Pester Lloyd - esti kiadás, 1924. március (71. évfolyam, 51-75. szám)

1924-03-01 / 51. szám

kinrslnummsr si» Voeliontsson LOOO ä» PonnlsSsâ LSTVO icroi,«» llllâ.LdWâd!»«: MM rá»s, Slso, s. Loluisln, Viá^MrUod 8K.M0 LroiiM, monLUi-d WM M W M W > MM W» IW AM «-»-sn-tsin L^gk>r,vo?»è> U, W L, LF > W WWHf 8 W 8 ââ 1^8 8^8». 8^ 8^HF 8 «W I Lor rn>vi->-> °mâ visrtÄMâk S400 MM MWW WWM MW> WMWI WWI WM WW»WW>W >» LrMW -- MtriLlitM. »lors-lldiLtt L2 loov L, »II 8o»iit»xW LLVV L, tSr Ms»-.a-!, ü-i-L »oi-m. 0ol<l3!>dmli!t. . I«0» kür ,1,, LiiüI-UKi Mit âott«rLr«»i>-Dâ­­kvi kll rsr0«t3i^lel>: Ickorxeoblrt, »a Voâ». .«»âml« vlsrtsIMIâ : kür 0âr«l<L .1. S. L. I-»I°n L05.V»«> L, kür sll« üd^I^n „ . S00V S. Lro,,«». btüLlsn LV4.VO0 Lrovva. .Ldovaswevl» »»o»Lüoo ava , v.. «ârj, vsrâsvLüed bslsämlliotisn Luslânilisokivn 12.— LlLUvsIcrlptL VI. Jahrgang Kudapest, Samstag» 1. Mar; 1924 Ur. 31 Der oppofitiorrrile Mnheilslitock «rrd die Finanzvoelage«. B>itd<r P e,st, 1. März. Jil der MitÜvoWtzuncs der NaüoMlversanrmluirg wird die allgsineine Debatte über den Gesetzeirtwurf be­ginnen, durch den dis Notverordnung betreffend die Va­­'lorisierung mü) den ZwmlgSvorschutz auf die innere Arv­­leihe nachträglich genchmigt werlwn soll. Mir die ersten Tage der nächsten Woche wird auch das Eintreffen der Delegierten des Völkerbundes erwartet, die tnr Einver­nehmen mit der Regierung die Einzelheiten des Mnnn­­zierungsplanes, den Rahmen >des Staatsbudgets für die nächften zweieinhalb Jahre, die Satzungen der neuen Ièo­­teiânk und den Wortlaut der auf die Auslandanleihe bezüglichen ErmächtiMngsgefetze aiârdeiten soll. Wie bekannt, stehen der Nativnnlversantmlung für die Erledi­gung aller dieser Angelegenheiten bloß vier Wochen zur Verfügung, da im Änne der Entscheidinrg der Itepara­­tionskommisiion die Aufhebung der Geileralpfandrechte davon abhängig genracht ist, daß alle diese Vorbedingun­gen der Anleihe Äs 3 1. März erfüllt fein müsseiu Nun imd seit -einiger Zeit in manchen oppositionellen Kreisen BemühungM im Zuge, um die verschiedenen Parteien urrd Gruppen der Minderheit zu einem einheit­lichen Vorgehen in dies-sn Dingen zusammenzufassen. Lückenlos wird diese oppositionelle Einheitsfront in keinem Falle som. Mair weiß, daß die Abgeordneten Rassny und Ugrón sich dem Plnire nicht nur ferichân, sonderir chn auch ganz offen vemrteilen. Femer sind Anzeichen dafür vorhâen, daß auch Wilhelm Vâzsonyi und seine An­hänger, obMar ihre definitive Stellungnahme noch aus­hastet, für keinerlei Form eines ZuscmrmengehenL mit den antisemitischen Rassenschühlern zu haben sein werden. Als sichere Kunden gelteir bloß ein Teil der keinem Part-gtverblrnde angehörenden, cher liberal orientierten Gruppe unter Führung Ludwig Szilâgyis, dann die Gruppe des Rasienschutzes, die über sieben Mandate ver-, fügende Koffuthpartei und die christliche Opposition usikër Führung Stefan Friedrichs, — alles in allem etwa 30 Zlbgeordnete. Es ftagt sich nun, wie die sozialdemo­kratische Fra ktio n sich zur Sache stellt? In einem Berichte über die gestrige Sitzung des Partsiausfchusses äußert sich heute Nëpßava hierüber wie folgt: — Die gegen Vie Finanzpolitik der Regierung sich im Kurzen Lmide offenbarende oppositionelle Stirnmung hat dre Zusammenfassung der linksoppositionellen Par­teien zu eirrer einheitlichen Aktionsfront wieder aktuell ge­mach, mü> die Sozialdemokratische Paric-i begleitet die dies­falls emgeleitete Bewegung mit ihrer vollstm Synrpathie, weil sie es im Jnteresie deS Landes für unerläßlich wichtig ansieht, daß die oppositionellen Linksparteien der Regierung gegenüber einen einhèitilnhen Standpunkt eiunehmen. Die Sozialdemokratische Partei steht mit ihrer ganzeit Kraft tmd Kampfbereitschaft als