Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. június (84. évfolyam, 121-145. szám)

1937-06-01 / 121. szám

rächt mit Noten und Protesten, sondern mit dem Mund der Kanonen. iWas jedoch den Nichtein­­nűschungsausschuB betreffe, so seien die in ihm ver­tretenen Staaten durch den Entschluß Deutschlands und Italiens vor die Entscheidung gestellt morden, ob sie weiterhin der spanischen Volksfront gestatten wollten, von Spanien her den europäischen Frieden anzugreifen. Weiter betonen die Blätter, daß die Un* terhausmitteilung des englischen Außenministers Eden von der auf diplomatischem Wege übermittel­ten Hoffnung der britischen Regierung bezüglich der weiteren Haltung der deutschen Regierung bereits schon vorher erledigt gewesen sei durch die Fest­stellungen in der amtlichen deutschen Mitteilung über die Beschießung Almerias, daß mit dieser Be­schießung die Vergeltungsmaßnahmen abgebrochen und beendet seien. In diesem Zusammenhang weisen die Blätter schließlich noch besonders auf die Tatsache hin, daß die heutige Romreise des Reichskriegsministers v. Blomberg nicht etwa verschoben, sondern pro­grammgemäß angetreten werde. Damit dürfte — so meint die Berliner Börsenzeitung — bewiesen sein, wie weit entfernt man innerhalb der Regierungen von Berlin und Rom von jeder aufregenden Ner­vosität sei, die bei derartigen Vorfällen in anderen europäischen Hauptstädten leicht zu beobachten sei. Eine Proklamation der Regierung in Valencia, Paris, 'Í. ’Juni. (Inf.)' Wie die TAgence Radio berichtet, ist die Valencia-Regierung gestern nacht unter dem Vorsitz 1Azanas zusammengetreten, um über die Lage, wie sie durch den „Deutschland“-Zwischenfall geschaffen wurde, zu beraten. Die Beratungen dauerten etwa anderthalb Stunden und wurden geheimgehalten. Die Regieriungtsmitglieder weigerten sich, den Presse­vertretern, die sie mit Fragen bestürmten, irgend­welche Erklärungen abzugeben. Valencia, 1, Juni. (MTI)1 Nach dem Ministerrat richtete die re­publikanische Regierung an das spanische, sowie sämtliche Völker der Welt einen Aufruf, „den ver­brecherischen Anschlag zu vergessen, den der deutsche Nationalsozialismus Spanien gegenüber ver­übt hast“. ... . In dem Aufruf wird erklärt, daß die deutsche und die italienische Regierung dem spanischen' Volk gegenüber tatsächliche Feindseligkeiten verüben. Im Sinne der Kontrollbestimmungen haben sich die an der Kontrolle teilnehmenden Kriegsschiffe außerhalb der nationalen Gewässer aufzuihalten. Die deutschen Schiffe haben an der Küste der Balearen nichts zu suchen. Das deutsche Kriegsschiff sei im Hafen von Ibiza verankert gewesen, um die nationalistische Flotte zu verteidigen und durch Signale den die republikanischen Inseln und di«, republikanischen Schiffe angreifenden! nationalistischen Schiffen die Richtung zu weisen. In dem Aufruf ward schließlich noch erklärt, daß die „Deutschland“ gegen die republikanischen Flugzeuge nach einem im voraus ausgearbeiteten Plan einen Angriff gerichtet und daß die angegriffe­nen Flugzeuge sich nur gegen den ungerechtfertigten Angriff verteidigt haben. Die zivilisierte Welt könne eine so gewalttätige Handlungsweise nicht dulden. von den nationalistischen Truppen abgeschlagen. An den republikanischen Gegenangriffen haben etwa fünf Batail­lone teilgeraommen, die zum Teil schwere Verluste er­litten. Die Agence Radio meldet zu den Kämpfen an der baskischen Front noch, daß nach der Einnahme von Lemona die nationalistischen Truppen nur noch elf Kilo­meter von Bilbao entfernt seien. Der Einnahme von Le­mona seien heftige Kämpfe vorausgetgangen. Die durch ein Umgelmn.gsmanöver der Nationalisten eingeschlosse­­nen baskischen Milizen leisteten verzweifelten Wider­stand und haben «ehr schwere Verluste zu verzeichnen. Bei beginnender Verkalkung der Blutgefäße