Pester Lloyd - esti kiadás, 1928. szeptember (75. évfolyam, 198-220. szám)

1928-09-01 / 198. szám

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Es handelt sich zurzeit keineswegs noch um eine definitive Entscheidung, um einen Urteilsspruch sozusagen, sondern vorerst bloß darum, ob die neue Ein­gabe der ungarischen Regierung auf die Tagesordnung gesetzt werden soll. Nur zu gut wissen die rumänischen Politiker, daß sie im Unrecht sind, daß sie vor jedem un­voreingenommenen Forum keinen Erfolg haben könnten, und deshalb bemiihen sie sich — und wie man sieht, nicht ohne Erfolg —, immer wieder eine Vertagung der Ver­handlungen herbeizuführen. Der neueste Trick Rumä­niens gipfelt darin, dem Völkerbundrat und auch der uninformierten politischen Welt weiszumachen, daß Rumänien diesmal nur auf einen Auf­schub drängt, weil es „friedliche Verhandlungen" mit Ungarn anstrebt. Daß diese Behauptung nur ein fchlechter Scherz ist, hat Greif Albert Apponyi schon in seinem Briefe an >den Völkerbund angâutet, aber es bedarf da gar keines neuerlichen Beweises, denn die Taktik, die'Rumänien jetzt beobachtet, ist genau die gleiche, die es bisher beobachtete, und es tväre jedenfalls höchst sonderbar, wenn der VAkerbundrat wieder eimnal sich von den alten Finten irreführen ließe. Wir wollen in Geduld das Resultat der heutigen geheimen Sitzung des VölkerbuNdrates evtvarten, die, wie gesagt, vor allem die Entscheidung darirber 'bringen soll, ob der ungarisch­rumänische Optantenstreit auif die Tagesoi'dnung der qegennmrtiqen Session gesetzt Nrebden üvibd? Schon nach dieser ersten Entscheidung des Völkerbundrates wird sich jeder Denkende selbst ein Urteil bilden können über die Objektivität (oder am Endc^ gar Animosität), die in Genf Ungarn gegenüber herrscht. Ein Stück praktischer Diplomatie. Nach einer vom Sommersitz des Präsidenten aus­gegebenen Mitteilung wird Coolidge, wenn er den FriedenKPakt von Paris dem Senat unterbreitet, diesen trsuchen, den Pakt nicht nur als eine Formel, inter­nationaler Moral, sondern auch als ein Stück praktischer Diplomatie zu betrachten. Coolidge soll der Anpcht sein, daß weniger Wahrscheinlichkeit für den Krieg bestehe, Venn dis amsrikanische Regierung an den Versuchen, ihn ;u verhüten, teilnehmen rrrerde. Und diese beiden Erklä­rrurgen wenden in der gesamten Welt noch viel zitiert Verden als eine Interpretation des Kellogg-Paktes. Sie bestätigen die Auffassung, daß die^ Vereinigten Staaten mit der Ausdehnung des französischen Gedankens der Kriegsächtung auf sämtliche Staaten der Welt nicht nur tzcchnbrechend wirken wollten in der tzlichtung der Pazi­­sizierung der internationalen Beziehungen, sondern mch ihre besonderen Absichten verfolgt haben. Schon die Erklärung Coolidgcs bei der Feier des Tintrittes Amerikas in den Weltkrieg, daß der Krieg geächtet tverden müsie, weil durch jeden Krieg, in welchem Teile der Welt iinmer, amerikanisck^ Interessen verletzt würden, deutete in diese Richtung. Die Vorbehalte Englands und Frarrkreichs, denen sich die Fcjstfandsverbilndcten letzterer Macht angeschlosien haben, sowie die Auslegung, die Kellogg dem Begriff der Selbst­verteidigung gegeben hat, schränkten die Bedeutung des Paktes als einer „Forrnel internationaler Moral" ein. In Liese Hintertüren, die dem Krieg offen gâsien wur­den, schiebt sich indessen das Interesse Aurerikas ein als eine Art