Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. október (89. évfolyam, 223-248. szám)

1942-10-01 / 223. szám

89. Jahrgang ABONNEMlHVf Budapest, Donnerstag, 1. Oktober 1942 Nr. 223 Heutiger Beginn der Verdunkelung in Budapest: 21 Uhr 30 MinutenPESTER LLOYD MORGENBLATT RDOLF HITLER ÜBER OIE BEUTSCHE SIE6ESSEWISSHEIT Oie lückenlose Einheit des deutschen Volkes - Oie gewaltigen militärischen Ergebnisse sind die Erscfilieüungsayfgaben im Ost­raum - Deutsche Taten und feindliche Worts GroSe Rede bei der Eröffnung des Wiaterbilfswerks 1942/43 Budapest, 30. September Nach fünf Monaten sprach der Füh­rer und Reichskanzler das erste Mal wieder zu seinem deutschen Volk, aber auch über das deutsche Volk hinweg zu den Freunden und Verbündeten, die in dem heutigen Riesenkampf in un­erschütterlicher Treue zum Reich ste­hen. Die Bevölkerung von fünf Welt­teilen hat aber den Worten Adolf Hit­lers gelauscht, weil sie in ihrer Klarheit und Nüchternheit Schicksal und Zu­kunft verkünden. Mit stolzer Gehug­­tuung konnte das Staatsoberhaupt des deutschen Reiches feststellen, daß, wenn er so lange geschwiegen hat, wäh­rend andere Zeit hatten, zu reden, für ihn seine Taten und Handlungen ge­sprochen hätten. tJngeheuer ist tatsäch­lich die Leistung, die die deutsche Staats- und Heeresführung, an deren Spitze mit entscheidendem Willen Adolf Hitler steht, der deutsche Soldat, der deutsche Arbeiter in diesen vergangenen fünf Monaten vollbracht haben. Geistreich und überzeugend verglich der Führer und Reichskanzler die Siege der deutschen Waffen, das Vordringen der deutschen und verbündeten Armeen über Tausende von Kilometern reichen und wichtigen Geländes im Osten, in Nordafrika und die verblüffenden Er­folge der deutschen, italienischen und japanischen U-Bootwaffe mit den kläg­lichen Mißerfolgen der Gegenseite, die aber geflissentlich als „vielverspre­chende“ oder „ermutigende“ Unter­nehmungen bezeichnet werden. Schon allein was der deutsche Soldat im ver­gangenen Winter im Abwehrkampf Übermenschliches geleistet hat, ist ge­wiß des höchsten Ruhmes würdig; die große Bedeutung dieser Leistung be­steht aber darin, daß sie die Siege der deutschen und verbündeten Armeen von Charkow bis über den Don zur Wolga, zum Schwarzen Meer, zum Kau­kasus herbeigeführt hat. Adolf Hitler durfte mit Genugtuung feststellen, daß die Zielsetzungen der deutschen Heeres­leitung: die Beherrschung der Schwarz­meerküste, die Berichtigung der mili­tätischen Lage am Wolchow, die Sicherstellung der größten Weizen­gebiete und Kohlenreviere Rußlands, die Übernahme oder Absperrung der Ölquellen und schließlich die Abschnei­dung der größten Verkehrsader des sowjetischen Reiches, der Wolga bei Stalingrad, voll und ganz erreicht wur­den. Während er über die weiteren mi­litärischen Ziele nichts sagte, weil er solche Andeutungen der eigenen Ab­sichten — das laute Denken — den Staatsmännern der Demokratien über­läßt, stellte er die großen organisatori­schen Aufgaben, die bereits gelöst wor­den sind, oder im Begriffe stehen, gelöst zu werden, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Für einen jeden, der sich die Größe des vom bolschewisti­schen Riesenreich bereits abgetrennten Gebietes — 1,600.000 Quadratkilometer — vergegenwärtigen kann, wird das, was deutsches Organisationstalent an Aufbauarbeit — Tausende von Kilo­metern Eisenbahnen, Tausende von Brücken, systematisches Bebauen der gottgesegneten Gebiete, die in vieler Hinsicht die volle Versorgung der dort­stehenden Armeen, aber auch der neu aufgebauten Industrien sicherstellen — geschaffen hat, mit tiefer Ehrfurcht und Bewunderung zur Kenntnis neh­men müssen. Der Führer und Reichskanzler un­terließ es auch diesmal nicht, der entscheidenden und heldenhaften., An-, teilnahme der Verbündeten, des eng­befreundeten Italiens, des in