Pester Lloyd - esti kiadás, 1935. július (82. évfolyam, 146-172. szám)

1935-07-01 / 146. szám

^lorrtag, A- Juli 1(935 gyrechuűgen wird er sich zur Erholung nach dem.südeng.­­ßschen Seebad Bournemouth begeben. Im ganzen wird ojär Aufenthalt Titulesous in England etwa zehn Tage ^Bauern. ‘ . . FRANKREICH. 'Militärbesprechungen mit Italien­•“ Paris, 30. Juni. . (Inf.) Der französische Generalissimus General Gamßlin, jst nach seiner Reise nach Rom, wo er mit Mussolini und dem italienischenGener'alstaibschef General Badaglio mehrere Unterredungen hatte, wieder in Paris eingetroffen. In französischen Kreisen bewahrt man größte Zurück­haltung über den Zweck und das Ziel dieser Besprechun­gen, in denen nach römischen Meldungen der französi­schen Blätter die Frage einer engen militärischen Zusam­menarbeit zwischen den Generalstäben der beiden Länder erörtert worden sein soll. Ein politisches Dncü. Paris, 29. Juni. (Havas.) ‘‘Heute morgen* neun Uhr fand zwischen CMappe und dem gewesenen Präsidenten des Pariser Gemeinderates Godin ein Pistolenduell statt. Godin wurde an einer rechten Hüfte leicht verwundet. Eine Versöhnung fand nicht statt. DEUTSCHLAND. Goebbels gegen die „Kritikaster“. Berlin, 29. Juni. (DNB) In seiner Ansprache beim Gauparteitag iux Sportpalast wandte sich Dr. Goebbels zunächst gegen die Kritikaster der nationalsozialistischen Staatsführung und sagte unter anderem: Kritisieren können nur Phantasten, die «ich der Größe dieses Regimes noch nicht bewußt ge­worden sind. Keine andere Kraft als die unsere kann die großen politischen und wirtschaftlichen Aufgaben mei­stern. Wir haben drei Kardinalprobleme als die vordring­lichsten empfunden: Die innere Einheit, die Beseitigung der Arbedtslosägkeit und die Wiederherstellung unserer nationalen Souveränität. Niemand wird behaupten wol­len daß uns das nicht gelungen wäre, aber es kann auch niemand sagen, daß es einfach gewesen ist. Wenn die Aus­landpresse behauptet, daß ich die Berliner Nationalsozia­listen zusammengerufen hätte, um den Ausbruch einer Revolte zu verhindern, so kann ich nur sagen: Ich be­wundere die Naivität, mit der diese Herren es verstehen, die Welt zu belügen und zu betrügen. Haß wir mit Devi­sen- und Rohstoffknappheit zn kämpfen haben, wissen wir gelbst, aber wir wissep auch, daß die" Härte des ganzen Kampfes uns nicht auf die Knie zwingen wird. Es ist roch ein weiter Weg bis zur restlosen Besei tigung- unserer außenpolitischen Beengung. Aber Schritt für Schritt kom­men wir dem Ziele, das , wir niemals, aus de® Augen ver­loren haben, näher. Easier Nachrichten im Reichsgebiet verboten. Berlin, 29. .Juni. (DNB) - Der Vertrieb der schweizerischen Zeitung Basler Nachrichten im deutschen Reichsgebiet ist auf Ver­anlassung des Reichsmirasters für Voiksguflkärung und' Bnopaganda auf unbestimmte Zeit .vsrbp.tsh. worden, Abschluß des französischen FroKftkiüfnpferbesuehs. Stuttgart, 30. Juni­(DNB) Die fA französischen Frontkämpfer, die acht ffage als Gäste von Robert Bosch in Stuttgart weilten, sind heute abgeredst. Am Samstag nahmen sie auf einem Kameradschaftsabenri in Eßlingen herzlichen Abschied von ihnen deutschen Kameraden. Bei ihrer Abfahrt, zu der sich eine große Menschenmenge eingefunden hatte, nahmen sie 50 deutsche Kriegsverletzte als ihre Gäste rach "Frankreich «tót. ÖSTERREICH. Selbstmord des Bürgermeisters Kar! Winter?