Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1939. május (86. évfolyam, 99-122. szám)

1939-05-02 / 99. szám

PREIS 16 FILLÉR . ’ ia99Bnn>Mananni«aBa9BB»9eHi P«zagsprelM Anzeigenannahme Inland: —^ BHBtVMM sHgatJM ——im sn— BM MM Mg * in Budapest Horeen- und Abendblatt: Vlerteljährtidl B*ÍW HWjl fWBI ^ W BEaTTO Tälä IgSk TSET Tg» Ärf«. W» TW (b der Administration des Pester L1ov4 IS P, monatlich 6.40 P. Nur Morgen- MSI SSfiJ B B H K* H HM n (Sgl HBB Bfca jaSB SS b9* tp® ug mH W und in den Anzeigevermittlungen Ala A.-Q, blatt: Vierteljährlich U P, monatlich 4 P, HM Sag fSi " atk “ ■ KÖg ■ " Hg§ $§§f £19 Stga f$S BSja Wmjf IH IH Alexander Balogh, i. Blooxner.J. Blau,Boros, Nur Abendblatt Vierteljährlich 8 P, J5gr Wti, Käi BH Bi 139 RS HM KB fSM W®» H Braun. Jotet Erdos, Haraanfi, Haaserstem monatlich 3 P.PCr die separate Z» Fjailii iffipM SH BHH EXä SBm §to9 H8S ll 191 IsS t Vogler. Cornel Leopold, Julius Leopold, Sendung des Abendblattes nach der Pro- ffiHa lass KSS light MH fHä i&ti RK MSB JHBj *389 Magyar HlrJetölroda, Rudolf Moese A.-Q, Sinz Ist vierteljährlich 1 P zu entrichten. jPjj HB ■ as ^M Ml MH m M Hh ■ jä|| flj Wf hSä figfl Julius Tänzer. Ausland■ iäg8 111 M Hk M pSH J§ §$£1 gif s M ÍmI M tSh jjm swj ggf Unverlangte Manuskripte werden weder mo.ut.ohi.od b^dűekte, Kreuzband. llll M A M*W W A outbewahrt. noch zurOckgesteii, wsendung Vierteljährlich 18 RM. in Briefe ohne Rückporto nicht beantwortet allen übrigen Staaten'30 P. Das Blatt ( Offerten sind Dokumente nur m Ab­kann durch sämtliche ausländischen Schrift beizulegen. Für Beilegen lehnt dit Postämter bezogen werden : in Wien Administration jede Verantwortung atv .uch durch Morawa « Co. t Wollzcilo 1L MORGRNRl ATT Redaktton. Bf nsetnummer i ilJL/ JLß « J /"» JL JL p TJ Administration und DruckerOl h Budapest und in der Provinz: Morgen« Budapest VI- Eötvös-ucca 12. blatt an Wochentagen 16 fillér, an Sonn« ____ tagen 8» fillér; Abendblatt 10 fülét. To! ephoni 112-350. 86. Jahrgang Budapest, Dienstag, 2. Mai 1939 Nr. 99 Vertrauen und Freundschaft Budapest, 1. Mai Neben den glänzenden Äußerlichkeiten, unter denen die führenden Staatsmänner Ungarns gele­gentlich ihres gegenwärtigen Besuches in der deut­schen Reichshauptstadt empfangen wurden, soll und darf nicht übersehen und überhört werden, daß allen den Kundgebungen, die bei diesem Anlaß zu verneh­men waren, ein warmer Unterton herzlicher Freund­lichkeit eigen ist, der in der gesamten ungarischen Öffentlichkeit mit besonderer. Genugtuung aufgenom men zu werden verdient. Von deutscher Seite gelangt diese Herzlichkeit nicht nur in der minutiösen Aufmerksamkeit zum Ausdruck, mit der in allen Einzelheiten des Empfan­ges und der Zusammenstellung des Programmes auf die ungarischen Gäste Rücksicht genommen worden war. Die gesamte deutsche Presse bereitete ihnen eine Aufnahme, die an Freundlichkeit alles über­­trifft, was auf diesem Gebiete und von dieser Seite in der letzten Zeit festzustellen war, ein Umstand, der besonders dadurch an Gewicht gewinnt, daß ja der ungarische Besuch nur einer in der Folge ande­rer Besuche ist, deren sich Berlin als das Hauptzen­trum der kontinentalen Diplomatie in der letzten Zeit erfreuen konnte, wobei allerdings ins Gewicht fällt, daß von ungarischer Seite der Regierungschef nach Berlin kam, und zwar nicht zur Besprechung irgend­welcher strittiger Fragen, sondern