Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1928. május (75. évfolyam, 100-122. szám)

1928-05-03 / 100. szám

kii»slnumm«r »n Vocksnisssn L«, « Lsmitsssn SS klsllsr. rar Vien Lvod ávrod ttsrin. Üolüsvkmlilt. kVi' ÜSS ^uslanü mit üireictvr Xreurdsvä­­evoâllv^ vivrtsiMrUed r klir OvSterrelok uvâ Polen LV rsvxS, kür ^ugor!sv,ion S4 r^so^ö. kür atts vdriAvn Stseten bei sLmtlkokien ««'âlLnüksokvn postLmter' 7'elepfronnummern üvr Neüsktlon: l^erSr: 237 55, 295-7^^ 214-79. NS.34. VoIlc,«lk-tsvkeN: fvrü- 25S-S0.?r8irk i-i-orv UoLc^LRvL^rr s -^voiLL0iZL0»1r r SllckLPSLt r Hüt tLsllsk LMOjSurUsE 2ll»teUuLe vuâ Lük â»s ln>S«ii LlorsVL­­ Lvâ âdslläklatt r VlsrIsljLLrLod 18 k, wovstUvd 6.40 k. küf ÜSS Nvt'gendlLlI SNsin vierterMrliod l1 ?, mouLÜlod 4 k. »uf äs» Atdvnü­­dlstt attvin ksnn unter üen glsloksn Ssrvgs­­dsülngungsn «donnlert «si-üsn. kirr âiv LSPLrLt« LvSSnâUQS â«s VLvd In8sra<^naHLlQaIiiLi« r la Luüspset, ii» âer ^ámirriatratloü «Iss koster unâ tu âon ^^unvveen-VureLus: Stooknsr, k. viau, O^üH L «SM, »SLSSnstoin L VosIor, I-iiäwii, »egvl, Simon Xk>n, voi'ss! Uoopoiil, luiills >.oopoi< «SMsi' «inistâ-inicks, Anton ««rol, UniioV »°,,o, tos. Svlnssi-r, Slll^,,, Julius rsnron. ««»«-arvA-kk-etuTlA â«s I>s«t«r l.Ia,^N <ür vs-toiisick : U. Vullv« «oviit. A.-g., ^ollLgUs 16. ' Nis I?r«v1aL; Llorssodlstt ov ^vodvntLk^n I« LsUer, nn Svnâson 88 IIÄIsr, ^bsnÄdlÄtt 18 Uslisr. — fili' Oöstoi'i'eiok: Lloi8ei!dl»8 NN IVoodsiitLxvn SV Ki-., «n Sailntsgeo 4V Kr. uuâ Ltiollädlst« so Sr. — 5Hn lugoslLmsn: Aorx«-!d!->tt »ll liV^osIiviibLAsn 3 Dinsr, NN Lonntsson 4 vinnr llllâ A.dsnckdl»ti 3 viosr 88, koilsktion U.AÄM.: V., «ária V»IèrI»-o°os18. Isloplionnummsrn No^ ANmIniotrstion r ^llr In-°>--to 1o5Si rSZ-««. «donnsmont: lorèr 237-37. 75. Iahrgaitg. Kudapest. Donnerstag. 3. Mar 1928. Ur. 100 l2 ? ilat) ersLtierm »«»ere Mmmsr N A zskre PMKK LLGVV Visse ü» tü»»kk»sl»«r ^«klaxe sr-ävi­­»sacks ikioss Irts»Lri«oI» »ulk koksr 8taks »tolivu, souâsn» Lusk »uk voltrsHvirlssk»»­­Uâsu» Vvdisls ük«r»isll»iliá »Us» suU»»»«»^»s kLrvuLâr», ,«i»v IV»«:!»­­I»»r!Lu6^«r »»u«! kur a»» srs»»« -^us- I»u«Ivou Leils«r«ux «iackl6lkvrs»»« !,t, »ivi» äsaumiolKe Ksrue üresoaäo» s kür IikseeüoasrHveeks Fruilleton. Uor der kwigttl Kühe. Von Henri van Boovcn. tllachdem der Diener den Tisch schweigend abg-crriumt h»2tte, nahm auf.cin-en.Wink von .Adams Der Reger auch die Lainpe mit, so -daß sie setzt in ihren Rohrsesseln -zurück­­gelehnt, im nächtlichen Dunkel auf der Veranda ihrer Ni-öderlassung.verb'l'ioben. Van Elderen murmelte etwas Ilnzusa-mmen-hängen­­dcs über die noch früllse -Stunde. ADastrs schwieg. Beide, fieberkrank, suchten setzt träge in ihren Tä­sschen nach Tabak, nm zu rauchen un-d Damit auch die Stechniückcn zu vertreiben, die ihr quälendes Gesumme .Widder aufnghinen. -Eine gevaumc Feik -saßen sie .g-airz wrb-Lwcglich und lauschten dein duinpfc-n Mauscheit der sltacht und vereinzelteir Windstößeir -durch die Palmen­kronen und das hohe -lliohr des naheit Flusses, soivie deiir rascirden Lärin von Taus-eudcn und aber TausenDcn Jir­­fekten, vor allem voir Grillen uivd Fröschen in deir um­­lliogenDen.Sümpfen. Zwischen den Mäkterir der Bananen, Mang-obäunie mnd.Palmen hilMirch sahen sic das Fmnkel-n -des südlicheit Etcrnenhimniels. Ganz a-us der Ferne crklangeit die Töne eines Tam- Eams, uNd dazu- -die lang-gezoigen-eit Lieder -von tanzenden Negern. Tie drückcnDc .Hitze, Die währeu.d des ganzen Ta-ges Wer dem Fluß und den Sümpfen hing, verininDerke sich mit dem Altbruch der Nacht nicht -i-nr.