Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. január (84. évfolyam, 1-24. szám)

1937-01-02 / 1. szám

*2-PESTER LLOYD Abgeordneter Eckhardt oner die Liquidierung der Diktaturbestrebungen. scharfe Angriffe gegen die Dorfinteiligenz and den Innen­minister Hozma. Der Führer dar Partei der Kleinen Landwirte Abg. flPjfxir Eckhardt hielt heute mittag in den Klulbrämmsn der Partei eine gmilaiigeJegie Neujahrsrede, in der er der Re­gierung Darányi sein Vertrauen aussprach, dlaibei aber sich abeirmals in schärfster Form gegfn die diktatorischen Bestrebungen wendete, und namentlich gegen die Dorf­­intelligenz heftige- Angriffe richtete, die die Landbevölke­rung durch ihre faitecbverstandene politische Tätigkeit fast (Ut VenzweiiLuinig gebracht habe. Für 11 Uhr wair die Begrüßungsfeier antbenaumt und g>ei Eröffnung der Feier die Khibriumie voll besetzt. Außer den Mitgliedern, die dem Abgeordmetenhause angehören, ■waren mehrere frühere Obergespäne, sowie zahlreiche Abordnungen aus der Provinz erschienen. Um dreiviertel 'ifü Uhr traf Abg. Dr. Eckhardt im Parteilokal ein und wurde mit sbüriniscbeinj Ovationen empfangen. Der Vizepräsident der Partei, Zoltán Tildy, der vor Wlnigen Tagen zum Abgeordnetem des Wahlbezirkes Szeg­halom gewählt wurde, begrüßte in einer kurze® Ansprache den Füihirer dc-ir Partei, ám dessen Tätigkeit, wie er sagte, , «ich nicht nur die Hoffnung und der Glaube der Partei­mitglieder,' samefennt auch d'ie der überwältigenden Massen ides ungarischen Volkes knüpften. Im ahgelaufeuen Jahre traben die Ereignisse die Politik Eckhardts vollkommen gerechtfertigt. Er errichte Gottes Segen auf das weitere iWiffikendieir Partei und ihres Führers. Abg. Dr. Tibor Eckhardt dankte zunächst kür die Ci 1 iicikwünsche, und begrüßte dem Vizepräsident der Partei Zoltán Tildy als neues Mitglied der Gesetzgebung. Dann führte er folgendes aus: Vor zwei Jahren, als ich eiben aus Ceftf zurückgekehrt war, sagte ich anläßlich der Neujahrs­begrüßung hier in dW Parted- Wir wollen nicht feiern;, denn wir stehen dm Vorabend ernster Zeitén und großer Kämpfe. Das hat sich bewahrheite!. Wir führten einen enbit törted. Kampf dicht aus eigenem Antrieb, sondern er: wurde um«s auf er zwangen, Wir 'führten diesen Kampf nicht niur für die Partei, sondern in erster' Reihe im Interesse der Verfassung, im Interesse der Nation. Im Vorjahr tastete ein schwerer Alpdruck aiuif uras, und da sagte ich: Dieses Jahr wird die Befreiung bringen. Es ist noch Aus­sicht auf schwere Zusammenstöße, doch ist der • Ausgang ■ des Kampfes nicht zweifelhaft, da die edelsten Traditionen und die. besten Instinkte der ungarischen Nation die dik­tatorischen Versuche schon zu Falle gebracht haben und nur mehr idjp:TAquidaiipn ü^g ^getfljcbfin Dt. Auch darin halben wir uns nicht gieiäusicht. Ich will nicht mehr rekriminieren, Sondern nach glücklicher Überwindung der großen, Gefahren die Lehren'für* die- Zukunft daraus riehen, damit wir nicht wieder in ähnliche Gefahren ge­tafen sollen. Zunächst frage ich, was' wäre' geschehen»-in diesem wniglücklichen Land, wenn, Gott bewahre, der Reichsver­­wesser gestorben wäre und' picht der ungarische Minister­präsident? Welche schwere Gefahren hätte dies nach sich riehen können? Bürgerkrieg und Revolution hätten das Land an den Abgrund der Vernichtung geführt. Wir er­füllen eine große Pflicht der Nation gegenüber, wenn wir IGott dafür danken, daß er unseren Reichsoerweser in guter Gesundheit erhalten hat. (Stürmischer Applaus.) Wir bit­ten déri Kelben Gott, ter möge ihn noch lange erhalten. Denn seine ruhige, weise, das Volk liebende Persönlich­keit bálidén auch heulte noch die einzige Garantie für die «ruhige Entwicklung der Nation. Eh ist uns daraus die dringende Pflicht erwachsen, eine Verfassungsreform zu schaffen, die das Verfassungsleben und die freie Entwick­lung der Nation institiitiv, unabhängig vom Leben einer Person ein