Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. május (84. évfolyam, 98-120. szám)

1937-05-01 / 98. szám

PESTER LLOYD ispielen and sieti vor allem nicht hineinlegen lassen wird. (Wir wissen, welchen 1 Weg wir gehen und bis za welcher Grenze wir gehen können, und wir wis­sen auch, daß zum Hineinlegen zwei gehören: einer, Tder das will und einer, der sich läßt. Der Bundes­kanzler befürwortete dann ein gutes Einvernehmen und eine .Vermeidung allen Zwiespaltes zwischen Staat und Kirche, Er schloß seine Rede mit den Worten: \ . \ —• Man kann uns nicht vorwerfen, daß bei uns Knechtung und Gesinnungszwang herrschen. Es gibt kein Land in Europa, vom extremdemokra­tischesten bis zum extremautoritärsten, wo so viel Freiheit herrscht, wie bei uns in Österreich. Der Budapester Besuch des Bundespräsidenten Miklas* Ein Begrüßungsartikel des Präsi­denten Sztranyavszky. ,ä Wien. f, Mai. (Inf.) In der Neuen Freien Presse nimmt der Präsi­dent des ungarischen Abgeordnetenhauses- Alexander Sztranyavszky zu dem bevorstehenden Besuch des Bun­despräsidenten: Miklas in Budapest Stellung und schreibt tt. ajf In großer Liebe und aufrichtiger tiefer Verehrung Begrüßt Ungarn das Staatsoberhaupt des benachbarten Österreich. Der Besuch des Bundespräsidenten Miklas ist haue umso größere Ehre und Aufmerksamkeit für Un­garn, als dies die erste Auslandfahrt des österreichischen Siaaisoberhauptes ist, mit der er den Besuch unseres 'durchlautigsten Herrn Reichsverwesers erwidert. Öster­reich und Ungarn^ diesen beiden Staaten an der Donau, Zeichnen das aus der geographischen Gegebenheit fol­gende Anfeinanderangewiesensein und die seit Jahrhun­derten währenden engen Bande den einzuschlagenden [Weg vor. Dieser Wey des christlichen Österreich und 'des christlichen Ungarn kann auch in der Zukunft nur der gleiche Sein und das Endziel ist die Gerechtigkeit und ’der auf ihr fußende Frieden. Als Präsident des Abgeordnetenhauses des ungari­schen Reichstages begrüße ich im Namen der ungari­schen Volksvertretung mit Sympathien, aufrichtiger Hochschätzung und Verehrung das Staatsoberhaupt des benachbarten Österreich, i^j [Wiener Blatterstiminen, Wien, ;f. Mai. .’(MTI) 'Die heutigen Festnummern der Wiener Presse Beschäftigen Sich an leitender Stelle mit dem bevorstehen­den Besuch des Bundespräsidenten Miklas in Budapest, Dia offiziöse Reichspost schreibt: Die römischen Protokolle haben für die internatio­nale Stellung Ungarns einen besonderen Wert. Sie schu­fen im Donaubeoken einen Zustand des Gleichgewichtes, ider nicht nur psychologisch entspannend wirkte, sondern huch’ einen geeigneten Ausgangspunkt für, meritorischc Verhandlungen jeder Art bietet. Seit der Geltung der römischen Protokolle ist die Würde Ungarns vollkommen wiederhergestellt, und gewisse Ereignisse, die seither noch idszngekommen sind, haben es mit sich gebracht, daß [Ungarns internationale. Steilung heute so günstig ist, wie noch nie seit dem Kriege. Ungarn verdankt dies der Weis-* heit und Mäßigung, mit denen seine Geschicke vom Reichsverweser und von der Regierung geleitet werden. Die fortschrittlich evolutionistischen Ansichten der leiten­­iden Staatsmänner, die in Österreich’ auf eine treue Part­nerschaft in jeder Richtung zählen können, werden ohne Zweifel den politischen Unterhaltungen das Stigma geben, zu! denen die gleichzeitige Reise des Bundeskanzlers Dr. (Schuschnigg und des Staatssekretärs Dr. Schmidt im Ge­folge des Bundespräsidenten Anlaß geben dürften. ) Im Neuen Wiener Jounial schreibt der, ungarische (Gesandte irt Wien Ludwig v. Rudnay u. a.: iEs ist in den besonderen Verhältnissen, die die Frie- Hensverträgen im Domauraum geschaffen hatten, begrün­det, 'daß eine festere Form der immer inniger