Pester Lloyd - esti kiadás, 1933. szeptember (80. évfolyam, 198-222. szám)

1933-09-01 / 198. szám

PESTER LLOYD • » ® Freitag, 1. September 1933 stellen hat. Solange dieses in der Sehfläahe des Scheeren­­femrahres ist, kann es das Feuer der Batterie erreichen, die Garben von 72 Schüssen in der Minute ahzugeben vermag. Nachts werden die „Zielsucher“ durch Strahlen­sender ersetzt, die unsichtbares Licht ausschicken. Haben die unsichtbaren Wellen das Flugzeug getroffen, so wird die Maschine in der Suchscheibe des Beobachters sicht­bar, der jetzt nichts weiter zu tun hat, als den Apparat in seinem Sehfeld zu halten, denn die Steuerung der Ge­schütze ist elektrisch verbunden mit den Regulierungs­schrauben des Suchers. Und mit großer Sicherheit kann das Flugzeug abgesohossen werden. In den großen Militärstaaten beschäftigt man sich «ehr eingehend mit der Frage der Raketengeschosse. Hie­bei handelt es sich vor allem darum, diese in möglichst größte Höhe hinaufzubefördern, wo sie einen geringen Luftwiderstand zu überwinden haben und so bedeutende Reichweiten erzielen. Das Raketengeschoß führt seinen Treibstoff mit sich, in seinem Körper sind Sprengpräpa­­rate aufgespeiohert, die Gase verpuffen und bewirken auf diese Weise den Weiterflug. Die Rakete kann also wäh­rend des Fluges ihre Geschwindigkeit und Tragweite ganz bedeutend vergrößern, ohne daß deshalb ihre Bahn weni­ger genau zu berechnen wäre, als die Flugbahn eines normalen Projektils. Die Versuche in den Vereinigten Staaten und Frankreich sollen ergeben haben, daß es möglich ist, mit Raketengeschossen aus einer Entfernung von mehreren Hundert Kilometern Städte und Landstriche zu bombardieren oder zu vergasen. Eine sehr wichtige Rolle werden im Zukunftskrieg die Tanks spielen. Ein solcher vervollkommneter Tank wird eine mobile Festung sein, die selbst in schwierigem Gelände mit Eisenbahnzugsgeschwindigkeit rollt und die gleichen Wirkungen erreichen wird wie mehrere Dutzend Tanks im Weltkriege: er kann schwimmen, Gas werfen und ganze Abschnitte vernebeln. Seine schweren Ge­schütze werden in Federn hängen, damit die Schwan­kungen des Fahrzeuges die Ziel- und Schußsicherheit nicht stören; ja es wird sogar Tanks geben, die ohne Bemannung, elektrisch gesteuert, bis tief in die feind­lichen Linien kriechen, feuer und gasspeiende Burgen, gegen die es nur eine Abwehr gibt, die schwere Flug­zeugbombe, die viele Tonnen Erde aufwühlt. Mit einer Wasserverdrängung von 3600 Tonnen ist der englische Unterseekreuzer „X 1“ das mächtigste submarine Kriegsfahrzeug. Es ist fast doppelt so groß als die größten deutschen Unterseeboote im Weltkrieg waren. Die Schnelligkeit des englischen Untersee-Kreuzers ist außerordentlich groß: 22 Seemeilen über Wasser. Er führt vier 14 Zentimeter-Geschütze an Bord, die in zwei Türmen vorn und achtern drehbar aufgestellt sind. Er hat eine Länge von 107 und eine Breite von 9 Meter; die Besatzung ist 120 Köpfe stark. Schließlich sei des pilotenlosen Flugzeuges Erwäh­nung getan, über das der englische Militärsdhriftsteller Oberst Robertson wie folgt berichtet: „Der in England lebende ehemalige ungarische Offizier Tihanyi hat ein führerloses Flugzeug erfunden, das ohne jede Lenkung gegen ein feindliches Flugzeug losigeiassen werden kann, jedem seiner Bewegungen folgt und, wenn es in eine be­stimmte Nähe zu seinem Opfer gekommen ist, eine mäch­tige Ladung von Sprengmaterial zur Explosion bringt. Da der Apparat keine Pasagierkabine hat, kann er schneller als jedes Bombenflugzeug fliegen, und wie ein Vogel sein Opfer verfolgen, das vergeblich Richtung