Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. március (90. évfolyam, 49-72. szám)

1943-03-02 / 49. szám

90. Jahrgang Budapest, Dienstag S. WJSrz 1913 Nr. 49 PESTER LLOYD ' ; < .. i • 4 a ** MORGENBLATT * »V* Besuch Rfbbentrops in Rom Mehrtägige Besprechungen zwischen dem Duce und dem Reichsaußenminister — RiHeatrep überbrachte dem Duce eine persönliche Botschaft Idolt Hitlers—Alle Fragen der europäischen Politik und der gemeinsamen Kriegs­­iiihrung der Breierpaktmächte erschöpfend behandelt Vfiilige Übereinstimmung tier fiuffassongen Rom, 1. März (MTI) In Rom wurde Montag mittag um 13 Uhr folgendes amtliches Kommu­nique ausgegeben: „Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop weilte im Aufträge des Führers vom 24. bis 28. Februar in Italien. Zu seinem Empfang hatten sich der Dn­­terstaatssekretär der auswärtigen Angele­genheiten Bastianini, die Unterstaatssekre­täre Rossi und Albini, hohe Persönlichkei­ten des italienischen Staates, der faschisti­schen Partei und der italienischen Wehr­macht, sowie Botschafter von Mackensen mit den Mitgliedern der deutschen Bot­schaft eingefunden. In Begleitung des Reichsaußenministers befanden sich der Botschafter im Auswär­tigen Amt Ritter, der stellvertretende Chef des Wehrmachtsführungsstabes, General­leutnant XVarlimont, und die zuständigen Abteilungsleiter des Auswärtigen Amtes. Der königlich italienische Botschafter in Berlin, Dino Alfieri, nahm gleichfalls an der Reise des Reichsaußenministers teil. Am 25. Februar empfing der Duce den Reichsaußenminister von Ribbentrop, der eine persönliche Botschaft des Führers überbrachte. Anschließend fand in Anwe­senheit des Unterstaatssekretärs Bastianini und der Botschafter von Mackensen und Dino Alfieri eine erste Besprechung statt, die über vier Stunden dauerte. Am Freitag, Samstag und Sonntag wur­den die Besprechungen zwischen dem Duce und dem Reichsaußenminister fort­gesetzt. In ihrem Verlaufe wurden alle Fragen der europäischen Politik und der gemeinsamen Kriegführung der Dreier­paktmächte erschöpfend behandelt. An einer der Besprechungen nahmen außer Unterstaatssekretär Bastianini — der be­reits eine längere Unterredung mit dem Reichsaußenminister geführt hatte — auch der Chef des italienischen Generalstabes, Generaloberst Ambrosia, und der stellver­tretende Chef des Wehrmachtsführungs­stabes Generalleutnant Warlimont teil. Die Unterredungen zwischen dem Duce und dem Reichsaußenminister fanden in einer Atmosphäre offener Herzlichkeit und in dem Geiste der Freundschaft statt, die den Führer und den Duce verbindet. Sie er­gaben die völlige Übereinstimmung der Auffassungen, die immer zwischen Deutsch­land und Italien bestanden hat und die die Gewähr für den Sieg in dem gemeinsamen Kampfe bietet, den Deutschland und Italien im vollständiger Solidarität mit Japan und den übrigen Verbündeten führen. Der Duce und der Reichsaußenminister betonten erneut die Entschlossenheit der beiden Länder, den Krieg mit aller erforder­lichen Kraft bis zur völligen Vernichtung der feindlichen Streitkräfte und bis zur end­gültigen Beseitigung der tödlichen Gefahr einer Bolschewisierung Europas zu führen. Sie stellten noch einmal nachdrücklich den entschlossenen Willen Deutschlands und Italiens fest, nach Erringung des Endsieges in Europa eine Neuordnung zu errichten. Diese wird allen europäischen Völkern ein gesichertes Dasein in einer Atmosphäre der Gerechtigkeit und der Zusammenarbeit bie­ten. Frei von allen jüdischen und pluto­­kratischen Einflüssen soll den europäischen Völkern die Möglichkeit zu produktiver Ar­beit und sozialer Gerechtigkeit innerhalb der gesicherten Grenzen des großeuro­päischen Raumes gesichert werden.