Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1928. március (75. évfolyam, 50-75. szám)

1928-03-01 / 50. szám

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SenkS, 1. öi»u, ÜTâri L üsgy, »aesonrtela L Vogler, t-uckeckg »eg/i, Simon Kivin. Vornel l-oopol^ utkm ^eooviü, M»Mnr birckvtö-irock». ^ni»» «srvi, Kockolf «o»ev, Io». SoineLri^ llo^â für <I^terre;vl» : >. k^,»O» >NVb7. VV^isa. 'SVoUreLe IS. t2i»roi»»»l»>»er kür Lackspevt eock IRL «l!« ^ovia»; blorgeadieir »a ^<»«d«H»ge» IS UsUsr, »a Sovate^o 8S Svller, Ldenckdlett 16 SoUer. — für 0o»1»rrekolir Uorxvudl«.« »o :d«at»g«a LV Sr.» »o 8<,vLts.xea 4V Vr. avck âdva<N»l»tâ LV vr. — ssSr lugoslemlen: «orgeadi»« »a >V<»vdoat«8sa 3 Oiv»r, »o 8«aot»«v» 4 Via»r avck Lde»ckdl»tt K viosr 8V^ Bockekvon «. âck«: V^ Stele Vsickrie-oevLlA, leiepbonmimmern ckee tckminlrtetUo»» kSe ineerete 7ee^ 2SS44. tdonnemsnt Ivrtr 2S7-S7. 75. Jahrgang. Kndapeft, Donnerstag, 1. Miirz 19S8. Pr. so A-rthq BuÄ adelst, 29. Hsbruar. ^èorgLil jährt sich das achte Mal der Tag, an deni Nikolaus Horchy von Nagl)bânya, darnals Oberbefehls­haber der nationalen Armee, von der Nationalversamm­lung zum Reichsvevweser gswählt worden ist. Um den richtigen Maßstab für die Bedeutung dieses Wahlaktes zu gewinnen, braucht man bloß die Wegstrecke zu überblicken, die unser Lanid im Entwicklungsgänge seines Schicksals in diesen acht Jahren zurückgelegt hat. Damals eine vom Kriogsunglück zu Boden geschmetterte Nation, ein von feindlicher Gewalt in Stücke zerrissenes, aus tausend Wunden blutendes Land; eine Trümmerstätte, noch rauchend von der tückisch weiterglimmenden Glut der Oktoberrevolution und des bolschewistischen Umsturzes; ein Volk, dessen Seele umnebelt war von den Gefühlen der Verzweiflung und der Erniedrigung, hervorgerufen durch den feigen Einbruch runränischer Leichenräuber­horden in das totgeglaubte Land. Und zu alledem traten noch hinzu der Geist der Anarchie, der sich immer leiden­schaftlicher austobte, die Orgien eines blinlden Hasses, in denen sich alle bösen Masseninstinkte auslebten, der surcht­­bare Pendelausschlag nach rechts als fataler Rückschlag auf den bolschewistifchen Peitdelausschlag nach links und als masseirpsychologischer Niederschlag aller dieser ! Heintsuchungm eine zügellose Anarchie, die niemattd meistern zn können schien, weil eS dem ohnmächtigen Torso von einem Staate, worin alles aus den Ftlgen ge­raten war, an einer organisierten Zentralgewalt gebrach. .Das war das Bild Ungarns, als Nikolaus Horchy von Nagybánya die Würde des Staatsoberhauptes übernahm. Heute mutet all dies tmr mehr wie eiit böser Traunt am Im Verlaufe dieser acht Jahre hat Ungarn sich den .fallen des feindlichen Verhängnisses eni-lvundeir tmd an seiner Konsolidierung mit einer Ausdauer gearbeitet, die sogar seinen Neidern und. Widersachern die höUte An­­, erkennunig abgemngen hat. Nach zwei Nationalversamrn­­!Nmgen, die inmitten einer Sturm- und Drangperiode »das Schlachtfeld aufgeräumt und die Ansätze zum Wieder­aufbau des zertrümnrerteu Staatswesens geschaffen ha­­bem hat die ungarische Gesetzgebung zurückgeftrnden zur geschichtlichen Struktur Les altehrwürdigeir Reichstages, .der, auf dem Zweikarrnnersystem beruhertd, seinen le­­! gislatorischen Beruf in einwandfrei verfassungsmäßiger -Weise evstllt. Die Vollzugsgüirolt des Staates hat ihre 'geseWc!