zur Unterstreichung längst geklärter und ungetrübter Verbundenheit zweier durch das Schicksal eng verbundener Nach­barvölker, deren Weg auch in aller Vergangenheit ein gemeinsamer war. Wenn jedoch das Haupt­­organ der Staatspartei in Berlin an leitender Stelle und in größter Aufmachung feststellt, es sei ganz be­sonders erfreulich, .daß als erste Staatsmänner nach der großen Führ er rede die berufenen Sprecher des befreundeten Ungarn die Reichshauptstadt besuchen, und dies damit begründet, daß die ungarische eine jener Nationen sei, die man auf deutscher Seite in kriegerischen und friedlichen Zeiten hochschätzen gelernt habe, eines jener jungen, zukunftsträchtigen Völker, die die Zeichen dieser Zeit verstanden hät­ten, so weiß man hierzulande sehr wohl zu schätzen, was solche Anerkennung von so maßgebender Seite zu bedeuten hat. Das gleiche gilt für die Stellung­nahme der Berliner Redaktion des Wiener Organs der Wilhelmstraße, nach der die Berliner Begegnung die Intimität der deutsch-ungarischen Beziehungen dokumentiere, die ebenso in der traditionellen Bürid­­nistreue beider Völker begründet ist, die schon im Weltkrieg ihre Bewährungsprobe bestand, als auch in ihrer vom Schicksal vorgeschriebenen natürlichen politischen und wirtschaftlichen Gemeinschaft. Das Blatt bestätigt die erfreuliche Wahrheit, daß zwi­schen Deutschland und Ungarn keine störenden Pro­bleme stehen; vielmehr besucht der Freund den Freund, um in bedeutsamer Zeit den gemeinsamen Weg zu überprüfen und die weiteren Schritte festzu­legen. So wurde die Reise der ungarischen Staats­männer auch von ungarischer Seite gedacht und empfunden, die Übereinstimmung der Anschauungen ist demnach kein leeres Wort und findet ihre Bestä­tigung in allen Kundgebungen, die sich an das Ereig­nis knüpfen. In erster Reihe gilt dies selbstverständlich auch für die beiden Trinksprüche, die zwischen dem Reichsaußenminister v. Ribbentrop, diesem berufe­nen Paladin des Führers und Reichskanzlers, und dem Ministerpräsidenten Grafen Teleki gewechselt wurden, der sich auch bei dieser Gelegenheit als Sprecher aller aufbauwilligen und verantwortungs­bewußten Kräfte seiner tausendjährigen Nation be­währte. Aus den Worten, mit denen Herr v. Ribben­trop die Gäste der Reichshauptstadt begrüßte, klingt in den ungarischen Herzen besonders das Verständ­nis und die Genugtuung nach, deren Ausdruck er in Verbindung mit der Rückgliederung jener Gebiete fand, die Ungarn gegen jedes Recht entrissen wor­den waren. Wenn er des weiteren ohne jede Ein­schränkung davon sprach, daß die auf gegenseitigem und unerschütterlichem Vertrauen beruhende Zu­sammenarbeit sich im Interesse unserer beiden Völ­ker immer fruchtbarer gestalten und in ihrer engen Verbundenheit mit dem befreundeten Italien stets ein Unterpfand des Friedens sein werde, so könnten diese glücklichen Formulierungen ebenso in einer Kundgebung von amtlicher ungarischer Seite ihren Platz finden, dermaßen identisch für beide Völker erscheinen die in ihnen angedeuteten Zielsetzungen und Hoffnungen. Die Dankesworte, mit denen Graf Paul Teleki auf diese Gemeinsamkeit der Auffassun­gen hinwies, zeigten, daß der ungarische Minister­präsident auch diesmal mit der seiner ganzen geisti­gen Haltung eigenen Feinfühligkeit für die innersten Regungen der ungarischen Volksseele Formulierun­gen gefunden hat, die auch im Urteil des Landes nur