Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1939. január (86. évfolyam, 1-25. szám)

1939-01-01 / 1. szám

2 SZCB6 MAGYAR JÖVŐT BOLDOG ÚJÉVET kivan a Standard Uadio Itt az illesztendő szerezzen örömet családjának. Vegyen márkás rádiót » MORVÁI RÁDIÓ, feltételek I VII., Erzsébet-körut 40. Tel. 134-364 és 140-698 Das starke und unabhängige Ungarn stellt also, ich wiederhole es, einen Machtfaktor für die Achsen­mächte dar. Seine Kraft wird aber, dank der Freund­schaft der Achsenmächte, vervielfacht. Die gegen­seitige Unterstützung stellt daher ein gemeinsames Interesse dar. Dieses gegenseitige Vertrauens- und Freundschaftsverhältnis richtet, sich jedoch gegen niemand: es hat bloß die Vergrößerung der eigenen Kraft und der unserer Freunde zum Ziel, deren An­zahl zu Anfang dieses neuen Jahres glücklicherweise im Wachsen begriffen zu sein scheint. Unsere Freundschaft zu Polen ruht auf fester Grundlage. Nach der Herhslkri.se tritt die alte Wert­schätzung der Ungarn dem jugoslawischen Volke gegenüber in erhöhtem Maße in Erscheinung. Im allgemeinen will ich hier hervorheben, daß die Gestaltung unserer Beziehungen zu den anderen Nachbarstaaten in erster Reihe von der 'Behandlung und dem Schicksal der ungarischen Minderheiten abhängt. - Es ist nicht ausgeschlossen, daß das neue Jahr noch manche Schwierigkeiten bringen mag, doch ist es meine tiefste Überzeugung, daß eine Generation, die einen allgemeinen Krieg erlebt hat, nicht noch einmal in eine solche Katastrophe hineingeraten will. Wir Ungarn werden also, gekräftigt in un­serem Selbstbewußtsein und in unseren Kraftquellen, durch die Errungenschaften und die Erfolge des eben abgelaufenen Jahres auch im neuen Jahr an der Erhaltung und am weiteren Ausbau unseres in­neren Gefüges arbeiten. Wir dürfen uns in dieser Arbeit auf die innere und äußere Stabilität stützen, die für uns und vor der ganzen Welt seit zwanzig Jahren die hohe Person unseres Herrn Reichsverwe­­sers bedeutet: eine Granitsäule, in der sich die Größe und die Kraft des ganzen Ungartums symbolisiert. beginnt sich um zwei einander entgegengesetzte Ideen herauszukristallisieren. Wir sind uns dessen, bewußt, daß niemand mit gleicher Überzeugung gleichzeitig zwei Konfessionen anzugehören vermag. Eine Vorbedingung der Aufrechterhaltung des in uns gesetzten Vertrauens ist es, wie bereits er­wähnt, daß uns bei unseren Aktionen stets die Achse Rom—Berlin vor Augen schweben soll, wobei die Tatsache nicht außer acht gelassen wer­den darf, daß dem Deutschen Reich in Mitteleuropa in wirtschaftlicher Hinsicht vermöge seiner geo­graphischen Lage, seiner Ausdehnung und der Größe seiner Bevölkerung gewisse Vorrechte zukom­men. Diese Tatsache, wurde ja auch von den West­mächten anerkannt, darum darf ich auch ruhig fcst­­stellen, daß, wer sich an die Seite der Achsenmächte stellt, nicht gezwungenermaßen gegen die westlichen Großmächte Stellung nimmt. Eine solche Stellung­nahme wäre auch gegen die Absichten Deutschlands und Italiens. Leider dringt allzu oft selbst seitens gewisser Großmächte eine recht zersetzende Propa­ganda durch, derzufolge, wer nicht gegen die West­mächte eingestellt ist, gleich jubelnd als deutsch­feindlich gebucht wird. mit dem Musikbein und war für viele ein Gegen­stand schauriger