Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1936. március (83. évfolyam, 51-75. szám)

1936-03-01 / 51. szám

PESTER LLOYD A berlini nemzetközi autókiállitás szenzációja az ui áramvonalas Hteecedes-Beivz 1.7 literes tipusa Magas teljesítményű és jutányos áru kiskocsi A budapesti gyári fióknál már látható Eladási központ: VI., Csata-ucca 29. Telefon 90**8-9ö Városi lerakat: V., Mária Valéria-u. 10. Telefon 82*7-32 59 einen Staatsmann geben könnte, der solche Äußerun­gen geeignet fände, die ohnehin von allgemeinem Mißtrauen beladene europäische Atmosphäre zu säubern. Die Tonart, die in der rumänischen Presse Ungarn gegenüber angeschlagen wird, wirft ein selt­sames Licht auf die Aufrichtigkeit der so oft und so ostentativ betonten Friedansbereitschaft. Wenn man diese bedauerlichen Erscheinungen mit in Betracht zieht, so kann man eine gewisse Skepsis gegenüber der lauten Stimmungsmache für die neuen Donaupläne nicht unterdrücken — tun so weniger, als man die Stimmungsmache selbst für wichtiger hielt, als die tatsächliche, wirtschaftliche Sanierung des Donautales. Wir sind überzeugt, daß die allzu betonte Voransteliung der politischen Mo­mente die wirkliche Entwirrung unter keinen Um­ständen fördern kann. Man dürfte den Umstand nicht aus den Augen verlieren, daß derart heikle und schwierige internationale Fragen nur mit der größten Umsicht und mit dem feinsten diplomatischen Takt amgepackt werden können. Was die ungarische Politik ambelangt, so hegt sie nicht den Wunsch, den Weg der einseitigen, mit dem System der wahren Kollektivität unvereinbaren Machtpolitik zu betreten. Wir glauben, daß die Zeit auch auf der anderen Seite die Einsicht zur Keife bringen wird, daß nur eine Vorgangsweise zum er­wünschten Ergebnis führen kann, die auf dem "Grundsatz des gegenseitigen Ausgleiches und des ‘stufenweisen Aufbaues beruht. Dieser Grundsatz wurde in den römischen Protokollen vom März 1934 verwirkliebt, die bis jetzt die einzigen positiven Faktoren einer Aufbaupolitik im'Dönautale sind. Wir sind fest überzeugt, daß der in diesen Abmachungen ABBÁZIA H0TEL EDE" ogész télen nyitva. Mérsé­kelt penzióárak mellett szobarendeléseket elfogad Sterk Imre az Égisz utazási irodában, VI., Andrássy-út 29. ,sz. ________________Telefon: 194-93 «94 der Tatsache, daß alle miteinander an diesem Leben krankten, das sich zu weit von Gott entfernt hatte, um Ohne Gott je wieder zur göttlichen Reinheit zu­rückkehren zu können? Das aber würde niemals geschehen, es sei denn, daß Gott selber seine Schöpfung neu schuft Und diese Neuschöpfung konnte nicht anders vor sich gehen, als indem die im Erleben von Jahrtausenden immer tiefergreifende Verstrickung und Ver­krampfung des Guten mit dem Bösen gewaltsam ge­löst wurde. Unmöglich aber war das ohne jenes Gericht, welches wahre Propheten für die Endzeit angesagt hatten und bei welchem ein Messias-König des Himmels, nicht der Erde seinen Spruch weder über dieses, noch jenes Volk, sondern über alles Menschliche fällen wird. Wahrlich: Wie Tiere ein Erdbeben schon Stunden vorher spüren und anzeigen, so hatte dieser Johannes die Witterung von dem erschreckend nahen Zusammenbruch der Welt und schrie seine Gesichte wahllos bald in den Wind hinaus, der seine Worte forttrug, bald in die Herzen derer hinein, die sie hören wollten! Und war