Pester Lloyd - esti kiadás, 1939. május (86. évfolyam, 98-122. szám)

1939-05-01 / 98. szám

2 an der Spitze des gesamten Magistrats im großen Magistratssaal die ungarischen Staatsmänner und begrüßte sie als Vertreter des befreundeten Ungarn mit außerordentlich warmen Worten. Hierauf stellte er die Mitglieder des Magistrats vor. Minister­präsident Graf Paul Teleki dankte herzlich für die Begrüßung, worauf der Ministerpräsident und der Außenminister auf Ersuchen des Oberbürgermeisters ihre Namen in das Goldene Buch der Stadt Berlin eintrugen, in das auch Reichsverweser Nikolaus v. Horthy und Gemahlin bei ihrem Deutscbland­­besuch im vorigen Jahre ihre Namen eingetragen hatten. Oberbürgermeister Lippert gab dann den un­garischen Staatsmännern und den Mitgliedern der Begleitung einen Imbiß. Die ungarischen Gäste und die Mitglieder der Leitung der Stadt Berlin verweil­ten lange Zeit in freundschaftlichem Gedanken­austausch und besichtigten das im Ehrensaal des Rathauses aufgestellte große Gemälde, ein Werk des berühmten deutschen Kunstmalers Werner, das die Teilnehmer des Berliner Kongresses von 1878 darstellt, in der Mitte neben dem Eisernen Kanzler Bismarck den Grafen Julius Andrássy, den Älteren, den einstigen gemeinsamen Außenminister der Monarchie in ungarischer Generalsuniform. Als Ministerpräsident Graf Paul Teleki und Außenminister Graf Stefan Csáki/ vom Rathaus ins Hotel Adlon zurückfuhren, wurden ihnen von der Bevölkerung Berlins wieder begeisterte Sympathie­kundgebungen mit Heil- und Eljenrufen bereitet. Dejeuner bei Göring Berlin, 30. April (MTI) Ministerpräsident Graf Paul Teleki be­sichtigte Sonntag vormittag in Begleitung des unga rischen Gesandten Dominik v. Sztöjay das im Bau befindliche neue ungarische Gesandtschaftspalais. Mittag gab Ministerpräsident Generalfeldmar­­echall Göring zu Ehren der ungarischen Staatsmän­ner ein Dejeuner, das in den Privaträumlichkeiten des Generalfeldmarschalls im Luftfahrtministerium stattfand und an dem etwa 80 Personen teilnahmen. Man bemerkte außer den Mitgliedern des Gefolges des Ministerpräsidenten Grafen Teleki und des Außenministers Grafen Csáki/ den ungarischen Ge­sandten Sztöjay, den Legationsrat bei der Berliner ungarischen Gesandtschaft Kühl, den Gouverneur von Rom Fürsten Colonna und Gemahlin, deutscher­seits die führenden Persönlichkeiten der deutschen Luftstreitkräfte und des Ministeriums für Luftfahrt mit ihren Damen. Während des Essens spielte eine Militärkapelle deutsche und ungarische Lieder. Nach dem Dejeuner zeigte Ministerpräsident Göring seinen Gästen die Pläne für den Umbau der Reichshauptstadt, nach denen Berlin bis zum Jahre 1950 vollkommen umgestaltet werden soll. Die Gäste blieben noch geraume Zeit in ungezwungenem Ge­spräch beisammen. Später hatte Ministerpräsident Göring mit dem Grafen Paul Teleki und dem Grafen Stefan Csáky eine längere Besprechung. Am Nachmittag stattete Ministerpräsident Graf Teleki in Begleitung des ungarischen Gesandten dem Collegium Hungaricum einen Besuch ab. In ihrer Ge­sellschaft befand sich Legationsrat Eugen v. Gliyczy, Leiter der politischen Sektion des Außenministe­riums, Legationsrat Kühl, der Personalsekretär des Ministerpräsidenten Ministerialsektionsrat Peter Incze, Militärattache Generalstabsobenst Dr. Koloman Hardy und der Presseattache der ungarischen Gesandtschaft Kamillo Hauhert. Seitens des deutschen Ehrengefol­ges hatten sich SS-Gruppenführer Brantenaar ein­gefunden. In der Toreinfahrt den Collegium Hungaricum wurden Ministerpräsident Graf Teleki und seine Be­gleiter vom Direktor Universitätsprofessor Dr. Julius Farkas empfangen. Zunächst bekränzte der Regie­rungschef eine im Garten des Collegiums