Pester Lloyd - esti kiadás, 1943. március (90. évfolyam, 48-72. szám)
1943-03-01 / 48. szám
90. Jahrgang Beginn der Verdunkelung um 20 Uhr y V. A Preis *2 Fillér^ 1 v Budapest, Montag. 1. März 1943 Nr. 48 PESTER LLOYD ABENDBLATT jf * f er Der OKW-Pwcht vom Sonntag Kramatorskfta und Losowaja im Gegenangriff zuriiekerobert Besonders hohe sowjetische Verluste Berlin, 28. Februar 'Aus dein F'iihrerhauptq’uartier wir'd dem ZRVß gemeldet: J Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind versuchte gestern vergeblich die Nord front des Kuban-Brückenkopfs cinzudriieken. Der deutsche Gegenangriff im RÍiuni von Isjum ist im guten F'orlschreiteni Krainatorskaja und Losowaja wurden jerstürmt, wobei der Feind, der verzweifeln Widersland leistete, besonders hohe Verluste an Manschen und Material hatte. )d| ste der zur ' ergeblichen Umfassung nng^etzten und nunmehr selbst cingeschlof senen feindlichen Armeen suchen hinty/r der deutschen Front nach einem ’ usv/og und werden nach und nach vern tet. „ 0 Vom 20, his/^26. I - . ,uar wurden nach den bistiep.-^ orliegeaden noch unvollständigen yiSdungen mehrere lausend Gefan‘/eio^eingebrachl, A6i Panzer und Panzerj/fiähwopen, 606 Geschütze, ÍS9 Granalwcr'frr und zahlreiche andere leichte und schwere Waffen, sowie 739 Kraftfahrzeuge z ernichtet oder erbeutet. Auf dem Schlack! fclde wurden über 1A .000 Tote gezählt. Im Raum südwestlich Kursk wurde der Feind bei der Fortsetzung seiner heftigen Angriffe blutig abgewiesen. Audi im Kampfabschnitt von Orel erzielten die Sowjets bei immer wiederholten starken Panzer- und Infanterieangriffen keinen Erfolg. Südlich des llmcnsecs schlugen die deutschen Truppen erneute von Panzern und SchlacliIfliefern unterstützte Angriffe der Bolschewisten in blutigen Kämpfen zurück. Der Feind hatte auch hier schwere Menschen- und Materialverluste. Die Luftwaffe untersliizte an vielen Stellen der Front die Truppen des Heeres durch Angriffe auf Stellungen, Marschkolonnen und Truppenquartiere des Feindes. Bei der Fischer-Halbinsel vernichteten Kampfflugzeuge ein feindliches Unterseeboot, ein großes Frachtschiff wurde in der Kola-Bucht durch Bombentreffer beschädigt. Fin Angriff deutscher und italienischer Truppen an der nordtunesischen Front brachte wertvollen Geländegewinn und fügte dem Gegner insbesondere durch die gute Wirkung der FuftwafTe hohe Verluste an Menschen, Waffen und Fahrzeugen zu. In Luftkämpfen und durch Flakabwehr wurden im Mittelmeerraum 12 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Bei Tagesanflügen der britischen Luftwaffe gegen die Küste der besetzten Westgebiete und bei nächtlichen Störungsflügen mit vereinzelten Bombenwürfen auf einige westdeutsche Orte verlor der Feind sechs Flugzeuge. Ein Verband deutscher Schnellboote griff in der Nacht zum 27. Februar einen stark gesicherten feindlichen Gelcitzug in unmittelbarer Nähe der englischen Küste an und versenkte aus ihm zwei Dampfer and einen Tanker mit zusammen 6500 BRT, sowie zwei Bewacher. Im Verlaufe des Gefechts wurde ferner das bewaffnete britische Vcrsorgurgssrhiff ,.7-' 361“ torpediert. Da das Schiff nicht sofort sank, wurde es von der Besatzung eines Schnellbootes geentert, wobei elf Gefangene gemacht wurden. ,,T 381“ wurde danach durch Torpedofangschuß versenkt. Der deutsche Schnellbootverband lief ohne Beschädigungen oder Ausfälle in