i^nappschloß, um sie zu sperren oder freizu­geben, je nacksdcm es Amerika gefällt, das sich damit tat­sächlich an der Aufrechtechaltung des Friedens und an der Regelung aller Konflikte, die zu Kriegen führen könnterr, verpflichtet. Es übernimmt damit expressis verlais der ganzen Welt gegenüber die Ziolle, die Eng­land bis vor dem Weltkrieg Europa gegenüber stillchwei­­geüd gespielt hat. Sein Machtgcwicht und seine über­ragende finanzielle Stellung fallen dabei schtver in die Wagf^le, so Laß der Kellogg-Pakt alles, was er even­tuell «ls tnoral-ische Friedensgarantie an Bedeutung ver­loren halben mag, durch den Einsatz des amerika­nischen Interesses als Instrument der praktischen Politik zurückgcwirrnt. Alles tveitere hangt nun von dem Geiste ab. in dem dieses Werkzeug verwen­det wird. Nicht ungefährlich ist es, weil es Mächte geben könnte, die eine solche Rolle Amerikas als unerträglich enlpfinden werden, wenn sich das Machtgelvicht der Ver­einigten Staaten gegen ihre Interessen kehrt. Aber auch als erlösend darf die neue Interpretation des Paktes von Paris als eines Stückes praktischer Diplomatie nur dann begrüßt tverden, wenn der Einfluß, den er den Vereinigten Staaten in die Hand gibt, tatsächlich nur im Interesse des Friedens zur âltung kommen tvird. Der albanische Königsthron. Heute hat der bisherige albanische Präsident die Königswürde erholten. Me Verzögerung der Ausrufung des Königtums Achmed Zogus run fast eine Woche hat im Ausland Üeber­­raschung ausgelöft, La man der Meinung war, daß die diplomatische Seite der Affäre längft erledigt sei. In Wirklichkeit zeigte es sich aber, daß Achmed zunächst die „Tatsache" wirken lasten wollte, um deren Folgen ab­schätzen zu können und danach zu handeln. So ergab sich denn eine Verzögerung um etwa eine Woche aus „tech­nischen Gründen", und man wird erst nach der Prokla­mierung ersehen können, was die Verhandlungen ergeben haben. Aus den vorliegenden Nachrichten ergibt sich, daß es zweierlei „technische Gründe" für die Verzögerung gegeben hat. Einerseits hat Achmed selbst einen Aufschub gesucht, andererseits haben England und Frankreich in Tirana interveniert und wissen lassm, daß sie zwar gegen die AusrufMg der Monarchie nichts einzuwenden haben, hingegen möge Achmed eine Brüskierung Jugoslalviens und Griechenlands vermeiden, also eine Form sucken, die nicht als eine Herausforderung der Icachbarn aufgefaßt werden könne. Es handelte sich also mn die „Anregung", daß sich Achmed weder Skandcrbeg, noch König der Alba­ner nenne, also jedwede irredcntistische Geste unterlasse und sich mit dem Titel Kön e' Aogu I. begnügen solle. Ob die Mahnung Erfolg gd habt h«!t, bleibt abzuwarten. Immerhin hat Achmed mit den Nachbarn Verhandlungen gepflogen, und diese haben sich auf den Standprmkt ge­stellt, daß sic sich passiv verhalten, also keine Opposition machen wollen, um so mehr, als die Großmächte einver­standen seien. Schließlich ist ein monarchistisches Regime in Albanien dem jetzigen vorzuziehen, und überdies hat Achmed ein Diktaturregime eingefirhrt, das von allem Artfang a-uf die Errichturrg des Königtums hinauÄief. Nun, da das Ziel erreicht sei, bedeute die Königswürde eigentlich eirre Besserung der Situation, da ein Monarch immerhin sich auf Minister und auf das Parlament stützen werde, während bisher Achmed sozusagen die Re­gierung allein verkörpert habe. Wie die