Verehrung. Plötzlich rief Heinz Perecz: — Ooh, wie schöön! Gebannt starrten wir wieder den Baum an, bis im Turm der Minoriten-Kirche die Uhr Neun schlug. Die Kleinstadt war bishin schon ganz still geworden, die Fenster wurden dunkel und wir gin­gen nach Hause. Wir mußten uns früh schlafen legen, denn morgen war ja der erste Mai... Nur Karl Töbak. der Sohn des Einlösers von Seidenkokons, blieb auf der Brücke. Man konnte es fast sehen, wie der Blick seiner schwarzen dämmen­den Augen bis zum Maibaum strahlte und den Sekt, die Bänder, die Schuhe und die Süßigkeiten um­spann. Sein mageres, längliches Gesicht schien voll­kommen ruhig. Er verheimlichte es zwar, aber wir wußten es genau, daß er seit zwei Wochen nichts anderes tat, als von Atäd bis Lábod unausgesetzt an den Telegraphenstangen barfuß hochklettern . .. Er übte sich. Das war jä auch nicht zu verwundern. Er hatte elf Geschwister... Die Einlösung von Seidenkokons brächte nur im Sommer etwas ein. Es war ein reines Wunder, daß der Vater, Georg Tobak, der seit zehn Jahren Winter und Sommer über eine Lüsterjacke trug, die dutzend Kinder zu erhalten imstande war. Stefan Szinetár, der Sohn des königlichen No­tars, wandte sich an Karl: — -Ns, Karl, kommst du nicht mit? Karl antwortete nicht. Er sah nur die braune Lederhoje des Jungen an und seufzte. Um diese Ledérhoáe beneidete er ihn aufrichtig. Es war ein wunderbares Kleidungsstück — eigens zum Klettern geschaffen. Es glitt nirgend ab. Es hielt gleichsam den Körper auf einem noch so glitschigen Baum­stamm fest. Dann dachte Karl daran, daß er, wenn er morgen Vormittag im Klettern gewinnen sollte, die Schuhe beim Schneider in eine Lederhose Um­tauschen würde. Für Lelbachsche Goldstück könnte er sich zwar vielleicht auch zwei Lederhosen ver­schaffen, das Geld brauchte man aber, im Mai für die Vierteljahrsmiete. Der Alte kann die Miete nicht In der Person des Barons Gabriel Apor ist einer der hervorragendsten ungarischen Diplomaten mit der Vertretung des apostolischen Königreichs Un­garn am Heiligen Stuhle betraut. Als Direktor der politischen Abteilung des ungarischen Außenmini­steriums, dann als Gesandter in Wien, und schließ­lich, seit dem April 1935, als ständiger Stellvertreter bezahlen, und der Hausbesitzer, Herr Koncz, ver­birgt nicht gerade ein weiches Herz unter seiner Weste mit der goldenen Uhrkette ... Stefan Szinetár, der andere bekannte Kletterer des Städtchens, schwang sich auf das Fahrrad „Bufallo Bill“, das er aus Budapest geschenkt be­kam und verschwand in der Richtung nach dem .einstöckigen Gebäude des Notariats. Ich ging mit dem schieläugigen Sally Kremsier zusammen heim, in das alte Haus in der Schul­­straße. -—- Tja — sagte Sally — wenn ich Maibaum gewinne, soll ich auch kleinen Zweig werfen, du Paulchen. Ich verstand gleich, was er meinte. Er spielte darauf an, daß er Jude sei. Denn es war eine alte schöne Sitte, daß wenn jemand den Wipfel des Mai­baums erreichte, er zuerst, noch bevor er die ange­bundenen Kostbarkeiten berührt hätte, aus der Baumkrone einen kleinen Zweig abbrach und zuerst diesen herabwarf. Dieser kleine grüne Zweig wurde in die Minoriten-Kirche gebracht und unter die Blumen des Marien-Altars getan, damit die Gottes­mutter um das Gedeihen der Frühlingssaat bittet, um