für allemal sichert, (Stürmischer Beifall.) Die zweite Konsequenz, die ich ziehe, daß ich für das Scheitern der Diktaturversuche nicht nur die Nation *nd nicht nur die Partei, sondern auch diejenigen glück­lich preise, die vielleicht gutgläubig an die Einführung der Diktatur geglaubt haben. Wo wäre heute das Land, wo wären diejenigen, die d'ie Diktatur versuchen wollten, ■wenn die Achse des Karrens nicht gebrochen, und der Karren nicht im letzten Augenblick vor dem Absturz in den Abgrund gerettet worden wäre. Weiche furchtbaren Konfl ikte wären entstanden, wenn' die diktatorische Ten­denz mit mehr Erfolg ihre Politik dem Lande hätte auf­­«wingen können. ■ r In. dem Augenblick«,als-Ötf. Darányi die Letting der Geschäfte übernahm, hielt ich es für meine Pflicht, ihm die ernsteste Unterstützung der Opposition in Aussicht zu stellen, weil seine Regierung die Heimkehr in die •unga­rische Verfassung bedeutete. Unter «ßeiseitescbiebung aller parteipolitischen Gesichtspunkte mußten wir mit Herz und Seele die Rückkehr zum Vhrf'assunig-sJeiben unter­stützen, ■ | i . Die dritte Fijlgc, die wir aus ;der Vergangenheit zie­hen, ist, daß wir in unserec Politik gegen diejenigen,,die in der Vergangenheit schwer gfeirrt haben, ureder Haß, noch Ungeduld zeigen dürfen. Wir können am besten mit der Diktatur aforechnan., wenn wir die ganze Vergan­genheit spurlos aus dem Leben der Nation verseli winden lassen und aus dem Gedächtnis streichen. Lassen wir nicht von neuem eine Kluft zwischen Ungar und Ungar einreißen. Lassen wir nicht zu, daß die Bazillen der Diktatur einen Teil dter Nation writer infizieren. Wir, die wir am meisten darunter zu leiden hatten, dürfen den­jenigen, die auf prinzipieller Grundlage aus Überzeugung cdter aus gutem Glauben diese verfehlte Tendenz befolgt haben, keine • Schwie.rigkritön''bérriteo, wenn sie sich bé­kehíren wollen. Man muß scharf distinguieren zwischen denjenigen» dia unter dem Einfluß des Erfolges der Dik­taturen in einigen Ländern auf diese Mode, hereingefallee waren und denjenigen, die als Parasiten Nutznießer jeder politischen Richtung sein wollen. (Stürmischer Beifall.) Wir müssen diejenigen, die ans ihren Illusipnen ernüch­tert sind, für die yolkspolitik gewinnen, alltein die Para­siten müssen wir schonungslos zertreten. (Stürmischer Beifall.) Ich sage das nicht erst jetzt nachträglich, auch inmitten der größten Kämpfe habe ich dasselbe Lm Par­lament gesagt. Heute, wo das Bestreben nach einer Ver­ständigung immer mehr zu,nimmt, stelle ich mit großer Genugtuung fest, daß die 'Zahl derjenigen sich immer mehr vermehrt, die die Politik der Zukunft auf der, Grundlage einer wirklichen Volkspolitik aufbauen wollen. Alle diejenigen müssen sich zusammenfinden, die diese Volkspolitik ernst und ehrlich durchführen wollen. Das wird die wirkliche Nationale Einheit sein. (Stürmischer Beifall.) Und noch etwas haben wir aus den Ereignissen der letzten Zeit gelernt. Ich werde és stets betonen, daß wir die volle Wertlosigkeit der Dorfintelligenz kennenlernen mußten. (Stürmischer Beifall.) Wir erklären den Krieg der bisherigen Auffassung, als ob diese Intelligenz auch wei­terhin berufen wäre, den nüchternen Teil des ungarischen Volkes zu. leiten. Auch die .Tragödie dieser Dorfintelligenz ist auf die öffentliche Abstimmung bei den Wahlen zu-. rückzuführen. Das System der öffentlichen Abstimmung hat eine große Gesellschaftschichte ungeeignet gemacht, ihre politische Rolle z.