Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. július (74. évfolyam, 146-172. szám)

1927-07-01 / 146. szám

â kinrslnummsr sn Voelisntsson L« »llsilsr, sn 5onn»sssn »S «sllsr. b IS !>, v.«0 r-. I-SILU, L Siigy, NilSionscom L Voglo?, rs,. «orge»u-tt »Ilsln vi-rt-PSdrli-l, » » MI » cuil«!g «sgv!, Simon Mein, vomol c°o°o!ll, 111-, Moii»üioN 4 r. sus liie^denl- W> >W LM WU «D DM MM» DM luiiu» ceoooiil, kinletö-ii-od», Unton diott olloln konn unter Ilon gioivtion MD iüoroi, Suiloic tloose, -los. Soinssrr, Liiirov, dolingungon -donnlsrt „oriion- r«tr Si, «Ml— W> MjM Wz W» «M ßW DM luüus lonror. o-n-ralo-rtr-IunA âe, ksiter ««p»r!l«s HuiMSunr So» I>»â Mg MW WS IW W> Uo-vâ tür O«»ti!rrsi-:I» : Hull,, »I,ol,r. <I«r krorine «luâ visrtoljUirlied L r«»eS MM W M WW kW M ^M M ^M M ^M DM 8W ^M W» 4.-8., tVisn, WâsUs IS. LH «vtrledten. ^M ^W Ws WLa IWI MW M ^W ^M ^M MU MM tSr NnâLpsst uaâ tür Ul' Vion »uod âvrvd norm. SolSsotlmIllt. Uis I'i'ovillL: I^orssndlLtt LS IVoeksotLxcn rur 0»s KosIsnU mit <Iirokt«,r Lronedsn-I- MM» MDMW^MW F8 UsUvr, »n SounkLsva 82 HoUer, k-mions vlâliot,,«»!, ; Nr vosterreloli .».dellâdl»« 18 NoUor. — rur Sosterroioi,: NN-I colon 20 oonxS, Kr Iugo»I««Í6n llorxsndlLtt SN IVoodoutsKyn 30 är., Idr>««n dtooton SouLtseen 4« 6r. uuâ âncldlstt roloplionnommorn Ser Noil-ttion: SoUsttlon o.»4m.:V-,«ârisV-Ièri»-uoos1S. / r lolopNonnllmmsrn ilsr »llmlnistrstlon r Volkovlrtoolistl! lerèr 2LS-M. < >^Ur Insorsts lorèr rsS-44. 74. Jahrgang. Knbaxrst. Freitag, I. Inli 1927. Ur. 1Ä Englische OI»eehausreform» Don Oberregierungsrat E. Torday. Lo id-d on, 28. Juni. Püttgc WoL)e hat Lord Fitz Atlan, Sproß des edlen Haujcs derer von Howard, dessen Oberhaupt der .Herzog von Ncrfoll ist, im Hause der Lords einen Enüvurf unterbreitet, der verschiedene Maßnahmen zur Ausgestal« lung der Machtbefugnisse des Oberhauses enrhält. Er er­­tlärie, daß die Festigung der Position der Oberhaus­mitglieder nur durch eine durchgreifende Uingestaltung des Oberhauses gerechtfertigt erscheinet: könne, und er schloß hieran Vorschläge zu verschiedenen Neuerungen, die, bei Aufrechterhaltung der überlieferten Gnurdprinzi-­­p:cn, den Zweck verfolgen, die sich auf über 700 Lords belaufende ungefüge Masse zu reduzieren und durch Zn­­zichuitg vot: Elenicntcn, die solchei: Parteien angehören, die schott infolge ihrer Sinnesart nur spärlich Vertreter: siitd (Labour-Partei), der altehrwürdigen Institution frisches Blnt zuzttfiihr'cn. ' Er hätte füglich hinzufügen können, daß kein einziger vor: den bisherigen zehn La­­bour-Lovds nrit der Laibour etwas anderes geincii: hat als die politische Gesinnuirg, was ein späterer Redner attch geltend machte. Ein anderer konservativer Peer, der Herzog voi: Marlborough, sprach sich gegei: Lord Fitz Allans Entwurf aus; er erklärte u. a., das; es nicht wün­schenswert sei, das -House of Lords von Professioiispoliti­­kerr: übcrschwemrneit zri lassen, und er knüpfte hierar: noch einche tvenig schmcichelhafte Glosseir über Lord Birken­head, Minister für Indien, der das Urbild feuer „Par­venüs" ist, auf die der Herzog von Marlborough an­spielte. Nunmehr gab aber der Lordkanzler Cave, kraft seines Amtes zugleich Präsident des Oberhauses, eine Er­klärung ab, die wie eine Bombe wircktc. Er konstatierte, daß