jugoslawische Presse bcihauptet, war Achmed schon seit einigen Tagen in Kenntnis Lasten, daß Jugo­slawien und Griechenland ihm keine Schlvierigkeiten in den Weg legen âvollen. Die weitere ,,technische Verzögerung" sei also auf Achnwd selbst zurückzuführen, der von dein verbündeten Italien Konzessionen verlangt haben dürfte. Die Belgrader Blätter imputieren König Achsm^ die Absicht, als Bewerber um die Hand der Prinzessiir Giovanna auftreten zu wollen. Achmed soll angeblich auf diös-e Weise Len Bestand seiner Dynastie sichern wollen. Fraglich sei, bemerkt Lie jugoslawische Presse, ob die italienische Politik auf so weitgahcnLe Pläne Achmed Zogus eingehen werde, aber weit weniger fraglich ist es, daß man es hier mit einer maliziösen Erfindung zu tun hat. Die kroatisch-serbische Spannung. Während in Belgrad der Ministerrat zusammen­getreten ist, um festzustellen, ob die Berliner Tätigkeit des Generalsekretärs der kroatischen Bauernpartei Dr. Krnjevicè beim Kongreß der Interparlamentari­schen Union eine strafbare Handlung darstellte, tagt gleichzeitig in Agram die Bauernpartei, um ihr Aktions­programm festzulegen. Das Interesse fiir diese Be­schlüsse ist in Belgrad weitaus größer, als unmgekehrt das Agramer Interesse für die Vorgänge in Bel­grad. 'Man ist fest davon überzeugt, daß es Bel­grad bei den bisherigen Drohungen bewenden lasten wird. Hingegen haben die Radikalen, und zwar die Gruppe des Hauptausschusses und die Demokraten des Davidovics Mahnrufe nach Agram gelangen lassen, man inöge ein solches Aktionsprogramm aufstellen, das eine Basis für Verhandlungen bietet. ES ift ein offenes Ge­heimnis, daß entgegen der offen zur Schau getragenen Feindschaft, durch einen in Belgrad gebliebenen „Be­­obachier" der demokratischen Bauernkoalition inoffizielle Verhandlungen geführt werden. Eine der Hauptforderun­gen. die dieser stellte, besteht darin, daß die Radikale Partei den Erpremier Vukicsevics ansschließen solle. Der Schwerpunkt der Ereignisse liegt derzeit nicht in Belgrad, sondern in Agram, bei den Beratungen der Bauernpartei Tschecho-flowMschesIujritiiumskaitmâ — Don unserem Krager Korrespondenten. i Prag, 28. August. Die paâmentarifchen Ferien sind eigentlich bereits z» Ende, weil bas PUÄsidium die erste Sitzung abgohcvlten hat. aber das Parlmnent selbst wird wchrscheinlich nrch .längerq Zeit nicht .zusammentreton. Die Regierungsmchrheit war 80^ Mnngen, die parlamentarische BehandliuNg der Novellierunz ^der Sozialversicherung bis zum Herbst anfzuMeben, weil ß, zu befürchten hatte, daß die oppositionellen tschcchifchöu So­­zialistenparteien mit ihrem radikale-n Auftreten eine ernsti parlamentarische Krise Hervorrufen könnten, die wieder dis Kommunisten als Straßendemonstratimr für sich ausgermtz^ hätten. Nicht bloß die Sozialisten sind es jedoch, die die Arbeit der Koalition erschiveren, sondern auch, was vielleicht schèverei wiegt, die DlsferenM, die Mische« den einzelnen Regierungs, .Parteien bestehen. Die koUservativen Flügel der Regievungs' Parteien würden sich nur sehr ungern mit den Sozialisten ven­­söhnen, dagegen machen die liberalen Parteien den Sozialisten verschiedene wichtige Zugeständnisse, nur um sie zu versöhne^ und um in der Lage zu sein, für den 28. Oktober di.« I -u b i l ä u m 's - K o a lition, mit der sie nach a-uß e wh-ier demo n.st rieren könnten, qrün^den W können. Bei der Novellierung der SozialversicherMiig erchM.