zur Erin­nerung an die Kriegsgefallenen errichtete Gedenk­tafel, neben der eine ungarische Levente-Formation die Ehrenwache hielt. Auf der rot-weiß-grünen Schleife des mächtigen Lorbeerkranzes stand folgende Inschrift: „Den ruhmreichen ungarischen Helden — der kön. ung. Ministerpräsident “ Sodann begab sich der Ministerpräsident in den Empfangssaal, wo sich die nach Berlin entsandten ungarischen Stipendisten, die Austausch-Stipendisten und die Stipendisten der verschiedenen deutschen wkssenseha ft lieben Fonds eingefunden hatten, die zumeist im Collegium Hungaricum wohnen. Der Mini­ster konversierte längere Zeit mit den jungen Leu­ten, 24 an der Zahl, die in verschiedenen Berliner Instituten wissenschaftliche Studien verfolgen und erkundigte sich bei jedem einzelnen eingehend über seine Tätigkeit. Nunmehr stattete der Ministerpräsident der un­garischen Kolonie, deren Mitglieder sich im Fest­saale des Collegiums versammelt hatten, einen Be­such ab. Im Namen der Kolonie richtete Oberst Béla Farkas eine Begrüßungsansprache an den Grafen Teleki, der diese herzlichst erwiderte, den Erschie­nenen die Heed reichte und sie ins Gesrwäch zog. Sodann trug der Ministerpräsident seinen Namen in das Ehrenalbum des „Ungarischen Hauses“, ein und sendete zugleich für die Zwecke der Errichtung eines ,.Ungarischen Hauses“ in Berlin einen größe­ren Betrag. Schließlich begab sich der Ministerpräsident in PESTER LLOYD Montag, 1. Mai 1939 den Turnsaal, wo die aus 48 Mitgliedern bestehende Berliner ungarische Leventeformation verschiedene Übungen vorführte und patriotische Lieder sang. Der Regierungschef richtete eine kurze anspomende Ansprache e-n die jungen Leute. Die Soiree des Reiehsaußenministers Berlin, 1. Mai öMTI) Der zweite Tag des Berliner Besuches des Ministerpräsidenten Grafen Paul Teleki und des Außenministers Grafen Stefan Csáky wurde Sonn­tag abend durch ein glänzendes Diner abge­schlossen, das Reichsaußenminister v. Ribhentrop im „Hotel Esplanade“ zu Ehren der ungarischen Staatsmänner veranstaltete. Zu dem Bankett waren etwa 150 Personen geladen. Außer dem ungarischen Ministerpräsidenten und dem Außenminister, sowie den Mitgliedern ihres Gefolges sah man noch die Mitglieder der ungarischen Gesandtschaft mit ihren Damen, die Reichsminister, die führenden Persön­lichkeiten des Reiches, hohe 'Funktionäre der Armee, leitende Beamte des Reichsanßenministerimns, sowie zahlreiche Repräsentanten der Gesellschaft. An der Spitze der Tafel saß Reichsaußenminister v. Ribbentrop, rechts von ihm die Gräfin Paul Teleki, zur Linken die Gemahlin des Gouverneurs von Rom Fürsten Colonna. Gegenüber dem Reichs­außenminister hatten seine Gemahlin, zur Rechten Ministerpräsident Graf Teleki, zur Linken Außen­minister Graf Csáky Platz genommen. An der Haupttafel saß neben der Gräfin Teleki Fürst Colonna; ferner sah man an dieser Tafel die Mi­nister Graf Schurerin-Krosigk, Gärtner, Frick, Darré, Frank, hammers, Funk und Meißner, die Reichsführer Ley, Himmler, Bouhler und Hierl, SS-Stabsführer Lutze, sowie die Generalobersten Keitel und Milch. Das Abendessen währte über eine Stunde. Nach­dem die Tafel aufgehoben wurde, begaben sich die Gäste in den großen Saal des Hotel Esplanade, wo schwarzer Kaffee serviert wurde. Ministerpräsident Graf Teleki und Außenmini­ster Graf Csáky zogen sich mit dem Reichaaußcn­­minister v. Ribbentrop in eine Nische zurück und hatten eine längere Besprechung. Später wurde im großen Speisesaal getanzt. Die Soiree war allgemein durch glänzende Stimmung charakterisiert. Mitternacht war bereits vorbei, als Graf und Gräfin Teleki mit dem Grafen Csáky das Hotel verließen. Die meisten Gäste blieben bis in die Morgenstunden