Pester Lloyd - esti kiadás, 1928. február (75. évfolyam, 26-49. szám)

1928-02-01 / 26. szám

Llnsslnummvr SN Voeksntsssn L«, »» Lonntsgsn »LS «siksr. LLsLQSlrripts ^srâyL viekb rarilokssesteUt.?k8IM I-I.M0 áSLI^VLL^ir âvorurviuvvl r Suckspsti.! mit <»sUel> >!«eii»»!lLN LsiisUssx lUtâ ksr i!»» Inlriiil HorbM- aüÄ ^vovâklrrtt: .^Hrts^LLu-Uod >8 I», monsrUoL 6.40 r. ÄLs ßiorysndiLtt Litain v!srtoriLr»'!^sd L», rnonäeti 4 ^uok LUf 8»» ^dsntl­­vr»N »ttvln Kann unLsr 4sn vksiok»en Ssrugs­­dvüingungen »donntvft «Sfösn. kAr âi« sspLrsts LllsvoâunS âvs ^dsnâdlsttes vsed Sor ^rorisr 5i2ä v!orts1^âLirU«A 1 kovsS Lll vQtrjodttzv. für Visn ü«ek âurod ttsrm. Vo!ü»vkm?üt. kür ÜLL /^USlavü trut SirtzLtvr irrsurdrurZ- kHnâavx vivrrol^LdrUvL: fllr OsslsrrOkrk foidn ÄV ksnxv, kür lugvssLvkon l^oosv. lür ütts Vdriyvn Ttskkön kvQxS. ^doLQvMvvis vDkâon »i»od doi sLmtiioksn «ubtLnittsodsn fostSmtsrn eatx^orrsonorvrnvo. lolsp^onnummsrn üsr k^süsttion: 705Sr r 237.L5. 298-77. r!4-7S. irS'34. Vaiksvirtsokstt: lerHs 289-30. r^?» 73. Jahrgang Ktt-aprst, Mittwoch» 1. Kevruar 1928. Ur. 26 I U8<ri i»L«llLl»LtâM« r l'sstsr L/Io^â vvâ IQ âsQ LQLovoen- UnreLlls: Lrovilnsr, övkor u. ösnkü, SlLu, Ü^öri L «sg/, «sssenstsro L Vogler, -url>v',g ttegv», Limon Klein, Vornok I-svpolü, uNus t.yopol6, stlsg^Lr klrüsiö'-IrLSs, /^nion Zorsr, öuüolf lsossv, ^os. Tokverr, SikrL>, ruikus lonrer. SsnsrQrvsÄ'etunA clös ksstvr t-.1o5â tür Oosterrsiod: iE. OulaSS Itsvkf. ^^.-6., >V!so, ^âeUs rS. klnrvksurQiQvi kür övâspsst rurâ kür Ltz Hslltzr, S.Q LvQiiiLAvQ 32 HoUor, .^dsnâdlk,.» 18 HsUyr. — für ÜsStvrrolok: LkorxovdlLtt Qu ^VovdsLtLss» AO <^r.. LQ üoiurtLxsn 40 6r. uvâ ^dvQâlvlLtt LO (»r. — fiir -ugosiAvrien: LlorxevdlLt» »L >VoèiivLtri§6n 3 VinLr, rur Lorurrsxos 4 Mnsr uvâ ^dsLâvlLtt 2 VLosr 80, övásklion u. /^üm.: V., Máris VLlüris-vvo« 12, loiepkonnllmmsm âer ASminirtrskio» r für inssrats 7sr6r 293-44. âdonnsmenl lorör 237-37. Der Prozeß gegen Karon Kndmig Hatoany Budapest, 1. Februar. Heute «hat vor dem Budapester kön. Strasgerichts­­pof die Hauptverhandlunq des Prozesses pec;en Baron Ludwiq Hatva ny stattpefunden. Das Substrat des Prozesses bilden Zeitunc,saufsätze, die der Angeklagte seinerzeit im Wiener Emigrantenblatte Iövö verössentlicht hat. Die Staatsanwaltschaft hatte be­kanntlich schon vor Jichren ein Strafverfahren gegen alle Mitarbeiter der Cmigrantenpresse eingeleitet und die An­geklagten im Kontumazwege vorgeladen. Unter diesen befand sich auch Baron Ludwig Hatvant), der sedoch da­mals der Kontumazvorladung nicht i^olg^ leistete. Im Dezember vorigen Jahres kehrte er dann überraschend nach Budapest zurück, um sich den Behörden zur Ver­fügung zu stellen. Er meldete sich bei der Polizei uitd gab seine hiesige Wohnung an, tags darauf wubde er dann auf Grund der rechtskräftigen Anklageschrift verhaftet und in das Gefängnis der Staatsanwaltschaft eingeliefert. Die Anklage lautet auf „dc»s Verbrechen der Schntähung des ungarischen Staates und der ungarischen Ikation, beqangeit durch Handlungen, die geeignet er­scheinen, das Ansehen des Staates und der Skation herab­­zuseizen und eine fremde Macht zu einer feindseligen Hal­tung gegen Ilngarn zu bewegen". Die beanstartdeteir Ar­tikel stiid in der seither eingegangenen Zeitung Jövö