vollste Zustimmung finden können. Der von ihm ver­kündete feste Entschluß der ungarischen Regierung, die Politik der vertrauensvollen Verbundenheit mit den Achsenmächten auch weiterhin fortzusetzen, so­wie ihre Bereitschaft, mit allen Völkern zusammen­zuarbeiten, die vom gleichen friedlichen und freund­schaftlichen Geist beseelt sind, klingen, bei diesem Anlaß und in diesem Zeitpunkt ausgesprochen, wie ein Programm, das freilich gerade für die ungarische Außenpolitik kein neues bedeutet. Die Stärke dieser Außenpolitik war auch bisher schon die schnur­gerade Linie einer folgerichtigen Kontinuität/ deren neuerliche Rechtfertigung durch die Herzlichkeit dér Berliner Begegnung auch für die Zukunft die aller­besten Aussichten eröffnet. Daß diese feste und männliche Konsequenz der ungarischen Außenpolitik in Berlin richtig gewertet wird, dafür zeugt das Ver­trauen, für das besonderen Dank zu sagen Graf Teleki sich gewiß durch den ganzen Verlauf seines Berliner Aufenthaltes veranlaßt sah, das wir daher auch als ein besonders erfreuliches Merkmal des Ber­liner Besuches mit dem gleichen herzlichen Dank verzeichnen. Die Uhr der Zeitgeschichte geht richtig, seit in rascher Aufeinanderfolge eine Bestimmung der Pariser Nachkriegsdiktate nach der andern beseitigt und damit der Grundsatz des gerechten Friedens schrittweise verwirklicht wird. Der erste Staat, der die Politik dieser Revision der Friedens ver träge zu seinem Glaubensbekenntnis erhoben hatte, war Ungarn. Mussolini gebührt das Verdienst, als’ erster führender Staatsmann einer europäischen Groß­macht diese Kardinalforderung der ungarischen Außenpolitik sich zu eigen gemacht und unterstützt zu haben. In das Stadium der Verwirklichung konnte diese Politik jedoch erst treten, als sich seit dem Regierungsantritt Adolf Hitlers zum mächtigen Recht. auch in immer stärkerem Maße die rechte Macht gesellte. Die Gemeinschaft dieser Faktoren ist es mm, die' das Wort' vom Frieden der Gerech­tigkeit zu, ihrem Leitsatz erhoben hat, dessen Gel­tendmachung und Sieg nicht nur im engeren Be­reiche Mittel- und Osteuropas, sondern auch in den weltpolitischen Beziehungen Zukunft und Glück der Menschheit im weitestgehenden Maße ' entscheiden wird. Der Berliner Besuch der ungarischen Staatsmänner Teilnahme an den Maifeier!ichkeiten und Empfänge Telephonbericht unseres Sonderkorrespondenten Berlin, 1. Mai Der Besuch der ungarischen Staatsmänner in Berlin bot heute in den Nachmittagsstunden eine günstige Gelegenheit, um eine Zusammenkunft des Ministerpräsidenten und des Außenministers mit den Vertretern der Berliner Presse und den ungarischen Journalisten zu ermöglichen. Um 18.30 Uhr gab der ungarische Ministerpräsident ein Cocktail im Hotel Adlon und empfing die Pressevertreter. In einer kurzen Erklärung betonte Graf Teleki, daß die Be­sprechungen freundschaftlich verlaufen seien. Er hob die gute Atmosphäre hervor, die er hier vor­fand.. Um 22 Uhr veranstaltete der kön. ung. Ge­sandte Döme v. Sztójaij in den Räumen des Colle­gium Hungaricum einen Empfang, zu dem deut­scherseits neun Minister, eine große Anzahl der führenden Persönlichkeiten des Staates: und der Partei sich eingefunden haben. Die silber- und goldstre!.enden Uniformen, die Fracks mit den glitzernden Olden und die sehr zahl­reich erschienenen schönen Damen der Berliner Ge­sellschaft in herrlichen Abendtoiletten boten