seinen Stützpunkt ein. In den Morgenstunden des 28. Februar griffen britische Schnellboote vor der niederländischen Küste ein deutsches Geleit an. Hiebei wurden drei feindliche Schnellboote versenkt und die anderen Boote durch Artilleriefcuer der Sicherungsstreitkräfte verjagt. Das Geleit lief vollzählig und ohne Schäden in seinen Bestimmungshafen ein. Unterseeboote versenkten im Atlantik und im Mitteln!cet drei Schiffe von zusammen 19.000 BRT und einen Zerstörer. Kin weiteres Schiff wurde torpediert. (MTI) einigen Tagen starke Kräfte, darunter auch zahlreiche Panzer heran, so daß mit der Wiederaufnahme ihrer Massenangriffen, die hier auf die Küste des Asowschen Mores zielen, schon in den allernächsten Zeit zu rechnen ist. Im Westkaukasus und im unteren Kuban wurden nach Abwehr feindlicher Angriffe mehrere feindliche Kräftegruppen vernichtet. Unter hohen blutigen Verlusten scheiterten sowjetische Massenangriffc im Raum westlich Charkow. Nur an einigen Stellen gelang cs den Bolschewisten in die deutschen Linien einzudringen. Sie wurden jedoch durch wuchtige Flan.kenstöße von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten. Ihre Vernichtung ist im Gange. Den Versuch, bei diesen Kämpfen ihre Schlacbtflieger einzusetzen, bezahlten die Bolschewisten mit dem Verlust von 12 Stormowiks, die von deutschen Jägern zur Strecke gebracht wurden. Recht erfolgreich waren die deutschen Panzerjägerstaffeln, die durch Volltreffer sieben sowjetische Kampfwagen und drei Panzerspähwagen vernichteten, vier weitere so schwer beschädigten, daß sie bewegungsunfähig blieben und von ihren Besatzungen verlassen wurden. Die Kämpfe, die seit mehreren Wochen im Raum von Orel geführt wurden, brachten den deutschen Truppen gestern trotz heftigen Widerstandes der Bolschewisten eine beträchtliche. Verbesserung der eigenen Linien, die auch gegen die wütenden Gegenangriffe der Bolschewisten behauptet werden konnten. Die deutschen Grenadiere wiesen hier im Laufe des Tages über 20 bolschewistische Angriffe, zum Teil mit eträchtlichei Panzeruntersfützulig ab, ohne auch nur einen Meter des neugewonnenen Raumes preiszugeben. Im Gegenstoß wurden die Bolschewisten teilweise weif über ihre Ausgangsstellungen zurückgeworfen. Mehrere hundert Gefangene und eine ansehnliche Beute, vornehmlich an automatischen Waffen wurden eingebracht. In den Nachmittagsstunden zogen die Bolschewisten stärkere l’aiizerkräfle zusammen, außerdem führten sie Reserven zur Auffüllung ihrer schwer mitgenommenen Infantcrieverbände heran. Diese Bereitstellung wurde durch einen massierten Feusrüberfalt der deutschen Artillerie, so zerschlagen. daß der geplante erneute Angriff nicht mehr zur Entwicklung kam. Südwestlich Suchinitschi hielten auch gestern die‘schweren Abwehrkämpfe in wechselnder Stärke an. Die Schlacht konzentrierte sich auf zwei Punkte, wo den Bolschewiken ein vorübergehender Einbruch gelang, der aber im Gegenstoß wieder bereinigt werden konnte. Die Sowjets ließen elf Panzer zerschossen oder ausgebrannt auf dem Schlachtfelde und standen angesichts ihrer schweren blutigen und materiellen Einbußen am späten Nachmittag von weiteren Vorstößen ab. Im Umensee-Gebiet setzten die Bolschewisten auch gestern auf breiter Front ihre Angriffe fort, die sie in der Hauptsache mit massierten Angriffskräften durehfiiiirten. Erst nachdem die Ausfälle ihrer