Waffengefährte art der Seite einer der­­ artiym oppositionellen Organisatlon. Später fügt Nephava alleridurgs hinzu, daß vo rc irgendeinem Bündnis oder einem Zusam­men w i r k « n m i t den Nassenschützlerir nicht dieRede fei, >da nicht blaß eine Weit, sondern auch vier bl« tige Jahre Wischeit den Rasseltschtttzlovn rrnd Len Sozialdem-nkraten lioaen. Allerdings könne die Lozialdomo­­kratische Partei nichts dag^Wn tmr, wenn mich die Rasssn-­­schützler sich der Negierung gagenüLerstellen und in bosinnm­­ten Fragen sich zu gleichen Anfchauungciir .Leikewnen. „Jeden­­falls," schließt Nèpßaiva die dissfälli-ge Uritteilung, ,wird die Sozioldenrokratische Partei die ihr erwachsenden Psiichten unter allen Uiinsränden evsülle«." Ganz ciNdsutig ist divse Stellungnahme nrm freilich nicht. Die Sozialdemokraten find bereit, sich einer EinheitAfrvnt der Linksparteien als Waffenzenofsen anznfchlic­­ßen; was die Raffoufchützler betrisff, s>o wollen sie ,zwar mit diesem woder eine DerbiiDung eitR-cheut, noch zuifaminiemvir. ken; aber, wenn die Raffemschützler durchaus iw der gleichon Kompflinie wie die Linksparteien an der Offensive tei'lznnch-­­men wünschen, so mögen sie es immerhin tun, deir Sog-iail­­demokraton kann es auch so rocht sein. Msv: keirve Verbindung nut den Rafsenschützleriz, aber doch ein mit ihnen gemeinsMn geführter Kampf; keine Waffenbrndeirschaft mit ihnen, aber doch ein taktisches Ztiswiniiwnapbeiteir -nach dem gloichen stra­­tegWcn Ziele hin. Wvder moralisch, noch logisch ist diese -Stellungnahme. Glne Einheitsfront von Lchirer-Lendvai bis Ätlipert und mm Tibor Eckhardt bis Ernst NaHz ist eine Gelstaltung, die vorweg dazu verurteilt ist, des inneren Halts zu entbehren. Wie dem auch siei, Luldwig SAÍlágyi â Leiter des gemein­­samen Dcbattenarrangier'UnMomiliess will schon in der Mittwochsitzung bei der Verhandlung -der ersten Finanzvorlage mit der Offensive beginnen. Heuite läßt er wfieder verkünden. daß feini Block bloß a-n eiwe ernst« inrd starke Debaâ, keines­­wegs aber am ein-e Obstruktion deuke. HvffenMch ist dws ernst und anlsteichtig gemei-nt. Sollte es n «ich t der Fall sein -und die Gsfahr entstehen, daß ein OWruktionsfsidzug das ganz« -Dcmievunqswerk über den HauDn wirft,, so wird die ga-nze ösfentkiche Meinung mit ak-l-em Nachdrucke die Forderung erheben, daß gegen ein so sreveEhaftes Beginnen mit den schärf-, sten Mit-teKm eiUgeKchili-itien W-srde. Me Anslaudanlerhe. Ms W i e-n -haben wir -heute Vvn einem unserer -dor­­tMN KoMsfponderchen, Herrn Philipp Geiger, di-e folgettde -telegimphifche Meldung schalten: Auf dsr T^-chveise nach Budapest iist Sir WillMN G o o d e mit dem Pariser Expreßzug Äute f-rüh in Wien MngetrroffNl. Mit denr gleichen Arg reiste der Gene­­ralfekrstär der Finanzkommissian -des Völkerbundes J.akobson in Begleitung mehr-erer Mrtgtieder. Die Herren S alt er und Avenol trsffsn am Montag in Budapest ein. Die Abreise des Finanzkontrollors Hard ing an Bord des Dampfers „Olympic" dürste wegen deffen leich­teren Unwohlseins eine geriirge Verzögerung erfahren. Aus einer längeren Unterredung mit Sir William Goode kann ich dessen durchaus zuversichtlich günstige Meinung bezüglich der weite­ren Entwicklung der Sanierungsaktion feststellen. In den führenden englischen und amerikani­schen Finanzkreisen bestehen für die ungarische Anleihe die bestenDisPosrtionen. Allerdings muß auch mit der augenblicklich etwas schwierigeren Lage des eng­lischen Emissilmsmarktes gerechnet werden, die indes nur als vorübergehend zu betrachten ist. sTelegramm des Pcster Lloyd.) G«üs. 1. März. Am^ 10. März tritt hier der f^ölkerbundrat zu seiner Frühjahrs-tagung zusammen. Auf der Tagesord­nung steht die Festftellungdernäheren Ein­zelheiten der an Ungarn