beisammen. Das Diner beim Führer und Reichskanzler am Samstag Berlin, 30. April (MTI) Das vom Führer und Reichskanzler Hitler Samstag abend zu Ehren des Ministerpräsidenten Grafen Paul Teleki und des Außenministers Grafen Stefan Csáky veransh ‘“te Diner verlief in der besten Stimmung und die Gäs. har blieb bis nach Mitter­nacht beisammen. Das Diner fand im umgebauten Festsaal der alten Reichskanzlei statt, in demselben Saale, in dem der Führer im Vorjahre zu Ehren des Reichsverweser­paares einen großen Empfang veranstaltet hatte. Die Gäste versammelten sich in den die alte und die neue Reichskanzlei verbindenden Salons, wo sie vom Führer und Reichskanzler Hitler, vom Reichsaußenminister v. Ribbentrop und dessen Ge­mahlin empfangen wurden. Der Führer begrüßte den Ministerpräsidenten Grafen Teleki und den Außenminister Grafen Csáky mit einem überaus herzlichen Händedruck. Gegenüber dem Führer — zwischen den Grafen Teleki und Csákv — saß die Gemahlin des Ministerpräsidenten Göring. Der Führer trug, wie gewöhnlich, die einfache braune Uniform. Die deutschen Herren waren zumeist in Militär-, Diplomaten- oder Parteiuniform, die Damen in großer Abendtoilette erschienen. Unter den Gästen befanden sich auch zahlreiche junge Damen, Töchter der führenden Parteifunktionäre und Angehörige der vornehmen Berliner Gesellschaftskreise, so die beiden Töchter des Ministers Lammers, die Tochter des Ministers Meißner Baronin Laffert, die Töchter der Generalobersten Keitel und Milch, die Tochter des Reichsfinanzministers Grafen Schwerin-Krosigk sowie die Tochter des Reichssportführers y. Tscham­­mer und Osten. Man sah auch die Schwester der Ge­mahlin des Ministerpräsidenten Grafen Teleki Gräfin Vera Bissingen-Nippenburg. Gräfin Teleki ist wäh­rend ihres Berliner Aufenthalts die junge Baro­nesse Steengracht als Ehrendame zugeteilt worden. Die Speisefolge bestand aus Bouillon, Hummer, gemästetem Poulard, Spargeln, Gefrorenem, Käse, Obst, schwarzem Kaffee, deutschen Weinen und Sekt. Nach der Tafel versammelte man sich in den Repräsentationsräumen der alten Reichskanzlei. Die Herren begaben sich in die Rauchsalons. Da der Führer Nichtraucher ist, pflegt man in seiner An­wesenheit nicht zu rauchen. Sodann begab sich der Führer in Begleitung eines Teiles seiner Gäste in den benachbarten Salon, wo sich eine überaus angeregte Konversation ent­wickelte. Längere Zeit plauderte der Führer mit den Damen, besonders mit Gräfin Paul Teleki und der Gemahlin des Prinzen Colonna, den Gemahlinnen des Generalfeldmarsehalls Göring, des Reiehismini­­sters Dr. Goebbels und des Reichsaußenministers Ribbentrop. Die ungarischen Staatsmänner und ihr Gefolge, sowie die Mitglieder der ungarischen Ge­sandtschaft unterhielten sich lebhaft mit den füh­renden Persönlichkeiten des Reiches, Später sprach der Führer längere Zeit mit dem Ministerpräsidenten Grafen Teleki und dem Außenminister Grafen Csákv, der sich dann mit dem Reichsaußentninister v. Rib­bentrop zurückzog und mit ihm eine längere Unter­redung hatte. Eine ausgezeichnete Stimmung kennzeichnetc das Nachtmahl und die sich anschließenden, mehr als zwei Stunden währenden zwanglosen Gespräche. Es fiel auf, in welch heiterer Stimmung der Führer an der Konversation teilnahm und mit welcher liebe­vollen Zuvorkommenheit er eich seinen Gästen widmete. Graf und Gräfin Teleki, sowie Außenminister Graf Csáky verließen die Reichskanzlei kurz vor Mitternacht, nachdem sie vom Führer recht herz­lichen Abschied genommen hatten. Mitternacht war längst vorüber, als die letzten Gäste das glänzend erleuchtete Palais verließen. Ein Festessen zu Ehren der ungarischen Journalisten Berlin, 30. April (MTI) Zu Ehren der ungarischen