Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1938. szeptember (85. évfolyam, 196-220. szám)

1938-09-01 / 196. szám

2 lischen Kabinetts festgelegte Haltung zur Volks­gruppenfrage unterrichtet worden sei. Gegenüber allen umlaufenden Gerüchten stellte die Aussprache fest, daß die vorausgegangenen Verhandlungen über die Prager Volksgruppenvorschläge als günstiges Zeichen gewertet werden können. Gesamter Masaryk sehr aktiv London, 31. August Der tschechoslowakische Gesandte Masaryk stattete in den Nachmittagsstunden’ de$ Mittwochs dem englischen Außenministerium einen Besuch- ah. um die zuständigen Stellen von dem Gang der Er­eignisse in Prag zu unterrichten. Soweit bekannt ist, hat Sir Robert Vansittart den Bericht Masaryks entgegengenommen. Im Anschluß daran suchte Masaryk den ameri­kanischen Botschafter auf. Im Laufe des Nach­mittags stattete auch der polnische Geschäftsträger •dem englischen Außenministerium einen Besuch ab. Zu den sonstigen Besuchern des Foreign Office ge­hörte auch Winston Churchill, Botschafter Henderson wieder in Berlin ' Berlin, 31. August (DNB) Der britische Botschafter Sir Nevilc Henderson ist am Mittwoch nachmittag mit dem fahrplanmäßigen Flugzeug hier eingetroffen. Kein diplomatischer Schritt, sondern nur informative Besprechungen Hendersons Telegramm des Pester Lloyd London, 31. August Im Zusammenfh’mig mit der Rückkehr des eng­lischen Botschafters in Berlin Sir Nevile Henderson wird von zuständiger Stelle erklärt, daß der Bot­schafter keinerlei direkte Mitteilungen an die Reichs­­regierung mitgenommen halbe und daß auch die Meldung über einfe Zusammenkunft des Botschafters mit Adolf Hitlen' der Grundlage entbehre. Der Bot­schafter, sowuFde angedeutet, kehre mit einer ein­gehenden Kenntnis der englischen Haltung gegen­­l über allen sich/ aus der Lage ergehenden Möglichkei­­^ten auf seinen Posten zurück und dürfte Gelegen­­j Hifit roehmeiv,' der Reichsregiorung die Auffassung j jW^&gischei$ Kabinetts vorzutragen. Weiter wurde f.. *1 I i' ■Wj/nach englischer Aull'assung die weitere Í litt 'iHHkon Momenten ahlüinge: 1. um r"|4}f Í 1,1 Wesen der Zugeständnisse , 11(1 I 11me 'll / ee; ■k 1 •/' r I 1 i tili • ; i j1'; I'IIm ' 1BBm:i .ui -• ■ I■ i i! : mh • . ■ ;|\ 1,1*1 I der SdP und dir Prager Regierung I |l I I IM Fühlungnahme, 'mi 'lei in.in hofft daß |i | J Miln Verhandlungen nerdichh'n werde. Ali­| J jl^pen'd wurde betont, daß nach englischer An­­ifi .jeder Mangel an wircklichem Verständigungs­\\ \Wlrn hei jeder der an der Nationalitätenfrage he­­"II ^pligtcn Parteien als verbrecherische Torheit gewer­­[ t werden müsse. Chamberlain Büf Schloß Balmoral Telegramm des Pester Lloyd London, 31. August Ministerpräsident Chamberlain ist am Mittwoch nachmittag auf Schloß Balmoral in Schottland ein­­getroffen, um dem König über die Entwicklung der letzten Tage Bericht zu erstatten. Der Ministerpräsi­dent wird sich voraussichtlich Ibis Anfang nächster Woche auf Schloß Balmoral aufhaltcn. Botschafter Kennedy: „Kaltes Blut und Ruhe!