gewordenen österreichisch-nngarischen -Beziehungen erst dann gefun­den werden konnte, als sich ihnen die Großmacht Italien mit nearer Freundschaft anschloß. Wenn unsere Länder heute hoffnungsvoller in die Zukunft blicken können, so verdanken sie dies in erster Reihe ihrer freundschaft­lichen und fruchtbaren Zusammenarbeit auf der Grund­lage der römischen Protokolle. Ein Fest dieses zukunfts­frohen [Ausblickes soll denn auch der Empfang werden, iden Ungarn dem österreichischen Bundespräsidenten zu bereiten sich anschickt. Es ist der Herzenswunsch jedes Ungars, daß sich der Bundespräsident und seine Frau Gemahlin in unserem Vaterlande so wohl fühlen mögen, wie es den gastfreundlichen Empfindungen, die sie erwar­ten, entspricht, i | • .. Die amtliche Wiener Zeitung bringt von besonderer ungarischer Seile einen längeren Artikel, in dem es u. a. heißt: Der österreichische Bundespräsident kommt nach Budapest, um die historische Gestalt des ungarischen Reichsverwesers mit seinem Besuch zu beehren. -Alle Töne des Akkordes freundnachbarlicher Verbundenheit klingen bei dieser Nachricht in jedem ungarischen Her­zen mit, mit Dankbarkeit für das Schicksal, das uns einen solchen Weggenossen bescherte und froher Zuversicht auf eine Zukunft, die nur besser werden kann, wenn Un­garn und Österreich auch weiter fest zueinanderstehen und allen Versuchungen, sie voneinander zu trennen, oder das Gefühl ihrer Verbundenheit zu trüben, festen Wider­stand leisten. Der österreichische Gesandte in Budapest hat das Wort geprägt, daß in der Person des österreichi­schen Bundespräsidenten Österreich selbst und das öster­reichische Volk zum Besuch nach Budapest konunt. In sei­nem Bundespräsidenten und dessen edlen Gemahlin grüßt denn auch Ungarn ganz Österreich und das österreichische Volk aufs herzlichste, Verkehrsmaßnahmen. Bei der Oberstadthauptmannschaft wurden heute nach" längerer Beratung die Verkehrsmaßnahmen für die Dauer des Besuches des österreichischen Bundespräsidenten Wil­helm Miklas in Budapest getroffen. Am 3.- Mai, dem Tage der Ankunft des hohen Gastes, wird um 9.30 vormittags die Kerepesi-ut von der Lokalbahnstation bis zum Baross-tér, von 10 Uhr vormittags die Rákóczi-ut bis zum Nationaltheater, von 10.15 die Ringstraße und die Ändrässy-ut, von 10.30 angefangen die Tisza István-ucca, die Kettenbrücke und die Hunyadi János-ut für jeden Verkehr abgesperrt. Auf diesen Straßenzügen dürfte der Verkehr ungefähr eine bis anderthalb Stunden eingestellt sein. —r Am 4. d. aus -Anlaß der Militärparade auf der Andrässy-ut wird das ganze Gebiet des Stadtwäldchens bis zur Andrässy-ut, um 9 Uhr die Andrässy-ut bis zur Rózsa-ucca- und von dailn afc Vofl 10 Uhr bis halb l Uhr die ganze Andrässy-ut äbgesperrt sein. Auch der Kreuz­verkehr durch die Nagymezö-ucca, die Ringstraße und die Arena-ut wird um 10 Uhr vormittags eingestellt, und um halb 11 Uhr ruht auch der Verkehr durch die Seiten­gassen der Andrässy-ut, ebenso vorn Westbahnhof über die Vilmos császár-ut bis zur Kossuth Lajos-ucca. Die Polizei behält sich Vvpr, nach’ Bedarf auch in anderen Straßen und Gassen den Verkehr .einzustellen. Die gela­denen Gäste erreichen das Körönd über die Andrässy-ut während diejenigen Personen, die nur über Eintrittskar­ten verfügen, ihrer? Wagen in den Seitengassen der Andrässy-ut anhalfen und ihre Plätze zu Fuß erreichen müssen. ■i «; i An den anläßlich des Besuches des Bundespräsiden­ten Miklas zu veranstaltenden Feierlichkeiten werden auch die Pfadfinder .teilnehmen. Im Hinblick darauf teilt die Leitung des Ungarischen Pfadfinderverbandes mit, daß am 3. Mai die zum Innerstädter, Elisabethstädtcr, Josefstädter, Franzstädter und zum Rayon im Volks­wäldchen gehörenden Pfadfindertruppen sich