Journalisten, die sieh anläßlich des Berliner Besuches der ungarischen Staatsmänner in der Reichshauptstadt aufhalten, gab der Chef der Presseabteilung des Propagandaministeriums Ministerialrat Dr. Börner und der Chef der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes Geheimrat Schmidt Sonntag mittag im „Hotel Kaiserhof“ ein Essen. An der Veranstaltung nahmen außer den Vertretern der ungarischen Presse auch die leitenden Beamten der Presseabteilung de« deutschen Propaganda- und Außen­ministeriums, sowie die Vertreter der deutschen Presse teil. Bis zum Anfang des Dejeuners, das Generalfeld­marschall Göring ab, weilte auch der kön. ung. Gesandte in Berliu Dominik v. Sztöjay im Kreise der ungarischen und deutschen Journalisten. Ministerialrat Dr. Börner begrüßte 'die ungarischen Journalisten und erhob sein Glas auf die ungarisch­­deutsche Freundschaft. Ungarisoherseits antwortete Chef­redakteur Ministerialrat Michael Kolosváry-Borcso. Er sprach seinen Dank dafür aus, daß der, Außenminister und der Propagandaminister des Reiches durch ihre Einladung ermöglicht haben, daß die Vertreter der ungarischen Presse zur Zeit des Besuchs der ungarischen Staatsmänner in Ber­lin weilen. Er betonte, daß die Vertreter der ungarischen Presse immer Vorkämpfer der Vertiefung 'der traditionellen ungarisch-deutschen Freundschaft waren, und daß nun ihr Berliner Besuch dazu beiträgt, diese Arbeit weiter fort­­zi'selzen. Die Vertreter der ungarischen und der deutschen Presse blieben nach 'dem Essen noch lange in freundschaft­liches Gespräch vertieft beisammen. Handels- und Verkehrsminister Anton Künder nach Rom abgereist Eine Erklärung des Ministers MTI meldet: Handels und Verkehrsminister Anton Künder trat Montag, in Begleitung seiner Sekretäre Stefan Fluck und Ladislaus Flórián-Szabó, seine fünftägige Reise nach Ita­lien an und gab vor seiner Abreise einem Mitarbeiter des MTI gegenüber folgende Erklärung ab: • — Meine Reise nach Italien ist ein Kettenglied jener herzlichen und für uns auch auf wirtschaftlichem Gebiet äußerst wichtigen Freundschaft, die uns mit den Achsen­mächten verbindet. Es gereicht mir zurgroßenFreude, daß ich nach gründlicher Erörterung aller gemeinsamer wirt­schaftlichen Fragen, Gelegenheit haben werde, die großen nationalen Institutionen des faschistischen Italien und die unter der Leitung des Duce vor sich gehende großange­legte Aufbauarbeit sowie ihre neuen Ergebnisse zu sehen und zu studieren. Auf dem römischen Programm meines Aufenthaltes stehen mehrere wichtige Beratungen mit den Wirtschaftsministern und leitenden wirtschaftlichen Fak­toren Italiens. Es ist meine Überzeugung, daß diese Kon­ferenzen, über deren Aufnahme schon anläßlich des Be­suches des Herrn Ministerpräsidenten und des Herrn Außenministers prinzipielle Vereinbarungen getroffen wurden, für die wirtschaftliche und seelische Vertiefung der Beziehungen beider Länder ein gutes Resultat zeitigen. Zur Verabschiedung des Ministers erschienen: der italienische Gesandte Graf Vinci, ferner der Präsident der Máv Kornelius Láner, Paul Álgyai-Hubert, Staats­sekretär des “*ea«-nmihisteriums Dr. Karl Kádas, Géza László, Ministerialrat im Handelsministerium, Baron Stefan Splenyi, Präsident des Außenhandelsamtes, Mi­nisterialrat im Handelsministerium Alexander Hubaij, Präsident des Außenhandelsamtes, Abgeordneter Anton Müller, Präsident des Verbandes der Christlichen Ge­werbetreibenden, Josef Pap, Präsident der Landeszentrale der Gewerbekorporalinnen und mehrere Ministeriol­beamte. Von seiten der Partei des Ungarischen Lebens wurde der Minister vom Abgeordneten Anton Müller ver­abschiedet.

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