Pester Lloyd - esti kiadás, 1933. január (80. évfolyam, 1-25. szám)

1933-01-02 / 1. szám

PESTER LLOYD »„ki - . lJ lr empfing der Oberbürgermeister eine dere, vf. * 0I^JlunS dCr Kommunalen Bürgerpartei, in voller p„aJnei-\ O^rhauSniitglied Dr. Gaär in schwung­­uuf deren V-d.n be,"ni£lc- Dic Kommunale Bürgerpartei, Valeriánád- i* Ile r,€>de» ehrliche Arbeit, Geduld und TuSSn ^ 8es°h rieben sind, hat mit Freude die «nefsier ''ahrgcnoiijnjen, durch die der Oberbiirger­­* , :,uszeiehnet. _ Oberbürgermeister Dr. längerer Rede''^^^ auf die Ansprache Dr. Gaurs in machte Wir sehen 'mf die Abordnun8 tíofen Eindruck 1 -uen Jahres schwr a,’t an ^.Schwelle des tu an n'f ;ren Zeiten entgegen, m denen wir nicht rbeitsUe ,- cb°pfungen denken können, sondern unsere •Vk(|iIs^!”C,.P e sich darauf beschränken muß, die alten InsL." u'iy Hauntetadt, die Kräfte der Bür­gerschaft unversehrt zu ei. 'v“pje ungünstigen Ver­hältnisse legen der Kommune s°hivkere Lasten auf. An­gesichts des Massenelends könne? w ir leider nicht sämt­liche Tränen trocknen, doch müssten' wir alles tun, um das Elend nach Möglichkeit zu mildern. Die Hauptstadt hat in dieser Hinsicht redlich ihre PfliclH erfüllt und ich bin stolz auf dieses Munizipium, das in sc* edler und vor­bildlicher Weise seine soziale Mission erfüllt. Unter den jetzigen Verhältnissen ist es schwer, von do>n Aufgaben und Plänen der Zukunft zu sprechen, doch dürfen wir nicht . verzagen, sondern müssen aus dem Bewußtsein Kraft schöpfen, daß auf das Dunkel Sonnenschein folgt. Auch in seinem heutigen traurigen Zustand verf%gt unser Land über großartige Kräfte ünd Talente, wir naben also keine Ursache, an seiner Zukunft zu verzweifeln. Im Donaubecken bilden wir die stärkste s* äatsbildendc Kraft, mit der die ganze Welt rechnen muß. Mag es auch zwischen uns Gegensätze geben, so sollen wir dennoch als ungarische Brüder einander betrachten und schätzen. Wenn wir Zusammenhalten, so werden wjr auch in den jetzigen schweren Zeilen Erfolge erzielen und Ungarn seiner Auferstehung näherbringen. ^ Um 1 Uhr sprach eine Abordnung der Christlichen Kommunal partéi beim Oberbürgermeister vor, dem Dr. Csillérg die Glückwünsche der Partei verdolmetschte. — Oberbürgermeister Dr. v. Huszár dankte für die Be­grüßung und bat die Partei, jfm in seiner schweren Arbeit zu unterstützen. loh bin, erklärte er, der Oberbürgermeister der ganzen Hauptstadt, bin aber auch ein unerschütter­licher Anhänger des christlich-nationalen Gedankens. Meine Politik ist die Offenheit, ich hege die Überzeugung, daß man nur mit Offenheit und redlichem Herzen sich Freunde zu erwerben vermag. Viele behaupten, Budapest se; für das versiiiBHt(elte Land ein zu großes Haupt, dies ober darf uns nicht bestimmen, dieses Haupt zu schwächen, sondern wir müssen alles aufbieten, um dem Körper seine frühere Größe wiederzugewinnen. All mein Bestreben wird darauf gerichtet sein, daß in dieser Stadt jeder gute Ungar sich wohl fühle. Möge der Glaube an die ungarische Auferstehung das ganze Munizipium beseelen, dann wird unsere Arbeit nicht vergeblich sein! Auch Bürgermeister Dr. Sipöcz wurde gestern von ullen Seiten herzlich beglückwünscht. Zunächst begrüßte ihn Obernotär Dr. Ákos Farkas an der Spitze des Perso­nals des Bürgermeisteramtes, dann nahm Dr. Sipöcz die Glückwünsche der Christlichen Kommunal partéi und des Bas-Klubs entgegen, die ihm Dr. Csillérg und Robert Bednärz zum Ausdruck brachten. In seiner Antwort wies Dr. Sipöcz mit Genugtuung darauf hin, daß das Budget der Hauptstadt kein