Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1929. február (76. évfolyam, 27-49. szám)

1929-02-01 / 27. szám

kInLsInumm« si» Voeksntss«, L«, »n Lonnlso«» SS ^dvILLVHL«!»^ L kSi' v»s»p»»t; Wit ttsUed L«1»Urws u»â sü» â»» Norxon auâ ádeü<ld!»tt r Vi«rt«l^LLu4ied IS k, moLLÜieL 6.4V k. kLr <L» NorsendlLtt »^>sln viertolztdrUed I t V, wovLÜjed 4 ?. »>s ö»tz /^livn6- dl»tt k»nn untsi' ö«n o>«!ok»«n S»»-»­­doslngungsn Ldonntsrt ^snt-n. kiír öie »«p»r»t« 2v»«Lâ!u»s ^dsvckdiLtt«« »»ed S«r krovw» sivâ vlsrlOi^Ldâed 1 ksvLÜ ro SLtrieiit«». kUr ^is» Lvod Äuroü ttei'm. ÜoUrvlimlili. küf 4»» ^UÄLNÜ mit SLrvkter Lr«ird»o<i­­»avâMirs vjsrtelLLLrlleL: ssvi' 0«rterr«iok v»4 Polen rèv kavsL, tvr iosorkrvion 84 ksuxü, für «Ile übrisen Stiüten 8V ksv^S. 4donvtzi»«vti ireräsa »««d der sSmtltvlisn »t»r!Lnöleoden poelSistent e»tL0seaevo owme». Velepdonnvmmer Ser NeSsirUvn: -4L—2V. HtL»»»»Irrrpt« ^erâe» »i«dt »»rüLkTeeteUt.?r8irk llovo üio»6L«LL^rr s 1 o 8vr»t«»»s«Lr»sL»»« r ia S»6,,«», Io ^ämtolHtr.«» l'»t» Qlox» uoâ io >j,ll iioooo«. »llr«o»; i. Sloollnsr, i. Si,u, v/js! » !»,»> «»««n»1,>n L Vo,I,f. >imi>o Illoln, 0om«I lullo, ».mpllls, IsiM- Iili'iIstS-iwü,, iintin k!u«ol» Io»«, io». Soliv»,'», SHli-i^, iullo, I«»,,.. ?«>«-aIv»»--<unS s« !>«„«» U-z^ «ü» 0o»t»i.i<!l> : ». Hull,» >i,ol>5. ^VoUrsIIo 16. t2Io«i»»o«>oror iür 0uÄ»p«,t ooâ Iv» Ui, I»i^vjo»r Lkorx,odl»tt »o v^oedmitoxeo lS SsU», »o 8ooot,j-«o SS 8âr, iidmiâdlLl» IS SollM. — 5Il5 »««iliEseloli: v»rr«lldl»tt »o ^ooliMtoxso SÓ 6r., »» 8<,oot»r,o 4V Sr. ooii Ll«i<N>I»tt SS <Ar. — kü, iugo.lL.fIon: LiorgDodlott »» Vorkmitox«! S I>Io»r, »o 8ooot»n«o vio.» ooii âl>«,6dl»»« L oiiua- SV, S«i»Ii«,n ».««»..- V, >1,-i, V»I«,^I,-uoo» IS. i^.IopIiLNNUinmMoirLgfNlnIivLtlmi:»»«. 76. Jahrgang. Kndaprst, Freitag, 1. Frinmar 1929. Ur. 27 Ungarische Uerwallímgsreform. B i« L ape.st, 3i1. Januar. Bezeichnend fiir Len Lraiidel der Zeiten ist es, zri bcMchtsNf wie ^eichgültig sich gesteimärtig die öfsent­­liche Msimmg dem einst so leidenschaftlich mnstrittenen Problern der VerwaltuNtchreform gegenül'er verhält. Jahrzehnte hindurch hat die avitische Selbstverwaltung èier Munizipien mit ihrem als unantastbares nationales Heiligtum ^trachteten Ztecht aus nationalen Widerstand als Tabu gegolten. Wer daran zu rühren wagte, hatte sich auf einen Sturm gofasit zu nrachen, der sich gegen chil erében und nicht aufhören lviirde, ehe das ruchlose UnterfaiMn zuschandeir wird. Es hat freilich schon seit den. achtziger Jahren des verflosienen Jahrhunderts nicht an tapferen Geistern in Ungarn geschlt, die, unbe­kümmert unl. Anfeindungen l)efUgster Art, der iirodernon Umgestaltung des VeValtungsdienstes im Wege der Verstaatlichung das Wort redeten. Sie vertraten mit löblichem Bekenvermut die Aus-fasiung, daß die alther­gebrachte Munizipalautonomie, innerhalb deren die Durchführung der gesetzlichsten Regierungsverordnungsn. ja sogar auch die Vollstreckung der Gesetze selber vom ^Gutdünken der Selbstverwaltungskörper abhängig war, idem Grundsätze des parlamentamschen und verantwort­­ilichen Regierungssystems diametral zuwiderläuft. Aber alle ihre Benrühungen scheiterten stets an der Abneigung >der öffentlichen Meinung, die Rechtsfülle der Kowitate church den Staat antasten zu