“ f- London, 31. August (MTI) Der Botschafter der Vereinigten Staaten in London Kennedy hat sich in einer Radioerklä­rung an den Evening American über die euro­päische Lage folgendermaßen geäußert: — Nur kaltes Blut und Ruhe! Die Dinge sind nicht entfernt so schlimm wie sie aussehen.' Heute ist nichts zu beobachten, was die Lage bedenklicher gestalten würde. Die Hauptsache ist jetzt, daß Amerika und Europa nicht den Kopf verlieren. Sicher ist jedenfalls, daß die englische Öffentlich­keit den Kopf nicht verliert. » Le Temps: »Der Horizont ist heute etwas heiterer« Paris, 31. August (MTI) Die Pariser Blätter schreiben mit großer An­erkennung von der Hasten und zugleich gemäßigten und weisen Haltung der englischen Regierung. Der Horizont — schreibt Le Temps — ist heute etwas heiterer. Dieser Erfolg ist in erster Linie der bewunderungswürdigen Ausdauer der englischen Diplomatie zu verdanken. Es versteht sich von selbst — fährt das Blatt fort —, daß die franzö­sische Regierung, die sich infolge des französisch­tschechoslowakischen Abkommens zu einer gewis­sen Zurückhaltung genötigt sieht, von jedem Schritt der englischen Diplomatie genau unterrich­tet wird und diesem voll und ganz zustimmt. Das Ziel der beiden Großmächte ist identisch und dieses {gemeinsame Ziel ist: der Friede. \ * t Der englische Geschäftsträger hei Bonnet Telegramm des Pesler Lloyd Paris, 31. August Außenminister Bonnet hat am Mittwoch mittag den englischen Geschäftsträger in Paris Campbell empfangen. Dieser hat den Außenminister über die Beschlüsse unterrichtet, die das englische Kabinett am Dienstag gefaßt hat. Gleichzeitig hat, wie aus London gemeldet wird, der nach London zurück­gekehrte französische - Botschafter Corbin den eng­lischen Außenminister Lord Halifax über die Hal­tung der französischen Regierung auf Grund der im französischen Ministerrat vom Dienstall gefaßten^ Beschlüsse unterrichtet. Es handelt sich also um einen gegenseitigen Austausch von Informationen. Außenminister Bonnet hat übrigens im Anschluß an die Unterredung mit dem englischen Diplomaten auch eine längere Besprechung mit dem Minister­präsidenten Daladier über die allgemeine Lage ge­ PESTER LLOYD Dönnerstag, 1. September 1938 Le Temps verwahrt sich gegen den feigen Fa­talismus, der den Krieg als unausweichlich bezeich­net. Es könne ebensowenig von einem unausweich­lichen Kriege gesprochen werden, wie es keinen unausweichlichen Selbstmord gebe. Die Frage sei, ob Europa Selbstmord begehen wolle. Die Tätigkeit der englischen Diplomatie sei ein Beispiel dafür, wie gegen diesen verlogenen Fatalismus ange­kämpft werden könne. Die Wahrheit sei die, daß das Schicksal Europas in diesem Augenblick in der Hand Hitlers liege. Hitler hat sich oft und öffent­lich für einen Kämpen des Friedens bezeichnet. Wir haben keinen Grund, an der Aufrichtigkeit Hit­lers zu zweifeln, andererseits hat auch er keinen Grund zur Annahme, daß Deutschland das Opfer eines Einkreisnngsversuches u nd einer systemati­schen Verschwörung gegen seine friedliche Ent­wicklung wäre. Auch wenn in dem einen Lager Kriegsahsiclitcn bestehen sollten — so schließt das Blatt —, auch dann müßten wir noch nicht am Schicksal des Friedens verzweifeln, sondern alles unternehmen, um die kriegerische Absicht einzu­schüchtern oder abzuändern. Solange wir von dem Vorhandensein der kriegerischen Absicht keine Beweise erhalten, erscheint der Krieg gewiß als venneidlich. Daladier berichtet dem Heeresausschuß der Kammer Telegramm des Pesler Lloyd Paris, 31. August Der Heeresausschuß der Kammer trat am Mitt­woch zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, um ein.en Bericht des Ministerpräsidenten und Kriegsministers Daladier entgegenzunehmen. Der Ausschuß hatle einen Fragebogen ausgearbeitet, den der Ministerpräsident als Grundlage seiner Darle­gungen