treuer Waffenbrüderschaft kämpfenden Ja­pans, Ungarns, Finnlands und der an­deren verbündeten Staaten und ihrer Truppen zu gedenken, deren Leistun­gen sich würdig an die Seite der über­menschlichen Taten des deutschen Sol­daten stellen lassen. Sie seien, so ver­kündete Adolf Hitler, „treue, absolut ehrenhafte Bundesgenossen“. Dem nichtendenwollenden Applaus, der den Worten des Führers und Reichskanzlers folgte, in denen er Dank und Lob dem beispiellosen Hel-denmut des deutschem Soldaten spen­dete, wird «sich zweifelsohne die ganze gesittete Welt, Freund und sogar Feind anschließen. Mit gehobener Stimme sagte der oberste Befehlshaber des deutschen Heeres, daß es zum Eintritt in den Offiziersstand nur eine einzige Wertung gäbe: die Wertung des bra­ven, tapferen, fähigen Mannes. Aber ebenso, wie in diesem Heer ein jeder Soldat den Marschallstab in der Tat im Tornister trägt, ist in Deutschland dem Fähigen, dem Arbeitsamen, dem Opfer­mutigen ein jeder Weg offen. Vom al­ten, aber noch gesunden Mann, bis zum fünfzehn Jahre alten Knaben, steht ein jeder im Dienst des gesamten Volkes und des mächtigen Staates, den es bildet. Die ganze Rede war durch­drungen von der Gewißheit dessen, daß die Heldentaten und Erfolge dem deutschen Volk auch den Endsieg sichern werden. Wir werden den Geg­ner überall schlagen — sagte der Füh­rer —, daß sie uns aber jemals schla­gen können, das ist unmöglich. Diese felsenfeste Zuversicht beseelt das ganze deutsche Volk — ein jeder, der es am Werke sieht, wird es bestätigen können, aber auch bestätigen müssen: die Worte Adolf Hitlers, seine pak­­kende Rede 'haben dieser Zuversichl beredten und überzeugten Ausdruck verliehen. mehr zu leiden oder so ähnlich.“ Da kann man sagen, es wäre wahrscheinlich viel einfacher gewesen, wenn dieser Präsident, statt in einen Krieg hineinzuspringen, die ganze Arbeitskraft seines Landes verwendet hätte, um nützliche Produktionen aufzii­­bauen, und vor allem, um für sein eigenes Volk zu sorgen, daß nicht in einem Gebiet, das pro Quadratkilometer nur zehn Men­schen zu beherbergen hat, Not und Elend herrschen und 13 Millionen Menschen er­werbslos sein müssen. Wenn diese Herren jetzt auftreten und vor der Welt sich plötz­lich als Retter hinstellen und erklären: Wir werden in der Zukunft dafür sorgen, daß die Not der Vergangenheit nicht mehr kommt, dafür hätten diese Weltreichs­inhaber ja in ihren eigenen Ländern schon längst sorgen können vor uns. — Wenn ich dabei höre, daß ein Mensch nun sagt — ich glaube, es ist Herr Eden, aber man weiß ja nicht, wel­che Null da drüben redet —, daß sie wirk­lich an das glauben, was sie zu glauben vorgeben, dann hätten sie schon früher sich zu diesem Glauben bekennen können. Wir haben jedenfalls nicht nur etwas ge­glaubt, sondern das auch getan, was wir glaubten. Und jetzt glauben wir, daß wir die Feinde schlagen müssen bis zum end­gültigen Sieg. Das glauben wir und werden es auch tun. Natürlich können wir uns mit diesen Leuten über den Begriff Glauben überhaupt nicht auseinandersetzen. Wer zum Beispiel glaubt, daß Namsos ein Sieg war, oder daß Andalsnes ein Sieg war, oder wer sogar glaubt, daß Dünkirchen der -größte Sieg der Weltgeschichte war, oder daß meinetwegen eine Expedition, die neun Stunden dauert, ein staunenswertes, ein er­mutigendes Zeichen einer siegreichen Na­tion war, mit dem können wir uns mit unseren bescheidenen Erfolgen natürlich nicht vergleichen. — Denn was sind schon unsere_ Siege dagegen. Wenn wir zum Beispiel in den letzten paar Monaten zum Don vorstoßen, den Don abwärts endlich die Wolga er­reichen, Stalingrad berennen und es auch nehmen werden, worauf sie sich auch ver­lassen können — so ist das gar nichts. Wenn wir bis zum Kaukasus vorstoßen, so ist das auch nichts; wenn wir die Ukraine besetzen, wenn wir die Donezkohlen in unseren