mit je einem Begleiter Um 9.15 Uhr auf dem Mussolini-tér zu melden haben. Die zum Rayon des Westbahnhofes und der Inneren Stadt gehörenden Pfadfinder melden sich auf dem Liszt Ferenc-K die Pfadfinder der übrigen Rayons auf dem Clark Át. i-lér ebenfalls um 9.15 Uhr. An der am 4. Mai stattfinde. -*n Truppenparade nehmen je 25 Pfadfinder der designier Truppen teil. I Abtransport von Frauen und Kindern aus Bilbao unter englischem Schütz be­schlossen. London, 1. Mai. (Inf.) Die Hilfe Englands beim Abtransport der Frauen, und Kinder aus Bilbao ist gestern in einer Sondersitzung des Kabinetts grundsätzlich be­schlossen worden. Die Unterstützung erfolgt vor­läufig in der Weise, daß die englische Flotte ange­wiesen wird, sämtlichen mit Flüchtlingen besetzten Schiffen gleichviel welcher Nation auf hoher See Schutz zu gewähren. Die englischen Kriegsschiffe selbst werden keine Flüchtlinge eb transportieren und sich nicht in die Gewässer der Dreimeilenzone begeben. Außenminister Eden hat die baskisohe Regierung in Bilbao entsprechend benachrichtigt und dabei den Beistand Englands davon abhängig gemacht, daß beim Abtransport keine Unterschiede gemacht wer­den dürfen. Der englische Konul in Bilbao ist ange­wiesen worden, darauf zu achten, daß die Flücht­linge ohne Rücksicht auf ihre politische Haltung eingeschifft werden. Die Flüchtlinge werden vorerst nach St. Jean de Luz gebracht und von dort auf Frankreich, England und Belgien verteilt. Der Untergang des nationalistischen Kreuzers „Espana“. London, 1. Mai. (Inf.)’ Der Präsident der baskischen Regierung Aguirre hat —- wie die Radio-Agentur meldet — die Preßvertriater empfangen und ihnen Mitteilung von dem Untergang des nationalistischen Kreuzers „Espana“ gemacht. Aguirre erklärte, daß dieser re­publikanische Sieg bedeutend sei, daß er aber trotz der Freude darüber nicht verheimlichen könne, daß die Lage an der Front von Durango ernst geblieben sei. Aus den Ereignissen müsse man neuen Mut zum Ausharren bis zur vollständigen Beseitigung der Gefahr schöpfen. In Bilbao wird — wie die Rja'diio-Agantur mel­det — erklärt, daß Fischdampfer und Boote die Mannschaft der „Espana“ soweit sie durch die Bom­ben nicht getötet wurde, aufgenommen hätten. Die Besatzung habe 854 Mann betragen. Ein Friedensangebot der Basken? Vittorio, 1. Mai. (United Press.) Aus Bilbao (verlautet, daß der Präsident der autonomen haskischen Regierung eine ungenannte Persönlichkeit mit der Anbahnung von Friedensvcrhandlungen in Paris beauftragt habe. Franco habe bereits halboffiziell von diesem Frie­densangebot der Basken erfahren, sei jedoch nicht gewillt, dem Vorschlag näherzutreten, weil dieser die Forderung enthalte, daß ein Drittel des bis jetzt von den Nationalisten besetzten Gebietes den Basken zu­rückerstattet werde. Nach hier vorliegenden Berichten ist die Lage in Bilbao verzweifelt. Die baskischen Truppen hätten gemeutert und sich geweigert, noch länger gegen die Nationalisten zu kämpfen. Bri Magen- und Darmerkranknngcn der Kinder zeitigt das natürliche „Franz-Josef“-Bitterwasser, insbesondere dann, wenn die Sluhlentleerung der kleinen Kranken zu wünschen ! übrig läßt, oft schon nach V* Glas, geradezu glänzende Er­gebnisse. Es wird ärztlich bestens empföhlen. Vom Tage* Abgeordneter Dr. Eckhaidt über das Revislons­­problem, ReicHstagsabgeondneter Dr. Eckhardt begibt sich am 6» nach Miskolc und wird dort über das Revisionspro­­jWem einen Vortrag halten. Der Bürgerkrieg in Spanien. Fühlbare Besserung der Regieruugsposition am der Baskenfront. — „Eiserne Ver­teidigungslinie'1’ hält nationalistische Of­fensive auf. *—* Mittelbare Bestätigung durch nationalistischen Heeresbericht. Paris, 1. Mai, (Inif.yi Von spianlsehl-nationalistischer