und Höhe seines Fluges wechselt, der automatische Feind ruht nicht eher, als bis er seinen Gegner vernichtet hat. Ein Lufttorpedo ist im Vorderteil des Flugzeuges unter­­gebracht; ein frei beweglicher photoelektrischer Apparat steuert. Wenn die zu verfolgende Maschine aus dem Ge­sichtsfeld des photoelektrischen Apparates hinausfällt, kann mittels elektrischer Ströme die Kamera neuerdings auf den Zielpunkt eingestellt und so die Steuervorrichtung in die entsprechende Direktion gebracht werden. Die Wi rkungsfäihrigkeit des Apparats wird durch schlechte Sichtverhältnisse nicht beeinträchtigt: er kann bei Regen und in Rauchwolken, ja sogar auch des Nachts benützt werden. Man steht hier einer der bedeutungsvollsten aviatísohen Erfindung der letzten Jahrzehnte gegenüber, die auch in den Dienst des Friedens gestellt werden kann, da sie geeignet ist, Zusammenstöße von Flugzeugen, Schiffen, Eisenfoaihnzügen und Kraftwagen hintanzu­­heilten.“ Aus der vorstehenden Blütenlese ergeben sich hüb­­sohe Aussichten für die Zukunft, für die uns bekanntlich ?,Nie wieder Krieg!“ verheißen wurde. Vom Tage. Frankreich und das Donauproblem. Aus Paris wird uns telegraphiert: Der in der Mittwochnummer des Pester Lloyd er­schienene Leitartikel „Frankreich und das Donau­­oroblem“ begegnet in der französischen Presse lebhafter Aufmerksamkeit. Auf Grund eines von der halbamtlichen Nachrichtenagentur Havas verbreiteten Auszuges lenken die Blätter Matin, Oeuose und République die Aufmerk­samkeit der politischen Welt auf den Artikel des Pester Lloyd. Ein Pariser Telegramm der Bud. Korr, meldet: Außenminister Paul-Boncour hat Donnerstag erneut den englischen Geschäftsträger in Paris Campbell empfangen. Die Unterredung soll sich angeblich auf die Lage in Mitteleuropa, unter besonderer Berücksichtigung der letzten Ereignisse in Österreich bezogen haben.________ UNDERTTAUSENDE lesen täglich die KLEINEN ANZEIGEN im PESTER LLOYD DEUTSCHLAND. Der Parteitag in Nürnberg. Berlin, 1. September. (Wolff.) Der Sonderzug, der die Vertreter von dreißig Ländern aus der ganzen Welt, die auf Einladung der Parteileitung der NSDAP an dem Parteitag in Nürnberg leilnehmen, dorthin bringt, ist heute morgens um 8 Uhr 15 vom Anhalter Bahnhof abgefahren. Die ausländischen Gäste wurden im Empfangsraum des Bahnhofes, im so­genannten Fürstenzimmer vom SS-Gruppenführer Erb­prinzen zu Waldeck als dem Vertreter der Partei und dem Gesandten Grafen Basewitz, dem Chef des Protokolls, empfangen. Nürnberg, 1. September. (Wolff.) Im Rahmen des Parteitages fand heute vor­mittag ein großer Empfang der Weltpresse statt, bei dem der Reichspressechef der NSDAP, Dr. Dietrich, nach einem Dankwort an die Pressevertreter etwa folgendes ausführte: — Ich zweifle nicht daran, daß es schwer ist, aus einer rein liberalistischen gedanklichen Auffassung und Perspektive das neue Deutschland, das den Liberalismus überwunden und durch eine neue Auffassung des mensch­lichen Gemeinschaftslebens abgeiöst hat, zu verstehen. Liberalistisches Denken liegt in einer anderen welt­anschaulichen Ebene als nationalsozialistisches Fühlen und Empfinden. Hier eine Brücke zu schlagen und den Völkern das Verständnis für einander zu erleichtern, zum Wohle aller, darin sehe ich eine der dankbarsten und wertvollsten Aufgaben der internationalen Pressearbeit. Hier ist ein überaus reiches Wirkungsfeld, das uns Jour­nalisten zur Ehre und den Völkern zum Segen gereichen wird. Nürnberg, 1. September. (Bud. Korr.) Die Proklamation des Führers, die in der Eröffnungssitzung des Parteikongresses verlesen wurde, hebt