er­schienen, U!td zwar am 28. Mai 1921 unter dem Titel „Ungarischer Brief an Ungam", am 2. Septenär unter denl Titel „Zrvischenruf. Galerie weiblicher Schakale. Syr­­jänen, Ungarn urtd Israeliten", am 25. Januar 1922 unter dem Trtel„Am Scheideweg", am 13. Juli 1922 unter dem Titel „Er bebte vor Zorn", emr 1. Auguist 1922 unter dem Titel „Mein Vaterland! Mein Vaterland!" und am 9. Januar 1923 unter dem Titel „Petőfi urÄ> Deutsch­land". Diese Artikel werden nicht chrem ganzen Inhalt nach inkriminiert, sondern blos; einzelne Stellen von ihnen. Uober die heutige Hauiptmwha-iMung in diesem Pro­zesse, für den sich auch in weiten ausländischen ^kreisen lebhgfres Interesse knndgibt, berichten wir im folgenden: Die VerlMdlung dieses Prozesses hat der Präsident des Strafgerichtshofes Kurialrichter Dr. Gèza Töreki) seinein Senat vorbchalteir und den Termin für heute anbe­­raunlt. Wie vorauszilsehen war, zeigte sich für diese Verhand­lung das lebh^rftefte Interesse. (Ls hieß anfangs, daß man, diesem Umstande Ztechnung tragend, die Verhandlung in dem chroßen Schwurgcrichtssaal, wo über 200 Personen Platz gehabt hätteii, abhalten werde. Im letzten Augenblick wurde jedoch diese Verfügung abgeandert und als Verhandlungsori der kleine Saal ibestimmt, wo dioser Senat gewöhnlich zu tagen Ps!c)si. Ta in diesem Saal kaum 70 bis 80 Personen Platz haben, war der Stnrru unl Eiiilaßkarten ein riesiger. Tie Presse selbst war mit 23 Karten bedacht ioordeir, und in diese Zahl auch einige ausländische SpezialkvrresponLen­­den Miteingerechnet worden, die von dereii Redaktionen zu dieser Gerichtsverhandlung nach Budapest entsandt wordeic sind. Die Polizei »var mit entsprechendem Aufgebot erschienen. Die 56 Plätze für das Publikum ivarén in erster Reihe dem Justizniinistcrium, der Staatsanwaltschaft und den Gerichten vorbehrlten. Punkt 9 Uhr erschien die schlanke Figur des A-ige­­klagten, von einem Gefängniswächtcr begleitet, ini Verhand­lungssaal. Vor dem Eintritt begrüßte er seine Gattin mit einem Kuß. Dmn nahin er unter der Estraide der Verteidi­ger Platz. Er begrüßte die Bekannten im Auditorium, zumeist Schriftsteller und Küicstler, mit freundlichLNi Lächeln und wechselte sodann einige Worte mit seinen Verteidigern. Gegen drciviertel 10 Uhr erschien der Vertreter der öffentlichen Anklage Präsident der Staatsanwaltschaft Dr. Gustav Szt rache iin Saal, worauf auch der Strafsenat sPrSsident Törekh, Referent Méhes und Votant Avc- L i k) seinen Einzug hielt. Als Verteidiger fungieren Dr. Gabriel Medvigt) und Dr. Aiidor Jacobi. Präsident erösfnet die Verhandlung um dreiviertel 10 Uhr mit den Worten: .— Es wird die gegen den Baron D r. LudwigHat - Vany-Deutsch wegen des sechsfachen Ver­brechens -der Schmähung des ungarischen Staates und der ungarischen Nation erho­bene Anklage verhandelt. Ist der Angeklagte an­wesend? Angeklagter: Ja. Präs-: Ihr Mmre? A n g.: Dr. Baron LlMvig .Haivan Y. Präs.: Wann sind Sie geboren? Ang.: 1880. Präs.: K-oufession? A n g.: Römisch-katholisch. Präs.: Sind Sie verheiratet? Ang.: Ja, mit Elisabeth Marton. Präs.: Haben Sie Kinder? Ang.: Zwei aus erster Ehe. Prüf.: Ihre Schulbildung? Ang.: Doktor der Phildsopißie. Präs.: Haben Sie Vermögen? Ang.: Hier besitze ich 650 Joch Feld und Aktien. P r -ä s.: Sonsti ge Mobi