lassen. Die Folge davon 'war, daß der Staarswille in eine inferiore Stellung der Munizspalautonomie gegenüber geraten mußte und die jRegierungen, weit en>tfernt davon, die Wirksainkeit ihrer Unordnungen van den Autonoinien erzwingen zu kön- Mn, noch nicht eiininal in der Lage waren, in den.Ge­neralversammlungen der Munizipien Fürsprecher des staatlichen' Juteresses zu Worte ckominen zu. lasien, weil eben , den Qrgmien der staatlichen. Administratiou jede 'Jngerenz nicht bloß auf die Entscheidungen, son­dert: auch auf die Verhandlungen der Äutonomie verwehrt war. Der. erste, der -sich verinaß, iir dieses anachronistische -Sl)stein ein-e 'Bresche zu legen, war Koloman Tißa. Jeglicher radikalen Neuerung abhold, kam er bloß mit einer Zwisck)enlösunlg. Der Rechtâkreis .des Munizipiuins sollte nicht eingeengt, das Recht auf Verweigerung der Steuern und der Rekruten sollte nicht beschnitten »verden, das Munizipium sollte seine Beamten auch weiterhir: selber nÄhlen: bloß das eine mutete Koloman Tißa dem Komitate zu, eitlen Teil der Selbstverivaltungsagendel: einer neuen .Körperschaft, dem Verwaltungsauch'chuß, zu überweisen, wörir: nebst dem getvähltelt Element auch die Leiter bestinrnlter StaaiÄimrer Platz finden sollten. Aber so maßvoll diese Resorrn lvar, auch gegen sie erhob sich jener getvissc Sturm, und es bedurfte der ganzen Regierungskunst und Zähigkeit Koloman Tißas, um dem widerstrelienden Par­­lantent die Votierung dieses Gesetzes abzuringetl. Der Ruf nach Verstaatlichung der gailzei: Verwaltung wollte aber auch nachher incht verstummen; alle inoderi: denken­den Vèänner des öffentlichen Lebens ließet: iht: ii: der Folge immer häufiger und imtner nachdrücklickxr er­klingen, und im Jahre 1892 erachtete der dantglige Mi­nisterpräsident und Miilister des Innern Gmf Julius Szäpäry del: Zeitpunkt für gekommen, um mit einem Gesetzentwurf über die Einfühmng der staatlichen Ver­waltung, der die Ernennung der Muttizipalbeamtet: durch die Regierung vorsah, vor das Parlatnent zu treten. Das Wagestück tnißlatlg jedoch. Es mußte at: der Obstruktion der unenütxgtetl Mumzipalistett — nota boim der ersten erfolgreichen Obstruktim im ungarischen Abgeordneten­hause — scheitern. Nach, monatelangen Debatten konnte alles in allem der erste Paragraph des Regierungsent­­wurfes verabschiedet tverden, der lediglich die Erklärung errthielt, daß die öffentliche Veniwlturtg eine staatliche Aufgabe sei. Die Obstruktion setzte aber sodann mit ver­doppelter Wucht ein, und die Regierung mußte einsehen, daß sie unfähig lvar, den Widerstand, ^r Opposition zu brechen. So gelangte lediglich der erste Paragraph des Gesetzentwurfes in die Gesetzessammlung, als bloße Deklaration, ohne die übliche Vollzugsklausel, so daß die ganze Verchaatlichungsreforin buchstäblich auf dem'Pa­pier blieb. Von W ah rühte der ganze Streit. Das hatte seine guten Gründe. Mittlerweile waren die kontroversen Hoeresfragen ausgetaucht, die Krone bestand von Zeit zu Zeir auf Arinceresormen, die auf eine Erhöhung Les -uugarischon Rekrulenkoiitingents uNd vuclp auf eine Dtelsrbcilastuug 'des .tzeevcstiüdgets hinauLliefen. uich als der Lurch turbulent: Straßendeiiwnstrationen unL hefli^ Obstruktionsszenen genährte Widerstand von. Zeit zu Zeit durch die