* ' ' Wien, 1, Juli. (Havas.) Nach bisher unbestätigten, aber hartnäckig ’steh-erhaltenden Gerüchten, soll der stellvertretende Bür­­dermeäster von Wien, Karl Winter, dessen Blatt Aktion vorgestern verboten wurde, Selbstmord begangen haben. BULGARIEN. X 5?or einer Regierungskrise? . ; > oh Belgrad, 30. Jun». (Inf-), Nach" aus Sophia eingetroffenen Nachrichten rechnet man dort für morgen oder übermorgen mit dem 'Ausbruch einer Regierungskrise des Kabinetts Toschew. Finanzminister Rjastow, der vor einiger Zeit ins Ausland gefahren iwar, hat heute seine Demission eingereicht, nachdem er gestern nach Sophia zurückgekehrt war. Er lehnte es ab, sich Journalisten gegenüber über die Gründe seines Rücktritts zu äußern. Zeitungsverbote und politische Verhaftungen. Belgrad, 30. Juni. •flnf.)' • Aus Sophia wird gemeldet, daß der Polizei - prätfekt auf ‘Befehl der Regierung mehrere politische Verhaftungen habe vornehmen lassen. Die Namen, der Verhafteten sind bisher nicht bekannt gegeben worden. Es handelt sich um Personen, die dem Obersten Damian Welcsew, dem Organisator des Staatsstreiches vom 19. Mai vorigen Jahres nahe stehen. Ferner verlautet, daß polizeiliche Maßnahmen getroffen worden seien, um Oberst Welcsew selbst zu verhaften. Diesem soll es aber gelungen sein, rechtzeitig aus Sophia zu verschwinden und ins Innere Bulgariens zu flüchten. Man glaubt, die 'Regierung beabsichtige, Welcsew aus Bulgarien zu ver­bannen. Das Erscheinen der Sophioter Mittags-Zeitung Kombana ist verboten worden. Die gestrige Nummer wurde konfisziert. In der Begründung wird angegeben, daß ‘das Blatt für den früheren Ministerpräsidenten . Georgiern und den Obersten Welcsew Stimmung zu ma­chen suchte. . ... . . i ■­ »3» PESTER LL.OYÖ Vcrscnilinnócn ah Russland Wir übernehmen von: Mariiapiil* Novorossisk, Theodosia* Odessa* Nikolajew, event, anderen Russischen-Schwarzemeer-Häfen Verschiffungen aller Art zweimal monatlich mit garantierter Reisedauer nach ESratisÄawa, Wien, Budapest, Beograd, Rusischuk, m Linz, Passau, Regensburg zu günstigsten Durchfrachten. Nächste Abfahrten ab Russland 12—15 Juli, 1—5 August und 20—25 August. Auskünfte erteilt: „INTERGONTINENTALE“ A.-G. für Transport und! Verkehrswesen Bratislava, Telefon: 409. Verhaltung von Spionen. Sophia, 30. Juni. . (DNB.) Wie das .Regierungsblatt Nowidni meldet, hat die politische Polizei in Sophia eine Spionageorganisa­tion aufgedeckt, die im Dienste eines fremden Staates arbeitete. Die drei Hauptdrahlzieher wurden verhaftet. Die weiteren EiuTelheitén werden vorläufig gche:m­­gehalten. ______' SPANIEN. Kriegszustand in Barcelona. Madrid, 29. Juni. (Inf.) Aus Barcelona sind im Laufe des Freitag­­nachmiltags beunruhigende Nachrichten eingetroffen. - Ob­gleich die Regierung strengstes Stillschweigen bewahrt und erklärt, daß die Lage in Katalonien keineswegs, ernst sei, trat sie zu einem außerordentlichen Ministerrat zu­sammen und beschloß) : »ach kurzer Beratung, den Kriegs- und den Inncnppuisier in die katalanische Haupt­stadt zu entsenden. Aüjjf^ntejp hat die Regierung be­schlossen, den Belagerungszustand über Barcelona zu verhängen. ? Wie aus Erklärungen, verschiedener Minisfer her­vorgeht. kani es in Barcelona zu Kundgebungen terrori­stischer Elemente. Die Zwischenfälle Spielten sich am Freitag abend- ab, als verschiedene Banden die Stadt durchzogen und.mehrere Autobusse und Straßenbahn­­wagen-, »mündeten..