führt mor­gens ein Glas natürliches ,.Franz-Josef“-Bitterwasser zu regelmäßiger Stuhlentleerung, sowie zur raschen Entgiftung des Magendarmkanals und Herabsetzung des hohen Blut­druckes. Es wird ärztlich bestens empfohlen. Spanisch-nationalistische Kundgebung für Deutschland und Italien. Salamanca, i. Juni, (Inf.) Um ihrer Empörung über die Bombardierung *ier „Deutschland“ und des italienischen Kriegsschiffes „Barletta“ durch Flugzeuge der Valencia-Regierung Aus­druck zu verleihen und ihre Freundschaft gegenüber Deutschland und Italien zu bekunden, sammelte sich gestern abend spontan vor dem Hauptquartier des Ge­nerals Franco in Salamanca eine große Menschenmenge, die etwa 10.000 Personen zählte, an. Die Menge brachte immer, wieder, Hochrufe auf die nationalistische Regie­rung, Deutschland und Italien aus. General Franco mußte vom Balkon aus eine Ansprache an die Bevölkerung hal­ten. Diese Kundgebung, führte der General u. a. aus, sei jder Protest des spanischen Ehrgefühls gegen die Barbarei und der, Ausdruck der Solidarität, 'die Spanien für die Vorkämpfer, gegen den die Zivilisation bedrohenden Bol­schewismus empfinde. Franco brachte zum Schluß seiner Ausführungen Hochrufe auf Deutschland und Italien aus. Nationalisten bestreiten Regierungserfolge an der Baskenfront, Paris, 1, Juni. (Inf.)] An der baskischen Front unS im Guadarrama- AFschnitt spielten sich gestern erneut heftige Kämpfe ab. W8e die Agence Radio meldet, halben die reputblikani­­sdhen Truppen an der Giuadarrama-Front im Abschnitt von Buitrago unter Einsatz von ganz außergewöhnlich großen Menschen- und Kriegsmaterial — man spricht .von 30.000 Mann1 und 30 Tanks — Angriffe gegen die nationalistischen Steilungen unternommen. Alle Angriffe wurden jedoch von den nationalistischen Streitkräften zuiückgescMagen, Die Verluste der Republikaner waren besonders infolge eines Umgehungsmanövers der Natio­nalisten jan Abschnitt von Buitrago sehr groß. Dec in der Nacht ausgegebene nationalistische Heeresbericht bestätigt die mißlungenen Angriffe der Republikaner an dér IGluadarrama-Front und teilt weiter mit, daß die republikanischen Streitkräfte an der basfci* gehen Front unter dem Schutze des Nebels Gegenangriffe auf diie unlängst von den nationalistischen Truppen er­oberten Stellungen im San'-Pedro-Abschnüt unternommen haben, £He republikanischen Angriffe wurden auch hier Die Budgetdebatte im Abgeordnetenhause. Das Abgeordnetenhaus verhandelte heute in zweiter Lesung den Etat des Ackerbauministeriumis im Rahmen einer durchaus sachlichen und ruhigen Debatte, in deren Verlauf Ministerpräsident Dr. Darányi in seiner Eigenschaft als Ackerbauminister nochmals das Wort ergriff. In den Nachmittags­stunden dürfte das Abgeordnetenhaus in die Ver­handlung des Etats des Finanzministeriums eintre­­ten, die dann auch noch den morgigen Sitzungstag in Anspruch nehmen dürfte. Zu einer politischen Aussprache wird es demnach erst Donnerstag mit dem Beginn der Appropriationsdebatte kommen, in der, wie verlautet, alle Führer der Opposition das Wort zu wichtigen politischen Enunziationen ergreifen werden. Wie wir ferner hören, wird die Finanzpolitik der Regierung durch den Finanzmini­ster Dr. Fabinyi in einer großen Rede beleuchte! werden, doch ist es immerhin möglich, daß auch Ministerpräsident Dr. Darányi die Appropriations­debatte zum Ablaß benützen wird, um auf die jüng­sten wichtigen politischer! Reden und die Kritik der Opposition zu reflektieren. Sonntag, 13. Juni, wird der Ministerpräsident dem Rechenschaftsbericht des Kultus- und Unterrichtsministers Dr. Hóman in Székesfehérvár beiwohnen und auch in der dortigen Wählerversammlung eine politische Rede halten, die als Fortsetzung seiner in Szeged begonnenen politischen Rundfahrt im Lande angesehen werden kann. Wie in den