Pester Lloyd - esti kiadás, 1934. március (81. évfolyam, 74-97. szám)

1934-04-03 / 74. szám

JESTER LLOYD freien Königswahl, die legitimistisehe Versammlung ztr Stören versuchen würden. ' Abgeordneter Dr. Griger erklärte sich als begeisterten Anhänger der Restauration, weil diese das echte Pro­gramm unserer nationalen Bestrebungen darstelle. Benes wisse sehr gift, was für hohe bulgarische Interessen sich an die Wiederherteilung des legitimen Königtums knü­pfen, und darum-leiste er dagegen so heftigen Wider­stand. Ein Ausweg aus der Wirtschaftskrise ergebe sich für Ungarn und für Österreich einzig in dem wirtschaft­lichen und politischen Zusammenschluß der beiden Län­der unter dem Szdpler eines gemeinsamen Herrschers. Graf Georg Appongi erklärte in seiner Rede, er stehe auf der Grundlage der Rechtskontinuität und es sei ein Verdienst Dr, Grigers, durch Versammlungen von der Art der heutigen naehgewiesen zu haben, daß der legitimi­­iti&che Gedanke alles eher als unpopulär sei. Gedungene Strolche, fügte Graf Apponyi hinzu, haben auch hier die Versammlung stören wollen. Sie haben in allen Apothe­ken das Ammoniak aufgekauft, um damit Stinkbomben CH erzeugen, aber die besonnene Bevölkerung von Hód­mezővásárhely hat diese Absicht und ihre Urheber vor­weg hx Schranken gehalten. Graf Appobyi befaßte sich dann noch mit den großdeutschen Donauraumpinnen und erklärte, daß einzig das ungarisch-österreichische Zusammengehen diese Pläne zunichte machen und gleich­­reiüg die Unabhängigkeit Unhirns gewährleisten könne. Rechenschaftsbericht des Abgeordneten Szabóky. Abgeordneter Eugen Szabó kg bat an den beiden Oster­­ftfertägen in mehreren Gemeinden des Ktrlocsaer Wahl­bezirkes Rechenschaftsberichte erstattet. In den Gemein­den Géderlak, Dunaszentbcncdek und Úszód, die sich vornehmlich mit Paprikaanbau befassen, befaßte er sich In erster Reihe mit den jüngsten Regierungsverordnungen teher die Regejung der Paprikaproduktion und mit den Maßnahmen, die die Regierung Gömbös in den letzten Monaten zur Unterstützung der kleinen Leute und zur Hebung der Preise der landwirtschaftlichen Produkte er­griffen hat. Die Wähler versicherten den Abgeordneten Szabóky ihres vollen Vertrauens gegenüber den Angriffen, die gegen ihn in einem Blatte erschienen waren. An den Ministerpräsidenten, den Ackerbauminisler und den Prä­sidenten der Einheitspartei wurden Regrüßungsleiegramine gerichtet. „Die Zukunft Österreichs.“ Der Internationale Klub, der auf gesellschaftlichem (Wege das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft »wischen den Völkern fördert und sich im Interesse der Erreichung dieses Zieles auf die Londoner Zentrale der All Peoples Association (Apa), sowie auf zahlreiche aus­ländische Zweigstellen dieser Organisation stützt, strebt außer der Vertiefung der englisch-ungarischen Beziehun­gen in erster Reihe die weitere Entwicklung und Ver­tiefung der Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn tm. Zur Errichtung dieses Zieles hat diese Körperschaft unter dem Titel „Die Zukunft Österreichs“ ein Propa­gandameeting organisiert, ih dessen Rahmen am 11. April im großen Saale der Pester Lloyd-Gesellschaft Außenminister a. D. Dr. Gustav Graf':, der ehemalige österreichische Außenminister Dr. Heinrich Mataja und der Referent für Unterrichtswesen im österreichischen Bundesministerium Dr. Karl bugmager Vorträge halten werden. Seit dem IBudiapester Besuch des Bundeskanzlers Dr. Jkdlfuß und der Romreise des Ministerpräsidenten