Pester Lloyd - esti kiadás, 1939. április (86. évfolyam, 75-97. szám)

1939-04-01 / 75. szám

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Das Blatt .... kann durch sämtliche ausländischen 0,ierí.e,L Oukuii.eiiie nur m Ab-Postamter bezogen werden i in Wien schritt beizulegen. Für HHIagen lehnt die auch durch Morawa«Co-I. v/ollzelle in » w-w ■-» «t ww w . rTirn Administration iede Veramwifftiinc ab E<na.I„urn,o-r, A D Cj 11 I) D LA I I Kodak«.,n. -' La La L & L i. Admlnlalratinn und l.ruckerel m Budapest und in der Provinz: Morgen» blatt an Wochentagen 16 fillér, «n Sonn- Budapest vi. Miiv«s «cm U tagen 8* Blliri Abendblatt 10 fillér. T • f e. d h •• n. IIU HSO. 86. Jahrgang Budapest, Samstag, 1. April 1939 Nr. 75 A USLANDSCHAU Alarmzustand und Verantwortung Eine Zeitlang wollte es scheinen, als ob sich die Wellen der politischen Erregung in Europa nach den Märzereignissen zu glätten beginnen würden/ Nun tauchten aber seit einiger Zeit von irgendwoher — die Quellen sind in solchen Fällen immer schwer feststellbar — Nachrichten auf, die von einer Be­drohung Polens zu erzählen wußten. Obzwar die polnische Regierung selbst nicht das geringste Zei­chen gab, als ob sie an der um sich greifenden Erre­gung teitnehme und obwohl der britische Minister­präsident in seiner gestrigen Erklärung es klarge­macht hat, daß auch er und seine Regierung keine Bestätigung dieser Gerüchte besäßen, sah sich die Regierung Großbritanniens doch veranlaßt, eine, wenn auch zeitlich begrenzte Beistandsverpflichtung der polnischen Regierung gegenüber einzugehen. Es verlohnt sich vielleicht, ein wenig nachzuprü­fen, auf welche Ursachen diese plötzliche „erstklas­sige“ Krise zurückgeführt werden kann. Nach einer anfänglichen Beruhigung, muß eine ursächliche Verkettung vorhanden sein, die unerwarteterweise eine Belastung der internationalen Atmosphäre zur Folge hatte. Man gelangt dabei zu ganz interessanten Feststellungen. Es ist ja erinnerlich, daß vor etwa vierzehn Tagen in London die Nachricht von einem „deutschen Wirtschaftsultimatum an Rumänien“ aufgetaucht ist. Infolge dieses, von einer Seite be­kräftigten, von anderer Seite bezweifelten Gerüchtes entstand in der britischen Hauptstadt und später auch in Paris eine geradezu panikartige Stimmung. Vergeblich dementierten dann die Reichsregierung und nachträglich auch Bukarest diese böswillige Er­findung — erregbare öffentliche Meinungen verneh­men die Widerlegungen nicht mehr, wenn einmal das Gift einer falschen Nachricht das Nervensystem der Völker erfaßt hat. Gewisse Londoner Vertretun­gen, die vielleicht aus diplomatischer Unerfahren­heit, vielleicht aber nach genauer Überlegung und mit Vorbedacht das Gerücht auf dem Londoner Platze nicht allein verbreiten ließen, sondern auch bestätigten, kann man nach der Lage der Dinge von der Verantwortung nicht freisprechen. Wie sieht es nämlich mit dieser Verantwortung weiter aus? An Rumänien wurde kein Wirtschafts- Ultimatum gestellt, Rumänien hat sich mit Deutsch­land geeinigt, einen beiderseits begrüßten Handels­vertrag abgeschlossen, der dem Inhalte nach gün­stige Aussichten für die rumänische Wirtschaft er­öffnet und, wie die weitere Entwicklung zeigt, die freie Hand Rumäniens vollkommen gewährleistet hat; der Verdacht jedoch, die Unabhängigkeit der ost- und südosteuropäischen Staaten sei bedroht, geht wie eine reiche Saat auf und erzeugt neue Kri­sen. Nun ist aber auf einmal gar nicht mehr von Rumänien die Rede, das als Grundlage zum Alarm Nr. 1 gedient hat, der Feuerhahn springt auf ein an­deres Dach über: so absurd es auch erscheinen mag, munkelt man von einer Bedrohung der Großmacht Polen durch ihren westlichen Nachbarn, mit dem es bereits durch eine fünfjährige Freundschaft und erfolgreiche Zusammenarbeit verbunden ist. Nach