Pester Lloyd - esti kiadás, 1943. november (90. évfolyam, 247-271. szám)

1943-11-02 / 247. szám

V| v ' N Preis Iß Fillér 90. Jahrgang__________________Budapest, Dienstag« 2. November 1943______________ Nr. 247 Verdunkelung van 20 Ultr bis 4 Uhr früh ABENDBLATT ffiBgj^SgaaE^.»KSi5re*Baaajl»egE^^ Dnjeprhogen und vor allem nördlich Kriwoi Rog mehr und mehr auf die Deutschen übergegangen ist. Man spricht in Berlin von einer sich anbahnenden dritten Phase der dortigen Kämpfe. Die erste Phase wurde gemäß dieser Darstellung gekennzeichnet durch die starken sowjetischen Angriffe aus dem Raum von Krementschug in südlicher Richtung. Aus diesen Angriffen entwickel­ten sich die beispiellos erbitterten Kämpfe nördlich Kriwoi Rog, in denen die Sowjets den Durchbruch erstrebten. Das Abstoppen dieser sowjetischen Angriffe durch die deut­schen Truppen wird als die zweite Phase gekennzeichnet, in der den Sowjets in sta­tionären Kämpfen schwere Verluste beige­bracht wurden. Im anschließenden Südabschnitt — das heißt im Raum westlich Melitopol zwischen Asowschem Meer und Dnjepr — beschrän­ken sich die Deutschen dagegen bisher noch mehr auf die Abwehr. Hier wogt das Kampfgeschehen, wie berichtet wird, mit großer Heftigkeit hin und her. Zähe Kämpfe zwischen den deutsehen Truppen und den durchgebrochenen schnellen Verbänden der Sowjets sind in der Nogaischen Steppe weiterhin im Gang. An den übrigen Frontabschnitten brachte der Sonntag auch an den bisherigen Brenn­punkten — das heißt im Raum von Gomel und westlich Smolensk — keine Kampf­handlungen großen Formats. , Der OKW-Bericht von Montag Gute Fortschrine des deutschen Gegenangriffs im Dnjeprhogen llliierte Durchbruchsversuche beiderseits des Voiturno abgewiesen Berlin, 1. November Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich des unlem Dnjepr sind heftige Kämpfe mit durchgebrochenen Teilen schneller feindlicher Verbände im Gange. Durch kühne Flankenstöße beweglicher Kampfgruppen erlitten die Sowjets dort empfindliche Verluste. In der Schlacht im Dnjepr-Bogen macht unser Gegenangriff weiter gute Fortschritte. Starke Vorstöße des Feindes südwestlich Dnjepropetrowsk und südöstlich Kremen­­tschug brachen im Abwehrfeuer zusam­men. In der Mitte der Ostfront beschränkte sich die Kampftätigkeit auf örtliche An­griffe der Sowjets in den bisherigen Schwerpunktabschnitten, die, zum Teil im Gegenstoß, abgewiesen wurden. Von der Front vom llmensee bis west­lich Leningrad wird nur lebhafte beider­seitige Stoßtrupptätigkeit gemeldet. Im Monat Oktober wurden an der Ost­front 2795 Panzer und 1442 Flugzeuge des Feindes vernichtet. In Süditalien wehrten unsere Truppen starke britisch-amerikanische Durchbruchs­angriffe beiderseits des Voiturno ab. Sie beziehen jetzt zwischen der italienischen Westküste und dem Matese-Gebirge weiter nordwestlich gelegene Höhenstellungen. Während der Feind im Voltumo-Ab­­schnitt sofort nachstieß, folgte er unseren Bewegungen weiter westlich nur zögernd. Einzelne britische Flugzeuge flogen am Tage in die besetzten Westgebiete und in der vergangenen Nacht nach Nordwest­­dutschland ein und warfen verstreut Bom­ben. Vier feindliche Flugzeuge wurden ab­geschossen. Die Luftwaffe griff in der Nacht zum 1. November erneut Einzelziele im Raum von London an. Im Kampf gegen die britisch-amerikani­schen Seeverbindungen versenkten Kriegs­marine und Luftwaffe im Monat Oktober 52 Handelsschiffe mit 301.700 BRT. Acht­zehn —feindliche Handelsschiffe mit über 100.000 BRT wurden so schwer beschädigt, daß mit dem Untergang der meisten dieser Schiffe gerechnet werden kann. Ferner wur­den 27 Handelsschiffe mit rund 170.000 BRT beschädigt. Im Kampf gegen die feindlichen Flotten­streitkräfte vernichteten Kriegsmarine und Luftwaffe einen Kreuzer, 11 Zerstörer, zwei Bewacher und vier Schnellboote. Fünf Kreuzer, sieben Zerstörer und zahlreiche an­dere Kriegsschiffeinheiten wurden só schwer beschädigt, daß