Defizit auf weise und daß die Kom­mune mit größter Opferwilligkeit ihre sozialen Pflichten erfülle. Er werde nach wie' vor darauf achten, daß ihre Lebensfähigkeit erhalten werde und die Bürgerschaft nicht verzage, nicht kleinmütig werde. Zum Schluß erklärte der Bürgermeister, dem christlich-nationalen Gedanken stets treu zu bleiben und alle seine Kräfte dem Wohl der Hauptstadt zu weihen. Im Namen der Kommunalen Bürgerpartei begrüßte den Bürgermeister Dr. Gaur, der ihn bat, nach wie vor unparteiisch die Kommune zu leiten. Dr. Sipöcz betonte, daß der Mitwirkung dieser Partei schöne Erfolge zu ver­danken seien, und daß er sich freue, auch weiterhin auf diese Mitwirkung rechnen zu dürfen. Karl v. Wolff, dev Führerder Christlichen Kommunal­partei, war gestern Gegenstand wanner Ovationen, die ihm von seiten der Partei anläßlich des Neujahrs bereitet wurden. Die Christlichsoziale Wirtschaftspartei hat anläßlich des Jahreswechsels an ihren Präsidenten, Reichstags­abgeordneten Grafen Johann Zichy, ein Begriißungsleie­­graanm gerichtet, in dem cs u. a. heißt, die Partei sei überzeugt, daß die Weltwirtschaftskrise ohne praktisene Geltendmachung der christlichen und nationalen Ideen nioht behoben werden könne, und daß in Erkenntnis dieser Tatsache die Partei auch in Hinkunft bestrebt se n werde, für die von ihr versandeten Ideen mit verdoppel­ter Energie und Ausdauer einzutreten. Graf Johann Zichy antwortete in einem längeren Telegramm, in dem er u. a. darauf hinweist, daß er vom Anbeginn seiner politischen Laufbahn stets in der Rich­tung gewirkt habe, durch die Geltendmachung und prak­tische Anwendung der christlichen Ideale das wirtschaft­liche und soziale Wohlergehen zu sichern. Daß diese These richtig gewesen sei, gehe auch daraus hervor, daß im politischen Leben von Tag zu Tag die Überzeugung Raum gewinne, die Weltwirtschaftskrise könne nicht ohne Lösung der Krise der Seelen behoben werden. Im Zentraiklublokal der christlichen Opposition emp­fing Abgeordneter Stefan Friedrich die Neujahrsgratula­tionen der Parteimitglieder, die sich in großer Zahl ein­gefunden hatten, ln seiner Antwort entwarf Abg. Friedrich ein düsteres Bild der politischen und wirtschaftlichen Lage und erklärte, der Zusammenbruch sei unvermeidlich, wenn im kommenden Jahr die Regierungstätigkeit sich auf lange Reden beschränken werde. * Eine aus 100 Mitgliedern bestehende Abordnung der Kleingewerbetreibenden der Hauptstadt und der Provinz entbot dem Grafen Johann Hadik die Grüße dieser Ge­sellschaftsschichte. Nach dem Kammervizepräsidenten Anton Nagy sprachen noch Rudolf Lajtha und Eugen Vágó. Im Namen der Gewerbekorporationen der Provinz ergriff Béla Marschall das Wort und wies auf die Ver­dienste des Grafen Hadik um die Sache der Gewerbetrei­benden hin. Graf Hadik führte in seiner Antwort aus, daß die Kleingewerbetreibenden, sowie die Kleinland­wirte ihm am nächsten stehen, und dali er tür die Inter­essen dieser Schichten mit unverminderter Energie weiterkämpfen werde. Die Ausführungen des Grafen Hadik wurden von den Mitgliedern der Deputation mit lebhafter Akklamation aufgenommen. Im Auslande. Berlin, 1. Januar, (Wolff.) Cer Neujahrsempfang beim Reichspräsi­denten Hindenbürg erfolgte unter den üblichen Äußer­lichkeiten. Der päpstliche Nunzius Gesa re Orsenigä brachte im Namen des diplomatischen Korps die Glück­wünsche der in Berlin akkreditierten ausländischen Ver­treter zum Ausdruck und gedachte mit Freude der be­wunderungswürdigen Lebensfrische des Reichspräsiden­ten. Im weiteren Verlaufe