Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1939. február (86. évfolyam, 27-48. szám)

1939-02-02 / 27. szám

2 haben auf die Italiener wie der Ausdruck einer loyalen und festen Freundschaft gewirkt. Tokio Asahi Shimbun: Die deutsche Kolonial­forder ung — die wichtigste Frage für England und Frankreich in diesem Jahre , p ' Tokio, 1. Februar 1 (.MTI) Tokio Asahi Shimbun hebt aus 'der Rede 'des Reichskanzlers Ilfffer besonders die Forderung auf Rück­gabe der Kolonien hervor. Das Blatt bemerkt, dies sei zweifellos die wichtigste Frage, mit der sieh England und Frankreich in diesem Jahre zu beschäftigen haben. Weiter schreibt das Blatt: — Die Erklärungen Hitlers über sein Verhältnis zu Italien werden unmittelbare Aus­wirkungen auf die internationale Lage haben. Bonnet erwidert demnächst in Berlin den Besuch v. Ribbentrops Rom, 1. Februar (MTI) Aus Paris berichtet die Agenzia Stefani: Außenminister Bonnet reist demnächst nach Berlin, um den jüngsten Pariser Besuch des deut­schen Reiclisaußemnimsters v. Ribbentrop zu er­widern. Dieser Entschluß Bonnets wird mit der in den letzten Tagen eingetreten-en Besserung der intev­­nalign a len Lage in Zusammenhang gebracht. Australiens Ministerpräsident für das Reparieren der Ungerechtigkeiten der Friedensverträge Sidney, 1. Februar (MTI) Ministerpräsident Lyons hat zur Rede des Führers und Reichskanzlers Hitler erklärt, daß Australien die Notwendigkeit anerkenne, die bei Ab­schluß der Friedensverträge herbeigeführten Un­gerechtigkeiten aufzuheben. Sidney Mortiing Herald hebt die beruhigende 'Wirkung der Rede hei'vor. Das Blatt betont, daß das britische Volk den Frieden mit Deutschland wünsche und auch zu Modifizierungen hinsichtlich der Ver­teilung der Kolonien bereit sei, jedoch nur in dem Falle, wenn die Zielsetzungen Deutschlands in Afrika oder sonstwo „rein wirtschaftlicher“ Natur seien. Scharfe Polemik mit Roosevelt — Chamberlains Rede mit Genugtuung aufgenommen Telegramm des Pester Lloyd Berlin, 1. Februar ..Weil wir uns dem Wirtsehaftsdiktat der Ju­den nicht beugen, sondern entschlossen mil unserer Leistungskraft die Freiheit und Gleichberechtigung iii der Weltwirtschaft für Uns verteidigen, will Bposeoelt. im Aufträge des Judentums gegen uns lüsten und England und Frankreich zum Kriegs­schauplatz machen,“ erklärte die Nachtausgabe in scharfer Polemik gegen die Ausführungen des ame­rikanischen Präsidenten Roosevelt vor dem Militär­ausschuß des Senats. Man könne dem Präsidenten der USA nur dankbar sein, so meint das Blatt iro­nisch, daß er seine Karten, auf gedeckt habe. Int Gegesatz zur äußerst scharfen Ablehnung, che die Ausführungen Roosevelts finden, ist die Rede Chamberlains in Deutschland mit Genugtuung auf­genommen worden. Besonders hat die deutliche Er­klärung gegenüber dem Führer der Opposition, in der sich Chamberlain gegen die Mißdeutung der Erklärungen Adolf Hitlers und Mussolinis wandte, ihren Eindruck nicht verfehlt. New-Yorker Börsenmanöver? j.v>; . London, 1. Februar (MTI) Gut iunterrioblete Londoner Kreise sinn] der Ansicht, daß die panikartige Kriseustiinniung, sowie die allgemeine Unruhe der verflossenen Tage aut New-York er Börsemnanöver zuriickziuiiühren sind. Es seien planmäßig Greu elnuchrichten iilber eiine bevorstehende schwere euro­päische Panik, sowie über die Zuspitzung der-' Läge im Mititelmeer verbreitet worden. Die Folge ijiieses Manövers sei ein allgemeiner Kurssturz an den europäischen Bör­sen gewesen. Nach der Rede , des Reichskanzlers Hitler halbe sich die Tendenz plötzlich gewendet