zunächst die Voraussetzung hervor, unter denen der Novemberstaat allein beseitigt werden konnte. Daß die Überwindung dieses Regimes nicht mit den Kräften erfolgen konnte, die seit 50 Jahren vor dem Angriff des Marxismus dauernd zurückgewichen waren, um in der Stunde der höchsten Not jammervoll zu kapitulieren, wurde nicht erkannt. Das schied uns, Nationalsozialisten von der bürgerlichen intellektuellen Welt. Die erste Voraussetzung ergab sich aus der Erkenntnis, daß durch Geist allein der Terror nicht überwunden werden konnte. Weiter ist es ein Trugschluß, zu glauben, daß man mit Parteigebilden die jahrzehntelang mit mehr oder weniger kläglichen geistigen Waffen gelochten hat­ten, nun plötzlich heroische Taten würde verüben kön­nen. Man kann aus keiner Organisation Kräfte locken, die in ihr nicht vorhanden sind. Es war daher ein Irr­tum, wenn in den Jahren 1919—1920 und darüber hinaus Männer, die die Not des Vaterlandes erkannten, glaub­ten, ein Wechsel in der Führung der bürgerlichen Parteien würde diesen plötzlich eine Kraft schenken, mit der der innere Feind vernichtet werden könnte. Wenn man 70 Jahre lang eine alte Demokratie verherrlichte, kann man nicht im 71. Jahre nach der Diktatur greifen. Das führt zu komischen Experimenten. Die Außeinandersetzung mit dem Marxismus erfor­derte daher von Anfang an eine Organisation, die ihrem ganzen Wesen nach für diesen Kampf erzogen und dafür geeignet war. Das aber brauchte Zeit. Nur wer die hochbetagte politische Führung der bürgerlichen Antipoden des Marxismus in Betracht zieht, findet den Schlüssel zum durchgehenden Unverständnis dieser Schichten für die Methode des Kampfes der jungen nationalsozialistischen Bewegung. Von wenigen Aus­nahmen abgesehen, tötet das Alter nicht nur die physische, sondern auch die geistige Zeugungskraft. Ver­ständnislos gegenüber jeder organischen Entwicklung, will der entwertete Intellektualismus durch schnelle Ex­perimente das Gesetz des Wachsens umgehen. Der Nationalsozialismus war demgegenüber vom ersten Tag an bereit, die mühselige, lange Arbeit der Neubildung des Instruments vorzunehmen, mit dem man später den Marxismus zu vernichten gedachte. Deshalb konnte die junge Bewegung ihre erste Entwicklung auch nur in jenen Schichten nehmen, die geistig unverbildet, un­kompliziert und damit naturmäher geblieben waren. Es wird mit eine der Aufgabe der Zukunft sein, zwischen Gefühl und Verstand wieder eine Einheit herzustellen. Das Problem der Erziehung zum Selbstvertrauen und zum Glauben an das eigene loh war ebenso wichtig, wie schwer. Die bürgerliche Welt fand stets nur Spott und Hohn für unsere Methode, der kleinen Bewegung von damals den — wie man meinte — „überheblichen Größenwahn“ — einzupflanzen, einst das Deutsche Reich zu führen. Und doch war der fanatische Glaube an den Sieg der Bewegung Voraussetzung für jeden wirk­lichen späteren Erfolg. Das psychologisch wertvollste Mittel aber der Erziehung war neben der Übung des täg­lichen Kampfes die sichtbare Demonstration der Zuge­hörigkeit zu der großen und starken Bewegung. Die anderen redeten von Demokratie und mieden das Volk. Der Nationalsozialismus redete von Autorität, hat aber mit diesem Volke gekämpft und gerungen, wie keine Bewegung in Deutschland vor ihm. Der Sinn des national sozialistischen Parteitages ist erstens: dem Führer die Möglichkeit zu bieten, zur gesamten Parteiführung wie­der persönlich in Beziehungen zu treten; zweitens die Parteigenossen wieder mit ihrer Führung zu verbinden, drittens alle gemeinsam in der Zuversicht des Sieges zu stärken, viertens die