- Gegen ei» Elektrizitätswerk wurde eine Bombe geworfen, die. . glücklicherweise nur-,. Sach­schaden anrichtete. , , . :r »KztM <#y- Madrid; 80. JttöL -(DNB.) Am:;Samstag mittag i^i »M Grund des vom Ministerrat gefaßten BéscMnsses in Barcelona voni Kriegsminister Gil Robles und vom Innenminister Porlel i Valladares, die sich ten Flugzeug dorthin begehen halten. der Kriegszustand über Barcelona und die Provinz ver­hängt worden. Diese Maßnahme, durch die nach der amt­lichen Erklärung ausschließlich der die Bevölkerung be­unruhigenden „Flut, von Kriminalität und Barbarei“ cnl­­gegengetreten werden soll, wird in der national eingestell­ten spanischen Presse lebhaft begrüßt. Madrid, 1. Juli. (Inf.) Der Kriegs- und dér Innenminister sind am Sonntag abend von Barcelona kommend wieder in Madrid eingetroffen. Sie haben, dem Ministerpräsidenten .über die Lage in Barcelona sofort eingehend Bericht er­stattet. Nlnch ihrer Ansicht ist die Lage um , Barcelona, keineswegs tragisch. Auch ©in Aufstand wird nicht be­fürchtet. Es handelt sich vielmehr um verbrecherische .Anschläge, die jedoch einen sehr ernsten Charakter ange­nommen haben, da sie von einem Teil der Polizei nicht mit der nötigen Energie ntiterdrückt worden sind. TSCHECHOSLOWAKEI. Der Kathoiikenkougreß äu Prag. ; Prag, 30. Juni. (Havas.) Kardinal Verdiét, Erzbischof von- Paris, päpstlicher Legat an dem Katholikenkongreß in Prag, hat im Stadion in Anwesenheit, von 250.000 Gläubigen eine große Messe pontifiziért, womit der Kongreß seinen Abschluß fand. Kardinal Verdter begab sich aus Prag nach Velehrad in Mähren, und-will den .Führer der slowakischen katholi­schen Volkspartei Hlihka besuchen. VEREINIGTE STAATEN. Sfreikbefehl im Kohlenbergbau zurüekgeuonimen. Washington, 30. Juni. (Havas.) Der Präsident der Gewerkschaft der Berg­arbeiter, Lewis, hat auf Intervention des Präsidenten Roosevelt den Streikbefehl für dreißig Tage suspendiert. Die Bergarbeiter hoffen, daß es der NRA gelingen werde, im Interesse des Bergbaus gewiss« Erfolge zu erzielen. 1 • WOLLEN #IE KAUFEN ODER VERKAUFEN• und dies einem grossen Kreis von Interessenten mitteilen, dann schatten Sie eine Anzeige im „Bester Lloyd“:ein. T agesasemglseiieR 1 1 .’ >• I Generalobersi Baroa Arz fl Tieferschüttert melden wir den ' Tod des Ve* neralobersten Baron Atz von Straußenburg, clor heute im Alter von 78 Jahren im Honvédspital an einer plötzlich aufgetretenen, rasch sich ' verhäng­nisvoll entwickelnden Herzmuskelermüdung ver­schieden ist. Das Hinscheiden dieses siegreichen I’ eldherrn, militärischen Gelehrten, ausgezeichneten Schriftstellers und edlen, Menschen wird in allen Kreisen innigste Trauer ausiösen, denn in Ungarn ebenso wie . in“; .