benützte. Daladier hat die Grundlinien der französischen Außenpolitik dargelegt und über die Ergebnisse der zur Verwirklichung des französischen Rüstungsprogramms unternommenen Bemühungen Bericht erstattet. Er hat auch über das Tempo der Lieferungen der Rüstungsindustrie, sowie über den Stand der Durchführung des Rüstungsproggamms und über die Maßnahmen, die die Effektivstärke des französischen Heeres betreffen, Auskunft gegeben. Telegramm des Pester Lloyd Paris, 31. August In Paris hält am Mittwoch nachmittag der Eindruck der Entspannung, den man bereits am Dienstag abend feststellen konnte, an. Man blickt nun mjt gespannter Aufmerksamkeit nach Berlin und Prag. Die Pariser Blätter mußten am Mittwoch nachmittag zugeben, daß ein sogenannter „Schritt der englischen Rec)ierung“ in Berlin nicht erfolgen werde. Der englische Botschafter Sir Nevile Hen­derson, wird, wie der Paris-soir meldet, die Reichs­regierung über die wirkliche Absichten Großbritan­niens unferrichten. Der Intransigeant schreibt, der englische Diplomat werde sich damit begnügen, die Reichsregierung in vollkommen freundschaft­licher Weise über die von der englischen Regierung je nach den zukünftigen Umständen angenommenen verschiedenen Entscheidungen auf dem Laufenden zu halten. Im übrigen erwartet man in Paris mit Spannung die Antwort der Sudetendeutschen auf die jüngsten Vorschläge der Prager Regierung. Man glaubt, daß diese Antwort kaum vor der Sitzung der sudetendeutschen Führer am Donnerstag abgehen werde, so daß gewisse englische Nachrichten, wonach die Prager Regierung bereits von der Ab­lehnung dieser Vorschläge unterrichtet worden sei, zumindest verfrüht seien. Auch die Börse hat der am Mittwoch etwas weniger pessimistischen Stim-i mung Rechnung getragen und war im allgemeinen behauptet. , Suritsch und Bullitt bei Bonnet Telegramm des Pester Lloyd Paris, 31. August Der französische Außenminister Bonnet hat in den Abendstunden des Mittwochs zuerst den amerikanischen Botschafter Bullitt und darauf hin den sowjetrussischen Botschafter Suritsch empfangen. Mit beiden Diplomáién besprach der französische Außenminister die allgemeäie europäische Lage. Mit dem Sowjetrussischen Botschafter dürfte er sich auch über das spanische Problem unter­halten haben. habt. In Paris hält am Mittwoch nachmittag der Eindruck der Entspannung, den man bereits am Dienstag abend hatte, an. Prag heute zuversichtlich Prag, 31. August (MTI) Das Komitee der politischen Minister hielt am Mittwoch nachmittag eine Sitzung ab, in der Ministerpräsident Hodzsa zusahunenfassenden Bericht über die Lage erstattete. Die Ausführungen Hodzsas fanden die einstimmige Billigung der Minister. In der tschechischen Hauptstadt herrschte am Mittwoch zuversichtliche Stimmung. Der allgemeine Eindruck ist nach Ansicht der sudetendeutschen Neuen Morgenpost günstig. Bis zu einem gewissen Grade deuten die tschechischen Blätter den Um­­stand als günstiges Zeichen, daß der Ton der deut­schen Presse und des deutschen Rundfunks der Tschechoslowakei gegenüber entschieden milder ge­worden ist. Pierre Cot bei Krofta Prag, 31. August. Außenminister Krofta hat Mittwoch den auf der Durchreise nach Tdtra-Lomnic in Prag weitenden ehemali­gen französischen Luftfahrtminister Pierre Cot empfangen. Daß dieser Besuch wesentlich über einen Höflichkeitsakt hinausgegangen sei, ist unwahrscheinlich. De Lacroix bei Hodzsa Telegramm des Pester Lloyd Prag, 