Gömbös bringt die gesamte Öffentlichkeit den Beziehun­gen zwischen Österreich und Ungarn erhöhtes Interesse entgegen. Das von der erwähnten Körperschaft veran­staltete Propagandameeting kann jedenfalls Anspruch nnf das größte Interesse erheben. Die Einladungen wer­den vom Internationalen Klub nach den Osterfeiertagen versendet. Die Abrüsttmgsfrage. Paris, 2. April. (Inf.) Der Präsident der Abrüstungskonferenz Hen­derson, der im Laufe dieser Woche nach Genf reist, wird auf der Durchreise ein bis zwei Tage in Paris bleiben, um sich hier über die Ansichten des Außenminister Barthou fiber das AKrüstungsproMem zu unterrichten. , Paris, 3. April, (iDNB) Die riidikalsozialistisehe Ere Noiwelle nimmt tat, daß der Vorsitzende der Abrüstungskonferenz Hen­derson bei seiner Rücksprache mit dem französischen Außenminister den Vorschlag machen werde, Frankreich möge sich wegen Mangels einer allgemeinen Abrüstung Wenigstens mit der Abrüstung seiner Luftstreikräfte ein­verstanden erklären. Das Blatt hält es jedoch für aus­geschlossen, daß die französische Regieruug sich zu einem solchen Vorschlag bereit erklärt, weil seine Durchführung nach französischer Auffassung nur den englischen Sou­­derinteressen gerecht werden würde, nicht aber der inter­nationalen Sicherheit. Man wisse in Frankreich wohl, daß England eine gewisse Abscheu vor einer Politik habe, die sein Schicksal enger mit dem Europas verbinden und es zwingen würde, aus der augenblicklichen Isolierung 'herauszutreten. In dem Augenblick aber, da es nicht mehr genüge, attf einer Insel zii leben, um in Sicherheit zu sein, und wenn sich nicht mehr im Vertrauen auf die Breite der Meere den Egoismus der Splendid isolation lei­sten könne, gebe es keine nationale Sicherheit ohne inter­nationale Sicherheit. Man könne unmöglich versuchen, sich selbst Garantien zu verschaffen, ohne gleichzeitig an der Garantie der anderen mitzuwirken. Paris, 3. April. (U. T.-K.-B.) Ein Teil der Presse erhofft von der ge­planten osteuropäischen Reise Barthous eine Festigung des territorialen Slatusquo. \ Senator Bérenger hält es in einem Artikel der Agcncc Evonomique et Financiere für möglich, daß ©arthau im Laufe seiner osteuropäischen Reise auch nach Belgrad rmd Rom fahren wird. Bérenger hofft, daß die Reise Barthous der Saohe der Sicherheit einen großen Dienst leisten werde. Pierre Dominique befaßt sich in der Répüblique mil der italienisch-jugoslawischeii sPünnung und hält es für sehr wünschenswert, daß Barthou auch Rom und Belgrad besuche* Frankreich müsse die sehr wichtige Rolle des Schiedsrichters zutischen beiden Staaten ein­nehmen. Man dürfe die sich hiezu bietende ausgezeich­nete Gelegenheit nicht verpassen. • 2 * GROS SBRIT ANNIÉN. Der bevorstehende Besuch Suvichs., , r- London, 3, April UJ. T -K.-B.) Nach Manchester Guardian halten es die offiziellen englischen Kreise für wahrscheinlich, daß der italienische Staatssekretär Suvich anläßlich seltnes Londo­ner Besuchs die Grenzen umreißen wird, bis zu denen Italien 'im Donautal zu gehen gedenkt. In London ist man überzeugt, daß Mussolini die Gefahren der Donau­­abenteuer der Großmächte allzugut kennt, um den Fehler Deutschlands .und Frankreichs nachzuahmen. Ein Spioffagefttll bei der Marine. London, 3. April. (Inf.) Über einen geheimnisvollen Spionagefall bei der . Marine berichtet Daily Express.