^eB die Sozialisten schon bisher große Zugeständnisse, aber die! sozialistischen Parteien sind mit den ZngesliäNdnissen nuzn-^ frieden und da der Appetit während des Äens sich einstslkt,, treten sie mit immer größeren Forderungen auf. Diese Politik, in der Ml)andelt wird, beleuchtet einigermaßen dasWerhältniK der tschechischen Agrarier und der tschechischen Bolkspartei. Im Grunde genommen geht es um eine iPrestigefrage. Die Agra­rier möchten jetzt die ganze Verantwortung Mf die VolksparteL überwälzen. Pater Sramek hingegen ist nicht geneigt, die Ver­antwortung allein zu tragen, und nicht gewillt, den Sozialisten größere Zugeständnisse zu machen.. Es ist also charakteristifch, daß die Agrarier, die seit einem Jahr die Novellierung der Sozialverisichernng forderten und nrgierten, jetzt Konzessionen machen müssen, während die tschechisch Bolkspartei dies zu tun nicht geneigt ist, trotzdem sie Mer eine bedeutende Arbeiterorg». niisation verfügt. Die Nationaldemokraten, ^die in der.Frage der Parität eine vollständige Niederlage erlitten haben und deren! sämtliche Forderungen rundweg ahewiesen wurden, zogen sich in die Schmollecke zurück. Die deutschen Regierungsparteien nnb die stowakische Vollkspartci kommen natürlich bei der Erörteruwg dic!s.cr wichtigen politischen Fragen gar nicht zu Wort und werden nicht erst befragt. Diese Parteien verhandeln auch gar nicht, weil in der Regierungskoalition die Agrarier und die tschechi­­l'chen Volksparteiler diktieren. Die Frage der Rekonstruktion des tschecho-flowakischen^ Kabinetts ist wieder aktuell geworden und die allgemeine und' vorherrschende Aisifassnng geht dahin, ^daß das t!schech>o--.slowa­­kifchs Kabinett noch vor dem 28. Oktober rekonstruiert werden wird. Nach einzelnen Nachrichten verhmtdelte Hobzsa in den! vergangenen Wochen mit den Führern derNat i o nal­­sozialisten über die Bedingnngen des Ein­tritts dieser Partei in die Regierung. EI besteht nämlich der Plan, ein sogenanntes Jubiiläumskabinett zu konstruieren, .das aus laâr führenden Po l-ickT» kern bestünde. >Nach einzelnen Vegsionen wird auch der Plan erwogen, daß Kramar und Klvfac m diesem Kabinett fs ein Ministerportefcui lle erhalten würden. Einzelne jetzt aklivs Minister würden ausfallen, so vor allem Gisenibahrrminisier Nay man, die Dschechische Gswerbepartei hmgegen würde das .Handelsporteseuille, die Nationaldemokraten das Porte­feuille des Innenministers erhalten. Von sozioli-stischer Seite ldenkt man zunächst an d^ M misterkandtdaten Dr. Winter und Tomasek. Die Sensation des Jubtläums-­­kabinetts ist dex P ian, daß an seiner Spitz« auch weiterhin der kranke Ministerpräsi­den t S v e h l a stünde. In Anbetracht .dessen, daß SveNg infolge so'ner Krankheit die Rsgierungsagenden in Mrktich­­keit nicht führen könnte, nnirde der Präsident nnt einem «igec nen Dekret Svehlas Vertreter ernennen müsten, der sekbistè verständlich ein Agrarier wäre. Dadurch entstünde die sonderbare Lage, daß der M i.-' nist errat den Vertreter des Vertreters deg Ministerpräsidenten zu wählen hätte. Dir Kombination ist natürlich noch keine endgMige, aber â Zeichen sprechen dafür, daß die U>nba>hnun-g des Faeundfchafls­­vcrhältnisses mit den Sosilal'sten in der Tat zuir Gründung Des Iubiläumskabinetts führen wird. Die Agrarier sind uw

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