die Negierung bereits einen eigenen Plan zur Re­­forin des' Oberhauses ausgearbcitet habe und diesen noch IM gegenwärtigen Parlament durchbringen lassen wolle. Das kam so unernrartet, daß sogar die Times sich erst ;;wei vollc Tage später mit dieser so wichtigen Nachricht in einem Leitartikel befaßten. Die englische Verfassung beruht, ebenso , wie das englische Gesetz, ausschließlich auf Traditionen, und eine geschriebene Konstitution existiert überhaupt nicht. Unter solchen Uu'-ständen darf ich Wohl den Versuch unter­­nel):nen, die Fragen, die die geplante Reforin umfaßt, 'einiger'maßc:: zu erläutern. Ma:: braucht nicht weiter KuriÄzugrctfen als bis zum Jahre 1907. Das Land befmrd siä) damals unmittelbar nach den allgemeinen Wahlen, und die Liberale Partei war mir riesiger Mehrheit zur Mach: gelangt. Diese Macht war jedoch nur illusorisch, denn, wie Mr. Balfour, der Führcr der Kon­servativen, erklärte, so groß auch die Anhängcrzahl der Regierungspartei war, ruhte das Geschick der )tation auch weiterhin in den -Händen der Lords, die dadurch, daß sie das Recht lMen, jede Vorlaac des Unterhauses abz::lehnen, cs der Regierung unmöglich machen konnten, alle jene Maßnahmen zur Ausführung zu bringen, zu denen sie sich während der ,Wahlen verpflichtet hatte. Ob­­ivohl irun die Lords infolge einer langen und langsainen Evolution stillschweigend ihr âiccht, jogenanntc Vtoncy Bills, nämlich fiiranzielle Gesetzenilvürfe, abzuändern, aufgegeben hatte::, genösse:: src noch immer das PriDileg, dere:: Verwirklichung hintertreiben z:: kön:ren rl::d die Regierung, so stark dere:: Macht auch innerhalb des Unterhauses sei:: rnochte, zu ei:rer neue:: Wahlkampagne z:l zwingen. Dies karc:: sic auch im Jahre 1909, indenr sic das Budget Ll-oyd Georges, des danmlige:: Finonz­­ministe:^, âehnten. Die Versuche der liberale:: Führer, eine Verständigung mit dem Oberhause herbeizusirhre::, schlugen fehl; infolgedeffen wmren neue Wahle:: unu:::­­gä::glich. Das Wahlresulrat ä::dertc in nichts die frühere âKo:fftcllati'0N der Partéié::: auch dieses Mal wurde u::­­gefäh-r die gleiche Anzcchl von Liberale:: und -Konser­vative:: gârüihlt: da jedoch erstere die danrals:wch existierc:rde Partei der Ire:: und die stetig erstarkende Labour-Partei fiir sich hatten, stand ihnen eine Lcdcu­­te::de Majorität zur Verfügung. N:un wurde:: ncueriliche Verhandlu::qen zwischen den zlver feindliche:: Lager:: ge- Pfloge::, die aber :vieder z:: keine::: Resultat führten. Eine Gesetzvorlage wurde a::sge-arbeitet, doch der Tod Kö::ig Edlvards verzögerte ihre Durchführung, da die Liberale Partei den nguen Hen'scher nicht gleich nach Regierungsantritt vor Schwierigkeite:: stelle:: wollte. Im Jalhre 1910 wurde da:::: die sogenannte Parlame::ts­­aktc a::geno:nmc::. Jan lrvsentbüchen enthält sic folge::des: Jede Fina::zbill, d. i. jede.Vorlage, die sich irgc::dwie auf Gcldangclegc::heiw:: der -Station bczi-cht m:d die das Unterhaus angenommen, aber das House of Lords ab­gelehnt ^hat, rnuß dem König zur Sanktio:: vorgelcgt loerde:: und tritt delnnach, trotz des abschlägigen Be­scheides des Oberhauses, ::: Kraft. Die Entscheidung -darriber. ob eine Vorlage eine Finanzbill sei oder nicht, steht auf Gru::d dieser Parlvmmtsreform ausschfließlich den: Vorsitzende:: des Unterhauses zu. Man ging aber auch noch weiter, i::dem verfügt lvurde, daß jegliches Gesetz, das i:: drei aufeinmrder folgende:: Sessionen im Unterhausc angenommen, vo::: Oberhause dagegen ver­­worfm lvorde:: lvar, ::ach den: dritte:: abschlägigen Be­scheide der Lords, Svofern das Unterhaus nicht a::ders entscheidet, den: König zur Sanktio:: unterbreitet zu Iverde:: und danach in Rechtskraft zu erwachsen hat. Dies I scho:: zu entschlrüpsen, gerade noch eilig vor seiner Be­­j g::adigung, ::nr um die gutmütige:: Republikaner so recht z:r beschämen! Dazu ge::ügtc ein ei::facheL telephonisches Gespräch, ein bei.:n Telepho:: des Ministeriu.:ns des J::ner:: postierter Verschwor::er und ei:: Dutzend Mit­wisser, die die andere:: Telephonnmmnem des Ministe­­riu:ns ununterbroche:: anriefen, damit der unglückliche Gefängnisdirektor Catry bei seiner Eândigung gerade ebe:: an den Mitverschwor::en geraten mußte. Der gute Herr Eatry wußte offenbar nichts von der Erfi:rdu::g des Automobils, die es ihm gestattet hätte, in einigen Mir:u­­tei: persönlich im Minister mm vorzusprechen; se ine bet seinem Beruf beso::ders erstaunliche Arglosigkeit konnte sich eine:: Miszbrauch des Telephons nicht vorstellen, er verlangte weder Akt ::och Unterschrift und Förmlich­keiten — er lvußte, daß es Las alles für Le:: Märtyrer Daudet ja nicht gab, diesen mit solcher Auszeichnung be­handelten Häftling; es Ivar also ::::r natürlich. Laß er auch in u::gewöh::licher Fov::: begnadigt lvurde! Wenn das Telephon solche Möglichkeite:: bietet, dam: ist anz::­­nehme::, daß demnächst aus Anruf Vermöge:: ausgehän­digt werden, irgendein Spaßvogel die Regierung obsetzt oder eine Mobi'lisatio:: verfügt — Las Reich der Komö­die:: ist u::begre::zt. Ma:: :nag :'ibcr Leon Daudet als Dichter, Red:rer, Pa:::phlet!stc:: de::ken, lvie mar: will — gewiß ist, daß er ei:: Virtuose der Reklame ist, der seines gleickw:: heute nicht auf der Welt hat. Die Posse: Leo:: Äaudct verdient den:: auch einen ersten Platz unter Le:: Pariser ,^ho:l:ödie::. Freilich, Paris lvill Mlvechslung, deshalb lvird es auch DauLer ll:it all seinem Talent, sich ::: Le:: Mittelpunkt zu stelle::, kau::: gelillge::, lange Interesse zu finden. Vor ihm lvar Lindbergh der Hel-d des Pariser Tages, sicherlich urrgleich sl)mpathischer, lllenschlicher und wertvoller. Doch es hat die Frailzose::, auch l:wlln sie es nicht geradezu offe:: herorrssager: koillite::, pei»:lich berührt. Laß der vor: chlle:: als Huldigung eillpfulchene Rekord >^s Fluges Paris— New Aork sofort durch Challcherli:: u::d Lcvine geschlogel: wurde, und vor allem konnte:: die Pariser es kaum ver­lvurde an die BcLingul:g gckllüpft. Laß zlvische:: der erste:: Unterbreitung der Bill und deren dritter Lesung ei:: Zcitra-::::: vo:: zwei Jahren liegen :nuß; lnithi:: schrumpfte Las Vetorecht der Lords zu der Befugnis zu­­sarmnen, die Einführung eii:es neuen Gesetzes zwei Jahre lang zu verzögern. Wiederum lvar -er liberale Prcnrier­­lnilrister, danrals Mr. Asquith, gezwurrgen. L-ie Ent­­jcheidung der Natior: durch ::euc:'liche Wahlen bcstinrirre:: ZU laffen, aber auch dieses Mak ergab sich das gleichc Ver­hältnis der Mandate: 272 Mandate für die Liberale Partci^dcr aber die Ire:: und Labour eirre Majorität!, von 1Ä) Stinllnen