außer diesem seinem lauten Schall nicht auch der weite Widerhall in den Tausenden von Seelen, die durch Buße sich auf die große äußere Wandlung schon innerlich vorzubereiten suchten, ein Beweis dessen, was kam? Und wenn sie ihn auch, ein jeder auf seine Weise, noch so sehr mißverstanden, hatte er darum etwa weniger recht und mußte er denjenigen, der wie er empfand, etwa minder in seiner Meinung bestärken? Und immer wieder überdachte Jesus, was er von den Getauften, die ihm entgegengekommen waren, über Johannes vernommen hatte. Wie sonderbar, daß einer plötzlich vor allem Volke redete, was jedenfalls die Mächtigen nicht hören wollten und was ihm alsbald übel vergolten werden konnte! Und doch: Wie hätte einer noch dies eigenen Lebens achten sollen, wo am Leben selbst so wenig mehr gelegen war? Wenn um Johannes ein Geheimnis und in ihm selber eine Hemmung lag, so gewiß nicht in dér Sorge um die eigene Person; hatte er doch die Pharisäer, die ihn ausfragen kamen, nur deshalb widerwillig getauft und sie nachher mit einer wilden Mahhrede nach Hause ge­schickt, weil er fürchtete, daß Unwürdige durch Buße zur Seligkeit eingethen könnten! Das also war es: Die wahrhaft Guten sollten zwar zur rechtzeitigen Buße aufgeweckt, nicht aber die göttliche Vorsehung damit durchkreuzt werden, daß auch die im Kerne Bösen der Verdammnis entrissen wurden. War denn der Gedanke wirklich so furchtbar, daß diejenigen, die mehr vom Teufel als von Gott an sich hatten, in Ewigkeit auch Teufel bleiben mußten? Ein solches Gericht war wohl hart, aher gerecht! Nur durfte dann gerade, wer dieses Ge­richtes sicher war, es nicht, wie Johannes, vor jeder­mann verkündigen; sondern das Geheimnis mußte in die Geheimnisrede des Bildes gekleidet, werden, auf daß nur diejenigen, die schon das innere Wissen darum hatten, weil sie zu den Erwählten gehörten, seinen Sinn begriffen und zur Buße erwachten. Daher also die seelische Zerrissenheit, die dem Täufer auf dem Antlitz geschrieben stand? — 0, daß man nicht hätte reden müssen! 0, daß man doch hätte schweigen dürfen! Und Jesus war es, als ginge der Zwiespalt, in dem er den Mann am Jordan schon von weitem hatte dastehen sehen, immer mehr auf ihn selber über und als müßte er — um sein Geheimnis nicht zu verraten, selbst wenn er es laut in die Welt hinein­­schrie — in nur immer tiefere Einsamkeit flüchten. Zweie wußten, was kam: Johannes und er! Und alle die vielen, die den Täufer gehört hatten und trotz­dem ein jeder auf seine Weise ihn mißverstanden, waren fast glücklich zu preisen! Wenn aber dem Johannes die Aufgabe zuteil geworden war, zu ver­künden, was hinderte ihn Jesus, stumm zu bleiben, indem er menschliche Ohren floh, falls er das Wort nicht sollte zurückhalten können? Er wollte nicht! Er wollte nicht! — Und als wiederum die Nacht kam, grub er sich zum zweiten Male in einen Schlaf der Erschöpfung hinein, als könnte er wie dem Wachsein so auch seinem Schicksal entrinnen. Also geschah es, daß Jesu die Tage wie Stunden vorüberzogen und daß er die Fasten, die Johannes selber beobachtete und von seinen Täuflingen for­derte, von selbst innehielt. Allmählich war das ungeheure Erlebnis soweit in in ihm abgeebbt, daß er mit der neuen Sonne wieder das Bild der Umwelt, in der er sich befand, in sich aufzunehmen begann nnd sich nicht nur allein