31. August Der französische Gesandte in Prag De Lacroix hatte Mittwoch nachmittag eine längere Aussprache mit Mini­sterpräsidenten Hodzsa. Es ist dies die zweite Unter­redung, die der französische Gesandte seit seiner Mitte vergangener Woche erfo'gten Rückkehr vom Urlaub mit dem Chef der Regierung hatte. . Kommunique der Runeiman-Kommission Prag, 31. August (CTK) Das Sekretariat der Runciman-Kommis­­sion veröffentlichte am Mittwoch nachmittags um 4 Uhr das nachstehende Kommunique: Am Mittwoch vormittags um 11 Uhr empfing Lord Runciman den sudetendeutschen Abgeordneten Iiundt. Ashton-Gwatkin führ am Mittwoch nach Marienbad, wo er eine Besprechung mit Konirad Henlein führte. Asihton-Gwatkin wird am Mittwoch abend nach Prag zurück kehren. Am Nachmittag um halt) 4 Uhr empfing Lord Runciman den Ab­geordneten der Deutschen Ghiristlichsozialen Volks­partei Zajicek- i Lord •Runciman und Lady Runci­­man, sowie die Mitglieder seiner Begleitung nehmen das Abendessen in Gesellschaft der Frau Randa Krulic, der Gattin des Generaldirektors der Mäh­risch-Ostrauer Berg* und Hüttenwerke, ein. Parole der tschechischen Grcnzsetautz­­vercine: „Ruhige Nerven bewahren“ Telegramm des Pester Lloyd Prag, 31. August Eer tschechoslowakische Nationalrat hielt am Mitt­woch eine Sitzung ab, in der der Vertreter 8 er tschechi­schen Grenzschutzvereine und insbesondere die Vertreter der tschechischen Grenzlerpresse einen Bericht über die Lage im Grenzgebiet erstatteten. Die Beratung klang in dem Beschluß aus, ruhige Nerven zu bewahren und durch die Presse auf die Bevölkerung dahin einzuwirken, sich nicht zu „national betonten Handlungen*1 hinreißen zu lassen, sondern jedem Zusammenstoß auszuweichen. Die Vertreter der tschechischen Grenzschutzvereine haben gleichzeitig der Mission Lord Runcimans ein Memorandum übergeben, in dem die Verhältnisse im Grenzgebiet vom Standpunkt der politischen und wirtschaftlichen Interessen der tschechischen Minderheiten geschildert werden. Die Slowakische Volkspartei weiterhin streng autonomistisch Prag, 31. August Der Exekutivausschuß 'der slowakischen Volkspartei hat, wie die Zeit meldet, am Mittwoch unter dem Vorsitz seines Vorsitzenden-Stellvcrtreters Tiso eine Sitzung abge­halten. In ihr wurde einstimmig bekundet, daß die Politik der Partei im Geiste ihres verstorbenen Führers, also in streng autonomistischem Sinne weitergeführt werde. Ein Antrag des Abg. Sidor, die Funktion des Parteivorsitzen­den ein Jahr unbesetzet zu lasesn und die Parteiführung dem Exektitivausscliuß zu übertragen, wurde angenommen. Der nächste Parteitag soll erst für Herbst 1939 einberufen werden. Der Exekutivausschuß hat schließlich den Be­schluß gefaßt, für Lord Runciman ein Meorandum über die slowakische Frage auszuarbeiten und dieses durch eine Pai'teiabordnun,g überreichen zu lassen. Rückberufung des tschechischen Militär­attachés in Moskau Prag, 31. August (CTK) Der tschechische Militürattaché in Moskau Generalstabsoberst Dastich wurde zurückberufen. Zum neuen Militärattache in Moskau wurde Gencralstabs­­oberst Oldrich Farzky ernannt. Oberst Farzky war bisher Militärattache in Riga. Kranke Frauen erfahren durch ein Glas natürliches , Franz-Josef“-Bitterwasser ungehinderte, ganz leichte Darm­­cntlcerung, mit der oft eine außerordentlich wohltuende Rück­wirkung auf die erkrankten Organe verbunden ist. Fragen Sie Ihren Arzt.

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