“ Besprechungen euch zwischen den militärischen und politischen Sachbearbeitern Rom, 1. März (DNB) Neben den Besprechungen zwi­schen dem Duce und Ribbentrop fanden in Anwesenheit von Duce und Reichs­­außenminister Besprechungen zwischen den militärischen und politischen Sach­bearbeitern statt. An diesen Besprechun­gen nahmen u. a. teil: Deutscherseits der Botschafter z. b. V. Ritter, Generalleutnant Warlimont, der deutsche Botschafter v. Mackensen, italie­­nischerseits der Staatssekretär Bastianini, General Ambrosio und Botschafter Alfieri. Ribbentrop war viermal beim Duce. Außerdem hatte der Duce den Reichs­außenminister zu einem Frühstück im engsten Kreise eingeladen. Die Begleitung Ribbentrops bestand aus einem ausgesprochenen Arbeitsstab des Reichsaußenministers, Botschafter z. b. V. Ritter, dem Sachbearbeiter für besondere Aufgaben im Auswärtigen Amt, General­leutnant Warlimont, dem Vertreter Jodls im Wehrmachtsführungsstab, dem Proto­kollchef Gesandten Doernberg, den bei- Ribbentrop von dem König und Kaiser empfangen Rom, 1. März (MTI) Reichsaußenminister von Ribben­trop wurde während seines Aufenthaltes in Italien von dem König und Kaiser in Audienz empfangen. Der König und Kaiser führte mit dem Reichsaußenminister eine lange herzliche Unterredung. den Gesandten Schmidt, dem Chef des Ministerbüros und dem Chef der Presse­abteilung des Auswärtigen Amts, sowie Sachbearbeitern aus dem Stabe v. Ribben­trops. Außer den Besprechungen beim Duce hatte Ribbentrop Unterredungen mit dem neuen Leiter des italienischen Außenmini­steriums, Staatssekretär Bastianini. Der Reichsaußenminister stattete ferner dem ehemaligen italienischen Außenmini­ster Grafen Ciano einen Privatbesuch ab, und empfing am Sonnlag vormittag den japanischen Geschäftsträger, den spani­schen Botschafter, die Gesandten von Finn­land, Ungarn, Rumänien, Kroatien, der Slowakei und den Geschäftsträger Bulga­riens. .4m Sonntag abend reiste Ribbentrop aus Italien ab und begab sich nach Deutschland zurück, um dem Führer über das Ergebnis der Reise Bericht zu er­statten. Der Aufenthalt und die Besprechungen v. Ribbentrops in Italien standen im Zei­chen besonderer Herzlichkeit und waren vbn der Atmosphäre echtester Kamerad­schaft durchdrungen. (MTI) Das goldene GroOkreuz des deutschen fidlerordsns dem Kronprinzen Umberto überreicht Rom, 1. März (DNB) Der Führer hat dem Kronprin­zen Umberto von Italien das Goldene Groß­kreuz des deutschen Adlerordens verliehen. Der Orden wurde dem Kronprinzen durch den Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, bei einem Besuch anläßlich seiner Anwesenheit in Italien überreicht. (MTI) Die Stabilität der leise erneut bestätigt Grölte Befriedigung in Berlin über das Ergebnis der Rmreise ven Ribbentrops Telephonbericht unseres Mitarbeiters Berlin, 1. März Der Besuch des Reichsaußenministers v. Ribbentrop in Rom wird in Berliner Kommentaren als ein politisches Ereignis ersten Ranges gewürdigt. In viertägigen Beratungen sind alle schwebenden Fragen der Achsenkriegsführung sowohl politi­scher wie militärischer Natur eingehend und im Geiste des Bündnisses der beiden Völker und der Freundschaft ihrer Füh­rer erörtert worden. Die offizielle Verlaut­barung gibt Aufschluß darüber, daß die Gespräche in einer Atmosphäre offener Herzlichkeit und Freundschaft geführt wurden und daß durch sie die Stabilität der Achse erneut bestätigt worden ist. Das Ergebnis der Romreise des deutschen Außenministers löst daher in der Wilhelm­straße größte Befriedigung aus. Den diesmaligen deutsch-italienischen Gesprächen sind Ereignisse militärischer und politischer Art verausgegangen, die vermutlich von vornherein dem persön­lichen Kontakt der Achsenmächte einen besonderen Akzent verliehen haben. Die gemeinsame Feststellung der völligen Übereinstimmung der Auffassungen und der Entschlossenheit, den Krieg bis zum kompromißlosen Sieg zu Ende zu führen. findet daher um so mehr Beachtung. In Berliner Kommentaren wird die Be­deutung dieser gemeinsamen Demonstration der Achsenmächte als eine Kundgebung aller Mächte des Dreierpaktes gekennzeich­net. Wenn der Reichsaußenminister eine Botschaft Adolf Hitlers an den Duce über­brachte, die offenbar den Ausgangspunkt der Gespräche gebildet hat, so ist zwar über den Inhalt nichts bekanntgegeben worden, aber sie dürfte zweifellos programmatische Ausführungen zur Zielsetzung der gemein­samen Kriegsführung enthalten. Sie wird auch in den wenigen fundamentalen Aus­führungen in der römischen Verlautbarung als ein umfassendes Programm der europäi­schen Neuordnung, die