lien? Ang.: Keine. Präs.: Ihre Eltern? Ang.: Vkein Vater ist Barmr Alexander Hatvany- Deutsch, meine Mutter Emma Baronin Hatvany-Deutsch. Präs.: Sind Sie vorbestraft? Ang.: Nein. Präs.: Setzen Sie sich. Die Verteidiger bsantrag­­ten die Zirlaffung -beeideter S-ten-ograplhcn. Diesem Ansuchen wurde stattgegelben.. Die Verteidigung äiußerte ferner den Wunsch, vor Ein­tritt in das MerftnM der VertlMdlung eine. Prozeß­­hindernde Einwendung Vorbringen zu dürfen. Der Senat gestattete dies, ersuchte jedoch die Verteidiger, diesen Antra-g möglichst kurz zu fassen, da derselbc Antrag bereits einmal schriftlich vorgetragcn und vom Gerichtst)of entschieden wurde. Vert-si-di-ger Dr. Medvigy beantragt die Zurück­­sendung dev -Anrze'l-egenheit aic i^n Anklagesvnat zum Zwecke der Durchführung des Einwenitnugsverf-ahrens. Da der Angeklagte sich freiwillig ge-ftellt halbe, wäre es gesctztvidrig, wenn Mgan i>l)n trotzdöm msth den -Regeln vorgsgangen würde, die -für AngekSägte gelten, die sich dem Strasverfaihren durch die Flucht cntzvgou. haben. Präsideirt der Sta-a-tÄrnwaltschaft Dr. -Strache spricht sich gegen diesen Antrag ans, weil dieser Prozeß bereits im Jahre 1924 zur Hauptoèrhandlu-nq gereist war. Präs.: Der >Senat toeift diesen Antrag.der Berteidi­­gM,g ab. Verteidiger Dr. Medv i g g: Ich melde gegen diesen Beschluß die Ntchtigkeitâs^chveiwe <duif Grund des 9. Punktes des § 384 sSt.-P.-O.) an. Präs, ordnet h-ieraitf die Verlesung der sechs Artikel an, dis von der Staatsanwaltschaft zum Gegenstand der Anklage gemacht wurden. Nach Berlesung der Artikel fr-ag-te Prâfi-dent den ?lnge-­­klagten: — Haben Sie diese Artikel geschrieben? ?ln-gelcl.: Die mit meinem ?kamen gezeichneten, ja. Präs.: Bebenueu Ti« sich schuldig? dln-gekl.: Ich bekenne, schwere Fehler be­gangen zu haben und mochte meine Verant­wortung zusammenhängend Vorbringen. Prä).: Was u>rr die Ursache d-rssen, daß Si« diese Artikel veröffentlichten? Ange kl.: Ich möchte mein« Lage, meine seelische Diè­­)-ositwn schi-ldern, in der ich diese ?lrtikel ges-chriebeu habe. Ich war bestrebt, -drur Uugarniu'm iin dluskand zu nützen, cch wollte dem Un-zartll-m di-enen. Ich gestehe, daß ich mich in meinen Älrtikeln einiger unglücklich gewähl­ten ?lusdrücke bedient habe. Hiefür tue ich nun Buße uttd bitt« um Verzeihung. Ich war in der Bcrbaimumr, verlassen, verfolgt, dort erhi-elt iä) die^ zürn größeu Teil übertriebenen Berichte mis Ungarn. D:«fe versetzten mich in öine geistige Disposition, die mich veranlaßte,, mc-ine Stellungimhine wiederholt zu ändern. Ich fühlte mich veranlaßt, solche Artikel zu schreiben, die ich heute in einer Distanzvvn 5 bis 6 Jahren natürlich nicht mehr billigen kann. Ich war nicht in der Lage, die unverantwortlichen Elemente von den verantwortlichen zu unterscheiden. Dies i st der schwerste Fehler dieser Ar­tikel. .Heute sehe ich-es ein, daß die F ü h rer der Regierung, dis von mir angegriffen wurden, vieles taten, um die Ordnung her - z u st e l l e n. E s i st i h r B e r d i s n st, d a ß h e u t e O r d­­n u ic g und konsolidierte Verhältnisse herr­schen. Deshalb b i t t e i ch s i e Hs u t e u m Ver­­zeihuua. Ichwar i r r e g e füh r t, w o f ü r i ch h e u t e zu lcidftn habe. Zu meiner Entschuldigung muß ich darauf Hinweisen, daß