im Unterhausc sicherte::. Endlich, unter Al:Lrohu:rg eines Peerschubs, der Ernen:mng nämlich einer genügenden Anzahl ::euer Peers, un: der Liberale:: Partei auch im Oberhausc das llebergelvicht zu sicher::, gäbe:: die Lords ihren hartiräckigcn Widerstand auf. Die Grundprinzipic:: des jetzt geplante:: Rcfom:­­gesetzes richte:: fich nu:: gege:: diese Parlainentsakte vo:: 1910. Die erste darii: enthaltene Bestimmlmg entzieht de:n Präsidenten des Il::terhauscs das Recht, allein zu entscheiden, ob eine Bill ii: die Kategorie der Money Bills gehört oder nicht; dieses Recht soll fortab durch eine Komlnission allsgeübt lverden, deren Mitglieder zu glei­che:: Teile:: vom Unterhausc und Len Lords nominiert lverde:: sollen. Dagege:: lverden wohl vo:: keiner Seite aus Eilrwelrdungei: erhöbe:: werden; da aber, wie Lord­kanzler Cave konstatiert, i:: der geplanten Vorlage für de:: Fall, daß ma:: auf diesem Wege zu keilrer Verstän­­digu::g gelange:: sollte, keine Vorkehrungen cnthaltc:r! sind, läßt sich schwer bestiinmen, wie sich diese Bcstir::­­lnunq i:: die Praxis umsetze:: ließe. Die Entscheidüngen des ^ Präsidenten des Unterhauses sind bisher nie beanstMdet! Wörde:: und galtei: stets als fair. Wen:: nu:: aber eine! Komlnissio:: gebildet werde:: sollte, worin Oberhaus- und! Unterhausmitgliedcr i:: gleiche::: Verhältnisse, vertreten.^ wären, so lvürde die stärkste Partei beider -Häuser ihre^ eigene:: Repräscntantc:: cntsc::dcn u:rd die E::tscheidu::g in einem Konflikt zwischen Labour und KonseWativcn oder zwische:: Liberalen könnte vor: dem Zufälle abhä::-­­gig,t::erde::. Laß etwa ein Ko:nitcemitglied infolge Krank­­heit oder eines sonstige:: lUnstandes der -Kommiffions-j sitzung fernbleibt. Ueberdies mitßte der Vorsitzende, deffen Votum ausschlaggebend ist, eil:verstä:wl:ch Lurch die! ganze Kornmissio:: no:niniert lverden, ::::- La ist cs kaunri denkbar. Laß sich für Liese Stelle eilre geeignetere Pcr-s sönlichkeit sinden sollte, als es eben der ' Präsident des! Unterhauses ist, der bisher immer das Richtige getroffen u::d sich stets jeglicher Parteilichkeit enthaltei: l)at. Ein zweiter Punkt beisagt. Laß sich die auf andere^ als Monel) Bills btzzichende Klausel, die Las Vetorecht! der Lovds auf zwei Jahre beschränkt, nichsr anwendbar! stehen, daß Liese anderen Amerikaner lsicht auch zuerst nach Paris kamen, sondern nach Deutschland. Das ge-! leselffte Pariser Abendblatt lneinte ganz naiv, cs sei fern von jedmr Chvwvinislnus, Loch löirklich bestätigt und ver-! dient lvürde ei:: Erfölg Loch nur in Paris. Frankreich hat ! ln der letzten Zeit viel Mißerfolg ii: seinem Nugwesell gehabt, in dem es airfa-ngs al: erster Stelle stand und nu:: sichtlich überholt ist. Funcks Flug über de:: Ozean endete mit einem Unglücksfall gleich am Anfang, Coli undi Nuiuzesser sind bei ihre::: Unternehme:: spurlos ver-i schollen. Pelletier L'Oisys Apparat verbrannte beim Auf-! stieg; ebenso scheiterte der Versuch anderer berühmter^ französische:: Flieger, dei: Läuerrckord zu brechen. All! Lies elnpfindet «das französische Selbstgeftchl schmerzlich,! lvas lnan wohl verstehen kan::; aber lvcnn cs sich scho::! Lanltt lwtgedl-nngen abfinLen:nuß, so will es lvenigstens untch kcsine:: Ulnständen darauf verzichten. Laß Paris! alléi:: die