Österreich wurde Damn Arz mit geéhrt'_ffi|dí geschätzt. In ihm achtete man nur d^i:^berühmten Soldaten,' sondern auch déli 'klugen Denker, dessen "freisinnige Gesinnung und ^philosophische Lebensauffassung, ihn in weiten Schichten der Gesellschaft zu einer gefeierten und populären Gestalt machten. In Budapest, wo - Generaloberst .Arz seine eigentliche Heimat und . dank, der Ritterlichkeit, unserer Regierungsmänner auch líijfe in seiner materiellen Bedrängnis fand, wurde er- besonders verehrt, denn stets bekundete er ^eine Treue zu Ungarn, stets bewies er seine Freundschaft für die alten Kameraden und stets war er bereit, mit Rat und Tat allen beizustehen, die sich in,.4hreF«Net an ihn wandten.' Dabei besaß er.; viel Hutnor, war ein Freund der Geselligkeit, unternahm, obwohl er fast achtzig Jahre zählte, stundenlange Spaziergänge, die. seiner Gesundheit, wie sieh jetzt erweist, leider schadeten, obwohl er immer glaubte, er sei allen physischen Strapazen gewachsen. In dem gütigen, stets heiteren, vor­nehmen alten Kavalier, der lebhaftes Interesse für alle Kulturgüter, insbesondere für Literatur und 'Kunst zeigte^ hätte ein Fremder kaum den großen; siegreichen Feldherrn gesucht oder erkannt, dessen Ruhm .mit den unvergänglichen Triumphen der -österreichisch-ungarischen Armee verknüpft ist, Triumphen, die durch die Namen: Limanovu, (jor­•lice, Brest-Litowsk, Tolmein-Flitsch am deutlichsten -gekennzeichnet werden. Nach dem Weltkrieg blieb Baron Arz, der ein Vertrauensmann des Kaiser-Königs Franz Josef war, auch ein treuer Berater des Kaiser-Königs Karl und dies mag wohl auch die Ursache gewesen sein, daß die Wiener rote Regierung ihm unter allerlei Vor­wänden die gebührende Pension verweigerte, bis ihm in Ungarn eine seiner militärischen Wirksamkeit würdige. Unterstützung zuteil wurde. Er lebte hier in einem bescheidenen Hotelzimmer, besuchte hin und wieder- seine in Wien lebende Gattin und Tochter und schrieb seine Erinnerungen nieder, die insbesondere seiner militärischen Tätigkeit galten. Zahlreiche aus­gezeichnete Artikel veröffentlichte Baron Arz im Pester Lloyd und unvergessen werden unseren Le­sern seine Studien über militärische Fragen Und darunter seine biographisch-militärischen Schilderun­gen Hindenburgs und Mackensens -sein. Noch in sei­nem Krankenzimmer schrieb er einen Artikel für unser Blatt, eine Erinnerung an den Sieg von Gorlice (der Artikel erschien am 2. Mai), und mit der bewun­derungswürdigen Bescheidenheit, die ihm eigen war, sprach er in diesem Artikel nur von anderen Feld­herren, ohne seiner eigenen genialen Tätigkeit zu ge­denken, der ein Großteil des Sieges zu danken war. Der Pester Lloyd erfreute sich der auszeichnenderi Mitarbeit des Generalobersten, aber auch dessen aus­zeichnender Freundschaft. Einen Tag vor dem Aus­bruch seiner Krankheit, es war im Januar dieses Jahres, machte er noch einen Besuch in unserer Redaktion, sprach von seinen Plänen für den Sommer — er wollte in einem österreichischen Alpendorf einige Wochen verbringen — und kam plötzlich zwischen heiteren Bemerkungen auf die „letzten Dinge“ zu sprechen. Lächelnd sagte er: „Ich habe nur den einen Wunsch, ohne bittere un schwere Krankheit zu sterben.“ Das Schicksal war ihm gnä­dig. Er ahnte nicht einmal, wie ernst seine Krank­heit war -und so -ist er lächelnd ins dunkle Reich

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