großen Impulse geistiger und psychologischer Art für die Fortführung des Kampfes zu geben. Die Situation, in der wir uns befinden, ist allen klar. Es gab zu Beginn dieses Jahres Wochen, in denen wir haarscharf am Rand des Bolschewismus vorbei­gekommen sind. Unter den Aufgaben steht als wichtigste die Über­windung der Arbeitslosigkeit. Es ist weder logisch, noch moralisch, noch gerecht, auf die Dauer dem Arbeitsfähi­gen einen Teil seiner Früchte seines Fleißes wegzuneh­men zur Erhaltung der Arbeitsunfähigen — ganz gleich aus welchen Gründen dies erfolgt —, sondern es wäre logisch, statt von den Ergebnissen der Arbeit wegzuneh­men, diese selbst zu verteilen. Es hat niemand ein mora­lisches Recht, zu fordern, daß andere tätig sind, um selbst nicht tätig sein zu brauchen, sondern es hat jeder nur das Recht, zu verlangen, daß die staatliche Organisation eines Volkes Mittel und Wege findet, um jedem Arbeit zukom­men zu lassen. Gewaltig werden die Anstrengungen sein, die wir auf uns nehmen müssen, um dieses Problem ver­nünftig und nützlich zu lösen. Es ist dies um so notwen­diger, als zahlreiche andere Aufgaben bewußt in den Hirn tergrund treten müssen, um alle Kräfte der Lösung dieser einen zur Verfügung zu stellen! Wir gehen dabei Wege, für die es kaum ein geschicht­liches Vorbild gibt. Es ist daher jederzeit möglich, daß sich die eine oder andere Maßnahme als nicht wirksam erweist, aber es ist dann um so notwendiger, jene nur auf Zerrüttung gerichtete nörgelnde Kritik zu verhindern. Ob tausend Kritiker leben, ist gleichgültig. Aber nicht gleich­gültig ist es, ob ein Volk durch sie zugrunde gerichtet wird. Die Verführer allerdings genießen im Ausland Frei­heit, für fremden Sold das eigene Volk verleumden, es dem Haß der Umwelt auszuliefern, ja sie wollen es, wenn möglich, auf den Schlachtfeldern als wehrlose Angegrif­fene niederkartätschen lassen. Die Vernunft und unsere Entschlossenheit mögen unser Volk für alle Zukunft davor bewahren, dem Schlagwort vom „Recht der freien Kritik“ zuliebe wieder die innere Freiheit des Denkens und Wol­­lens zu verlieren. Der Emporstieg und staunenerregende endliche Sieg der nationalsozialistischen Bewegung wäre nicht gekommen, wenn wir als Partei jemals den Grund­satz geduldet hätten, daß in unseren Reihen jeder tun kann, was er will. Der Führer äußerst sich dann über jene geschichtlich gewordenen Gebilde, die wir noch heute als Länder vor uns sehen. Das heutige Deutsche Reich baut sich nicht mehr auf den deutschen Ländern auf, auch nicht auf den deutschen Stämmen, sondern auf dem deutschen Volke und auf der das ganze deutsche Volk erfassenden und um­schließenden nationalsozialistischen Partei. Es ist dahei weder Preußen, noch Bayern, noch irgendein anderes Land ein Pfeiler des heutigen Reiches, sondern die ein­zigen Pfeiler sind das deutsche Volk und die nationalsoziali­stische Bewegung. Die Bewegung ist daher nicht der Kon­servator der Länder der Vergangenheit, sondern ihr Liqui­dator zugunsten des Reiches der Zukunft. Da sie selbst weder bayrisch noch preußisch, weder norddeutsch noch süddeutsch, sondern nur deutsch ist, löst sich in ihr jede Rivalität aller deutschen Länder und Stämme wesenlos auf. Die Aufgabe der Bewegung ist es daher, in diesem Sinne das deutsche Volk zu erziehen. Wehe uns, wenn —■’ und wäre es auch nur theoretisch — die Bildung einei Opposition mit besseren Grundsätzen und besserer Logik und deshalb mit mehr Recht denkbar wäre! Die Macht und ihre brutale Anwendung kann vieles, allein auf di« Dauer ist ein Zustand nur dann als sicher anzusehen, wenn er an