seiner Rede wies er auf die aktive Fortführung der Verhandlungen in der Richtung besserer internationaler Beziehungen hin. Unter allen internationalen Problemen sei das Wirtschaftsproblem das dringendste, deshalb wünsche der Nunzius zuerst den Wiederaufstieg durch gesunde internationale Han­delsbeziehungen und im Zusammenhang damit eine Hilfe in der Arbeitslosigkeit. Reichspräsident Hindenbürg erwiderte die Glück­wünsche und bemerkte, es habe der Einsetzung äußerster Kraft und Ergreifung ungewöhnlicher Maßnahmen be­durft, um das staatliche und wirtschaftliche Leben Deutschlands vor gefahrvollen inneren Erschütterungen zu bewahren. Die Krise sei aber noch nicht überwunden, wichtige internationale Probleme schleppen sich ohne Lösung von Jahr zu Jahr. Lie Weltkrise werde nur durch die Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens zwischen den Völkern überwunden werden. Es sei Gebot der Stunde, die Schwierigkeiten zu beseitigen, um den Weg für den Fortschritt der Menschheit freizumachen. Nach dein Empfang des diplomatischen Korps er­folgte der Empfang der Reichsregierung, wobei Reichs­kanzler Schleicher bemerkte, die deutsche Außenpolitik des vergangenen Jahres habe das Ziel verfolgt, Deutsch­land von den unmöglichen Leistungen zu befreien und ihm das Recht auf die gleiche Sicherheit durch allge­meine Abrüstung zu verschaffen. Zugleich sei die Schaf­fung von Arbeit die Richtschnur der inneren Politik, was einen Ausgleich der inneren Gegensätze und die Herstellung des inneren Friedens bringen würde. Der Reichspräsident betonte in seiner Autwort, daß die Fernhaltung aller Störungen des politischen Lebens und die Zusamenfassung aller vaterlandsliebenden Deut­schen notwendig seien, uni das Vertrauen in Leutsch­­land innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen wieder­herzustellen. Es sei zu hoffen, daß das neue Jahr die Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichberechtigte ' Deutschlands, die ihm im letzten Monat eingeräumt wurde, bringen werde. (Telegramm des Pester Lloyd.) Paris, 2. Januar. Die Ncujahrserkläruugen des Reichspräsidenten v. Uindertburg werden von den französischen Blättern ebenso -vie die Nachricht des. Montag Morgen über die Ostfragen mit großer Aufmachung abgedruckt. Die Mit­teilung des Montag Morgen, daß das Auf werfen der de ri­schen Sicherheitsfrage automatisch «ine Auseinander­setzung über den polnischen Korridor bei den Abrüstungs­­verhandluingen in Genf herbeiführen müsse, wird von den Blättern nicht kommentiert, jedoch mit Überschriften ver­sehen, die behaupten, daß Deutschland im kommenden Frühjahr die Frage der Ostgrenzen offiziell aujrollcn werde Berlin, 1. Januar. (Wolff.) Der französische Botschafter Francois-Poncet hielt bei dem heutigen Neujahrsempfang der französischen Kolonie eine Ansprache, in der er über die deutsch-franzö­sischen Beziehungen u. a. ausführte: — Wir können mit Genugtuung fesistellen, daß die deutsch französischen Beziehungen gegenwärtig in einer eatspannteren und ruhigeren Atmosphäre verlaufen. Vor einigen Tagen haben wir bemerkenswerte Wirtschafts­abkommen mit Deutschland abgeschlossen. Diese Abkom­men sind wichtig wegen ihres Inhalts, viel mehr aber we­gen der Methode und des Geistes, die bei den Verhandlun­gen obwalteten. Man hat den Weg freigehalten für den Tag, an dem ein regelmäßiger Weltverkehr wieder her­­gestellt sein wird. Ich erblicke in den Abkommen die An­kündigung einer Zeit besseren gegenseitigen Verstehens und positiver Zusammenarbeit, Paris, 1. Januar. Die