Wandelgängen verlautet, wird in der Appropriationsdebatte aller Wahrscheinlichkeit nach die auswärtige Politik im Vordergrund stehen. Mit großem Interesse blickt man in politischen Kreisen auch dem dieswöchigen Ministerrrat ent­gegen, in dem die Regierung die Verhandlung jener Gesetzentwürfe fortsetzen wird, die nadh der Budget­debatte dem Abgeordnetenhause vorgelegt, werden und deren Grundlinien bereits in der vergangenen Woche im Ministerrat bereinigt wurden. Es handelt sich in erster Linie um den Gesetzentwurf über die Erweiterung der Machtbefugnisse des Reichsverwe­sers, sowie um das neue Frontkämpfergesetz, dessen endgültiger Text am kommenden Freitag von der Regierung angenommen werden wird. ( Präsident Dr. Sztranyavszky gedachte zunächst des Ablebens des Salgótarjáner Abge­ordneten Zoltán Veress und teilte mit, daß er in Vertre­tung des Abgeordnetenháuses persönlich an dem Mitt­woch in Salgótarján statbfmdenden Leichenbegängnis feilnehmen wird. Es folgte die SpeziaMdbatte des Aokerhauetats, Zum Titel (Zentralverwaltung) sprach Abg. Dr. Paul Tóth (Einh.)', der mit Freuden die Ankündigung des Ministerpräsiden­ten betreffend die Altersversicherung der landwirtschaft­lichen Arbeiter begrüßte und die Unterstützung der Ameliorations arbeiten auch über den Etat hinaus ver­langte. Abg. Dr. Dulin (Unabh. Lw.) trat für eine kräftige Förderung der Seidenraupenzucht ein und verlangte eitle Erhöhung der Einlösungspreisc für Seidenkokons. Präsident Dr. Sztranyavszky ersuchte die Mitglieder des Hauses, sich streng an die Geschäftsordnung, d. h. an den Gegenstand zu halten, was den Abgeordneten Géza Farkasfalvi Farkas veran­­laßte, auf das iWort zu verzichten. Abg. Dr. Cseh-Szombathy (Unabh. Lw.)1 beantragte, daß bei der Verwertung der Produkte die Mitwirkung der landwirtschaftlichen Ausschüsse der Ge­meinden in Anspruch genommen werde. Abg. Csoór (parteilos) trat für eine Popularisierung des offiziellen Blattes des Ackerbauministeriums Föildmivelésj Értesítő ein. Ministerpräsident Dr. Darányi beantwortete als Aokerihaiitninisler sämtliche Anfragen und erklärte, daß er für die Amelioration gegenwärtig keine neuen Beträge zur Verfügung stellen könne. Der Eintösepreis für die Kokons hänge von der Gestaltung der Seidenpreise aulf dem Weltmarkii ab. Überdies werde der Eintösepreis durch die Konkurrenz der Kunslseiden­­fabrikation beeinträchtigt. Der Vorschlag des Abgeord­neten Dr, Cseh-Szombathy habe nur akademischen Wert, da in der Regel die Landwirte nicht gern ihre tatsäch­lichen Ernteergebnisse bekann'fgeben, weil sie sich vor der Besteuerung fürchten. Die Redaktion des Amtsblattes liege -in .guten Händen und' die Popularisierung überlasse er den zahlreichen landwirtschaftlichen Blättern, auchl wolle er dem Blatte des Abgeordneten Gsoór keine Kon­kurrenz machen. (Heiterkeit.) Der Titel wurde sodann unverändert angenommen. Abg. Nirnsec (Einh.) beschäftigte sich mit der Amelioration der Weiden und Wiesen und wies darauf hin, daß die ungarischen Weidei­plätze nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ zurückgehen, während in Westeuropa eine ständige Zu* nähme und Verbesserung zu verzeichnen sei. Dann regt« er im Zusammenhang mit dem neuen Forstgesetz di« Errichtung von staatlichen Bezirksforstämtern an, ins« besondere im Hinblick auf die Förderung des Forst,* ingenieur-Nachwuchses, Abg. Kertész (Soz.) brachte die Verteuerung des Brennholzes zur Sprache und bemerkte, daß infolge der übersteigerten Preispolitik! die heimische Holzwirtschaft bereits an der Grenze de» Raubbaues angelangt Sei. Der Mangel an inländischem Brennholz werde immer fühlbarer, zumal auch der Aus* landimport ins Stocken geraten sei. Die Teuerung werde für die kleinen Leute immer unerträglicher. Durch eins zehnprozentige Ermäßigung der