ein Teil der aus der .Heiürat kommen­den Berichte über die dort vcriibten Atrozitäten der Wahr­heit entsprach, meine Ausfälle also zum Teil begründet waren. Ich beschloß nun, mich dem Gericht freiwillig zu stellen, um Buße zu tun, wenn ich gefehlt habe. Präs.: Sie ^bsn bei Ihrem ersten und einzigen Ver­­-bör Vor dem Staatsanwalt Ihre Artikel anders zu sntschul­­dige-n gesucht. Sie bchanptcten, in diesem Ton geschrieben zu haben, UN, zu verhindern, daß -die Nachfolgestaaten gegen das Blatt Jövö vorgchen. Ängekl.: Das ist nicht richtig. Ich habe das nie gesagt. Ich mag "die an mich gestellten Fragen möglicherweise miß­verstanden haben. In meiner danraligeu verzureiselten Lage, in einer seelischen Tepression, verursacht durch den Kerker, -den ich biGer nie gekannt habe, mag ich etwas gesagt haben, was zu Mißverständnissen Anlaß geben konnte. Doch ist diese Auslegung durc^us unrichtig. Ich war bestrebt, dem Ungar­­tum der Nachfolgestaaten Dienste zu erweisen und den Frie­den vorzubereiten. Präs.: Der Inhalt Ihrer Artikel spricht aber, doch da,für, daß Sie bsjtrâ waren, die Gunst 'der Nachsolge­­staaten Zu erlangen. Tjngekl.: Das ist nicht-der Fall g.ewesen. Ich hatte genug unter der mißlichen Lage zu leiden, in der sich dis ungarische Presse im Anhand und nameuklich im besetzten Gebiete befand. Das verleidece auch mir die Arbeit. Als mir niein Redakteur nicht gsst-attete, anläßlich der 'Demolierung Ides Maria--Theresien-Denk!mals in Pozisony gegen diesen Van­dalismus zu schreiben, trat ich von der weiteren Mitarbeit an dem Blatte zurück. Ich war in jeder Zeile beströbt, der ungarischen Nation zu dienen. Präs.: Ihre ArtWel widerlegen diese Behauptung. Wie vermeinten Sie dem Ungartu-in zu nü-tzen -mit Artikeln, die in jeder Zeile die Nation ansch!vär-zen, mit Geifer be­sudeln. Solche Angcibereien mußten doch schädlich wirken. Ang.: -Die'Stellen, die.fo ausgele-gt werden Nnn-ten, erklären sich aus dem Irrtum, in dem -ich bch-angM war, als ich die amtlichen Faktoren mit den unveraintwortlichen Ele­­nrenten verwechselte. Ich nirißte die Atrozitä.ten für wahr halten, da doch ich s-elbst i-n Wien von drei un-gawischen Offi­­st-eren aus offener Straße überfallen wuirde -und nur dsm Erfchein-on der Poläz-ei msi-ue Rettung verdanken konnte. Präs.: Warum find 'S-ie nicht hsimgekchrü? 'A n g.: Sobald ich Kunde erhielt vorn Sturze der Räte­­r-egierulcg, eilte -ich zur Wimrer ini-gar-i-scheit G-esarMschaft und verla-nigte einen Paß, da ich ja vor der Mater-egierung ohne Paß geflohen war. Die B o 1 s chewisten hatten -m -ich in -Budapest iutern-isrt, weil sie i-n Ersah­­rnln-g g-e-brächt' hatten, däß ich, wi-e jeder ehr­­li-chè Ung-ar, -mich an 'Rvma-nel-li- und an an-­­-dere V-èr-treter des Auslandes gewendet halbe, u-m zu erfahren, wie längs "noch d-as Regime Kun geduldet werden wir!d? Präs.: Sie werden noch GslagAcheit habén, Ihre R-oll-e in der Revolut-ion M -schildsrn. Jetzt antworten Sie, was Sie zu solch ausreizenden Ar-tikcckl bewogen hat? Ich finde unter , den beanistmrdetsn Arti-k-eln nur ein-en, auf den .Ihre -Bohau-ptuN'g, daß Sie die -nn-garische Lfterat-ur -im Aus­lands heg-en -ubd pfl-eWN wollten, Anwendung ssiecken könnte, das ist der Vortrag über P-etöfi. Daß 'Sie «'ber.alle maß­­gebenden Stellen Il-ngarns als Bri-ganten 'hkZeichnen, und zw.ar von der höch-fleir Stelle bis zu den niedevst-sn, das ist doch mehr als eine Kritik der ösffentl-iche-n Zustände, das ist ofse-nbor eine -Schnrähnng der Nati-ou. Ang.: Ich -muß -hi-erans ianner nur die MMvort -geben, -daß ich -lange Zeit in dem Irrtum 'befanNen war, daß dis -maßgobendm und Mistandi-gen Amtsstellen -di<rse Atrozitäten duldeten, Wt-Hießcn und sürderten. 