- Das Blatt meldet, daß während der kürzlich stattgefundenen Manöver an der Küste von Afrika ein geheimzuhaltender Apparat an Bord eines Schlachtschiffes photographiert worden sei. Hierauf sei sofort an Bord des Schlachtschiffes, eine Urt­­tersuchungskOmmission zusammengelrelen, worauf eint Person oerhaftet ' Wurde. Nähere Einzelheiten über den Zwischenfall werden von der .Admiralität nicht béKannt­­gegeben. *_____ Bei Herzleiden und Adernveikaiknng, Neigung zu Gehirnblutungen und Sehlagartfillen sichert das natürliche „Franz* Josef“-Bitterwasser leichten Stuhlgang ohne An­strengung, Wissenschaftliche Beobachtungen in den Kliniken für Krankheiten der Blutgefäße haben ergeben, daß das Franz-Josef-Wasser namentlich älteren Leuten sehr ersprieß­liche Dienste leistet. FRANKREICH. E^Oeuvre für die Revision. Paris, 3. April. (U. T.-K.-B.) h’Oeuvrc-Airgiert die Revision der durch die Friedensverträge geschaffenen Grenzen. Diese; Grenzen, schreibt das Blatt, hátién oft ganz; Unmögliche Verhält­nisse zur Fölge. Ein kleines Dorf z. B. ist zwischen Ungarn, Österreich und der Tschechö-Slowafkei aufgcleill worden, so daß die Bevölkerung von einem Ende des Dorfes zum anderen nur mit Paß gehen kann. Die Greiize hat sehr oft Gutsbesitze und Gemeinden zer­schnitten. Die Revision der Friedensverträge wäre zwar gefährlich, aber einer gewissen Grenzberichtigung bedarf das allzu sehr balkanisierte Europa unbedingt. Abgeordneter Mistier d’Auriol tätlich attackiert. Paris, 3. April* (Inf.) Der radikale Abgeordnete und ehemalige Mini­ster Jean Mistier d’Auriol wurde in einem Hotel in Car­cassonne von einem politischen Gegner, dem Mitglied der Action Franchise Roger Detours, tätlich angegriffen und mit Faustschlägen bearbeitet. Mistier schickte hierauf dem Angreifer seine Zeugen und es wurde vereinbart, die Angelegenheit durch ein Pistolenduell aus der Welt zu schaffen. Das Duell fand gestern in der Nähe von Paris stall. Die Gegner wechselten zwei Kugeln, die ihr Ziel verfehlten. Ohne sich Versöhnt zu ‘halben, verließen beide den Kampfplatz. (Mistier d’Auriol war bekanntlich Jahre hindurch Presseattache der französischen Gesandtschaft in Budapest und Léktör für französische Sprache am lEötvös-Koileghim. Anm. d. Red.) Die Stavisky-Affäre. Paris, 3. April. (Inf.) Die Anklagen gegen die drei in der Mordsache Princeverhaifteten,.Banditen“de Lussat,Venture undSpirito erweisen Sich immer hiehr als haltlos. Die Nachforschun­gen halben ergeben, daß die von den Verhaftélen gemach­ten Angaben über ihre Tätigkeit am Mordtag zu treffen, Insbesondere hat der nach Nizza gereiste Polizeiinspektor Bong festgestellt, daß sie zur Zeit des Mordes mit zahl­reichen Personen zusammengelroffen sind. De Lussat zumal hat ein stichhaltiges Alibi, denn er hatte am Mord­lage, dem 20. Februar, einen Aulomobihmfall. Er stieß mit einem Straßenbahn« tig 'zusammen und Wurde zur Feststellung der Personalien auf die Polizeiwache ge­bracht. • ’ Paris, 3. April. (Uitgi Tel.-Korr.--Bureau.) Die Verhaftung Carbones wird von einem geheimnisvollen Schleier verhüllt. Nach L’Echo de Paris lies itzt Carhöne wichtige Dokumente, die schwere Beschuldigungen gegen einen ehemaligen Mini­ster, mehrere Abgeordnete und Senatoren, sowie gegen die Suretc enthalten. Das Original soll sich in Marseiile be­finden, während Carbone nur ein Duplikat besitzt. Der Dijoner Staatsanwalt Barra erklärte, daß im Laufe des heutigen Tages eine neue Wendung in der Angelegenheit Prince zu erwarten sei. Waffenschrauggel nach Frankreich. Paris, 3t. April. (DNB) Le Jour erklärt, es würden zurzeit Waffen in erheblichem