Pester Lloyd - esti kiadás, 1926. szeptember (73. évfolyam, 197-221. szám)

1926-09-01 / 197. szám

eSnrsInummsr STROMW-crvnLn.sZ, Inserstensá-rLuror j/ / -n- o...,»»..,. I» eullsp«,t, in Ssr Lâlainisriâil / Lsstollm-sä-nck csr â-A Inkvil Llorssn- »Sk-MÄD WM­­Lursâ-i.Mânsi-.golloi-.vsnIiöè-Ièp--, - < NN« LdenâdlL«. >>> .1. KILII, s. eollStsin, Sxö» t «Lg», ttsl>5sn. V!or«s<iâ!u-U>!d rao.voo icronsn, nionLtli» W« M W SM M MS WM SM M» SW MM ^M WW riojn L Vogioi-, >.u<I«in «SW, Siinan icisln, M.l>0» I^ron. eur «°,-gendIait »ttsln M» SM NM UM MW HM W» ^M SW »W WI WW Dorns, l.s°oolck, iolio, ,.sos»!<I, «sgx-ir k,r-VisrteI.j»IirIi<L.I4a ov0ic. inc>nnai,L rovv0 AD . Ms Ms WA «oiö-iro«-, »nt<m «sro!, Nuâ «o^o, ios. Lrvnen. «non sok «so «donüdlaN Lilvln ^MMN^ WM WW^S WW WM UM MM MW DW Sokrrarr, Llkrs^, iulkus tonror. »nnn unisr «SN gloivksn DorugodmIIneungon M« WM SM WW ^M UM M» WW WW sdvnnlsrt «snisn. «iS -späts 2n- W« MW 8 W MW MW SM M SUA MW SM M ^^M W.^M Wk WW WM >^s «. vokss «qonr. «.-D., liVion, >vâoiio iS. zsnânvx «es ^dsnâdiattes «vr I-ro. WW WW Hs WW< UM, UM sW WH WN^ WW .^W WM .Ws WW- xiinsoinnnnnisn iiir DnSepest nn« kür vins sm« vlvtelisdriioii 1»«0vv r-ronsn sMSüMMW MWWM WWWMS ^WWU-^W» WU^MMW WW^W^W»UWs^^W- «is r-rnvinr-. LlvrLsvndiLtr »n Vi-oeLontsLen rnPotiiedton. 8VVV Lro»., »n kvnntsxon «.Y0V Lion., kiír Visn »nell âared Nsrm. DoI«so>iMi««. Ldenädlntt SOVV Lrvnon. kiír «SS «ULisn« mit Sirâ^r ^ensl-nnâ- Dsstsrrolok: Aorssndlstt SN ^Voeliov. - /I Oroseiioo, »n Snnntsxon 40 âLisn'ooMä. â rr i'r?' M'M' "Sâ ââtt 30 »rosâen. vovâen »uok deL sLmtNoksn auvILnÄsvken U D - ks^Lttkoi» unck Ackminlsirsikon: V.. Diâris ?a»rsâ» ââ . I"->/ / / ValöniL-uova IS. ' ' lelo^konnummsl'n äsn kvSaklianr rolepkonnummsm 6si' 55, 95—77, l4—79, 119—34» 59—3Ü. InIyfstonLusnsdms SS—44.^ , âdt rurÜâxosteUL. ° ^borinomvnt«.,^ 37—37. 7^3. Jahrgang Kudapest, Mittwoch, 1. September 1926 Ur. 197^ Attslaudscha«. — 1. Sep^-mLer. — Oesterreichische Krisen. Die im MorgenLlatte veröffentlichten Depeschen ouL Wien bringen Wohl keine Ueberraschung, fordern âr zur Besprechung der kritischen Ereignisse im Itach- Larstaate heraus. Die Sozialisten haben es für ange­­^zeigt gefunden, kurz vor der Abreise des österreichischen Bundeskanzlers Dr. Ramek nach Genf einen Antrag ein­zubringen, der nicht weniger bezweckt, als die Regierung ckn den Anklagestand zu versetzen. Daß dieser Antrag von der Majorität des österreichischen Nationalrates ab­gelehnt werden wird, war mit Sicherheit zu erwarten; denn schließlich besitzt das Ministerium Ramek eine, wenn auch kleine Mehrheit, und diese ist moralisch ver­pflichtet, dem nach Genf reisenden Bundeskanzler eine Rückendeckung zu bieten. Allerdings ist es fraglich, ob man jetzt in Genf die Wünsche der öfter-reichischen lllegie­­rung voll gewähren oder wenigstens in jenem Ausmaße respektieren wird, wie dies zu wünschen wäre. Die Ab­stimmung hat nämlich bewiesen, daß eine sehr starke Minderheit dem Bundeskanzler nicht nur gegnerisch, sondern geradezu feindselig gegenübersteht, und daß ier nur mit Müh und Not sich aus einer über­aus peinlichen Situation zu retten verinochre. Ob die österreichische Regierung richtig gehandelt hat, als sie der Zentralbank zu Hilfe eilte, um einen Run auf die