einer genauen Analyse der Ereignisse der letzten vierzehn Tage und ihrer publizistischen und propa­gandistischen Auswertung kann man also nicht um­hin festzustellen, daß der Gutgläubigkeit der Staatsmänner, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Frieden zu erhalten, und der europäischen Völker, deren Lehensinteresse es ist, in Frieden und Ruhe arbeiten zu dürfen, jene, die die ersten falschen Ge­rüchte ausgeheckt hatten und mit ihnen die Erzeu­ger der zweiten Welle dieser ost- und westeuropäi­schen Panik waren, leider einen üblen Streich ge- Der Unterausschuß des Oberhauses verhandelte heute meritoriseh die Amendements Die Vereinigten Ausschüsse für Donnerstag nach Ostern einberufen Der auf Antrag des Oberhausmitgliedes Dr. Alexander Wekerle eingesetzte Unterausschuß der vereinigten Ausschüsse des Oberhauses, der die Auf­gabe hat, die Amendements zu den einzelnen Para­graphen der Judenvorlage zu unterbreiten, ist heute vormittags 11 Uhr im Oberhause unter Vorsitz des Oberhausmitgliedes Dr. Géza Töreky zu seiner ersten Sitzung zusamniengetreten. Seitens der Regierung waren Justizminister Dr. Andreas Nagy v. Tasnád und Staatssekretär Dr. Stefan Antal erschienen. Vor Beginn der Sitzung hatte der Justizminister ein längeres telephonisches Gespräch mit dem Mini­sterpräsidenten Grafen Paul Teleki. Dem Unteraus­schuß gehören die Oberhausmitglieder Kardinal- Fürstprimas Dr. Justinian Serédif Dr. Andor Juhász, die Bischöfe Dr. Julius Glattf elder, Dr. Ladislaus Ravasz, Dr. Alexander Raffay, Dr. Aurel v. Egry, der Berichterstatter der Vorlage vitéz Ladislaus Görgey, Graf Ladislaus Somssich, Graf Karl Khuen- Hédf rvgry. Dr. Franz, Sep.ess, Dr. Géza Töreky, Graf Paul Bethlen, Dr. Tihamér Fabinyi, Guido Hoepfner, Béla v. Jankovich, Dr. Franz Harrer und Dr. Johann Teleszky an. Die Sitzung dauerte bis 3/<l Uhr nachmittag. Um diese Zeit verließen einzelne Mitglieder des Unterausschusses den Konferenzsaal, u. a. Kardinal. Fürstprimas Dr. Justinian Serédi und Bischof Dr. Julius Glattfelder, schließlich auch der Berichterstat­ter Dr. v. Görgey; die meisten Mitglieder des Unter­ausschusses blieben jedoch im Saale versammelt. Über den Verlauf der Sitzung erfahren wir, daß der Unterausschuß sich konstituiert hat und daß zum Vorsitzenden der Präsident der Kurie Dr. Géza Töreky, zum Berichterstatter Graf Paul Bethlen ge­wählt wurden. Nach der Konstituierung trat der Unterausschuß in die meritorische Verhandlung ein. Der Unterausschuß wird seine Beratungen Mitt­woch, den 12. April, nach den Osterfeiertagen, fort­setzen. Donnerstag, den 13. d. werden bereits die vereinigten Ausschüsse zusammemtreten. Nach Schluß der Sitzung traf auch Minister­präsident Graf Paul Teleki im Oberhause ein. Er be­gab sich sofort in den Konferenzsaal und führte mit den im Saale verbliebenen Mitgliedern des Un­terausschusses eine sehr eingehende Unterhaltung. spielt haben. Die Folgen könnten, wenn nicht recht­zeitig gewarnt und die Kampagne abgestellt werden sollte, nicht unterschätzt werden. Die Stellungnahme der Westmäthte I. London Es ist weit mehr als eine Phrase, wenn man sagt, daß die englische öffentliche Meinung völlig unter dem Eindruck der gestrigen Erklärungen Chamberlains stehe. Das Land ist von den Mitteilun­gen des Premiers viel tiefer betroffen als von irgend­einer Stellungnahme der Regierung in den bisherigen Krisen der Nachkriegszeit; fast einmütig weisen alle Blätter darauf hin, daß selbst vor dem Weltkrieg keinerlei derartige automatische Verpflichtungen Englands bestanden hätten wie jetzt. Das Einmalige und Epochale liege darin, daß die Regierung eine Bindung zur Intervention in Osteuropa auf sich ge­nommen habe, deren Inkrafttreten im wesentlichen vom Urteil einer fremden Regierung ahhänge; „Falls in dieser Periode eine Aktion eingeleitet würde, die die polnische Unabhängigkeit eindeutig bedrohte und die nach Ansicht der polnischen Regierung einen Widerstand mit ihrer nationalen Heereskraft lebens­notwendig machen würde ...