Umfang nach Frankreich geschmuggelt. Hiebei handle es sich nicht um zehn oder zwanzig Revol­ver oder Pistolen. Der Schmuggel werde vielmehr kisten­weise betrieben und diene ausschließlich dazu, die links­gerichteten Organisationen zu bewaffnen. Das Blatt will wissen, daß vor etwa vierzehn Tagen mehrere Lastwagen mit Waffen von der belgischen Grenze in Paris eingetrof­­fch seien und daß man diese Waffen in einem Vorort versteckt halbe. Es handle sieh um 1A.000 Brownings und Mauserpistolen mit der notwendigen Munition, die von Antwerpen an die belgisch-französische Grenze befördert und von dort von Lastkraftwagen übernommen worden seien. Die vor einigen Tagen erfolgte Verhaftung eines algerischen Kommunisten in Paris stehe in enger Verbin­dung mit diesem Waffen!ráhsport. Die Pariser Polizei häbe außerdem eine genaue Untersuchung eingeleitet. Der Fall des Saarführers Röchling Paris, 3. April. (U. T.-K.-B.) Le Matin lenkt die Aufmerksamkeit darauf, daß der Führer der Saarländischen Deutschen Front Hermann Röchling von den französischen Behörden vor zehn Jahren zu zehn Jahren Gefängnis und zehn Millionen Francs Géldstrafe, ferner zu 15 Jahren Ver­bannung verurteilt wurde. Röchling hat die Strafe nie­mals verbüßt, seither mehrmals französisches Gebiet betreten Mfid itt Frankreich mehrere Unternehmungen Dienstag, 3. April iRr wär rter T,p'rfi<?l°Hvfc und entfaltete eine lebhafte antifranzösische Tätigkeit in Genf. Der Senator des Departements Haut Rhin hat an dem Justizminister einen Brief gerichtet, in dem er folgende Fragen stellt: Wie war es möglich, daß Röchling, der vom französischen Kriegsgericht rechtskräftig verurteilt W Ultit'., NIC 11 liCi dlh i i ailEUNANC liblll UibviC konnte? Wer verhinderte die französische Polizei an der Erfüllung ihrer Pflicht? Deutsche Waffenlieferungen für Marokko? Paris, 2* April. (U. T.-K.-B.) Nach dem Rotterdamét Korrespor* denten des Paris Soir ist der deutsche Dampfet „Optimist“ am 21. März mit einer Waffen- und Muni­tionsladung nach der marokkanischen Küste ausgefahren. Das Schiff ist am 12. März aus Hamburg in Rotterdam eingetroffen. Die Waffen wurden in Rotterdam verladen. Der Korrespondent des Blattes sprach mit einem Hafen­arbeiter, der am der Verladung teilgenommen hat. Nach diesem Arbeiter gibt es auf dem Schiffe große Mengen vö n Waffen, mehrere Kisten Handgranaten, Munition, spanische Reiter und Traktoren, die in Tanks verwandelt werden können. Nach einer Erklärung des Kapitäns fährt der Dampfer nach den Kanarischen Inseln. Nach dem Angestellten einer schweizerischen Ausfuhrfirma, der sich auf dem Schiffe befand, führt das Schiff mit MáUtéinnten Handel. Nach der VérSichérungspOUzze einer Züricher Versicherungsgesellschaft wird das .Schiff zwischen Cap Juby und Cap Ifny an legén. Der Korre­spondent des Paris Soir glaubt zu wissen, daß' dié Waffenlieferung für den sogenannten „Blauen Sultan“ Nerebbi Rebbo, den Führer der nordafrikanischett Stämme, die sich nicht unterworfen haben, bestimmt ist, ÖSTERREICH. Die Beziehungen zu Deutschland. Wien, 2. April. {Lb T.-K.-B.) Der Landbundführer und ehemalig* Vizekanzler Winkler tritt im Grazer Süddeutscht en Tag­blatt für eine deutsch-italienische Lösung in Österreich ein. Er verweist auf das Römer Protokoll, das den Beitritt anderer Staaten offenlasse, sowie darauf, daß Deutschland eine aktive Mitwirkung an der Neuordnung im Donauraum fordere, schließlich auf die Bereitwillig­keit des Bundeskanzlers Dollfuß zum Friedensschluli, vorausgesetzt, daß die Selbständigkeit und Unabhängig* keit Österreichs gewährleistet werde. Winkler bezeichne! die vom ihm empfohlene Lösung als die denkbar stärkst* Garantieformel. Wien, 2. April. (U. T.