ü erfüllen. Seit 20 Jahren mußte diese Intelligenzschiobt des Landes die einander entgegen­gesetzten politischen Richtungen 'bedienen. Diejenigen, die solche Kunststücke zuwege bringen konnten, verloren die Eignung, das Volk auf dem Lande politisch zu führen. In .erster Reihe ist es daher notwendig, diese Leute von den unerträglichen Fesseln, die sie zur Charakterlosigkeit ge­zwungen und dauernd eine latente Bürgerkriegsstimmung geschaffen haben, befreit werden. (Lebhafte Zustimmung.) Es gibt aber Hoch in diesem Lande eine an Zahl ge­ringe, aber anfrech.te geistige Elite, die wir. aufsueben, vereinigen und mit allen .Mitteln, kräftigen müssen. Diese geistige Elite, die ehrlich und mit Überzeugung der unga­rischen Dorfbevölkerung zur Seite steht, ist zur Führung des ungarischen Volkes berpten. Nur dieser Elite bringt ■das Volk Vertrauen: entgegen, nicht über den extremen .Agitationen!, |Sc sie von AÍwcftael Károlyi bis zum jüngsten diktatorischen Wahnsinn mit seinen Parteislürmen -stets abgelehnt hat. Auls dicsein iGruntíe dürfen wir uns nicht mit der bloßen Wahlrechtsreform begnügen, sondern auch die Erfrischung der gesamten Autonomie vom Komitat bis zur Gemeinde durchführen. Wir lehnen es aus diesem Grunde ab, mit jenen konservativen, richtiger reaktionären Elementen zusammen zu gehen, die selbst die diktatori­schen Strömungen in der Hoffnung unterstützt haben, die wahre Refonnpolitik zu Falle bringen zu können. Als er­schreckendes Beispiel möchte ich hier den Fall Gil Robles umführen, der jahrelang als Führer, der konservativen Regierungspolitik Spaniens seine Macht dazu mißbrauchte, um die spanische Bodenreform zu vereiteln und der Re­aktion zum Siege zu verhelfen. Heute ist der ehemalige spanische Ministerpräsident Sekretär und Rundfunkansa­ger eines aufständischen Generals mit einem geringen Monatsgehalt, Den «ungarischen Reaktionären wollen wir nur. so viel sagen, daß sie uns ruhig arbeiten lassen, denn sie haben sieb unfähig erwiesen., das Land zu führen. Unsere Zielsriizúngén VTässeh ' sich in einige knappe Worte zusammenfassem Wir wollen die, völkische Politik mit verfassungsmäßigen Mitteln erreichen und wir haben bloß die Pflicht, das uns von breiten Schichten entgegen­­gtebraohite Vertrauen nicht zu mißbrauchen. Worin besteht unsere - Arbeitsordnung für das kom­mende Jahr? An erster Steile müssen die verfassungs­rechtlichen Probleme gelöst werden, und zwar so bald als möglich noch vor den Sommerferien der Gesetzgebung, um das im Lande arg erschütterte Vertrauen zum bestehenden politischen System wiederherzustellen. Wir sind um «so mehr bereit, die Regierung bei der Lösung dieser Probleme zu unterstützen, a>ls< die beispiellos günstige Atmosphäre es ermöglicht, die Widerstände, die sich vielleicht im Re­­gierungslaiger zeigen könnten, leicht über winden zu können. Die »weite A cf gäbe ist die gründliche Reform unserer Wirtschaftspolitik. Denn die bisher angewandten Pailiativ­­mdttel reichen nicht,aus,, um das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Zweigen der Produktion wiedterherzusteilen und das Lebensniveau der dörfischen, Bevölkerung zu heben. Besonders dringend «ist die Bekämpfung der in der Theißgegend herrschenden unerträglichen Arbeitslosigkeit. Ich erwarte für das kommende .Jahr eine positive Arbeit sowohl in politischen wie in wirtschaftlichen Be­langen, wobei wir nach wie vor die Taktik der vollkom­men selbstlosen oppositionellen Politik lamwendien wollen. Wir versuchten, diese Politik auch Julius Gömbös gegen­über zu vertreten, -wir wagen diesen Versuch nochmals in der Hoffnung, daß die Regierung eine ehrliche Lösung der wichtigsten Probleme ainstrebt. Wir trachten für unser Volk dös tägliche Brot zu erkämpfen und verzich­ten auf die Teilnahme an den Vorstellungen des politi­schen Zirkus. Es wird ja Leute geben, die diese Art von Politik kultivieren werden. In Personalfragien wollen wir uns nicht einmiseben and sind «sogar bereit, die un­fähigsten Obergespäne zu duidten, womit aber nickt ge­sagt sein soll, daß wir uns weigern, unseren Anteil an der Verantwortung zu übernehmen. Sollte sieji eine Lage ergeben, die von uns die verantwortliche Teilnahme an der Lösung eines Problems erheischt, sind wir auch dazu bereit, unter der Bedingung, daß wir Garantien für die Verwirklichung unseres prinzipiellen Programms er­halten. Ohne diese