unidl die' Ver­breiter dieser Mach richten -hätten reichen Gewinn ein­geheimst. Gafencus Besuch in Jugoslawien Hauptgegenstände der heutigen Besprechungen mit Stojadinowitseh: die mitteleuropäische Frage Belgrad, 1. Februar Gafencu und Stojadinowitseh hatten im Laufe des Tages zweimal Besprechungen, um ihre Ansich­ten über die aktuellen politischen Probleme auszu­tauschen. Die bekanntgewordenen spärlichen Infor­mationen besagen, daß die kurze Beratung am Vor­mittag vorwiegend den Charakter einer, gegenseitigen Vorstellung trug, da die beiden Außenminister sich jetzt zum erstenmal getroffen haben. In der Nach­mittagskonferenz wurden zunächst ebenfalls die Ge­danken über die allgemeinen politischen Anschau­ungen ausgetauscht. Was das Konkretum der Verhandlungen betrifft, so kam schon in der heutigen Nachmittag&bcspre­­,chung die mitteleuropäische Frage, bezw. das Pro­blem des Donaubeckens, das den Hauptgegenstand der Verhandlungen bildet, zur Sprache. Zu Ehren Gafencus .gab Ministerpräsident Sto­­jadinowitsch am Albend sw Ecstessgjit PESTER LLOYD Donnerstag, 2. Feffiuiar 1939 Le Temps über die internationale Lage I nach den Reden Hitlers und Chamberlains Paris, 1. Februar (MTI) Le Temps beschäftigt sich in seiner außenpolitischen Betrachtung mit den Erklärungen Hitlers und Chamberlains. Das Blatt stellt fest, daß die Politik des Friedens und der internationalen An­näherung noch durchaus nicht gestrandet sei. An­dererseits sei man der Meinung, daß die Einberufung einer großen internationalen Konferenz so lange in­aktuell wäre, bis sieh in der europäischen Atmo­sphäre keine wesentliche Entspannung zeige. — Die Rede des Reichskanzlers Hitler, schreibt das Blatt, war zwar nicht ganz beruhigend, kann aber auch nicht als besorgniserregend bezeichnet werden und berechtigt jedenfalls dazu, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken; andererseits aber entbin­det sie uns davon nicht, uns auch für das Schlimmste zu wappnen. Erst nach der Rede Musso­linis am 4. Februar werden wir uns ein genaues Bild über die Aussichten der Entspannung machen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Reichskanzler Hitler in Rom seinen Einfluß im Geiste der Mäßigung und der Friedfertigkeit geltend machen wird. Chamberlain sei am Dienstag im Unterhaus be­müht gewesen, die Rede Hitlers in einem vom Ge­sichtspunkte der Politik der Zusammenarbeit gün­stigen Sinne zu deuten. Andererseits habe der eng­lische Ministerpräsident betont, daß die Besserung der englisch-italienischen Beziehungen keinesfalls eine Schwächung der englisch-französischen Freund­­scháft nach sich ziehen könne. Vom französischen Gesichtspunkte aus sei dieser Satz der wichtigste Teil der Rede Chamberlains. Die französisch-englische Zusammenarbeit sei ebenso fest wie die deutsch-ita­lienische Zusammenarbeit und ein ebenso wichtiges Unterpfand der Aufrechterhaltung des Friedens. Nunmehr müsse jedermann wissen, daß England ebenso auf der Seite Frankreichs stehe, wie sich Deutschland auf der Seite Italiens postiere, und nie­mand könne denken, die innere Einheit irgendeiner der beiden Mächtegruppen lösen oder erschüttern zu können. Dies bedeute jedoch nicht, daß sich diese beiden Gruppen auf allen Gebieten des internationa­len Lebens notwendigerweise einander gegenüber be­finden müssen; im Gegenteil, dies bedeute so viel — und darin stecke das Wesen der Politik Chamber­lains -—, daß zwischen den demokratischen und den totalitären Mächten eine Einigung und eine Zusam­menarbeit herbeigeführt werden müsse. Dies, sei je­doch