Wiener Drohung mit außerkonstitutionellen Drückmitreln noch, verschärft wurde und infolgedessen ab und zu der Lx-lex-Zustand eintrat, der den Mumzipiew das Recht gab, die Eintreibung der Steuern und die Aushebung der Rekruten zu verweigern, Lä hätte nie­­nrand mehr dem- Mur, für die Verstaarlichung der öffent­lichen Verwalrung e-inzurreten. Dieses fieberhafte und leidenschasiiliche Interesse am Vevwaltungöproblem ist nun in merKvüvdigÄn Maße abgöfkaut. Das Kvbiirett Bethlen hat ginen Gesetzentivurf über die Vevwaltungsrefoom .eingLbawchr, die Vorlage ist bisher in einsu: SoNderaus'chuß der Regierungspartei durchberaten worden und steht jetzt im Fachausschuß des Abgeordnetenhauses zur Verhanblüng. Aber die Debatte biarützer vollzieht sich in aller Ruhe uNd läßt die früheren Stünne absolut vermissen. Der Erklärung^rund ist sehr einfach. Ungarn befindet sich nicht mohr im Verbände der duasistischen Monarchie, die Wiener Zentralstellen, von denen eine lliechtsbeugung auf Kosten Les unqovischen Staatsrechts befürchtet werden konnte, existieren nicht mehr. Es liegt mithin kein werterer Grund vor, auf dem Rechte >der Ziekruten- und Steuervevweigerung zu be­­stchen, und härmt ist das ganze Pröblonr der Vemck­­tunigsresonn sozüsqger: entpolitisiert und zu einer bloßeh Fachfrage, zu einer Frage der praktischen Zweckmäßigkeit geivorden. In überaus interessanter Weise hat heute im Der« waltungsausschuß des Abgeordnetenhauses Graf Stefan Bethlen die Tragrveite der Reformvorlage beleuchtet. Die Leser des Pester Lloyd kennen bereits die wichtigsten Bestimmungen des Mformwerkes. Sie wissen, daß die Autonomie der Munizipien in der Hauptsache unberührt bleibt. Die Beamten lverden noch immer nicht von -der Regierung ernannt, sondern vom Munizipal» ausschuß gewählt, und Uvar der erste Beamte des Mu» nizipiums, also der Vizegespan und der Bürgermeister, für die Dauer von sechs Jahren, alle übrigen — und daS ist die Neuerung — für ^bensdauer. Auch ist in der Vorlage das automatische Vorrücken aller Beamten» kategorien in höhere Gehaltsklassen im einzelnen ge» regelt, so daß auch hier jegliche Willkür von oben vor» weg auègeschlosien ist. In den Dèunizipalausschüssen wird die Majorität aus dem gewählten Element be» stehen, doch treten nunmehr drei neue Kategorien hinzu: die staatlichen Amtsorgane, die das Fachwissen repräsen» tieren,, dann die von den Interessenvertretungen Ge­wählten, und endlich die für Lebensdauer Gewählten, denen dies als Auszeichnung für ihr gemeinnütziges Wirken zugedacht ist, die aber nicht mehr als fünf Pro­bat aller Mitglieder ausmachen können. Das neue Munizipium wird, wie bisher, mit. den Schwestermuni­­.zipien in politischen Fragen korrespondieren dürfen uirb auch das Petitionsrecht im alten Umfange besitzen, aber das Recht des sogenannten nationalen Widerstandes ist ihm aberkannt. Eine weitere Neuerung besteht darin, daß Angelegenheiten von geringerem Belang nicht mehr vor die Generalversammlung gelangen, sondern von der so­genannten engeren Versammlung erledigt werden, weil es in der Tat nicht angeht, einen so schwerfälligen Apparat wie die Generalversammlung mit allerlei Bagatellen zu befassen. Feililieton. Inhalt der Musik. Von Richard Specht. Ich niache mir öfter* den Spaß, inir