höchste:: Weihen dieses wie jeden Ituhmes ver-! leihe:: kai:::. Keinem Verrrünstige:: fällt cs eiiz, die Reihes strahlender Genies zu vergessen, die Fmnkreich der Welti geschenkt hat; -och unbefangene Prüfung zeigt, Laßl Frankreich fremde:: Bahnbrecher:: und Neuerer,: stets nur! zögen:-folgte. Paris ist:,:ehr u: sich selbst geschlossen als Uge::dei::e andere Ddetropolc; sein Gesâlrack ist in festei Formen gegossen, das Interesse für ff'e:::Le Art erstaunlich - gerilrg. Das ist nur die Kehrseite seiner Vorzüge, was gewiß nicht verkannt werden soll; doch es lnacht de:: An­spruch von Paris, als Weltgericht des Ruh:::es zu gelten, unhaltbar. Sicherlich bedürfe:: viele Virtuosen, Sck-au­­spieler, Maler und Dichter, die i:: Amerika., besonders aber i:: der lateinische:: Welt, als Erste anerckamrt wer­den wollen, der Bestätigung durch Le:: Pariser Erfolg. Aber Dostojewski und Tolstoi, Wagner urrd Richard Strauß, Ibse:: und Strindberg, Shalv, Gorki, Reinhardt, Kainz, Moissi smd nicht i:: Paris ge:nacht ivorden. Paris rnaM rffcht, Paris e:npfä:u)t nur die Sieger, gibt ih::e:: die Weihe seines festliche:: Na:nens — oft genug, wen:: sie chre Mission schon erfiillt habe::, ivenn die frühere:: Stürmer aufgehört haben, Entwicklung zu sein und Geschichte geworden sind. Fenilleton. Sie Posse: Leon Sandet. Pariser Koinödien. Won Ludwig Bauer. / EL lväre und wird noch eilligeâ zu benrerken sein über die Komödien, die Paris gerade jetzt in seinern so feierlich ausgerufenei: „Festival" des „Welttheaters" auf­­fichrt, wobei Ko-inödie in: weitesten Sinne genornmen ist; idoch viel eigenartiger und arrsschlußreicher sck)eint mir die Komödie Paris seihst, sein Verhältnis z:: seinen übemom­­mcnen Pflichten. Zu der Komödie des Pariser Lebens ge­­lhört seine „Affäre", deren cs bedarf; ohne solche Anregung fehlt deir Parisén: ettvas. In den letzten Tagen sorgte dafür Leon Daudet, des feinen Dichters Alphonse stets maßloser und geifernder Sohn, der selbst ein unermüd­licher und sehr begabter Vielschreiber ist, Romane in Menge, Kritiken und vor allem wildeste Pamphlete, die er, der Royalist und Uebernationalist, täglich gegen alles, was in Frankreich gilt und wirkt, vo:: Stapel läßt. Der fknrpellose und wilde Verleumder besudelt mit den un­geheuerlichsten Beschimpfungen und Drohungen alle Welt in seiner Action Franxaisc, hat sich cine begeisterte Garde von -Hitzköpfen und jugendlichei: Raufbolden in seinen „Camelots dir Roy" geschaffen, und man lveiß, ivic er, nm sich dem Strafantritt für seine unausgesetzten Ver­leumdungen zu entziehen, sich in seiner Redaktion ver­schanzte. Aber ails am frühen Morgen eine kleine Armee erschien und ihm außerdem die baldige Begnadigung zu­gesagt wurde, hielt er auf eine pathetische Ansprache des Polizeipräfektcn eine ebensolche Rede und ließ sich trotz seinen vorhergehenden Prahlereien ins Gefängnis führen. Freilich: es war ein Gefängnis, in dein er Besuche aller Art einpfing; er hatte sein vornehn: eingerichtetes Ziin­­mcr, seine Bibliochek, gab seinen Verehrern Autogramme, hatte eine Lifte von füirfundzwanzig Besuckwri: ailgege­­ben, wurde in der Zelle von „Sanrè-Palace" interviewt — und. er war dennoch undankbar genug, nach zwölf Tagen

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