Blätter widmen anläßlich des Neujahrs der Bilanz des vergangenen Jahres ausführliche Betrachtungen. Ere Nouvcilc weist auf die Erfolge des Kabinetts Herriot hin, das das Land aus seiner außenpolitischen Isoliertheit befreit und eine enge und vecrtrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Großbritannien herbeigeführt habe. Zur Ergänzung dieses Bildes gehörten noch der französisch-russische Pakt und die Vertiefung des französisch-spanischen Verhältnisses. Im konservativen Echo de Paris gelangt Henry de Kerillis zu ganz entgegengesetzten Ergebnissen. Die außenpolitische Lage habe sich verschlimmert. Auf dem Balkan gingen Kriegsgerüchte um. In Deutschland herr­sche die Militärdiktatur, die Ostverbündeten Frankreichs sehen bestürzt der unsinnigen Politik der französischen Regierungen zu, die sie um der Sowjets willen fallen lassen und dem ehemaligen gemeinsamen Feinde Öster­reich Hilfe bieten. Auf diesem Wege gerate Frankreich in eine immer unheilvollere diplomatische Isoliertheit. * London, 1. Januar. Ln der Liste der vom König verliehenen traditionellen Neujahrsauszeichnungen figurieren sechs neue Lordstitel (Barone), zwei Geheimratstitel, sechs Baronctschaften und achtundzwanzig Ritterschaften. Unter den neuen Baronen befinden sich der Reedereibesitzer Ruriciman, Vater des Handelsministers, sowie der berühmte Augenspezialist Harder, der die jüngste Operation an dem Ministerpräsi­denten vorgenommen hát. London, 1. Januar. Ministerpräsident Macdonald blickt, in seiner Neu­jahrsbotschaft auf die Schwierigkeiten der Jüngstvergan­genheit zurück und äußert die feste Überzeugung, daß das Wien, 1. Januar. (Wjeaer Amtliche Nachrichtenstelle.) Beim heutigen Jahresenipfang des diplomatischen Korps durch den Bundespräsidenten Miklas hielt der apostolische Nunzius Sibilia als Doyen des diplomatischen Korps eine An­sprache, in der er die besten Segenswünsche namens der souveränen Staatsoberhäupter, sowie im Namen der diplo­matischen Vertreter entbot. Diese Wünsche seien eine aufrichtige Kundgebung der tiefen Achtung und Bewun­derung für den obersten Würdenträger des Staates, die Bundesregierung und das ganze vornehme österreichische Volk, das im Frieden, in der Eintracht und in der Ord­nung die höchsten und wertvollsten Güter sehe. Die Er­kenntnis, daß der allgemeine Notstand eher als Wirkung der Krise des Geistes und der Moral aufzufassen ist, sei ohne Zweifel ein Vorzeichen für bessere Zeiten. Der Nunzius schloß mit dem Wunsche, daß Gott den Sinn aller jener, die das Wohl der Völker in ihren Händen halten und in ihrem Herzen tragen, erleuchten möge, auf daß sie die Völker zu den ewigen Grundsätzen der Ge­rechtigkeit und der Menschenliebe, den- einzigen Quellen des Heiles, zurückführen. Bundespräsident Miklas erwiderte mit einer längeren Ansprache, in der er zunächst für die vom Nunzius zum Ausdruck gebrachten Wünsche dankte und diesen bat, auch seine aufrichtigen Segenswünsche den liier vertrete­nen Staatsoberhäupten und Souveränen zu übermitteln Ganz besonderen Dank zollte der Bundespräsident für die freundlichen Worte ■ bewundernder Anerkennung dei La ,ngen der österreichischen Bundesregierung und füi d: ireundliche Würdigung der mutigen Aufbauarbeit des österreichischen Volkes. Er gedachte sodann dankbar dei wirksamen Hilfe, die alle befreundeten Regierungen und Staatsmänner, und deren diplomatischen Vertreter Öster­reich angedeihen ließen. Solch internationale Hilfsbereit­schaft erscheine ihm stets als ein neuer Beweis dafür, wie innig die