öster­reichischen Finanzinistitulie zu verhindem, ist eme Frage, Wer die man debattieren kann, wenngleich zweifellos alle besonnenen Elemente der Ansicht sein dürften, daß diese Hilfsaktion von größter Wichtigkeit war, zumal eine verhängnisvolle finanzielle Kawstrophe bereits im An­zuge zu sein sikKen, deren Auswirkungen aus das öster­­ueichisickle Wirtschaftsleben unabsehbar gewesen wären. Doch wie gesagt, irlwr dieses Thema können gegensätzliche An­sichten bestehen, uNd wenn die sozi'aldLmokrLtische Opposi­tion ihre Bedenken i-st einem früheren oder späteren Zeit­punkte geäußert hätte, würde darüber wenig zu sagen sein. Jetzt aber, wo es eine Lebeirsnotwendigkeit Oester­deichs ist, vor dem europäischen Areopag würdevoll zu erscheiuen, und wo das Ministerium Ramek mit wichti­­'gen VorsckMgen an den Völkerbund herantritt, müssen die Vorgänge im österreichischen Parlament und die an­dauernden Krisen nicht nur der Regierung, sondern auch dem Hande selbst schweren Schäden zufügen.' Das Vor- Nel)en der Sozialdemokraten ist im höchsten Maße be­dauerlich. Man könnte es vielleicht unbegreiflich nen­nen, ^ivenn sich in Europa nicht immer und immer wieder eine taktische llnfähigkeit in politischcharlamentarischen Angelegenheiten bei den sozialistischen Parteien gezeigt hätte. Es genügt in diesem Gelange auf !En8land hinzu­weisen, wo die Arbeiterpartei schon an der Regierung war, aber in kürzester Zeit abgewirtschaftet hat. Man darf auch an die Vorgänge in Deutschland erinnern, wo die Sozialisten aus einer maßgebenden Position sich selbst hinausmaWvriexten. Die neuesten Ereignisse in Frank­reich, von Italien gar nicht zu reden, beweisen ebenfalls, daß die Sozialisten auch dort im wichtigsten Moment versagen und sich um ihren Einfluß bringen. In Oester­reich hat die Sozial'denrokratische Partei,' die sich aller­dings noch immer auf Wien stützen kann, im Lande be­reits ihre Popularität zum großen Teil eingebüßt und Aktionen wie die iteuckste Ministeranklage werden nur dazu beitl'agen, auch in Wien die Position dieser Partei zu erschüttern. Fürwahr, der Altbundeskanzler Seipel hatte vollkommen recht,- als er sagte, daß der Antrag der Sozialdemokraten, die Regierung in den Anklagestand -Zu ^ersetzen, 'weil sie eine finanzielle Katastrophe zu -ver­- hindern bemüht war, nicht seriös sei, und der Führer der i Großdeutschen, Dinghoffer, hat in der Tat nicht zu viel - gesagt, als er die Haltung der Opposition im österreichi­­scheu Nationalrat als leichtfertig bezeichnete. Spanische Diversionen. Während man die Frage der Erweiterung des ! Völkerbundrates in den Sitzungen der Genfer Studien­kommission mit neuen Formeln für die bei Vergebung von halbständigen Natsfitzen zu beobachtende Prozedur im Kompromißwege zu lösen sich anschickt, verursacht die ^Forderung Madrids nach Einverleibung Tangers in Pas spanische Marokkoprotektorat um so mehr diploma­tische Aufregung. In der gestrigen Sitzung der Ilnter­­ckommlssion des Sfildienausschusses in Genf wurde so­­w-ar eine spanische Erklärung verlesen, in der irgend ptwas über eine Art von Junktim zwischen Tanger und idem spanischen Ratssitz enthalten war. Näheres darüber läßt sich aus den Genfer Nachrichten nicht erfahren; daß die spanische Regierung ganz unverhüllt den