in der öden Landschaft erkannte, in der steinige Hügel und Täler wie ein bewegtes Meer untereinander ab­wechselten, sondern sich immer mehr auch allein in der Welt vorkam, als deren Herrscher er sich emp­fand. Vor ihm tat sich auf die unermeßliche Wüste, die Freiheit und Gefangenschaft zugleich bedeutet und eine so weite Leere tun ein lebendes Wesen zieht, daß seine Kräfte, gestaut in der Einsamkeit und ent­bunden zugleich durch das Fehlen jeder Gegenkraft, in einem Leben eigenster Art über die ihnen gesetz­ten Grenzen hinwegzugreifen beginnen. Hier hausten die wilden Tiere und der böse Geist Asasel, der abge­fallene, zu welchem am großen Sühnetag der Bock, auf dessen Haupt der Priester zuvor alle Sünden der Kinder Israelis legte, hinausgejagt wurde; hier lag die Lockung des Schrankenlosen in der Luft, die allem Leben, das nur in der Begrenzung gedeihen kann, Gefahr und Verderben bringt Alles das fühlte Jesus mehr, als daß er sich dessen deutlich bewußt geworden wäre. Wenn auch sein Erlebnis nicht mehr so ausschließlich wie bis­her vor seinem inneren Auge stand, so hatte es dafür in zunehmendem Maße seine Seele durchdrungen; und immer überwältigender wuchs in ihm die Über­zeugung groß, daß nicht nur Gott, sondern auch ihm selber, der sich von Gott erwählt wußte, nichts un­möglich sei. Und wie er jetzt in einem unvermerkt sich steigernden Fieber langsam und leicht dahin­­wandelte, es ganz jener Führung, der er sich in stei­gendem Maße unterwarf, überlassend, an welchem Ziele er anlangen sollte, blieb er auf einmal, er wußte nicht warum, vof einem Haufen Steine stehen. „ ... Bist du der Sohn Gottes, so sage zu diesem Stein, daß er Brot wird!“ Er erschrak. Woher kam ihm diese Stimme? War es der Hunger, der ihm einen solchen Gedanken eingab und den er doch gar nicht glaubte empfunden zu haben bisher? Oder klang in ihr der Schrei jener vielen Namenlosen nach, die im Kampfe für ihr Volk und ihren Gott, in Schluchten und Berge wie diese ver­trieben, mit dem Erschöpfungstode hatten ringen müs­sen, bis ihr Leben nutzlos dahanschmolz ? angedeutete Weg der richtige ist, und daß die un­garische Politik konsequent die Stärkung des römi­schen Systems anstreben muß, um ihrerseits positiv zum Wiederaufbau im Donaugebiet beizutragen. Das neue Siedlungsgesetz. Vom Universitätsprofessor Dr. BÉLA REICHENBACH. Das neue Siedlungsgesetz das dem Abgeord­netenhause vorliegt und zurzeit sich im Stadium der Ausscbußvenhandlunig befindet, verfolgt den Zweck, eine den universellen Interessen des Landes am besten entsprechende Bodenverteilung zugunsten der Volkswirtschaft des ganzen Landes zu erzielen. Als Wirtschaftsexperte möchte ich in dieser Hinsicht die folgenden Gesichtspunkte zur Beachtung empfehlen: Der Gesetzentwurf sollte die Motive womöglich ganz ausmerzen, jedenfalls aber entsprechend . ein­schränken, die sich für die künftige Entwicklung der Landwirtschaft, sei es für den einzelnen Landwirt, sei es für die Landwirtschaft des ganzen Landes, schädlich auswirken könnten. Hierher gehört all das, was im Zusammenhänge mit der Überlassungs- Verpflichtung eine Unsicherheit schafft, die sich der intensiveren Wirtschaftsweise als störendes Hinder­nis entgegenstellen könnte. Jm Stadium der Durch­führung aber sollte alles Politikum vorweg tunlichst ausgeschaltet