Besitz bringen, dann ist das alles nichts. Wenn wir 65 oder 70 Prozent des russischen Eisens bekommen, das ist gar nichts. Wenn wir das größte Getreidegebiet der Welt dem deutschen Volk und damit Europa praktisch erschließen, so ist das gar nichts. Wenn wir uns die Ölquellen dort sichern, ist das auch nichts. Alles das ist nichts, aber wenn kana­dische Vortruppen mit einem englischen kleinen Schwänzlein als Anhang nach Dieppe kommen und sich dort neun Stun­den mühselig zu halten vermögen, um dann endgültig vernichtet zu werden, dann ist das ein ermutigendes, staunenswertes Zeichen der unerschöpflichen siegerischen Kraft, die dem britischen Imperium zu eigen ist, Schon im Jahre 1939 waren wir nichts, denn damals trat Duff Cooper schon auf und sagte: „Ich kann die erfreu-, liehe Mitteilung machen, daß die U-Boot­­gefahr als endgültig beseitigt angesehen werden kann. Wir haben mehr U-Boote vernichtet, als die Deutschen überhaupt gehabt haben “ Die „zweite Freai“ Daß wir sie aus dem Balkan geworfen haben, daß wir Griechenland eroberten, daß wir Kreta besetzten, daß sie in Nord­afrika getrieben worden sind, das alles ist nichts. Aber wenn irgendwo ein paar Mann landen, um einen einsamen Vorposten von ims zu überrumpeln — dann sind das Taten, das sind Werke. Wer also so glaubt. Die Heile Hitlers Berlin, 30. September (Privatbericht) In einer machtvollen Groß­kundgebung der NSDAP wurde Mittwoch int Berliner Sportpalast das zehnte Winterhilfs­werk des deutschen Volkes, das Kriegs­­winterhilfswerk 1942/43 durch d?n Führer eröffnet, der in einer großen und mitreißen­den Rede dais deutsche Volk zu erneutem Einsatz für das größte Sozialwerk, das die Geschichte kennt, aufrief. Reichsminister Goebbels, der vorher den Rechenschaftsbericht über das letzte Kriegs­winterhilfswerk erstattete, konnte auf eine abermalige gewaltige Steigerung dieser so­zialen Gemeinschaftsleistung hin weisen. Noch ehe der Reichsminister seinen Rechen­schaftsbericht beendet hatte, kündete der von der Straße hereinschallende Jubel an, daß der Führer eingétroffen war. Während sich die Zehntausende von. den Plätzen er­heben und mit erhobener Rechte den Führer grüßten, betrat Adolf Hitler den Saal, begleitet vom Reichsführer-SS Himm­ler und Oberbefehlsleiter Hilgenfeld. Er schüttelt Generalfeldmarschall Rommel un­ter dem Jubel der Zehntäusende die Hand. Der Führer erinnerte in seiner heutigen Rede zunächst daran, daß cs ein Jahr her sei, seit dem er zum letzten Male von die­sem Platz aus zum deutschen Volke sprechen konnte. Er habe sich in dieser Zeit mehr mit Handeln und Taten beschäf­tigen müssen. Was außerdem heute ausge­sprochen werden müsse, das werde ausge­sprochen durch unsere Soldaten. — Ich halte es — so erklärte er — nicht für richtig, mich jetzt schon mit der Ge­staltung dessen zu beschäftigen, was einmal sein wird, sondern ich halte es für wich­tiger, daß wir uns mit dem beschäftigen, was augenblicklich die Zeit von uns erfor­dert. Eine Atlantikcharta zusammenzu­brauen, ist natürlich sehr einfach. Dieser Unsinn wird allerdings auch nur wenige Jahre Geltung besitzen und wird durch die Härte der Tatsachen einfach beseitigt wer­den. Es ist auch aus einem anderen Grunde für unsere Gegner, leichter zu reden, denn sie haben nun nach langjährigem vergeb­lichem Bemühen plötzlich unser Partei­programm entdeckt, und wir sehen mit Er­staunen, daß sie der Welt ungefähr das für die Zukunft versprechen, was wir unserem deutschen Volke schon gegeben haben und wofür wir von den anderen letzten Endes mit einem Krieg überzogen worden sind. Glaube und Talen Es sind — bemerkte der Führer ironisch — sehr geistreiche Dinge, wenn zum Bei­spiel ein Präsident sagt: „Wir wollen, daß in Zukunft jeder das Recht hat, keine Not Preis 12 Pillér B

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