zu begebenden Anleihe. Außerdem werden verhandelt: di-e Er­neuerung des Mandats der Mitglieder der Saarregierung, die Frage der deutfchm Minderheiten in Polen, die Memelfrâge. Arrslandfchair. — 1. März. — Parlamentarische Stürme in Frankreich. Der konzentrische Ansturm gegerr Poiucarc in der französischen Kammer, der vor einigen Wochen begonnen hat, dauert noch immer an und nimmt sogar immer lei­denschaftlichere Formen an. In der gestrigen Kainmer­­sitzung vollends ist es zu wüsten Tumultszenen gekom­men, wie solche in der âschichte der franzüsischen Volks­­vertretllng kaum ihresgleichen haben. Den Anlaß dazu gab eine heftige Rede des Deputierten Mandel, der als getreuer Schildknappe Clemenceaus bekannt ist. Man weiß, daß Clemenceau vor einiger Zeit im Elyseepalast vom Prässidenten Millerand empfangen wurde, und da die zwischen dem Staatsoberhaupt und dem Dèinister­­präfidenten bestehende:! Unstimrnigkeiten bekannt sind, wurde Lieser Besuch seinerzeit lebhaft kommentiert. Gestern nun erhob sich in der Kammer Mandel zum Wort, und man wußte im vorhinein, daß die Ansichten, die er äußern würde, der Auffassung Clemenceaus min­destens sehr nahe verwandt seien. Die Rede Mandels war eine Zlveifrontenschlacht, die sich gleichzeitig gegen Poincarë und gegen die äußerste Linke richtete. Die Spannung, mit der man ihr entgegengesehen, steigerte sich während der Ztede zu einer Erregung, die allmählich die ganze Kammer ergriff. In dieser schwülen Atmosphäre wandte sich auf einer Seite der radikalsozialiftische Führer Herriot, auf der anderen der rechtsradikale Leon Daudet gegen den t)!edner, und als der letztere den gewesenen Ministerpräsidenten Painlevè grob anfuhr, kam es zu den wüsten Auftritten, in deren Verlauf sogar ein Hand­gemenge entstand, so daß Saaldiner einschreiten mußten, um eine Anzahl von Abgeordneten, zwischen denen es zu Handgreiflichkeiten kam, voneinander zu trennen. Je näl)er der Termin der allgemeinen Kammer­wahlen in Frankreich heranrückt, Lejutó mehr erhitzen sich Li-e Gemüter und desto leidenschaftlicher werden die Debatten im Palais Bourbon. Die Stellung Poincarës wird dadurch natürlich nicht gestärkte Der Ministerpräsi­dent hat es immer schwerer, sich inmitten des konzentri­schen Angriiffä, der gegen ihn heranstürmt, zu behaupten. Dazu kommt nun auch noch der Sturz des Känetts Theunis in Belgien, der für die Ruhrpolitik Poincarès ei-nen schweren Schlag bedeutet. Bisher W sich die Offen­sive gegen Pornvarè in der Kammer lediglich auf deffen innere Politik beschränkt. Die belgische Ministerkriss bietet jedoch der Opposition auch in auslanLpolitischèr Hinsicht eine gefährliche AngriffsMche dar, denn sie läßt die Jsolichllmg Frankreichs als unmittelbar drohende Wahrscheinlichkeit erscheinen. Der Abwehrkampf, den Herr Poincarè irn eigenen Parlament zu sichren hat, wird dadurch sicherlich nicht erleichtert werdm. Mussolinis Mieterjchutzpolitik. ? Die Dükßniahmen Mnffoliinis und fei-ner Rsgierung' zum Schutze der Wohnungsmieter, die sich von dem un­längst verfügten Mieterschutzabbau bedroht fühlten, mußten sâstrsdend Äl Hausbesitzerkreisen keime gevimge Austegung entfachem. Sie wollien u-nL konnten sich auch nicht in den KaÄu-l 'der Regierung hineinfinden, wonach, da die Zahl der Haus-böfitzer eine verschw-indend Keine im Verhältnis zur M-oßen Anzahl der Mieter ist, die Gefahr einer Ent­­stemdung -dieser von der FaszistenpartM durch die Bestip­­dtgung der Hauseigentümer wicht tvettgemacht werden könne. Sie haben einen imtirmalen Verband gegründet, der gegen die VerfiüMngen der Regierung zum 'Ähutze der Mieter feine verwahrende StimMe erhob uM> feinen Protest direkt an MussolM richtete. Die Verwahrung­­dürfte vermutlich in leidenschaftlichem