werden. Darunter verstehe ich, daß die Schaffung von Kleingrundbesitzen und Klein­pachtungen in solchen Landstrichen erfolge, wo dies, sei es vom Standpunkte der Bodenverteilung, sei es von dem der Bevölkerung, wirklich erwünscht er­scheint. ‘ Die mit Boden zu Beteilenden sollen aus einer sachlichen Selektion, hervörgehen, und bloß diejeni­gen sollten dabei (berücksichtigt werden, die im Sinne der Vorlage auch die materielle Kraft zur Wirtschaftsführung besitzen, Weil unter den heuti­gen Verhältnissen Wirtschaften mit größerer Schul­denlast oder mit geringerer materieller Aufrüstung auf keinen grünen Zweig kommen können. Von glei­cher Bedeutung ist aber auch, daß die Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen, beziehungsweise deren Ein­treibung von vornherein mit allem Ernst angefaßt werden muß, denn wenn im Kreise der mit Boden zu Beteilenden sich die Auff assung durchsetzen würde, daß sie unter allen Umständen in ihrem Be­sitze belassen werden, auch wenn sie ans eigenem Verschulden ihrer Zahlungspflicht nicht Folge leisten, dann müßte die finanzielle Konzeption der ganzen Vorlage hinfällig werden. Die wichtigste Vorbedingung der erfolgreichen Siedlung und der ins Auge gefaßten bodenpolitisdhen Verfügungen besteht aber darin, daß die Regierung eine Wirtschaftspolitik inaugurieren soll, die die intensive Wirtschaftsweise begünstigt. Die Kleinbe­triebe können nämlich nur dort ihren höheren wirt­schaftlichen Beruf erfüllen, wo in den entwickelten Volkswirtschaften die Verhältnisse hauptsächlich in der Preisgestaltung der Wirtschaftsprodukte und wirtschaftlichen Bedarfsartikel, ferner entsprechende Kredit- und Verkehrsverhältnisse usw. der intensi­ven Kleinbetriebswirtschaft förderlich sind. Die Sicherung der Vorbedingungen einer intensiven Wirtschaftsweise ist ja auch sonst das wirksamste Mittel zur Steigerung der Fähigkeit des ungarischen Bodens, den Lebensunterhalt einer tunlichst großen Anzahl von Menschen zu sichern. Der erfolgreiche Raumgewinn der Kleinbe­triebe auf Kosten der Großbetriebe kann ohne Nachteil des nationalen Einkommens, ferner nur dann und dort begründet erscheinen, wo die allge­meine, aber hauptsächlich wirtschaftliche Kultur des ackerbautreibenden Volkes entsprechend ent­wickelt ist. In dieser Hinsicht ist bei uns aber leider noch sehr viel zu tun. Aus diesem Grunde muß die Hebung der Kultur des ackerbautreibenden Volkes Schritt halten mit der stufenweisen Parzellierung des Großgrundbesitzes. Für den wirtschaftlichen Fachunterricht in den unteren Graden werden wir also schon in naher Zukunft weit mehr opfern müs­sen, als es bisher der Fall gewiesen ist. Das ist der wichtigste Programmpunkt in der völkischen Agrarpolitik. Um auf dem Gebiete der Produktion (beispiels­weise Maschinenbenützung), aber hauptsächlich im Bereiche der Beschaffung und Verwertung den Nachteilen des Kleinbetriehes dem Großbetriebe gegenüber ein Gegengewicht zu schaffen, ist der tunlichst lückenlose Ausbau des Netzes der Produk­tions- und Verwertungsgenossenschaften mit der zunehmenden Zahl der Kleinbetriebe unerläßlich. Im Interesse dieser beiden Ziele, nämlich der Hebung des Fachwissens des Volkes und seiner Zusammen- Sonntag, Í. Märe f936 IST, WER NICHT VERGISST, DASS VERSTOPFUNG HEILBAR IST \

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