^ Autorität in vollem Maße wiedererrungen, das Ansehen der Gesetze und der gesetzlichen Behörden ist '.durch keinen Umsturzgeist mehr angefochten; dem finan-ziellen Bankrott, an dessen Rand die nrannigfacheri Schicksalsschläge das Land gebracht hatten, sind wir glücklich entronnen; der Geldwert ist stabilisiert, das ausländische Kapital stellt sich der heimisâ)en Wirtschaft vertrauensvoll zur Verfügung, die StaatÄvirtscha^ft weist reichliche Ueberschüsie auf, die im Jnvestitionswege wie­der in die Kanäle der Volkswirtschaft zurückgeleitet wer­den; die Sicherheit des Lebens und dä Eigentums sind so fest begründet, wie in den glücklichsten Zeiten der Ver­gangenheit; und all das hat zur Folge, daß heute nie­mand mehr im Auslände an der Lebensfähigkeit der ungarischen Nation zweifelt, daß sich uns die Achtung,, das Mitgefühl und die Sympathien der Welt wieder zu­wenden und Ungarn, auf das werktätige Wohlwollen mächtiger Reiche gestützt, sich auch von dem würgenden Druck der internationalen Isolierung zu befreien ver­mochte. Das ist die Wegstrecke, die der Enmicklungsgang unseres Vaterlandes in den verflossenen acht Jahren unter den Auspizien seines Reichsverwesers zurückgelegt hat. AW er.auf ^n höchsten Posten des Staates berufen wurde, war Nikolaus v. Horthy nur Soldat. Aber ein Soldat tvar er, in idesfen Seele der Glaübe an die unzer­störbare Lebenskraft seines Volkes urid an die histdrische Sendung seines Vaterlandes unausrottbar wurzelte. Dieser Glaübestählte seine Willenskrafr, als er mit heroischem Entschluß die Aufgabe auf sich nahm, seine Nation den Versuchungen der Verzweiflung und den Ge­fahren der Anarchie dadurch zu entreißen, daß er sozu­sagen aus dem Nichts eine nationale Wehnnacht schuf, die berufen war, den Ilmfturzgeist mit unbeugsamer Energie nisderzuringen uNd dein Verjüngungswillen der Nation als siegreiches Werkzeirg zu dienen, das jeden Widerstand auf die Knie zu zwingen verhieß. Gèviß, auch diese nationale Wehrmacht hatte ihre moralischen Krisen; auch ihr, da sie aus Mensck)en zufammengesetzt war, blieben menschliche Verirrungen nicht erspart. Aber unvergänglich bleibt ihr Verdienst, in jener düstersten Epoche ungarischer Geschichte die einzige Trägerin des Staatswillens, die einzige Verheißung der staatlichen und nationalen Wiedergeburt gewesen zu sein. Unter des nachmaligen Reichsverwesers Oberbefehl war fie die Keimzelle der ungarischen Konsolidierung, die Vorbedin­gung der nationalen Wisdergsburt, die oberste Bürgschaft des staatlichen Wiederaufbaus. So war es denn bloß ein natürlicher Entwicklungsprozeß, daß der Schöpfer und oberste Führer der jungen nationalen Armee als Reichs­­vLÄveser an die Spitze des Staates l>erufen wurde. In dieser höchsten Würde wandelte er sich dann vom Sol­daten zunl Staatsmann. Er hatte ja wem nachzueifern. Sein erstes Vorbild war sein greiser König Franz Josef. Auch dieser war mit Leib und Seele Soldat gÄ^en, Soldat auch als Monarch im ersteir Abschnitt seines Herrscher­waltens, doch die höchste Stufe seiner seelischen Entwick­lung als Mensch und als Fürst erklomm er, als er seiner staatsmännischen Aufgaben inm wurde. Den Soldatenrock legte er bis an sein Lebensende nicht ab; aber hinter diesem Soldatenrock schlug eirr braves, pflichtbewußtes Bürgerherz, und er wußte seine Stellung als eMer Soldat mit der des ersten Bürgers seiner Reiche