ein be­wegtes interessantes und besonders lebhaftes Bild. Die Gäste verweilten bis in die späten Abendstunden in der besten Stimmung. Es wurde auch viel getanzt. Die ungarischen Staatsmänner werden Dienstag vormittag die Rückfahrt nach Budapest antreten. AvS Berlin, 1. Mai (MTI) Ministerpräsident Graf Paul Teleki und Außenminister Graf Stefan Csäky haben am 1. Mai, dem dritten Tage ihres offiziellen Besuchs in Berlin, an den Staats!eierlichkeiten anläßlich des National­feiertages teilgenommen. Die ungarischen Staats­männer und ihr Gefolge wurden überall mit großen Ehren empfangen und es wurden ihnen die für die führenden Persönlichkeiten vorbehaltenen Ehren­plätze angewiesen. Auf den gedruckten Einladungen, die zur Teilnahme an der Feier berechtigen, war er­sichtlich, daß an den Veranstaltungen auch die un­garischen Staatsmänner teilnehmen und daß die un­garischen Gäste unmittelbar vor der Ankunft des Führers erscheinen und nach Abschluß der Feier sich als erste entfernen. Der Ministerpräsident und der Außenminister nahmen um halb 9 Uhr früh an einer von der deut­sehen Jugend im olympischen Stadion veranstalteten Feier teil. 132.000 deutsche Jünglinge und Mädchen waren zur Feier erschienen. Die Hitler-Jugend, das Jungvolk und die Mitglieder des Bundes Deutscher Mädchen hatten auf den Stufen der Arena Aufstellung genommen. Die ungarischen Gäste saßen in der ersten Reihe. Als der Führer und Reichskanzler vor Beginn der Feier in der Ehrenloge erschien, brachen die An­wesenden in tosende Beifallskundgebungen aus. Nachdem sich der Sturm der Begeisterung gelegt hatte, wandte sich der F'ührer sogleich den ungari­schen Staatsmännern zu und begrüßte sie herzlich. Nach Beeendigung der Feier verabschiedete sich Reichskanzler Hitler mit einem warmen Händedruck vom Ministerpräsidenten Grafen Teleki und vom Außenminister, Grafen Csäky. Danach wohnten die ungarischen Staatsmänner der im Lustgarten abgchaltehen großen Maifeier bei. Der Ministerpräsident und der Außenminister,' sowie ihr Gefolge nahmen in Begleitung des ungarischen Gesandten Döme v. Sztöjag und der Mitglieder der ungarischen Gesandtschaft in der ersten Reihe der Ehrenestrade Platz. Die ungarischen Staatsmänner und die Herren ihrer Begleitung wurden überall mit begeisterten Rufen empfangen. Mittags nahmen sie im Hotel Adlon an einem Dejeuner teil und am Nach­mittag waren sie zu einem vom Reichsijmenminister Frick ihnen zu Ehren veranstalteten Tee geladen. Die Vertreter der Presse beim Grafen Paul Teleki Berlin, 1. Mai (MTI) Ministerpräsident Graf Teleki empfing Montag nachmittag halb 7 Uhr im Sondersaal des Hotels Adlon die Pressevertreter. An dem Presseempfang nahmen auch der Leiter der Pressesektion des Außenministeriums Lega­­tionsra! Dr. Anton Ullein-Reviczky, der Sekretär des Außenministers Scktionsral Peter Incze, sowie der Presse­re leront der Berliner ungarischen Gesandtschaft Dr. Kamillo Haubert teil; außerdem hatten sich die Chef­redakteure und Redakteure der deutschen Blätter itn überaus großer Zahl und die anläßlich der Berliner Reise, des Ministerpräsidenten und des Außenministers in Berlin weilenden und die ständig in Berlin arbeitenden ungarischen Journalisten eingefunden. Der ungarische Regierungschef konversierte längere Zeit mit den Vertretern der ungarischen und. der deut­schen Presse.

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