Schützendivisionen ein für die Kämpfe dieses Raumes ungewöhnliches Maß angenommen hatten, setzten sie ihre Panzerverbände und Schlaohtflieger ein. Dessenungeachtet wurden sie jedesmal mit blutigen Köpfen heimgeschickl. Die deutschen Jäger schossen ohne eigene Verluste 21 Stromoviks ab, während dem konzentrischen Feuer der schweren deutschen I’lak und den im Vorfeld gut\erteilten Pak-Steliuligeu 18 sow je tische Kampfwagen zum Opfer fieleB (MTI) in den letzten Kämpfen verlnren die Sowjets eine ganze Armee von Elitetruppen mit ihrem gesamten Material Berlin, 28. Februar Das Internationale Informalionsbüro gibt folgenden Bericht zur Lage an der Ostfront: Das Bild der großen Schlacht an der Ostfront wird eindeutig von dem Ausmaß des Erfolges bestimmt, den die kühnen Angriffsoperationen deutscher Panzerknilte und motorisierter Verbände im Südabschnitt schon jetzt erzielen konnten. Der t,esamtumfnnq der bolschewistischen Niederlage steht in den letzten Einzelheiten noch nicht fest, zumal die Angriffsscliiacht l'orldäuerl und ständig weiter Raum gewinnt. Soviel aber ist schon jetzt erkennbar, daß die Sowjets eine ganze Armee von ktitetruppen wit ihrem gesamten Material verloren haben. Bis zum 23. Februar hatten allein die Panzertruppen über 3300 Gefangene eingebracht und mehr als 13.000 tote Bolschewisten beerdigt. 308 Panzerwagen, 243 Geschütze und Flakgeschütze, 392 Pokkanonen, 223 Granatwerfer,, über 000 schwere Maschinengewehre, 839 Kraftfahrzeuge, sowie fünf Flugzeuge und sechs Salvengeschiiize wurden als Beule eingebracht. Zu den Kämpfen des gestrigen Tages liegen folgende Meldungen vor: Die deutsche Angriffsgruppe gewann weiter auf breiter Front gut Boden, nachdem sic teilweise erbitterten bolschewistischen Widerstand gebrochen und zahlreiche mit Panzer geführte Gegenangriffe verlustreich abgewiesen hatte. Den Bolschewisten wurden dabei zahlreiche. Ortschaften, darunter mehrere, große, die stützpunktartig ausgebaut waren und zäh verteidigt wurden, entrissen. Es bleibt der sowjetischen und britischen Propaganda. überlassen, die Einnahme und den Besitz von Orlen zu behaupten, die sich seit Beginn der Kämpfe fest in der Hand der deutschen Truppen befinden oder von ihnen zuriiekerobert wurden, obwohl — wie jetzt einwandfrei feststeht — die Vernichtung der Panzerarmee Popoff durch diese Falschmeldungen verschuldet wurde. Im übrigen wurden gestern im Dreieck zwischen Don, Doncz und Dnjepr mehrere zusammenhanglose Gegenangriffe der Sowjets abgewiesen, die dabei allein im Raum von Barwenkowo in den letzten beiden Tagen 45 Panzer verloren. Der Stab einer deutschen Division unternahm mit geringen Kräften, nach Abwehr sowjetischer Angriffe. einen kühnen Gegenstoß und erbeutete dabei allein 12 Geschütze, 80 Kraftfahrzeuge, 200 bespannte Fahrzeuge und zahlreiche sonstige Waffen. An der Mius-Front verlief der Tag in völliger Ruhe. Gegen Matwej"w-Kurgan führen die Bolschewisten allerdings seit Greis strategische Bedeutung der Kämpfe frei IsjuifB Berlin, 1. März (INB) Bei den Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront im Raum zwischen Donez und Dnjepr im Gebiet von Isjum wirkt sich, nach den ^Darlegungen der militärischen Sachverständigen in Berlin, früher als cs der Gegner und früher als es auch die optimistischen Beurteiler des Auslandes erwartet haben, die deutsche Gegenaktion aus. Die