nur auf der Grundlage des Gleichgewichts der Klüfte, möglich. Chamberlain habe jedenfalls mit Recht behaupten' können, daß die Politik der Ent­spannung, der Annäherung und der Zusammenarbeit nicht gescheitert sei. Der englische Ministerpräsident habe nur in Form einer vorsichtigen Andeutung den Plan der Einberufung einer internationalen Konfe- j renz, den heute einzelne .unüberlegterweise in den Vordergrund zu schieben bestrebt seien, erwähnt. Chamberlain sei.sehr weise vorgegangen:: es wäre nämlich weit gefehlt, sich in eine öffentliche inter­nationale Auseinandersetzung einzulassen, solange die Mächte die Lösung der auf dem Tapet stehenden Fragen nicht entsprechend vorbereitet haben und bevor die Atmosphäre Europas nicht durch die Idee des Friedens entspannt sei. Italienische Blätterstimmen Telegramm des Pester Lloyd Rom, t. Februar Die Rede, die der englische Ministerpräsident Chamberlain am Dienstag vor dem Unterhaus ge­halten hat, findet in Italien eine gute Aufnahme, weil man darin einen neuen Beweis für den aufrich­tigem Willen des englischen Ministerpräsidenten er­blickt, zu einer Verständigung . der europäischen Völker und damit zur Sicherung des-Weltfriedens zu gelangen. •' Unter der Überschrift „Güter . Wille“ schreibt der Herausgeber des halbamtlichen Giornale d’ltalia, Gayda, die Rede Chamberlains zeichine sich durch einen optimistischen Torr und die ruhige Beurteilung der Tatsachen und der internationalen Lage aus. Die italienischen Blätter weisen ferner darauf hin, daß die Rede Chamberlains insofern eine Ent­täuschung für Frankreich gebracht-habe, als man in Paris von dem englischen Ministerpräsidenten eine Formel der gleichen Art wie sie der. Führer über die bedingungslose Solidarität Deutschlands mit Italien im Kriegsfälle geprägt hat, erwartet halte. Statt dessen habe sich Chamberlain auf eine allgemeine Erklärung über die Fortdauer der engen und herz­lichen Beziehungen beschränkt. KLEINE MELDUNGEN — D'ER KÖNIG UND KAISER VIKTOR EMANUEL empfing heute die Abordnung der jugoslawischen Front­kämpfer. Zu Ehren der jugoslawischen Kameraden gab der Präsident der italienischen Frontkämpfer Delacroix ein péjeuner. Im Laufe des Nachmittags empfing Graf Ciano die jugoslawische Delegation. — DER EHEMALIGE PRÄSIDENT DER TSCHECHO­SLOWAKEI BENES begibt sich am Donnerstag auf eine Vortragstourné in die Vereinigten Staaten. Benes wird Vor­träge über die demokratischen Einrichtungen halten und etwa 4—5 Monate in U. S. A. verbringen. — DER POLNISCHE AUSSENMINISTER BECK empfing «m Dienstag den englischen Botschafter in Warschau, General Franco dankt dem Reichsverweser für sein Begrüßungstelegramm Magyar Távirati Iroda meldet: An Seine Durchlaucht den Herrn Reichsverwe­ser Nikolaus Horthy v. Nagybánya ist auf das an­läßlich. der Einnahme Barcelonas an das Staatsober­haupt Armeeoberkommandanten General Franco ge­richtete Begrüßungstelegramm das nachstehende Ant­­worttelegramm eingetroffen: — Ich spreche Ew. Durchlaucht meinen tiefge­fühlten Dank für die anläßlich der Einnahme von Barcelona durch unsere Armee an mich gerichteten Glückwünsche aus. Indem unsere Armee für die Be­freiung Spaniens von den zerstörenden Kräften der Roten kämpft, verteidigt sie jene ewigen Prinzipien der christlichen Zivilisation, die einen so kostbaren Schatz für unsere Länder darstellen. — Ich bitte Ew. Durchlaucht, meine aufrichtig­sten Wünsche für Ihr persönliches Wohlergehen und für das Gedeihen der großen ungarischen Nation entgegenzunehmen. Francisco Franco. Die rumänische Statistik und die