-gerin'gsten, sie schien sfo-ga-r in dem a-ttf-stdigertdeit Wassevdunst Der Sümpfe noch MMnehmen. — Wir beko-mnren einen Tornado, sagte van Elderen. likach langer Pawse andwo-rtetc A-da-ins, wie -a-us âem Tra-u-m erwacht, gelasie'n: „Meinetwegen... es ist istr die Sa!i,fdn... uns kaitn es ei«nerl-ei fsin." — Gewiß, erw-i-derte.vair Elderen, uns kann es egal lsein. .Höchstens schlügt der-Blitz cin--.i., dann müssen wir «eben ein-neues Haus bauen... Sie sprachen nichts-mehr, blieben jedoch auf der D-era'ndä, wie sie es stden Abtnd taten. Dus eine Mal war der eine von ihnen krank, das andere Mal der andere, oder gar beide. Wenn die alte Kanzleinhr drinnen neurr Uhr schlug, -gingen sie schlafen, und wenn das Fieber es gestattete, stan­den sie bei Sonnena.nfgang auf, urn ihren Handel mit den Negern lviedor aufzunehmen, vorausgesetzt-allerdings, daß cs etwas zri handeln gab. Zuweilen jagten sie auf Antilopen. Tie beiden Männer stammten aus guter Familie, das -Schicksal war ihnen jedoch nicht hold geivescn. Lange Zeit waren sic in der Welt hcrumgeirrt, bis sie endlich einen dicijührigen Vertrag erhielten, der sie für die Handelsgesellschaft nach dem Innern Afrikas reisen ließ." Sic hatten Mitleid- miteinander, weil sie begrstsen, wie sie sich scheuten, voir ihrer hier ganz überflüssigen Empfindlichkeit Zeugnis abzulegcn. Sic heuchelten viel lieber Gleichg-ülti-g-keir und Stumpfheit. Trotzdem erzähl­ten sic cinaiider zuweilen sentimentale Geschichteir aus ihrer Vcrgangcnhcit. Vor ihnen war van Heldt von seiner Ankunft bis zu seinem Tod der Leiter gewesen, und hier arbeitcicit die zwei Neuangekommenen nun bereits seit einigeu Monaten. Nèit deit Negern, die sie von der .Küste- mitbrachten, hatten sie angefaitgcn, die lliiederlassung zu reparieren, die nahezu eine Ruine, durch Feuchtigkeit und Amciscit vernichtet, halb zusammengcstürzt, d-aniederlag. Der.Hauptvertr-etcr der Gesellschaft hatte ihnen, als sic noch an der Küste tvaren, vcrsprochcn, daß der bclgifchc Dampfer bald nach ihrer Ankunft in Ouesso zumindest für ein halbes Jahr Lcbeitsmittelvorrätc bringcit werde. Als der Dampfer eintraf, zeigte es sich aber, daß keine einzige Tose mit Konserven, sondern n'ur einige Briefe für die niedc-rl-ändische llkicdcrl-assung angekonr-men waren. -Seitdem aßen sic die llkahrung der Neger, dann Fische -aus dem Flusse und rohes -Obst aus den Waldun­gen der Umgebung. Da sie wußten, daß der deutsche Da-mpfer aus Kinchassa eO n-ach vielen Wochen eintreffen konnte, hatten sie sich ins UnvermeiDliche g-sfügt, , aber oft sprachen sie über ihren Vertrag -mit Der Gesellschaft, in Dem ihnen freie Untebkulfft unD Verpf-lequng z-u-gesichert waren, worin Die Dirctk-tion über von Den : Anigostellten. -forderte. Daß sie niemals für eigene Rechnung Handel lreiben sollen. Uitd jetzt saßen sie hier schon eine geraume Zeit in einer von ihnen mit unendlicher Mühe eobauten Niederlassung, ausgenlevgelt durch anhaltende .Krankheit» aber ohne die vetsprockreneil Lebensmittel. Wohl ver­fügten sie tiber aüechaitD Wareit, um damit ein Geschäft,­­als Ui!terabteil-un-g ihrer .Handelsgesellschaft, zu -gründen. Tas tvaren jodoch auAschließlich Waren, Die Dazu Dienten, um -die hochwertigen Schätze Des .Kongogebictes dafür cinzutauschcn. Dazu -gehörteir hundert Flaschen Rum, Branniiwein, Liköre und sogar Ehampa>g>ter, sowie eine kleine