Frachtgebühr für etwa 30.000 Waggon Auslandholz könnte eine preisregulierenda Wirkung erzielt werden, Abg. Bánó (Eir.ih.) ersuchte den. Minister, den armen Leuten, die ihren Ar* beitslohn teilweise in Form von Holz erhalten, die Um* satzsteuer zu erlassen. , Abg. Csoór (Partei des Volkswillens) . lenkte die Aufmerksamkeit des Ministem auf die außer­ordentlich schlechten Lohnverhältnisse der Waldarbeiter und bat um die Ausfolgung gebührenfreier Abholzungs­lizenzen für Kleinlandwirte, die nur 1 bis 2 Fuhren Holz für ihren Hausbedarf benötigen. Er brachte schließlich einzelne Teilprobleme der aufgeforsteten Weideplätze zur, Sprache und wünschte, daß den armen Leuten, die am Walde wohnen, das Reisigsammeln zu einer Minimal­­gebiihr gestattet werde. Der mit • der Leitung des Ackerbauministeriumis be­traute Ministerpräsident Dr. Darányi reflektierte auf die Bemerkungen der letzten Redner und wies zunächst darauf hin, daß das Problem der Weide­plätze sehr kompliziert sei, besonders dort, wo es sich um kleine Waldparzellen handelt. Bei gemeinsamen Wald­besitztümern könne jedoch ein gewisser Teil für Weide­zwecke bestimmt werden. Was die Errichtung von wei­teren Forstämtern betreffe, so stünden leider in naher Zukunft hiefür keine .materiellen Mittel zur Verfügung, Im Hinblick auf die Verteuerung des Brennholzes haha er bereits in seiner gestrigen Rede darauf hingewiesen, daß er die energischesten Maßnahmen ergreifen werde, falls die derzeit bemerkbare Spekulationstendenz weiter andauern sollte. Hinsichtlich der sozialen Behandlung des Holzbedarfes der kleinen Leute werde er die Einzel­heiten mit dem Finanzminister besprechen. Schließlich1 müsse er im Hinblick auf das Reisigsammeln der armen Leute bemerken, daß er dort, wo es sich um Staatsfor­sten handelt, die sozialen Verhältnisse berücksichtigen werde. Freilich könne es nicht gestattet werden, daß Un­befugte mit Äxten in den Wald gehen. Zum Titel 3 sprach Abg. Nirnsee (Einh.); Er empfahl zur Verbesserung der Viehzucht die Er­richtung von Viehzuchtschulen in den einzelnen Komi­­taten. Er dankte sodann dem Ackerbauminister dafür, daß er die Gründung des Lande&vereins der Schafzüchter gefördert habe, und ersuchte ihn, den Versuchsinstituten zur Verbesserung der Schafwollqualität weitere Unter­stützung angedeihen zu lassen. Abg. Stefan Balogh jun. (Nationalsozialist) brachte verschiedene Teilprobleme der Schafzucht und der 'Zuchttierhaltung zur Sprache. Ábg. Szeder (Einh.)' regte eine sozialere Gestaltung der Versicherung für Zucht­tiere an, : -.rrl Abg. Emmerich Lázár (Unabh. |Klw.) führte einige Anomalien der Milchqualitätsuntersuchung au und ersuchte den Ackerbauminister, den kleinen Leu­ten die Milchuntersuchungsgebiihren zu erlassen, wenn die Milch in jeder Hinsicht den Anforderungen entspreche. Abg. Dr. Cseh-Szombathy > :"‘ billigte die von der Regierung konsequent durohgeführte Förderung der Viehzucht, regte eine Ausbreitung der Führung von Stammregistern an und forderte die Er­richtung von Geflügeleinkaufszentralen in der Provinz mit der gleichzeitigen Errichtung von Kühlhäusern. Abg. Graf Széchenyi (Verein. Chr. Partei) beschäftigte sich mit den Problemen der Milchproduktion und trat dafür ein, daß die Molkereiunternehmungeo aus dem MÜchverkehr ausgeschaltet werden. Abg. Hertelendy (Einh.) trat für eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft ein und führte das Beispiel der dänischen Landwirtschaft an. Er regte ferner die Reorganisierung der mittelfristi­gen Kredite für die Landwirte durch Ausgabe von ver­zinslichen Obligationen an. Die Abgeordneten Fricke (Einheit) und Dr. iRa* kovszkg (Unabh. Lw.) brachten Fragen der Viehzucht* (Versicherung mr. Sßrashe, » 2 • **ESTER ELOYD Dienstag, Í. Juni 1937

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