Ungarn von Siebenbürgen Bukarest, Í. Februar Das PlatÍ Semnalul stellt auf Grund dier offizielle* Angaben des zentralen rumänischen Statistischen ’ Amtes fest, daß die ungarische Minderheit Rumäniens auch im westlichen Grenzgebiet nicht die Mehrheit bilde. Über­haupt erreiche die ungarische Volksgruppe nur dann eine höhere Zahl, wenn man auch die Szókler hinzurechn«; eine -ungarische Mehrheit gehe es nur im den drei Székler- Komitaten, aber auch dort n-ur dann, wenn man auch die „széklerisierten Rumänen“ au den Ungarn rechne. • * Statistische Darlegungen wie die des rumäni­schen Blattes erinnern uns lebhaft an die Zeit, da die Volkstumsrechte noch in ihren Dornröschenschlaf der Zeit vor der Münchner Konferenz versunken waren. Damals kümmerte sich die europäische Öffentlichkeit —- mit achtbaren Ausnahmen, die aber damals wenig am Gange der Dinge ändern konn­ten — kaum um das Schicksal der nationalen Min­derheiten, in denen viele maßgebende Politiker ein störendes Element erblickten. Heute ist es aber, möchten wir meinen, anders. Wir sind darüber hinaus, Fälschungsversuche, durch die man große und hochkultivierte Volksgruppen ihrer nationalen Rechte berauben will, wortlos hinnehmen zu müssen. Die Städte und Dörfer im westlichen Grenzgebiet des heutigen Rumänien sind durchweg ungarisch —auch heute. Nagyvárad, Arad, Kolozsvár, Nagyszalonta, Szalmár waren und sind ungarische Städte. Und was die Székler anbelangt, so kennen wir die Versuche, ihnen auf Grund anthropologischer Merkmale eine Art Zwischenstellung zwischen den Ungarn und Ru­mänen zuzuschreiben; es handelt sich dabei um den durchsichtigen politischen Versuch, das imgarische Volkstum zu schwächen. Die Székler sind aber Un­garn von echtem historischen Bestand — und wie I>ei allen Volkstumsgrenzen kann es auch in Sieben­bürgen zwischen den Volksgruppen Übergänge und Fluktuationen gehen, aber diese gleichen sich nach beiden Seiten aus. Wenn es Székler gibt, unter deren Ahnen auch Rumänen zu finden sind, so hat dieselbe Bluhnischung ebenso oft das entgegengesetzte Ergeb­nis gehabt: aus Nachkommen von Székiem wurden Rumänen. Eine objektive und gewissenhafte Statistik kann die Volkszugehörigkeit nur auf der Basis der lebendigen Muttersprache feststellen. TSCHECHOSLOWAKEI Zusammenstoß mil tödlichem Ausgang zwischen ukrainischcnTcrroristen und tseheehisebenDetekliveu Munkács, 1. Februar (Mil) Montag abend hielten sich drei tschechische Detektive in der Gemeinde Köleséiig bei Munkács auf und unterhielten sich in tschechischer Sprache. Die aus Gali­zien neulich zugereisten ukrainischen Terroristen er­mahnten die Detektive, in der Karpalho-Ukraine nicht, tschechisch zu sprechen. Es kam zu einem Wortwechsel zwischen den Detektiven und den Ukrainern, und in der Hitze des Streits feuerte einer der ukrainischen Terro­risten aus unmittelbarer Nähe gegen den tschechischen Detektiv Jaro-slaw Kopp einen Schuß ab. Kopp erlag nach kurzer Zeit seinen Verletzungen. Tschechische Brachialorgane wollen Karpatho­­rußland verlassen Munkics, 1. Februar (MTI) Die ukrainischen Terroristen nehmen auf dem gesamten Gebiet Karpathorußlands eine außerordentlich provokatorische Haltung ein und verbieten es jedermann, ein« andere Sprache als die ukrainische zu gebrauchen. Die tschechische Gendarmerie und Polizei ist zum Pro­test dagegen in eine passive Resistenz getrelen. Die tsche­chischen Brachialorgane versehen keinen Dienst und wollenvtnil ihren Familien endgültig Rarpathorußland I verlassen.. ' 7 ■<

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