Seite wird tier Radio-Agentur gemeldet, daß an der Front von !Durango den ganzen Freitag über neue Gefechte zwischen der Vorhut der nationalistischen Truppen lind den aus Bilbao an die Front geworfenen frischen Truppen stattgefunden hätten. Dias Gros der beiden Armeen sei aber noch nicht miteinander in Be­rührung gekommen. Auf nationalitiscber Seite habe man bemerkt, daß die republikanischen Truppen seit mehreren Tagen zum erstenmal in ihrem Rückzug angehalten hätten und versuchten, den weiteren Vor­marsch der nationalistischen Truppen aufzuhalten. Die baskischen Truppen halten östlich von Bilbao eine „eiserne Verteidigungslinie“ errichtet, bei der sie den Feind zu erwarten scheinen. Diese Linie gehe von dem Hafen Bermco im Norden von Bilbao aus, über die Orte Borga, Rigoitia, Galgazana, an der Straße Durango—Bilbao bis nach Basauri an der Straße Bilbao—Orduna. Von Bilbao wird — wie die Radio-Agentur meldet —, dieser Widerstand der baskischen Truppen bestätigt. Eine fühlbare Besse­rung der Lage sei festgestellt worden. Der Wider­stand der Basken nehme in dem Maße zu, indem sie sich in den vor der sogenannten eisernen Linie er­richteten Verteidigungsstellungen sich fcstsetzen können, ■*n4 Paris, 1. Mal, (Inf.) Der nationalistische Heeresbericht, der in der Nacht zum Samstag ansgegeben wurde, ist ziem­lich kurz und meldet — wie die Radio-Agentur be­richtet -— nur von Schießereien an verschiedenen Fronten, aber von keinerlei Kampfhandlungen. Über die Lage im Bashenland wird mitgetieilt, daß die nationalistischen Truppen die in den letzten Tagen eroberten Gebiete konsolidiert und einge Berichtigun­gen vorgenomen haben. *• se • Samis tag, 1. i&ai 193ff, Der 1. Mai in Deutschland. Rede Hitlers zur Jugend. Berlin, 1. Mai. (DNB) Aus Anlaß des heutigen Nationalfeier­tages fand! heute morgen um 8.30 Uhr im olympi­schem Stadien eine Großkundgebung der Hitler­jugend im Beisein des Führers und Reichskanzlers Hitler .und des Reichsjugendführers statt. Das ge­waltige Rund des Stadions war besetzt mit 120.000 Jungen und Mädchen der großen deutschen Jugend­bewegung Adolf Hitlers. Die Jugend bereitete dem Führer stürmische Ovationen, der am die im olym­pischen Stadion versammelte Hitlerjugend folgende Ansprache (hielt: — Die nationale Einheit ist für uns vielleicht mehr, als sie es für manche andere Völker sein mag. Wir haben über tausend Jahre nach ihr uns gesehnt und mit ihr gerungen. Wir haben sie erobert und wir werden sie festhallen für alle Zukunft. Dafür seid ihr deutsche Jungens und Mädchen die Garan­ten. Daher haben wir es uns als unsere Aufgabe ge­stellt, zuerst .unserer Jugend den Geist der Volks­gemeinschaft schon in dem Zeitalter eüiz rümpfen, in dean die Menschen noch unverbogen und damit unverdorben sind. Daher haben wir auch mit der Zersplitterung in der Jugend selbst zuerst auf­geräumt. Es gibt nur ein deutsches Volk und es kann nur eine deutsche Jugend geben, weil es nur eine deutsche Jugenderziehung und Jugendbildung gehen kann. Alle diejenigen, die vielleicht noch im Innern irgendwie glauben, damit rechnen zu kön­nen, daß es doch noch einmal gelingen könnte, von der Jugend her beginnend das deutsche Volk wieder auseinander zu bringen, werden sich täuschen. Die­ses Reich steht und es baut sich auf auf seiner Ja­gend und dieses neue Reich wird seine Jugend nie­mand geben, sondern wird diese Jugend selbst itt seine Erziehung und seine Bildung nehmen. — Unsere Jugend wird stärker sein, als idio Jugend der Vergangenheit, denn sie hat schon von Kind auf, nichts anderes gelernt, als Gehorsam üben. Treu sein, anständig sein, offen sein, mutig sein, ent­' schlossen sein, und, aber auch jung sem.

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