Kuhhandel eines Verzichts auf den ständigen Ratssitz gegen Ge­währung ihrer auf Tanger bezüglichen Aspiration an­geboten hätte, ist irnmerhin wenig glaubhaft und wird auch von anderer Seite, i-n allerdings unklarer Forrn, dementiert. In der Tangerfrage war die Kontroverse zwischen Spanien und den übrigen Algecirasmächten nun schon so weit gedichen, daß Madrid für den 1. Septem­ber die Einberufung einer Konferenz dieser Mächte nach Genf vorgeschlagen hatte, also wohl gern gesehen hätte, wenn sich auch die Erledigung seines Tangerwunsches den Völkerbundverhandlungen in den Weg gelegt hätte. Aber nun kennt man bereits die Stellungnahme der drei wich­tigsten Algeciarsmächte, Englands, Frankreichs und Ita­liens, zu diesem Versuch. Alle drei lehnen eine Ver­knüpfung der beiden Würsche Spaniens glatt ab und stehen auf dem Standpunkt, daß man mit der Beraitung über die zukünftige Stellung Tangers bis nach der Völkerbundtagung warten könne. Hinsichtlich der Ueber­­iragung Tangers an Spanien gehen die Standpunkte je­doch bereits ausoinander, indem England an dem inter­­nationalen Charakter des Afrikahafens fefthalt-en will, Frankreich einer Kompromißlösung geneigt scheint, die Spanien in der Verwaltung Tangers den seinen Inter­essen entsprechenden überwiegenden Einfluß sichern würde, und Italien in der Unterstützung der spanischen Wünsche noch weiter gehen möchte. Die französische Auffasiuiig hat also eine bedeutende Aeird-erung erfahrm» wohl aus Vorsicht Italien gegenüber, von deni mmr nicht weiß, was für weiter Ziele es mit der Unter­stützung Spaniens «igentlich verfolgt. Eine Tanger, konferenz v o r der Völkerbundtagung ist aber abgelehnt. So bleibt- Spanien mit seiner Ratssitzforderung still­schweigend an die Rats- Ltnd Bölikerbundt-wgung verwiesen, ohne daß es noch klar wäre, in welcher Form das Problem dort wird gelöst werden können; mit der Tangerfrage aber wird diplomatisch Fangltäll gespielt werden, bis die Völkerbundtagung vorüber ist. Als gegenwärtiges, nicht­ständiges Raismitglied kann nun Spanien allerdings die Aufnahnre Deutsckstands durch sein Veto zu verhindern suchen, so lange es nicht Zusagen in irgendeiner der beiden FwegM erhält. Der Schauplatz der weiteren Entwicklung dieses dornigen Problems äst also hinter die Kulissen und in die gefchlossenen Sitzungen des Völkeobundrates verlegt, und man darf auch weiter gespannt sein, welche Erschei­nungen sie zeitigen wird. Panturanismus und Dritte Intern nationale. Das Hauptziel des Angoraprozssses: den Beweis zu erbringen, daß das Smyrnakomplott eigentlich ein Werk der Junglürken sei, ist dem 'Saatsanwalt und dem Unabhängigkeitsgericht nicht einwandfrei geglückt. Dies läßt stch selbst aus den von der türkischen Zensur entsprechend frisierten sVerhandlungsberichten des Pro­zesses klar entnehmen. Dem Gerichtshof war aber ein anderer, in -diesem Maße vielleicht gor nicht erwünschter Erfolg beschieden: die Kompromittierung der Anfänge des neutürkischen Regimes seit 1908. Im blinden Eifer, die dem Mustafa Kemal verhaßten Leute von der Union et Progrès recht anzuschwärzen, hat man die ganze Vergangenheit der jungtürkischen Herrschaft Rcvup passieren lassen und dabei Dinge und Geschehnisse her­vorgekramt, die — im Jnt-eresse des Türkentums selbst — lieber im Dunkeln hätten bleiben sollen. Die Rolle des Türkentums im Weltkriege wurde durch Liest Eröffnun­gen herabgesetzt und einfach als eine Konspiration eini­ger machitzieriger und abenteuernder Faiseure dargesMt. So hatten die Verhöre in Angora die eigenartige Tatsache ans Licht gebracht, daß das Waffenbündnis der Türkei mit den Zentralmächten überhaupt nie zu Papier ge­bracht worden sei — weder die Archive der Hohen Pforte, noch die des Stambuler Parlaments enthalten Spuren davon —, daß es selbst den Ministern unbe­kannt war, natürlich noch weniger dem Parlament unter­breitet worden ist; es wurde einfach mündlich zwischen dem deutschen Botschafter von Wangenheim und tür­­kischerscits vom Großwesir 'Satd Pascha, Enver, Talaat und Dschem-al abgemacht, daß die Türken an der Seite der Zentralmächte in den Krieg eintreten werden. (Diese Besprechung fand angeblich am 2. August 1914 statt, und vielleicht sollte es ein Symbol sein, daß auch der Angora­prozeß ani 2. August begann.) Im weiteren Verlauf der Verhöre hat sich dann erwiesen, daß selbst diese all­mächtigen Führer des Jungtürkentums nur Mario­netten in der Hand eines einzigen Wenteurers, des Kara Kem-al waren, der der eigentliche Ches, der gehei­men, inneren Organisation der Unionisten war. 'Was an Liesen Angaben wahr od-er unwahr ist, läßt sich heute schwer rekonstruieren: die Großwesire Talaat und Said Halim sind seither, der eine in Berlin, der andere in Rom, durch Armenier ermordet worden. Dschenral Pascha ist im Kaukasus ermordet worden, und Enver Pascha hat Wohl das gleiche Schicksal irgendwo in Asien ereilt, sicher ist nur, daß Kara Kemal, der ckmbMZ roto-s, während des Weltkriegs die Verpflegung von Stambul in Händen hatte und ungezählte Millionen türkischer Pfunde daran verdiente. Als er dann durch feine eigenen Leute zur Redk gestellt wurde, hat er aus diesen 'LNnunen eine fromE Wakufftiftung errichtet — es hat sich sogar ein Derwisch gefunden, der Liesen Stif­­tunWbrief^ ausgestellt hat —, worin ausgesprochen wurde. Laß die Verwaltung dieser Stiftung auch weiter­hin in den Händen —'Kara Kem-als verReiben werde, Auch Kara Kemal kann heute Wer die Wahrheit diese:c Angaben nicht mehr verhört werden. Im Smyrna­prozeß wurde er zum Tode verurteilt, worauf er sich in Siambul versteckt hielt. Da aber zehntausend türkische Pfund auf sein Haupt ausgesetzt waren, hat sich bald einer gesunden, der seinen Aufenthalt der Polizei ver­riet. Als ihm dann diese auf den Fersen war, wollte er Lurch den Garten seines Freundes flüchten, hatte aber dabei die Urworsichtigkeit begangen, mit einer rauchen­den Zigarette im MuW in den rückwärtigen Teil des Gartens zu laufen: der Rauch seiner Zigarette verriet ihn Len Schergen, sie rannten ihm nach, und als sie ihn,­­schon beinahe erreicht hatlen, erschoß er sich. Er wird dahc?' kein Zeugnis mehr über die Schiebergeschäste ablegen! die er, der ans einem kleinen Postbeamten zum Führer des Jungtürkentunis emporgekommene Zlbenteurer, wäh­rend des Weltkriegs abschloß. Auch darWer wird er nicht mehr verhört werden, ob die Anklage der Angorabehöv,. den richtig sei, daß Enver und die anderen nach dem Um­sturz im Jahre 1918 je 2000 Goldpfund von ihm zur Flucht erhalten hätten, daß sie aber früher den