Apotheke. Ferner .Mttune, Decken in Hunten Farben, Regenschirme nnd^, Dunkle Plai-ds, Ivorauf Löwen oder Tiger in Hellen Schattierungen obgöbildet waren, endlich .Kleider, »nie tvcißc .Hosen und Westen, Hosenträger, Strohhütc, Socken, -Strüinpfe und Schuhe, soivie minDcrwerki-ge, von Nlokteit beschädigte, gestreifte flanellene Sakkos, die voir englischen Fabriken nahezrr verfchenkt wuiDcn. Dies allas wuvde -gileich nach der Alck-unft, stets sehr teuer, an die Atsger verkauft. Die llkcgerfraueit bevorzugten hingegen Rcgeirschirmc. Kattune unld Glasperlcit. Die beiden Männer -betriebeir Dieses Geschäft mit U-niisicht uüü Pünktlichkeit uird erzielten auf Diese Weise­große Gewinne für ihre Gesellschaft. Eines Tages, als van EHcren sich gerade von cineitt tagclangeir schweren Fidberanfall erholt, und Adams ihm, zur Stärkuirg, ein Glas Des kostbareir Champa-gners ein-­­geschenkl hatte, crhicltcn sic Dcir Besuch eines Englisch -itiid Deutsch sprcchendcn Portugiesen, der ihneir erzählte. Daß er über ein eigenes Boot verfüge. Er betrieb damit Schmuggelhaii-del in Elfeitbein uüd anderen Waren und trachtete die beiden Männer zu überreden, für eigene lltcchnun-g init ihn: in Geschäftsvcrbtztduug zu treten. Er versprach insbesonDere für großes rmD kleines Elfen­bein hohe Preise. — Sie sitzen hier am San-gkafluß, wie verlassen sagte er, inuritken von Sümpfen. Vielleicht kontink Ihr Inspektor nach einem Jahre einural her, uut nachzu­­sshen, wie das Geschäft sich entwickelt. Sie haben bereits große Mengen von Waren gesammelt, die in den kleinen belgrschen Dampfern, die für. . Rechnung Les Das Ar»s1ieferi»«gsi»egehren gegen Dtzla Kun. B >l d ape st, 2. Mai. Die uiMrischc Gerichtsbehöilde sich an das Wiener Landcsffcrichtsiir Strafsachen mit einem Ausliefe­­runIâstehren gc^cn Bcla Äun Zswandt. nnd nichts kann begreiflicher sein, als Äie Spannnng, mit der nian in Ungarn die österreichische Entscheidung cr^vartet. Tas uiMrische Gericht degriindet den Ausliesenings­­anrrag nicht mir der gangeir Fülle der Fret'cltaten, dercnt­­irregen im Jalire 1919 die Auslieferung der nach Wien geflüchteten Polkskommissäre der ungarischen Räte­republik begehrr mnvden ist. Unter Diesen Freveliaten mag cs welche gegeben Iiaben, von denen die ungarischen Sowjctmachkhabcr vietleicln iage-n kannten, daß es Amts­handlungen iin Bereiche un<d auf Gruird der von ihrer Räterepublik geschaffenen „Rechtsordnung" gewesen sind. Die drei Molldtaten, auf Die sich das iiiigariiche Ausliefe­­rungsbegehrcn stützt, sind von gan; anderer Art. Äurz vor dem Zttsaminenbr.uche der Towjetiherrschafr in Uiigarn gab. Bela Kun seinen .Hcnkersknechtclt eines Tages den Befehl, die ukrainischen Offiziere Grigori Effinow und Jsiri-Junkelson. sowie Epen Artjlleriehauprmanir Franz Mildelt aus denr ,,.^>orel Hungária", tvo das .Haupt­quartier der.Volkskommissäre aufgeschlagen war, alt das Tonauufer zu sasieppen, sic dorr zu crschicsicir und ihre Leichen in den Srront zu werfen. Irgend eine gerichtliche Untersuchung-war diesem Bcfchl nicht vorangegangen, und seiner Vollstreckung lag keinerlei Gerichtsurteil — auch eilt solches ciires bolschöwistischeit Re-volutionsgerichrs nicht — zugrunde. Das war also in alloit drei Fälleit nackter Mord; .auch iin Sinne der bolschowistischen Justiz war es iit tcinc'r Weise als JustifiHerung anMwechen. Hier fehlt at-io das Feigenblatt, rvomit Die Btöjzc Des Bolscheittiiken­­lerrors irgeiävic verdecke iveroen