Tone gehalten ge­wesen sein, was um so mehr begreiflich ist, als es sich ja um tiefgehende Jntereffen handelt. Interessen bestim­men âr alle Lebensfunktionen, auch die Poliischen Har^ langen. So sprach einst ein Philosoph, währerch ein an­derer in den Jntereffen auf einen Kveck gespamrtL Stim­mungen sah. Den Ausfluß der gespannten Stinmmng der Haus­besitzer beantwortete Mussolini eigenhändig mit der Ä'­­klärung, daß er chren Protest als inopportun zurückweist, da er an sich unberechtigt, wegen seines Tons schon tue schärffte Mißbilligung verdiene, de-r Zeitpunkt aber, den die Hausbesitzsr sich zu ihrer Verwahrung wählten, höchst ungelegen sei. Sie sollten sich, heißt es werter in Muffo­­linis Antwort, an das Entgegeichominen, das die Regie­rung ihnen gegenüber erwies, srinneM, usi?h .-richt alles auf einnral erlangen Mollen. Die Negierung habe ihnen für Neubcmtsn eine fünfundzwanzâgjährigr Steuerfreiheit gewährt, sie mögen sich einstweilen damit zufrieden geben. Die Maßnahmen, die von der italienischen RegieruM zum Schutze der Wohnungsmieter und zugunsten der Kammerwahlergeönisse getroffen wurden, sind tiefer ein­greifend, als es nach den ersten Meldungen schien. Die abgelaufenm Mietverträge können nämlich durch Ge­­richtsbeschlüffe verlängert, die Entfernung der Mieter aus ihrer Wohnung, die ohne ihre Schuld keine andere gefun­den liaben, muß aufgeschoben werden. Hauseigentümer, die Äs Recht der Mietzinserhöhung ungebührlich an­wenden, tverdeu der besonderen Aufmerksamkeit der Steuerbchörden anempfohlen. Die Vollzugsorgane haben generelle Vollmachten erhalten, dürften sich jedoch Zweck und Sinn der Regierungsverordnung vor Augen halten: sie bezweckt die Besänftigung der durch die faszistischen Mietverordnungen aufgebrachtm Maffen der Wohnungs­­iichaber, die demnächst zur Wahlurne zu schreiten haben. Wir hatten unlängst auf das eigentümliche Zusam­­inentreffen der Neuerscheinungen der italienischen Mieter­­schutzpolitr! init der jüngsten Phase des englischen Mieter­schutzes hingewibsen. Mussolini und Macdonald erkann­ten gleicherweise die Wichtigkeit des Mieterschutzes als Mittel im gouvernementalen Kampf. Faszistische Organe weisen gern auf die Seelenvertvandtschaft der Regiemn­­gen Muffolinis und Macdonalds hin. Auch in den Methoden beider Regiemngen wollen sie solche finden,^ die ähnlich gefärbt sein sollen. Die Gewinnung der großen Masse der WohnungSmieter z. B. soll auch zu diesen gleichförmigen Methoden gehören. Die Idea Nazionale, eims der tonangebendsten, weil lautesten nationalfaszisti­­schen Zeitungsorgane, feierte dieser Tage Macdonald als emen Staatsmann vom Schlage Muffolinis. Macdonald ist Rtacdonalist, heißt es in ihren Ausführungen, wie Mussolini Mussolinist ist. Auch Macdonald sei Chef einer Minderheitsregierung, ein Mann, der einen parlamen­tarischen Präventivkrieg führt, gegen die Zahl marschiere und — antidemokratisch empfinde. Die Wiederaufnahme des Mieterschutzes ist vielleicht als Kriegsmaßregel im parlamentarischen Präventivkrieg gedacht. Wie sich aber Vorbeugung gegen den Parlamentarismus mit dem An­lehnen an das Parlament, die „Reaktion gegen das par­lamentarische System" mit der Taktik einer Mobilisierung der Wähler für die Regierung reimen, ist nicht ganz klar ersichtlich. Me Unabhängigkeit der Philippinen. UÄrr dde Unruhen auf dsn Mtlipplnen, die von -den Vorkä'Mpf-eirn der UnaLhängigksijâbawagung emfacht wor­­'den sind, ist an Lie« Stelle schon msÄfa-ch Ävichtet worden. D« NationÄisten -trângon als Minimum dr« Miberufurtg des GeneralglmveMeurs Wood, dsr a-bsr als Mann der „stark.n Hmd" in Washington sthr ge'chätzt zu Mn Mim. Schon länge Zeich vor dem PvtrâumPandah //

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