Jildiz- Kiosk ausraubten, und endfich auf einem deutschen Schifj nach Berlin entkommen seien. Und auch darüber wirL er sich nicht äußern können, ob es den Tatsachen ent­spreche, daß Enver und seine Leute Abdul Hamid wäh­­reird Lessen Gefangenschaft all seine Einlagen bei frem­den Banken, u. a. bei der Deutschen Bank, Lurch Tortu­ren allnrählich herausgequälr hätten. Am interessantesten, auch voln außenpolitischen Standpunkt aus, gestalteten sich aber jene Verhöre, die sich aus die RMe bezogen, die Enver Pascha nach seiner Flucht im Auslatid splelte. Man wird sich auch bei uns lloch lebhaft jener Propaganda erinnern, die während der Weltkriegszeit zugunsten eines, allerdings etwas nebelhaften turanischen Gedankens einsetzte. Don Dëvènv bis Tokio sollte Liese allumfassende Idee die Asiaten zum Ä>elbstLewußtsein erwecken; nebstbei gewann die Idee bei uns auch einen gewissen antisemitischen Bei­geschmack. Enver sollte gewissermaßen der Heros dieser turanischen Bewegung werden, Enver der Unbesiegbare, der turanische Siegfried, von denr erst jetzt, anläßlich Les Angoraprozesses bekannt wurde. Laß er bei Sary-Kamisch (zwischen Kars und Erzerum) eine furchtbare Niederlage durch die Russen erlitten chatte. Jetzt stellt sich nun her­aus, Laß Enver nach dem Ilmsturz von Berlin -mit ernenr- Flugzeug nach Moskau fuhr, wo er die fWrenden Kreise der Dritten Internationale für-die Idee des Pantura­nismus zu gewinnen wußte! Von Ruth zu — Fritzi. Mitl dem Ausschluß Ruch' Fischers aus der Kommu­­rüstischen Partei Deutschlands, an deren Spitze sie unge­fähr zwei Jahre lang mit uWeschrärckten Vollmachten herurnpoltern konnte, findet eine echte Nachkriegskarrierc ihren Abschluß. Sie hieß eigentlich Fritzi Friedländer- Eisler und vertauschte diesen Namen mit dein düster­biblischen Ruth, als sie von höheren Ambitionen ge­trieben ihren Kriegsschauplatz von Wien nach Berlin verlegte. Fritzi Eisler stammte aus einer gutbürgerlichen Wiener Familie (ihr Vater war Univerfitätsvrosessor'i'^ und gehörte als junge Studentin zum Kreise Friedrich Adlers. Nach dem Attentat und denr Prozesse Adlers trieb sie jedoch ihr unruhiges Blut iminer weiter nach links und sie hals die Kommunistische Partei Oesterreichs zu begründen. Aber 'bekanntlich ist niemand Prophet in seinem^ Vaterland und man wollte in Wien die etwas hysterisch veranlagte Fritzi, die man aus Len Literaten-^ casës zu gut kannte, auf der Rednertribüne, weiß Gott, nicht ganz ernst nehnien. Politisierende Frauen sind überdies in Oesterreich keine so große Sensation — die Sozialdemokratie selbst kann ja eine ganze Reihe schr begabter politischer Frauen in ihreni Lager auf­weisen —, daß ihre krankhafte Sucht aufzufallen bloß durch eine öffentliche Tätigkeit hätte befriedigt werden' können und so zog sie bald nach dein Sturz der ungari­schen Proletarierherrschast nach Berlin, tvo inan auch ihr stürmisches Privatlebeir nicht so genau kannte wie in Wien. Nach mehrereir Auèweisungeir durch die Berliner Polizei ging sie mit einein Arbeiter eine Scheinehe ein, nahin den Namen Ruth Fischer auf und wurde deutsche^ Staatsbürgerin. Ifun beginnt die Parteilauföahn der hochtrabendeir Fritzi. Von Natur mir einer ungewöhn­­licheii Rednergabe ausgestattet, erntet sie bald'-in -den

Next