sich logisch und gedanklich unangreifbar er­scheint. Und vor allem: nationalsozialistische Bewegung muß sich zu dem Heroismus bekennen, lieber mi> jedem Widerstand und jeder Not fürlieb zu nehmen, als auch nur einmal ihre als richtig erkannten Prinzipien zu verleugnen. Sie darf nur von einer einzigen Angst erfüllt sein, daß einmal eine Zeit kommen könnte, die uns ent­weder der Unwahrhaftigkeit oder Gedankenlosigkeit zeiht Eine Ehrengabe für Güring. Essen, 31. August (Wolff.) Wie die Nationalzeitung erfährt, hat del bayerische Ministerrat beschlossen, dem preußischen Ministerpräsidenten Göring als Ehrengabe 10.000 Quadrat­­meter Staatsgelände lur Errichtung eines Schlosses auf dem Obersalzberg zur Verfügung zu stellen. Minister­präsident Göring hat die Ehrengabe angenommen. Del bayerische Ministerrat hat durch diese Ehengabe das dem Ministerpräsidenten Göring im Jahre 1923 in Bayern zuge­fügte Unrecht wieder gutgemacht. Göring wurde bekanntlich am 9. November 1923 an der Spitze nationalsozialistische! Freiheitskämpfer mit Maschinengewehren an der Feld-' herrnhalle beschossen und schwer verwundet. Gegen den Schwerverletzten wurde ein Haftbefehl erlassen, so daß ihn seine Freunde auf nächtlichen Wegen nach Tirol und als die österreichische Regierung gleichfalls nach ihm fahndete, nach Italien schaffen mußten. Die ganze Zeil hindurch schwebte Göring in Todesgefahr. Die Möglich­keit, in seine Heimat zurückzukehren, blieb ihm bis zu der im Jahre 1926 erlassenen Amnestie benommen. Die Ermordung des Professors Lessing. Prag, 1. September. Die Ermordung des Gelehrten Professor Lessing ha? die Regierung veranlaßt, die stärksten Maßnahmen zui Kontrolle der nationalsozialistischen Bewegung in dei Tschechoslowakei zu verfügen. Außer den bereits gemel­deten Maßnahmen sollen in den nächsten Stunden Haus> durchsuchungen stattfinden, nach deren Ergebnis wahr­scheinlich die Auflösung der nationalsozialistischen Grup­pen in Deutschböhmen erfolgen wird. Einige Verhaftun­gen, die in den letzten Stunden stattgefunden haben, wur­den aus dem Grunde nicht offiziell mitgeteilt, weil mar auf Grund dieser Verhaftungen die Mitschuld des atten­tatsverdächtigen Försters Eckert feststellen will. Dir Stimmung in der Tschecho-Slowakei wird immer feind seliger gegen Deutschland, und diese Stimmung wird auch von den überaus zahlreichen Emigranten geschürt die bereits drei Tages- und Wochenblätter herausgeben, in denen insbesondere gegen Hitler und Hindenburg agi­tiert wird. Das Geständnis Van der Lübbes. Leipzig, 31. August. (Bud. Korr.) Zu den vielfachen Veröffentlichungeu der sogenannten Enquetekommission zur Frage dei Reichstagsbrandstiftung ist kurz zu sagen; Der Ange klagte Van der Lubbe hat ein völlig durchgeprüftes Ge ständnis über die Tat selbst und über seine Beweggründ« zur Tat abgelegt. Es ist auch bekannt, aus welchen: Milieu heraus Van der Lubbe als Täter gekommen ist Es ist deutsches Recht, auf Grund eines so ermittelter Tatbestandes Anklage zu erheben und in einer Hauptver handlung die Tat vollends zu klären und den Täter ab zuurteilen. Das wird mit Van der Lubbe und seiner Mitbeschuldigten geschehen. Alles übrige, was zu der An­gelegenheit der Reichstagsbrandstiftung in der öffentlich­­j keit des Auslandes gesagt wird, kann nur dann für di« Verhandlung in Deutschland in Betracht kommen, wenu die dort behaupteten Tatsachen dem Gericht so glaubhafl gemacht werden, daß es sie als Unterlagen für die weiter« Behandlung der Angelegenheit im juristischen Sinne ge­brauchen kann.

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