl diesen zur Annahme. Abgeordneter Dr. Hegedűs (christl. Oppositimr) er­­gnsf als erster zur Vorlage Las Wort. Er erklärte zu­­näW- den Entwurf im aüc^meirmt anzunehmen, jedoch auf perfchiedene Mängel seiner Bestinunungen hinweiser: zu irtüsseiu Schon der Umstand, Laß L:e Regierung die Notwendigkeir erkeniu:, ein solches Gesetz zu schaffen, be­weise, dafz die Dtoral und Rechtschaffenheit des iritgari­­schen Handels fick in: Stadium des Verkommens befinde. Wcnt: u:an sich diesen Umstand vor Augen halte, u:üsse I ina:: aber ffnden, daß die Bestimmungen des vorliegen­den EntivurfeS' nicht streng genug seien. Die Dekadenz der Handelsn:oral müße unbedingt ausgerottet werden, da sie sich bereits auf unser ganzes volkswirtschaftliches, ja scgar mif unser politisches Leben erstrecke. (Lebhafte höhnische Zustimmung links.) Die christliche Richtung sei noch ittttner nicht stark genug, wenn es noch solcher Gesetze bedürfe, wenn mm: einen derartigen Gesetzentwurf, lievor es überhaupt gelinge, ihn verhandeln z:: lassen, zweirnal ! eiubringeu tiiüsse, und wenn eine Gewerbenovelle, die bereits die Nationalversammlung Passiert habe, noch imurer nicht ins Leben trete. Abgeordneter Rothenstcin (Soz.): Man schmnt sich, ein so schlecktes Gesetz geniachr.zu haben! Abgeordneter Dr. -Hegediis fuhr fori, wenn man da­nach forsche, wer wegen unlarrterer .Hündelstät>igke:t be­­straft werde, so sehe n:an vov^dm Schranken des Gerichtes bloßftißige Marktweiber, und in den Kei'kern verckommel: nicht dieWctrügcr, sondern diejenigen, die an der Frorrt das Varcrland verteidiot haben. Was heute tlnter dem Deckmantel christlicher Vvlitik getrieben werde, sei nichts anderes, als eine leise Illbstunlpfung der christlichen Rich­­! tuiig. Ucbcrall lverdc-n Ersatzmiftel angewmdet, und auch i der vorliegerrve Gejetzentlmlt'f sei nichts anderes, als ein

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