könnte. Bëln ,slun hat ganz einfach die Ermoödung dieser drei Meiischen anbc­­sdhlen, und auch wer sein ganzes sonstiges Sündenregister ans der Welt tilgeit wollic, als Derr Urheber dieser drei Mordtaten wird er diese Bestie in Menschengestalt fcden­­falls aissprcchen Müssen. Man sollte daher aitnehlnen, das; die österreichischeit Behördeit keineir plausiblen Grund auftreibeir können. Mit über den Auslieferungsantrag Ungarns iit ablch.nen­­deni Sinne zu entscheidcir. Sic können denr Antrag um so eher stattgebcn, als sie dadurch in keiner Weise sich selbst desavouieren nrilssen. Den ungarischeit Ausliefe­­runasantrag voin Jahre 1ll19 habéit nämlich die öster­rcichischeit Behördeit seitterzeik nicht aus iilcritorischen Grüildcn abgelehnt, sonderir sie l)abeit -der ungarischeit Aiegierung bloss itotifi,ziert. Daß sie außerstande siitd. das Ausiieferungsbegehrcit zu erfiillen, weil die be­­treffendeit Volkskommissäre dainals nicht mehr auf östcr-­­reichrscheiit Boderr weilten. Diese wareii näiulich mittler^ weile nach Rußland abgedainpft. Auf österreichischer Seite besteht nrithiit irr keiner Weise eine res suckicutn. Die Behördeit des lUachbarlaitdes siitd airf keincit Stand­­puitkt festgclegt, der ihrer gegenkrtärtiaen Entschciduiiz irgendwie vorzugreifcil verinöchte. Sie habéit seinerzeit die ganze Frage offen gelassen und habest nun volle Frei­heit, den uiMrischcit ' Ausliefcrlingsantrag auf seine. Uebereinstimnlung mlit dwi Gcbotcii -des Internationaleii, Strafrechts " und insbesondere'des völkerrechtlicheit Aus­lieferungsrechts iit aller Sachlichkeit zu Prüfen. Nienrand in Uiigarn zweifelt Daran, Daß Die Drei Strafhand« luirgen, attf Die sich das AuslicferurtgÄüogchreit stiitzt« eiitfache Morde gowescit siitd, und es knitit weder Der Sinit noch Die Aufgabe irgeikdeiner tnternativnaleir Rechtsnornl sciii, gewöhnlicheit Möbderit Die SUaffrerheil zu sichern. Iii Diaseii Drei konkrétéit Fälleit hat Bela .Kun sich in vevwegeiOer.Weise sogar über-'Die F-ormalitätcil der bolschswistisclien Jchstiz hirtiveggefetzt. Wenit er und Die übrigen Volkskoinntiffäre in frifheren Fälleit die politischeit Gegner wenigstens vor ciit rotes Revolu­tionstribunal geischleppt häitcit uitd die Justifizierung Der Opfer unter Beachtung Der äußereit Formcit eines Gcrichtsaktes Diirchgöführt ivordeii wär, so ist iit Diesen Drei konlkreteir Fällen voit Derartigeit Geringfügtgkeitcii Abstand geitoniinen worDen. Tiefe drei warcit ilicht an­­.geklagt, iticht- irr Untersuchung -gezogen, nicht voiil Gericht einivcrnontmen, cs staitdcit iihnen keine Verteidiger zui) Seite, und keinerlei Gerichtsurteil verchänqte über sie Den Tod. Bcla Kuit be-faihl einfach: „Diese drei siiid sofort zu töten!", und alle Drei wurveit auf Der Stelle air den llferraivd der Doiiaii geschleppt uitd unbariithcrzig niedergeknallr. Gerichtsbehörde eines gesitteten Staates hilfreiche Hand dazu bicteii. Daß eine derartige Schurkentat uitgesühnt bleibe'-^ Tas ist es, was man sich in. Ungarrt allgemelu fragt. Ait deit zikstän-digen Stellen in Qssterreich ist.es, eine klare und büiiDige ZlnKvort auf diese Frage zu er­teilen. Aus d-cn ^timinen Der AuslanDpresse lwt man in (Wien erfahren können, wie die ganze zivilisierte Welt äiber den neuiesten verwegeiren Plan Bc-la Kuns denkt. (Was bisher nur von ungarischer Seite — bis zur Stunde 'lekder vergebilsich — angcrogt wurde, daß nämlich die

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