vorzustellen, tvsiZ bedeutende .Kritiker unserer Tage schreiben Ivürden, !wemr Beethovens Neunte oder gar seine letzten Quar­tette als die Werke eines Unbekannten zu ihnen kämen.. Aber ebenso ergötzlich ist es, sich auszunralen, ivas ein geistreicher Kunskbetracht-ei- früherer Zeiten zu den Schöpfungen der letzten Ptusikphase von iMte sagen, was beispielsweise Eduard Hanslick, der Wngnertöter, der Bmcknerfeind, der BerungUmpfer Hugo Wolfs, zu den Tonwerken eines Strawinsky oder .Hindemith äußern würde. Er hätte das Ende der tlstusik prophezeit, hätte zum mindesten, wie er es in seinem verdamrnenden Ur­teil über Richard Strauß getan hat, eine unausbleibliche Lioaktion auf dieses kunstwidrige, mit außermusikalischen, poetisierenden, koloristischen Elementen und mit abstrak­ten Asioziationen operiereirde Treiben als einzig mögliche Rettung der Tonkunst vorausgesagt. Diese Reaktion ist auch pünktlich eingetreten, aber in einer Weise, daß er eine neuerliche verkündet hätte, die selbst dann, ivem: sie so ausgesehen hätte wie die Mrrsik des Gottseibeiuns Richard Strauß, von ihm wie eine Erlösurrg enipfunden worden wäre. Aber das lustigste daran ist, daß gerade die .Komponisten unserer Zeit, wenigstens jene der extrem modernen Richtung, .^nslick und seine Lehre zu Ehren bringen und in ihren: Schaffen, ganz abgesehen von ihrer Abkehr von Wagners nronmnentalenl Pathos, von Beet^vens seelischer Tragik uird von aller Affektnrusik, den ästhetischen Prinzipien Hanslicks in einer Strenge wie -keine Musikergeneration zuvor entsprechen. Die Welt ist rund und muß sich drehen... Hanslick leugnet jeden Erlebnisinhalt in der Musik, spricht ihr die Möglichkeit ab, anderes auszudrücken, als eben melodische Reize in tönend bewegten Formen. Um seim Anschauung in der knappen und einprägsamen Zu­­jamimenfassung zu formulieren, die ihr ein ausgezeichneter. längst verstorbener Musiker und Brahmsgenosse, der alte Bernhard Scholz, gegeben hat: „M::sik ist ein arabesken­artiges Spiel mit Töne::, das lediglich durch melodische, rhythniische und harmonische Bewegung und Gestaltung die Phantasie angenehm anregt und nur nebenbei durch Jdeenassoziationen auf die Empfindung wirkt." Hier wird Ivirklich die Hauptsache zum „Nebenbei" und das Nebenbei zur .Hauptsache gemacht, und wie dann die unerhörten Erschütterungen durch eine Matthäuspassion, eine Neunte oder Missa, einen Tristan oder ein „Lied von der Erde", oder, um Werke auszuschalten, in derren das Wort und die Menschenstimrne ihren Teil an der Gewalt solchen Eindrucks Haden, durch die herrlichsten Kammer­werke von Atozart und Beethoven, Schubert und Brahms, durch eine Brucknersinfonie oder Beethovens Fünfte möglich sind, wird eine ungelöste Frage bleiben. Hiebei sei die Vermessenheit erwähnt, die heutzutage an der Tagesordnung ist und die alle eigentliche Musik auf die gleiche Stufe der Wirkungsmöglichkeit stellt, wie die eines schöne:: Teppichs oder eines dekorative:: Panneaus. die auch nur durch de:: har:nonische:: Zusa:n:nenklang vo:: Linie:: und Farben und ohne irgendeinen geistige:: oder seelische:: Inhalt ein wohltuendes Gefühl in de::: Beschauer wecken. Sie wird — bestenfalls — zum Kunst­gewerbe. Aber die Gegenfrage wird laut: hat die Musik außerhalb des eigentlichen