den Segen der Erde und die Verwirklichung der grünenden Hoffnungen aller reinen Herzen, Amen. —- Natürlich sollst du auch einen Zweig her­­untenverfen. Dort gibt es keinen Unterschied der Religion — sagte ich und umarmte ausnahmsweise den kleinen schieläugigen Salomon. Denn sonst wurden ewig Religionskämpfe unter uns ausgefochten, mit der Schleuder, mit Fäusten und Flüchen. II. Am nächsten Morgen war die ■ Stadt schon in der Morgendämmerung auf den Beinen. Bei uns klopfte der alte Gerson mit dem spitzen Kopf an, der Gemeindearme, der nie schlafen konnte und deshalb für ein'paar Heller gern das Wecken über­nahm. Er mietete sich vom Uhrmacher Fcrlindis einen „Wecker“ — dafür fegte er dessen Hof sau­ber und zerkleinerte sein Brennholz — und weckte die Leute, die mit dem Frühzug abfahren wollten, oder sonstige Frühaufstehei'. — Erster Mai, steht auf — rief er von Haus zu Haus'wandernd, und die Leute krochen gern aus den Betten. Aus den kleinen Schornsteinen ringelte bald Ranch gegen den immer helleren Himmel, auf den Herden kochte Milch und der irisch gekochte Kaffee duftete köstlich und ermunternd. Wir hatten noch gar nicht gelrühstückt, als von der Gemeinde Henész her aus den Ti'ompeten der Blechmusik die Klänge des Hunyadi-Marsches ertönten. Aber auch die Burschen des Zigeunerprimas Karl Percó ver­sammelten sich in ihren uralten Cuts an der Ecke der Zigeunerstraße, so daß gleichzeitig von Osten und von Süden her ermunternde Musik gegen die weißgekalkten Häuserreihen anstürmte. Alles zog beste Sonntagskleidung an. Und kaum läuteten die Glocken die fünfte Morgenstunde, wimmelte schon die ganze Bevölke­rung. Bürger, Soldaten und Zollbeamten, unter dem zarten Laub des Pratergartens. Die Gastwirtschaft Forró stellte Tische ins Freie, Glühwein und leckere Bissen häuften sich auf den bunten Tischtüchern, am Rand der l'iesengroßen Lichtung schlugen Leb­kuchen- und Kleinkramhändler ihre Zelte auf, dar­unter prangte das „ständige Pult“ von Herrn Galitzenstein, — ein Tisch auf drei Füßen mit Blech überzogen; an Nägeln, die in die Tische geschlagen waren, hingen die Waren: Kämme, Mundharmonikas, Triller, winzige Pantoffeln, Ta­schenmesser, kleine Spiegel und andere kleine zier­liche Dinger, — denn Herr Galitzenstein war schwerhörig und kurzsichtig, weshalb die Schul­jungen mit leichteren Gewissen oft ohne Bezahlung mit der Ware verschwanden. Das Volk belustigte sich, die Musik jauchzte, und als die Sonne mit ihrer vollen Scheibe hervor­trat und sich lächelnd auf den Heidenhügel von Henész niederließ, fing die Jugend zu tanzen an. So feierte man den ersten Mai bis morgens PESTER LLOYD Sonntag, 1. Januar 1939 DER POLITISCHE TAG Baron Gabriel v. Apor - kön. ung. Gesandter beim Vatikan MTI meldet: Der Reichsverweser hat auf Vorschlag des Außenministers den kön. ung. Geheimen Rat Baron Gabriel Apor v. Altorja, außerordentlichen Gesand­ten und b.evolhnächtigten Minister in der III. Gc­­haífsktasse, mit ’dér' Leitung der kön. ung. 