-K.-B.) Gelegentlich einer Osterinspizierung de* Heimatschutzkorps in Vorarlberg sprach Vizekanzler Feg u. a. in Dornbirn, wo ér assführtes Seit dem Februar haben viele Volksgenossen, die frühér im braunen Lager standen, den Weg zur Heimattíéue zu­­rückgefungen. Sie sind uns wHlkómtíiéjI, wenn sie ei ehrlich meinen, denn wir wollen ein einiges Österreich.. Wer aber unbelehrbar bleibt, der möge es wissen: Österreich wird nie gleichgeschaltet! Österreich ist jeder­zeit zu einem Frieden bereit, wird sich aber nie dazu hergeben,''sich einen Zwang antun zu lassen, Flucht von Sozialdemokraten und Nationalsoziali­sten aus dem Gefängnis. Linz, S. April. (Bud. Korr.) Heute nacht ist der ehemalige Schutz- Ibundführer für Oberösterreich Bemauschek mit zwei Nationalsozialisten und drei Sozialdemokraten aus dem Landesgericht im Kraftwagen gegen die tschechische Grenze geflüchtet. Zur Fhicht hat ihnen ein sozialdemo­kratisch gesinnter Justizwachbeamter verholten, mit dem Bernaruschek schon längere Zeit die Flucht vorbereitet hatte. Bernauschek hätte sich in der kommenden Woche wegen Verbrechens des Aufruhrs zu verantworten ge­habt. Die beiden Nationalsozialisten wurden in der letz­ten Schwurgerichtssession wegen Hochverrats zu zwölf, bzivv. vierzehn Monaten schweren Kerker verurteilt. Die drei geflüchteten Sozialdemokraten waren Unterführer des Schutzbundes, die sich an der Februarrevolte beteiligt halten. Die Schutzbündler dürften nach der Tschecho­slowakei, die Nationalsozialisten nach Deutschland ge­dächtet sein. Wer den Kraftwagen zur Verfügung gestellt hat, steht noch nicht fest. Auch der Justfzwachbeamte ist mit den Flüchtigen .geflohen, BULGARIEN. Auslandreisen des Ministerpräsidenten. Sophia, 3. April. (U. T.-K.-B.) Ministerpräsident Muschanou> wird nach Votierung des Budgets, die noch vor den griechisch­­orthodoxen Ostern erfolgen wird, nach London und Paris reisen, um mit den westlichen Gläubigern Bulga­riens schwebende Fragen zu erledigen. Wie verlautet, wird Muschanow seine Reise auch dazu benützen, um den jüngsten Besuch der ungarischen Minister Gömbös und Kánya in Sophia zu erwidern. Fer­ner wird er die Hauptstädte der Länder besuchen, die wichtige Absatzmärkte für bulgarische Produkte bilden. Die latente Regierungskrise. Sophia, 2. April, (ON®.) Gegen den Eisenbahnminister Knsturkow liegt im Parlament eine Interpellation vor, die offenbar der Anlaß dafür werden wird, daß die schon seit einiger Zeit erwartete • Kabinettskrise zum offenen Ausbruch kommt. Während die Minister der Bauernpartei, die auf Kostur­­kovv schlecht zu sprechen sind, darauf drängen, daß die Interpellation unmittelbar nach Verabschiedung des Staatshaushaltsplans zur Verhandlung kommt, scheint dies Ministerpräsident Muschanow erst nach den ortho­doxen Feiertagen zur Tagesordnung zulassen zu wollen. Wie in Regierungskreisen bestimmt angenommen wird, wird die Interpellation den Eisenbahnminister zu Fall bringen, worauf Muschanow zur Umbildung der Regierung schreiten dürfte. Ob nun die Radikaldemokra­tische Partei, der Kosturkow angehört, dann aus dem Re­gierungsblock ausscheidet oder ob sie einen anderen Ver­treter in das Kabineti entsenden wird, ist noch nicht ab-

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