Tonnraterials eine:: J:chalt :lnd kan:: sie einen haben? Viele sagen: Nein. Sie sagen, und zu:nal heute, daß Musik nur Rhythm::s und .Kon­struktion, nicht Arlsdri'.ck, Seele oder selbst Gesang sei:: solle, daß ihr Inhalt nichts sei als thenratischc E::tl:nck­­lung, auskomponierte Stufe::, .Harnronik und Modula­tion, u:ü> daß alles andere vo:: liebel oder zu:ni::dest willkürlich hi::ei::getragene. und :::ißverstä::dliche Deutung sei, daß sie nichts a:ü>eres sei:: solle und könne, als Form, als tönendes Gebilde u::d Orna:::ent. Wobei es übrigens bezeichnend ist, daß gerade die Musik vo:: heute, die Mit aller Ueberlieferung und aller Gesetzmäßigkeit brechen will, sich mit Vorliebe in alten, ererbten For:::e:: bewegt. So wie manche die Sprache für sich dichten lassen, möchte der moderne. Musiker die überkommene Form ftir sich komponieren lassen. SI Hier scheint ein Rattenkönig von Mißverstärüinisicn z:l nisten. Eine unheilvolle Verwechslung von Zeichen und Inhalt, von Form und Mittel:: hat Platz gegriffen, .das eine wird für das mwere gesetzt und das Wffen aller großen Ku::st wird vergesse::: Offenbaru::g zu sein, Gleichnis und Weltbild, durch einen Menschen hoher Art erschaut, Lebenssi:::: und Antivort auf die Rätselfragm nach dem Geheimnis alles Seins. Das vernrag die Musik wie keine andere Kunst, und nicht nur, weil sie die einzige ist, dig kein gegenständliches Vorbild in der sichtbarm u::.d kau::: eines i:: der hörbare:: Natur kennt. Es liegt a:lch Lari::, daß die Musik erst dort wahrhaft beginnt, :vo das Wort :u:d die Begriffe aufhören; Laß sie das Un­sagbare ausspricht, das Mysterium der Welt ::nd ^r Me::sche:lseele tö::end macht und dort a:n mrentrinnbarsten zur Höhe reißt, wo — nach Mahlers Wort — die dunklen Empfindungen walten und das Unaussprechliche zr: emer Sprache wird, die mit der des einschränkmden, im Wirk­­lickM wurzelnden Wortes nichts mehr gemein hat und von der ganze:: Menschheit verstanden wird. Es liegt darin, daß in ihr die gleichen Gesetze wirksanr sind, nach denen die Blätter fallen, die Ster::e kreise:: und das Jahr sich er::euert. Und die Formen, die sie sich i:n Laufe der Jahr­hunderte geschaffe:: hat, si::d keine starre:: und willkür­lichen Errech::u::ge::.- sie sind LeSenssymbole, sind nur mehr lebendig, soweit sie es sind, und werde:: dort, wo sie ::icht derart empfunden sind,, oder wo sie wirklich nichts anderes bedeute:: als künstlich erzeugte Bildungen, sofort zur kalten, äußerliche:: artistische:: Spielerei. Fornl ohne Inhalt ist im Kuifftlrierk ebensowenig möglich als Inhalt ohiw Forn: und ebensowenig als Leele ohne >lörper oder Körper ohne Seele. „Wer einen Unterschied zivische:: Körper und Seele rnacht, besitzt kei» ::es von beide::," hat Oskar Wilde i:: seiner immer etwas paradoxe:: und im:::er in de:: Mittelpunkt der Dinge treffenden Art gesagt. Und toer in der Kunst einen Unterschied zwischen Form und Inhalt macht, ahnt nichts von beide:: — und a:n weniigsten von der Kunst. Zümal in der Musik, u: der :nan überdies noch weniger, als es sonst gern geschieht, den schöpferischen Menschen von seinem Werk trennen kann als in irgendeiner ande­ren. Ein „Inhalt", der sich seine Form'nicht unweiger-

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