allen europäischen Völkern zugute kommen soll, gekennzeichnet. Der Kontakt zwischen den Achsenmäch­ten erscheint unter dem Eindruck der Er­gebnisse der Romreise des deutschen Außenministers in der Tat so eng, wie überhaupt nur möglich. Andersgerichtete Spekulationen des Gegners haben sich nach deutscher Ansicht wieder einmal als trüge­risch erwiesen. Deutschland und Italien bekennen sich mit absoluter Eindeutigkeit zum Ziele, durch Aktivierung der äußersten Kräfte den Krieg bis zur kompromißlosen Vernichtung der feindlichen Streitkräfte Preis .'S Fillér und der endgültigen Sicherung Europas vor der Gefahr der Bolschewisierung zum siegreichen Ende zu führen. Die deutsch­­italiénischen Gespräche in Rom haben des­halb offensichtlich die unverminderte Realität der engen mditärischen und poli­tischen Zusammenarbeit der Achsenmächte und ihrer Verbündeten neuerlich bekräftigt. Die Auswirkungen auf die Initiative ihrer gemeinsamen Kriegsführung werden zwei­fellos nicht ausbleiben. Ernst Lcmmer Die WilbelmsiraBe zu den Bespreche* gen Mussolini—Ribbetürop Berlin, 1. März (TP) In der Wilhelmstraße beschäftigte man sich Montag mit den Besprechungen Mussolinis und des Reichsaußenministeis und stellte das Ergebnis dieser Bespre­chungen der Situation im Lager der Geg­ner gegenüber. Während bei den Alliierten eine Krise die andere ablöse und über die Kriegsziele keinerlei Einigkeit herzustellen sei, besäßen die Achsenmächte eine klare Basis ihrer Kriegsführung und ein festes gemeinsames Kriegsziel. Die Herstellung gesicherter Grenzen im großeuropäischen Raum, von denen in dem Abschlußkom­munique die Rede ist, sei ein Ziel, das real und erreichbar sei und um das von den Dreierpaktmächten bis zum Ende ge­kämpft werde. Demgegenüber stünden die imperialistischen Pläne des Bolschewismus und die heftigen Differenzen, die sich um diese Pläne zwischen den Alliierten ent­wickelt haben. Auf eine Frage, ob der Hinweis auf den großeuropäisehen Raum in dem Kommu­nique auf das Desinteressement an den außereuropäischen Fragen der Achsen­mächte schließen lasse, wurde in der Wil-' helmstraße weiter erklärt, daß dies nicht der Fall sei. Man könne es aber so aus­­drücken, daß die Achsenmächte nicht die Absicht hatten, ähnlich, wie andere außer­europäische Staaten, in alle Anglegenheiten fremder Kontinente einzugreifen und sich einzumischen. Was hingegen Japan beträfe, so sei auf die Zusammenarbeit mit dem japanischen Bundesgenossen, der seinen eigenen großostasiatischen Raum organi­siere und zum Teil schon organisiert habe, in dem Kommuniqué besonders hingewiesen worden. Berlin, 1. März Von zuständiger deutscher Seite wird informativ mitgeteilt: Die erste ausländische Stellungnahme zum deutsch-italienischen Kommuniqué über die vom Reichsaußenminister v. Rib­bentrop in Italien geführten Besprechun­gen hat — wie heute auf Anfrage in der Wilhelmstraße erklärt wurde — der Lon­doner Sender gegeben, der aus dem Kom­muniqué eine Krise der deutsch-italieni­schen Beziehungen herauslesen möchte. Das Überraschungsmoment scheint — wie man hier betont — so groß gewesen zu sein, daß dem Sender nichts anderes ein­gefallen ist, als der Rückgriff auf alte Be­hauptungen, die immer wieder wie Seifen­blasen zerplatzt sind. Auch das heute aus­gegebene deutsch-italienische Kommuniqué straft, so wird in der Wilhelmstraße be­tont, derlei Behauptungen Lüge. (MTI) Die rieulsch-italienlsciie Verlaut­barung — eine Magna Charta des groSeurepäiscfeen Raumes Berlin, 1, März Der diplomatische Korrespondent des DNB schreibt: Das gemeinsame deutsch-italienische Kommuniqué über die mehrtägigen Be­sprechungen, die Reichsaußenminister v. Ribbentrop im Auftrag des Führers in Ita­lien geführt hat, verdient als Ausfluß und Ausdruck des kompromißlosen Kampf- und Siegeswillens der Achsenmächte und ihrer Verbündeten besondere Beachtung. Gewiß sind deutsch-italienische Fühlungnahmen im Laufe dieses Krieges bereits zur Regel geworden, doch kommt den Verhandlungen der letzten Woche eine nicht zu unter­schätzende Bedeutung zu. Das wyrd auch in politischen Kreisen der

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