Garantie steht keine Möglichkeit da­für, uns an einer verantwortlichen gemeinsamen politi­schen Arbeit ~.u beteiligen. Im allgemeinen hüben wir keinen Grund, zu klagen, denn die Lage hat sich bedeutend gebessert. Dennoch muß ich den Zwischenfall, der sich zwischen dem Mi­nister des Innern und dem Abgeordneten Anton Klein er­eignet hatte, zur Sprache bringen, um zu erklären, daß die Ausführungen des Abgeordneten Klein sich. mit meinen eigenen Meinungen, mit jenen der Partei und auch mit denen zahlreicher ehrlicher, unserer Partei nicht angehörenden Männern decken. Dem Herrn Innen­minister erkläre ich, daß er sich alle, weiteren Schritte wohl überlegen soll. Über die Ausführungen des Herrn Abgeordneten Klein ein Verdikt zu sagen, ist der Inkoni­­patibüitätsaugpchuß nicht berufen und die Bloßlegung ge­wisser geschäftlicher Verbindungen mag leicht dazu füh­ren, daß dem Hei-rn Innenminister die Rückkehr zu jenen Unternehmungen erschwert wird, an deren Spitze er im öffentlichen Interesse nützliche Arbeit geleistet hatte. Die Partei hat übrigens keinen sehnlicheren Wunsch, als den He,rrn Innenminister, wieder an der Spitze dieser Unter­nehmungen zu sehen. Abgeordneter Dr. Eckhardt kritisierte dann in iro­nischen Ausfällen die systematischen Vertrauen&kumJ- gebungen der Kcmitate für den Innenminister, d e er als die Fortsetzung des überwundenen Stils der Brustweite D,zeichnete und forderte den Innenminister auf, nach dem Vorhilde anderer würdiger ,Mitgl edeir des Kabinetts auf dies».Kampagne zu verzichten ued die politische Ruhe des Landes nicht mehr zu stöien. Tn den Schlußsätzen seiner Rede erklärte Dr. Eck­hardt, daß er und seine Freunde selbst dann, wenn un­erwartete Ereignisse die Lage nmstoßen isoitten, '-nach wie vor trachten werden, das ethische Vermächtnis Gaston Gaáls zu wahrem Gaston Gaál sei in Fragen der politi­schen Ethik stets intransigent gewesen, m der prak­tischen Politik aber war er zu. Kompromissein geneigt. Julius Gömbös war umgekehrt intransigent, wenn es sich um die Macht handelte und lax in der Beurteilung der ethischen Fragen der Politik. Auch die Partei der Klesn­­landwirte werde sich, schon weil sie nicht die Mehrheit im Parlamente besitzt, zu Kompromissen bereit zeigen, aber jedes Zugeständnis in Fragen der Ethik und der Macht ablehnen, denn Macht und ihre Besitzer, mögen sie Cäsar, Napoleon edier Kozma heißen, sind vergänglich, aber die Kraft der Moral und der Ethik bleiben auch in der Politik unbesiegbar. Die Rede wurdb von den Anwesenden mit minuten­langem begeistertem Applaus «aufgenommen. Mittag fand ein gemeinsames Parteiessen statt. rfrf zko. Samstag, 2. Januar 1937 Üzv. Gomperz Bendekné szül. Bálint Anna úgy maga, mint fia Andor és leánya Magda nevében fájdalomtól összetörve jelenti, hogy férje Gomperz Bonéi életének 78-ik, boldog házasságának f i-ik évében, 1936. december 31-én mindannyi unkát itthagvott, Utolsó kívánságát teljesítettük, amikor földi ma­radványait e hő 2-án délelőtt, teljes csendben helyeztük örök nyugalomra a Kerepesi-úti teme­tőben a ref. egyház szertartása szerint. Gyászolják: menye Gomperz Andorné, szül. Sol­tész Mária, Ve je Lóczy Lajos, unokái: Gomperz László, Gomperz János, ifj. Lóczy Lajos. Minden külön értesítés helyett. Budapesti Facsavar, Vas- és Fémneműgyár r.-t. tisztviselőkara és munkásai szomorúan jelentik, I hogy vállalatuk elnöke: Gomperz Benedek nr I múlt év december 31-én elhunyt. | Jóságos emlékét örök szeretettel fogjuk meg- 1 I őrizni. Budapesti Facsavar, Vas- és Fémueműgyár r.-t. Igazgatósága és Felügyelőbizottsága szomorúan •jelenti, hogy vállalatunk elnöke: : 1936. évi déc. 31-én elhunyt. A megboldogult mint. vállalatunk egyik meg­alapítója 3 évtizeden át munkálkodott vállaltunk érdekében, előbb mint igazgatóságunk tagja, ké­sőbb mint annak elnöke. Emlékét kegyelettel és szeretettel megőrizzük.

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