'Gesandt­schaft atn Vatikan und mit der Vertretung Ungarns beim apostolischen- Heiligen Stuhle in der Eigen­schaft eines Gesandten betraut. * des Außenministers bat er verantwortungsvolle Auf­gaben mit großer Umsicht' und Hingabe gelöst. Seine bedeutenden Verdienste wurden auch vom Re.chs­­verweser anerkannt, der ihm das Komlurkreuz des Ungarischen Verdienstordens mit dem Stern und zuletzt die Würde eines Geheimen Rates verlieh. Die ungarische Öffentlichkeit begrüßt m’t lebhafter Ge­nugtuung sowohl die Tatsache, daß der Gesandten­posten beim Vatikan zur Besetzung gelangte, als auch die Wahl, die auf eine her verdienstvollsten Persön­lichkeiten des ungarischen diplomatischen Dien­stes fiel. Interessante Erklärungen Dr. Franz Basch’ über die Zielsetzungen des ungarländischen Deutschen Volksbunds ln einem, einem Mitarbeiter des 8 Órai Újság ge­währten Interview äußerte sich Dr. Franz Basch, der Präsident des Deutschen Volksbunds in Umgarn über die Zielsetzungen und Wünsche des ungarländiscben Deutsch­tums. Er faßte die politischen Bekenntnisse dieses Pro­gramms in folgende Punkte zusammen: 1. Das patriotisch gesinnte selbstbewußt*: Deutsch­tum nimmt nicht nur Stellung gegen jeden Irredeptismus, sondern tritt auch überall, wo eine derartige Bewegung wabrzunehmen ist, -dieser mit offenem Visier und not voller Kraft entgegen und: wird stets bestrebt sein, durch alig ihre Organe eine solche Aktion zu vernichten. 2. Wir ergreifen jede Gelegenheit unn für die in den besetzten Gebieten verwirklichte und uns befriedigende Lösung der Minderheitenfrage einzutreten umid das Ver­ständnis des auf een besetzten Gebieten ansässigen Deutschtums für das alte Vaterland weder zm erwecken und zu fordern. 3. De« selbstbewußte umgar 1 ändische Deutschtum wünscht bioß die Freiheit des eigenen Volkstums- zu sichern und zwar innerhalb einer befriedigenden Minder­heitenpolitik, und aus dem Grunde verzichte es, obwohl sich hiezu günstige Gelegenheiten und Stimmung bieten, auf die Bildung einer selbständigen Partei und auf .eine politische Bewegung. Insofern die Freiheit des eigenen Volkstums gesichert ist, sieht das ungar ändische Deutschtum keine Notwendigkeit dafür, für seine Ziele durch eine parteipolitische Bewegung einzutreten. 4. Das ungarländische Deutschtum anerkennt in der aufrichtigsten Weise die staatsführenóe Suprematie der uiiigririischen Rasse und wird sie auch in, Zukunft an­erkennen. In seinen übrigen Ausführungen nahm Dr. Basch sehr entschieden gegen die sogenennten Asstmüanten Stellung und erklärte, daß er und seine Gesinnungsgenos­sen cs sehr gern begrüßen würden, wenn reinrassige Ma­gyaren die heute von den Assimilanten besetzten Positio­nen einnehmen würden. Er kündigte für den Monat Ja­nuar eine große Presseenquete in Budapest an, in der die Zielsetzungen des Bundes in aufrichtiger Weise, kjffe,achtet werden sollen, er erklärte, daß sie selbstbewußte deutsche Lehrkräfte für die deutschen Schulen wünschen und daß sie die Zulassung verschiedener Vereine'für das Deutsch­tum in Ungarn anstreben. Was die Beziehungen des Volksbundes zum-Dritten Reich anibelangt, so seien diese rein kultureller Und gei­stiger Art und das Ungar Hindi sehe Deutschtum wolle bloß die Rolle des Mittlers zwischen dem Deutschtum und dem Ungartum erfüllen. Dr. Basch betonte sehr ausdrücklich, daß die Bewegung frei von fremden Einflüssen und frem­der Leitung sei, und sehr nachdrücklich hob er in seinen Ausführungen die Vatcrlandstrcue der deutschen Volks­gruppe hervor. - .

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