am Sonntag gemeldete Erstürmung der Städte Kramatorskaja und Losowaja kennzeichnet die große, über den Rahmen örtlicher Kampfhandlungen weit hinausreichende Bedeutung des deutschen Gegenstoßes in dem Raum südöstlich von Charkow im Mittelrevier des Donez. Bei diesem aktiven 'deutschen Vorgehen, das das Gesetz des Handelns in diesem Kampfraum wieder völlig in die Pfand der deutschen Führung gegeben hat, wirkt sich vor allem die gewichtige Rolle 'der Panzerwaffe aus, die von der deutschen Strategie flankenartig gegen den vorgetriebenen Keil der Sowjets angeselzt und zu diesem für den Gegner vernichtenden Verlauf der Kämpfe der letzten Woche geführt hat. Offenkundig führt die deutsche Führung bei diesen Kämpfen in weit stärkerem Maße als bisher ihre wertvollen Offensivwaffen ein, so vor allem motorisierte Stoß- und Kampftruppen, die durch ihre erhöhte Beweglichkeit und ihre geeignete Feuerkraft dem bereits hart bedrängten Gegner besonders schwere Verluste zuzufügen vermochten. In stärkerem Maße als bisher wurden auch Arüllerieformationen aller Art in diesen Kämpfen eingesetzt, die. so weit sie niotorsiert sind, auch an der Verfolgung des Gegners aktiv teilnehmen konnten. Berlin, 28. Februar Im Raum von Isjum drangen die deutschen Truppen — wie D.Vß erf ährt — am 27. Februar über Kramatorskaja und Losowaja hinaus weiter nach Kordosten vor. Sic zerschlugen dabei starke Verbände der Bolschewisten. Bisher wurden in diesen erfolgreichen Angriffskämpfen vom 20. bis 26. Februar 2178 Gefangene gemacht und 138 Panzer, 26 Panzerspähwagen. 606 Geschütze, 189 Granatwerfer, 83 Panzerbüchsen, 557 Maschinengewehre und 739 Kraftfahrzeuge erbeutet oder zerstört, die blutigen Verluste des Feindes betragen nach bisherigen Feststellungen 14.200 Tote. (MTI) Prawda über die Last des Krieges Stockholm, 1. März (DN'B) Ein vom sowjetischen Nachrichtendienst verbreiteter Artikel der Prawda erklärt wiederum, daß die rote Armee infolge des Fehlens einer zweiten Front in Europa die „ganze Last des Krieges allein zu. tragen habe". Vor uns — so bemerkt das Blatt zum Schluß — liegen noch schwere angespannte und blutige Kämpfe. Moskau und die Angelsachsen Besorgte britische Stimme Genf, 28. Februar (DN'B) Aus London wird gemeldet: Unter der Überschrift: „Es bereitet uns Sorgen“, schreibt die englische Wochenschrift Sphere, das Verhältnis zwischen der Sowjetunion und den beiden westlichen Verbündeten lasse noch immer siel zu wünschen übrig. Es fehle an der nötigen Zusammenarbeit, sowohl was die Kriegsführung, als auch die Planung für die Nachkriegszeit angehe. Was wüßten überhaupt, die Engländer und Amerikaner von den Sowjets und ihren späteren Absichten? Nur voller Sorge könne man die in England und Amerika weitverbreitete Ansicht hören, die USA und Großbritannien würden die Naclikriegsweli, sollten sie siegen, beherrschen und gestalten. Eine solche Feststellung aber sei Wahnsinn. Dazu kenne man die Sowjetunion viel zu schlecht, ganz abgesehen davon, daß sie die Engländer und Amerikaner keineswegs in Europa das machen ließe, was sie sollten. Die Sowjetunion — so betonte das Blatt — sei zumindest in der Lage, im Felle eines Sieges alte Absichten der Engländer und Amerikaner in Europa zu durchkreuzen, denn sie sei dann die. europäische Großmacht. Diese Tatsache vergegenwärtige man sich in England noch viel zu wenig. (MTI)