Interessen und höchsten Ziele der gesitteten Menschheit miteinander verfochten seien. Der Bundes- Präsident gab schließlich dem Wunsche Ausdruck, daß das neue Jahr durch Gottes gnädige Fügung wiedei lichtere Ausblicke auf eine sonnigere Zukunft bringen und einen wirklichen Fortschritt auf dem Wege zum höchsten und heißcrsehnlen Endziel, - zu Friede und Wohlfahrt aller Völker des Erdteils bedeuten möge. * Bukarest, I. Januar. (Orient-Radio.) Der König nahm am Neujahrstage -die Huldigung der Regierung entgegen, in deren Namen Ministerpräsident Maniu den Herrscher berußte. Dar Mini­sterpräsident brachte in seiner Ansprache die Überzeugung zum Ausdruck, daß das Land der vorübergehenden Schwierigkeiten Herr werde, und stellte fest, daß sich sämtliche Kraftfaktoren des Volkes um den Thron schar­ten. Der König erklärte in seiner Antwort,, daß er die in der Rede des Ministerpräsidenten geäußerte Überzeugung teile, und erneuerte sein Gelöbnis, die vaterländischen Belange stets zu wahren. Der König, empfing sodann das diplomatische Korps, in dessen Namen der Doyen Mgr. Dolci eine Begrüßungs­rede hielt. O - & » Montag, 2. Januar 1933 Land sich auf dem rechten Wege befinde. Die ersten Strahlen einer besseren Zukunft machten sich bereits lie merkbar. * ... Vom Tage- Beratungen beim Ministerpräsidenten. Ministerpräsident Gömbös empfing heute vormittag den Finanzminister Dr. Imrédy, den Ackerbauminister Dr. Källag und den Handelsminister Dr. Fabingi, Der dieswöchige Ministerrat findet Samstag früh 8 Uhr statt und dürfte sich mit den Gesetzentwürfen belassen, die in der am 20. d. zu eröffnenden neuen Session dem Reichstag zur Verhandlung zugeben werden. Eine englische Blätterstiunnc über Ungarn. Aus London berichtet das U. T.-K.-B.: Der Budapestei Korrespondent des Observer beschäftigt sich in einem Berichte mit der Lage in Ungarn und mit der Erklärung des Ministerpräsidenten Gömbös, daß Ungarns Wieder­geburt nun beginne. Der Korrespondent bemerkt, daß diese Worte eine höchst zuversichtliche Stimmung ver­raten. Wenn es sich tatsächlich darum handelt — schreibt er —, aus der Asche der Doppelmonarchie Ungarn zu neuem Leben zu erwecken, so gibt es in Ungarn niemand, der zu dieser Aufgabe berufener wäre, als General Göm­bös. Sofort nach seiner Ernennung zum Ministerpräsiden­ten spürte man in Budapest einen neuen Geist, und es ist unzweifelhaft, daß trotz der schweren Verhältnisse die Hoffnung wieder zu erwachen beginnt. Ministerpräsident Gömbös verzichtet auf die Umwege der Politik, die den Politikern der alten Schule so teuer sind, er legt auf das Formelle kein Gewicht, und seine Reden sind von echt ungarischem Gefühl durchdrungen, so daß der einfachste Bauer sic verstehen kann. Seinen Gegnern antwortet er rasch und persönlich und seine Riposten werden in den entlegensten Dörfern gelesen. Sein Besuch in Rom hat in ganz Ungarn F'reude hervorgerufen. Die Kritiker des Mi­nisterpräsidenten bemerken, daß er zu viel Reden halte. Dei Ministerpräsident gab hierauf zur Antwort, daß die Meu­­schen ihrer Natur gemäß sich bloß um denjenigen küm­mern, den sie sehen und hören. Der Ministerpräsident wies auch darauf hin, daß es ihm gelungen sei, während der drei Monate seiner Amtstätigkeit den Handelsvertrag mit Italien und mit Österrech, sowie den Kompensations­vertrag mit der Tschechoslowakei abzuschiießen. 1 ELEPHONNUMMEBN ❖ des PESTEB LLOYD Redaktion . . . 848-20♦ Chefredakteur 824-31 Administration 349-09 Druckerei ... 823-04

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