zu ver­einen. Auch Hindenburg mag unserem Reichsverweser em Vorbild getvesen sein. Der tapfere und geniale Sieger von Tannenberg, der seinen Namen mit Lettern von nie vergänglichem Glanz in die Weltgeschichte eingezeichnet hat, ist seit der Stunde seiner Wahl zum Reichsprâsi^­­ten des republikanischen Deutschland zum Staatsmann und als Staatsmann seiner eigenen ruhmvollen Feld­­herrnvergangenheit ebenbürtig geworden. In seiner während der Wahlbervegung an das deMche Volk gerichteten Proklamation l-atte er feier­lich gelobt, keinen Unterschiöd zwischen Deutschen uiL Deutschen zu kennen, der neuen Verfasiung treu ergeben zu sein, über allen Parteien zu stehen und seinen ve» fassungsinäßigen Pflichten als Reichsoberhaupt in völliger politischer Unbefangenheit und mit strengstem kon­stitutionellen Pflichtgefühl zu obliegen. Und dieses Get löbnis hat Hindenburg seither immer in mustergültiger Weise erfüllt. Er kennt keine Parteiunterschiede, keine sozialen oder konfessionellen Gegensätze, alle guten und treuen Bürger des Reiches stehen ihm gleich nahe, und unverwandt ist sein Blick einzig auf Las WoU des Reiches und des deutschen Volkes gerichtet, dem er in beispielgebender Hochherzigkeit alle übrigen Rücksichten mrd Neigungen unterordnet. Wie seine beideir große« Vorbilder, so hat auch Ungarns Reichsverweser seins Metamorphose voni Soldaten zum Staatsmann durch­gemacht.. Und wie sie, so hat auch er den Mut und Sie Willenskraft zu solcher Wandlimg ans Sem eigenen soldatischen Pflichtgefühl geschöpft. Das konsolidierte Ungarn von heute bleibt sBr innner mit dein Nanisr Nikolaus v. Horthys verknüpft. Als Soldat hat er jein Vaterland aus dem Wgrunb des Verderbens gerettet. Ms Staatsmann hat er es wieder auf feste Grundlagen gestellt und aus der HoffmmKS- losigkeit einer besseren ZukMrft mtgegengesAhrt. Der Ertrag seines Waltms als Staatsoberhauptes zeigt» daß die beste WeiHeit des Soldaten seine Tapferkeit, Li« beste Tapferkeit des Staatsmannes aber feine WeisheÄ 4^ Feuilleton. Olympia. L;;en« a»s dem ersten Akt. Von Franz Molnar. Aus seinem Lustspiel „Olyuipia", Las im Ungarischen Theater morgen seine Ur­aufführung begeht, hat Franz Molnár uns Vie folgende ^ene aus dem ersten Akt Aur BerfüWng gestellt. We die Szene entsetzt und sich entwickelt, deutet der Autor in dM folgenlden Einführungszeilen an: Mrstin Platci-Ettingen, die dem'Som­mer mit ihrer Tochter OltM>ia in einem ästerreichischvn Badeas verbringt, erfuhr, Äcch Olympia für den mnga,rischen Husaren­­offizcer Kovács über das gcwähnliche nnv MiliaMe Matz hinawsgehénde Sympathie hegt. Diöse Sympathie toird vom Piubll­­kmn des Ba^ortes bereits^ Flirt ge­­nonnlt. Ochmpia ist die Hofdoime einer ilÄ^tzherMgin, Fürst Plata-Etti.tgeN' Vater, lÄeneialadjutant des Kaisers in Wien. Eime Dame dieses Standes darf kein Herz haberi. Die Mutter tritt also dozwifi^n. Das ^Ksspräch gilt im Beginn der Reise dös RÄmeisters Kovács nach Veinebig, wohin sich anch, die fürstliche Fa­milie begeben soll. Fürstin Etkinge m: Du mußt ihm bas verbie­­imr. Offen, anständig, grawsam mußt. Lu der Sache mit ihm sin' Ende macheit. Ün>d sofort. Warmn schlägst Lu die Augm nieder? O l ympia (sckfwekgt). Fürstiu: Fällt es dir schver? Olympia: Ja. Fürstin: Es muß seim. O 'Iympi a: Ich weiß. Fürstin: Und sofort. Olympia (befangen): Ich muß bir noch etwas gestehen, Mukter. Fürstin: O weh! Olympi a: Kein O tvch, Nlutter. Ich habe Papa Änen Brief geschrieben... im Jntevesse bics Ritonreisters. Fürstin: Und mir hast du nichts davon gesagt? Olympia: Nein; diese Sache wollte ich selbst er­ledigen. Du weißt. Seine Majestät sucht einen Reitlehrer für Erzherzogin Leonore und es ist dir bekannt, wie viele bereits zurückgewiesen wurden, .Kaiser will an der Sesie seines liebsten Kindes einen perfekten Menschen haben. F ürstin: Du hast den Ritrnwister cmpfolsien? Olympia: Ich schrieb Papa, daß ich ihn bitte, dies durchzusetzen. Und du weißt, lvenn ich von Papa etwas erbitte... (Sieht die Fürstin an.) War es unrecht von mir? Fürstin: Ikein, mein Kind. Du l)ast recht getan. Du hast Seiner Aiajestä^ einen Dienst geleistet. Eineir vollkommeneren Reitlehrer als ihn kanit er für sein Lieb­lingskind nicht hekomnlell. Es war sogar deine Pflicht. Dieser Mensch ist vom Scheitel bis zur Sohle ein Gentle­man. Der Kaiser wird dir danken. Aber... O l y m p ia : Uber? ... Fürstin : ... aber ein Grund mehr, ihn von dir zu entfernen. Wenn ein Klatsch daraus wird, können die Leute noch sagen, du hättest ihn aus Gefühlsgründm empfohlen. Er... der Offizier... weiß er was davon? Olympia: Nein. Ich wollte es ihni erst sagen, bis die Sache gemacht ist. Ich habe sie ihm als Ueber­­raschung zugedâO. Ja... Ganz plötzlich ivar ich von dem Verlangen bcstürmr... dem Armen etwas zu gäben... etwas Wertvolles... Jhni zu helfen! Und da hab' ich mich hingesetzt und den Brief geschrieben. Seit­dem bin ich ruhiger, wenn ich den treuen, schwärmerischen Blick auf mich gerichtet sehen werde. (Mit Wärme.) Ich habe das Gefühl, für ihn etwas getan zu haben. Fürstin: Ein Grund mehr, ihn zu entfernen. Olympia: Ich weiß, Mutter. » Fürstin: Und zwar cmf der Stelle. Wen« ich dir einen Rat geben kann... aus der Praxis meiner Jugend: eine Wunde schlagen, genügt nicht. Man darf einen Mamr nicht quälen. Man muß human sein. Er muß ge­­tötöt werden! Der Mann ist ein edles Wild. Und die Frau soll ein nobler Jäger sein. Oft genügt ein Wort, um ihn zur Strecke zu bringen. Wer mitten ins Herz muß malt ihn ireffen. Hast du verstanden, mein Kind? Olympia : Ja. Ich bitte dich, Mutter, schick ihn her. Sofort. (Die Fiürstru eilt nach links ab.) Olympia (steht starr, unbeweglich rmd wcrrteth Kovács jiriÄ cnist Kovács (büeilbt steff stchen und wartet). Olympia: Bitte, was wünschen Säe von mirHj Vorhin sagten Sw mir, Sie wollten mich sprechen. Kovacs: Sie reifen, ab, morgen abend. Olympia: Ja. Kovacs: Ich biâ.,. uür zu geistakken, daß auch ich aufiauchen darf... in Vmediy. Olympia: Sie haben bereits (Hr ReffchUett^ Kovács: Ja. Olympi a: Wohe r? Kovacs: Aus drrn Fahrkarten'bneeau. Olympia: Sic dürfen in Venedig nicht «ch­­tauchsiu Kovacs: Ich dachte mir... als Begieiker... Olympia: Wir reisen mit Papa. Kovács: Ich erwähnte, daß ich die Ehre habe. Se. Durchiaucht zu kennen. Voriges Jahr machten wir rn Karlsbad ost Spaziergänge. Olympia: In Venedig lverden Sic das mcht tnn. Sie werden selbst das Land meidM, wo wir sind. K o v âcs: Ich liebe Sie mit tödlicher Liebe. Olympia: Eben deshalb. Kovács: Ich bin kein Kind. Bâ mengen sich mir graue Fäden ins.Haar. Dieses Gefühl ist die Kata­strophe meines. Lebens. Und diese - Gelegenheit ist di« letzte, .daßUch Ihnen alles sagen kann.

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