'Diese Vewwechstun-g der Rollen war die -Uirsachs mein-er Verfehlung, deshakb -mußte ich in de^ Vevbann-u-ug leben uâ lâcn. P r ä s. : Ihr Leiden dürste doch k-auim e-r-n sehr schweres gewesen sein. Warum- flüchteten Sie nach -dem Stürze Mns? An g. : Ich -bin nicht nach -der ReUiemrnig, sondern während seiner -Regierung geflüchtet. Prä f.: -Sie waren Mitgsted des Nlánalrates? Ä n-g.: Ja-, als Journalist, doch war meine Rolle eine ziemlich passive. Präs.: Sie waren ja auch i-n Behgrad mit Kärotzi? Ang. : Ja, man bedurfte meiner fran-ziiPs-chien Spra^ kenn-tnisss,, doch kam «s ni-cht dazu. -Wiähvend des Mrolyi- Rsgim-es schloß ich -inich der bürger-Iicheu Opposition -an, -ails Lova ßy -und B -a t t h -h än p anMMreten waren. Seit Äeser Ze.it war^ mein Organ, P-s-str Naplö, Las Blatt der -Bourgeoisi-e. -Lt-e-sau Fric-drich trat damals sogar mit - emsm pha-nt-afiifchan Vorschlag an nrich heran, wie di-e Re­­-Rcrung im Wege e-i-nas Putfches mit Hilfe der SMer Brigade zu, stürzen wäre... Präs.: Lassen wir das! Sagen Sie uns, warum Sie Welter iin Ausland blieben, als die Sowfetregieruna ae» stürzt war?' Ange kl.: Ich eilte zur Gesandtschaft am ersten Tag nach -dem Sturze Bela Kuils, wurde vom Grafen Somssich freundli-ch enr-pfangen und für den nächsten Tag i^'tellt. Als Ich )edoch am daranffolg-e-nden Tag erschien, war die Sltuatlon mit einem Schlag verän'dsri. Somssich empfing mich nicht, und Eugen Idán ffi, den ich dort antraf, teilte sei mir aufsässig und werde mich abweisen. .^ch ichrieb an Friedrich, der mir sehr freundlich antwortete, er Wiste nicht, was dis Wiener Gesantztschaft gegen mich habe. Dr. Gustav Gratz aber riet mir dringlichst davon ab, nach Ungarn heimZukehren. -So mußte ich im Ausland blccben. "'och^'^ k^agen, wie ich während der Ratcdiktatur meinem Vaterlande genützt habe. Das Propagandabureau der Kommunisten war in meinein Hause untergebracht. Eines Nachts war dis Tür des Bureaus offen und auf dem Tisch lagen Aktenstücke. Im Laufe der Nacht ging ich mit meiner Frau in das Burmu, iinl die Aktenstücke zu kopieren. Da fmiden wir irgendwelche Zeichnungen von technischen Apparaten. Ich Lat meine Frau, die Bildhaucrin ist, diese Zeichnungen zu kopieren. Tags­­darauf wurden diese Zeichnungen als Flußminen agnosziert) es war der Situationsplan der Minen, die die Bolschewisten in der Donau angelegt hatten. Ich trug diesen Plan zum Obersten Romanelli, und das hatte zur Folge, daß die Ententevertreter dem Bö la Kun -den Befehl gaben, die Minen aus der Donau sofort zu en t-fernen. Als dann der M o n i t o'rc n-au-fst a n r der Gegenrevolutionäre stattfand, sagte mir Romanelli, daß es unser Verdienst war daß die Fahrzeuge der Gegenrevolutior nicht in die Luft geflogen sind. Darüber ha mir Romanelli auch ein schriftliches Attef ausgestellt.

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