“ — das ist der meist­­kommentierte Satz der Deklaration, und was die Engländer aufregt, ist mehr der prinzipielle Präze­denzfall. der darin beschlossen ist, als die konkreten Folgen, die sich ergeben würden, wenn ein Angriff auf Polen stattfände, woran ja auch Chamberlain nicht glaubt. Hinter der Wucht der Tatsache, daß der Isola­tionismus gänzlich zusammengebrochen ist und die große Tradition der Unverbindlichkeit gegen­über dem Kontinent, der Vorbehaltung der Entschei-dung aufgehört hat zu existieren — hinter diesem jähen# Einbruch in das Inselbewu8tsein treten alle anderen Probleme des Tages zurück. Der Frage zum Beispiel, wie gegebenenfalls eine Hilfe an Polen gesvährt werden könnte, schenken die heutigen Morgenblätter kaum Beachtung; sie machen nur Andeutungen, daß in erster Linie die britische Flotte im Baltischen Meer eingreifen könnte, und verweisen in diesem Zusammenhang darauf, daß der polnische Außenminister bei seinem Besuch in Eng­land den Militärhafen von Portsmouth besichtigen werde; auch eine Rüstungsanleihc an Polen liege im Bereich des Möglichen. Etwas mehr Aufmerksamkeit beansprucht schon die Frage der Garantie Danzigs und de>$ Korridors. Dabei kommt fast durchweg zum Ausdruck, daß der Korridor selber unbedingt als ein integrierender Be­standteil Polens zu betrachten sei; während aber der Daily Telegraph die Deinziger Frage als ein „heißes Eisen“ betrachtet, das man so leicht nicht berühren könne und sich daher im Urteil die größte Zurück­haltung airferlegt, meint Daily Mail, daß durch die Deklaration Chamberlains auch die Freistadt gedeckt sei. Das Organ der Arbeiterpartei, der Daily Herald, schreibt, daß weder England, noch Frankreich, noch auch Polen die Tür zu Verhandlungen über die Dan­­ziger Frage Zuschlägen wollten; „falls allgemeine Verhandlungen stialtfänden, so würde der Statiisquo Danzigs einbezogen werden, sicherlich sei aber der Korridor kein Verhandlungsob ji k t“. Über die Verhandlungen, die über eine end­gültige Regelung der Kontinentalverpflichtungen Englands im Gange sein sollen und die auf irgend­eine Art von Allianzen hinauszulaufen scheinen, herrscht keinerlei Sicherheit. Die englische Presse nimmt mit Sicherheit an, daß die meisten in Frage kommenden Staaten, in erster Linie aber Polen und Rumänien, gegenüber einer direkten Einbeziehung Die amtliche Mitteilung Über die Sitzung des UnióraiKscbussos würde die folgende amtliche Mitteilung veröffentlicht: Der von den Vereinigten Ausschüssen dos Oben­hauses geistern eingesetzte Unterausschuß hielt heul** vormittags 11 Uhr, unter dem Vorsitze Dr. Géza v. Törekys eine Sitzung ah, in der Graf Paul Bethlen zum Berichterstatter gewählt wurde. Sodann beschäftigte sich der Unterausschuß ui merítő mit den an ihn geleiteten, mit dem Gesetz­entwurf über die „Einschränkung der Raumergrci­­fung der Juden im öffentlichen und wirtschaftlichen Löben“ zusammenhängenden Änderungsanträgen. Im Laufe der Debatte haben Fürstprimas Dr. Serédi, Bischof Dr. Glattfelder, der reformierte Bi­schof Dr. Ravasz, der evangelische Bischof Dr. Raff at;, ferner die Oberhausmitglieder Dr. Franz Harrer und Dr. Johann v. Teleszky das Wort ergriffen. Der Unterausschuß wird seine Beratungen Mittwoch, den 12. April vormittags 10 Uhr forl­­setzen, in dieser Sitzung wird der Berichterstatter des Unterausschusses seinen Bericht vorlegen. Zugleich wurde die Verfügung getroffen, daß die Vereinigten Ausschüsse des Oberhauses Don­nerstag, den 13. April, vormittags 10 Uhr zu einer Sitzung einberufen werden.

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