auch mit der Vernichtung eines Teiles dieser Schiffe gerechnet werden kann. (MTI) Der OKW-Bericht vom Sonctag Die deutschen Gegenangriffe isoriscii von Kriwoi Rog Berlin, 31. Oktober Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: l Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Süden der Ostfront standen unsere Truppen gestern wieder in schweren Kämpfen. Zwischen dem Asowschen Meer und dem Dnjepr wurden starke feindliche Angriffe abgeschlagen. Iin Dnjeprknie scheiterten westlich Sapo­­roshje und im Raum südwestlich Dnjepro­petrowsk mehrere Vorstöße der Sowjets. Unsere Gegenangriffe nördlich Kriwoi Bog schreiten, trotz erbitterten feindlichen Widerstandes gut vorwärts. In der Mitte der Ostfront hat die An­griff Stätigkeit des Feindes bei Gomel und westlich Smolensk vorübergehend nachge­lassen. örtliche Vorstöße wurden abgewie­sen. In den genannten Räumen, besonders aber westlich Kritschew, gewannen eigene Gegenangriffe einige in den Kämpfen der Vortage verlorengegangene wichtige Ge­ländeabschnitte zurück. Südwestlich Welikije Laki lebte die Kampftätigkeit gestern etwas auf. Im Verlauf der letzten drei Tage verloren die Sowjets an der Ostfront über 400 Panzer. • Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine griffen im Finnischen Meerbusen einen Verband- leichter sowjetischer Seestreit­kräfte an. Sie versenkten ein Kanonenboot, sowie zwei Schnellboote und beschädigten einige weitere Fahrzeuge schwer. In Süditalien unternahmen britisch­amerikanische ^Kräfte starke, von Panzern unterstützte Angriffe im Raum zwischen der Küste des Tyrrhenischen Meeres und dem Voiturno. Die Kämpfe sind noch in vollem Gange. Ein örtlicher Einbruch nord­westlich Capua wurde abgeriegelt. Im östlichen Mittelmeer griffen deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge ein feindliches Geleit an und beschädigten durch Bomben Volltreffer einen Kreuzer und zwei Zerstörer erheblich. Außerdem wurde ein Transportschiff von 1500 BRT versenkt. Zwei kleine »Küstenfahrzeuge der Kriegs­marine schossen in der Ägäis binnen 24 Stunden vier feindliche Bomber ab. Die Luftwaffe griff am gestrigen Tage Einzelziele im Raum von Groß-London an. Deutsche Unterseeboote versenkten im Kampf gegen die feindlichen Seeverbin düngen sechs Schiffe mit zusammen 28.500 BRT und einen Zerstörer. Drei weitere Schiffe wurden durch Torpedotreffer schwer beschädigt. Außerdem schossen un­sere Boote sechs zur Geleitzugsicherung eingesetzte feindliche Flugzeuge ab. (Mil) Dritte Phase der Schlacht Im Dnjeprhogen Berlin, 1. November (INB) Die neuesten deutschen Front­berichte schildern zusammenfasse.il die Lage im Dnjeprhogen einem der llaupt­­brennpunkte der Herbstscblachc, dahin, daß die deutschen Truppen in zum Teil erbitterten Kämpfen gegen die sich zäh ver­teidigenden Sowjets „in Abwehr und An­griff“ weitere Fortschritte gemacht haben. Die Montag mittag hier vorliegenden Front­berichte vermitteln den Eindruck, daß die Initiative auf dem großen Schlachtfeld im Die Grolschlacht im Süden auf ihrem Höhepunkt Berlin, 1. November Die große Herbstschlacht im Osten birgt — indem sie nach wie vor mit unvermin­derter Heftigkeit weitertobt — noch alle Möglichkeiten in sich — wie der militärische Korrespondent des’ DNB, Martin Hallens­ieben, in seiner heutigen Betrachtung fest­stellt. Er fährt fort: Die Großschlacht im Süden der Ostfront scheint auf ihrem Höhepunkt angelangt zu sein, — jedenfalls was die Anstrengungen der Sowjet anlangt. Insofern kann man davon sprechen, daß die zweite Phase der Schlacht, die von einem weiterhin ungewöhnlichen Offensivwillen der Bolschewisten heberrsclit war, durchschritten ist. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die Schlacht der dritten Phase zustrebt, deren Entwicklung zu einem hohen Grade von der Wetterlage abhängen wird. Noch ist nicht eindeutig zu erkennen, zu' wessen Gunsten sie sich entscheiden wird. Aber schon jetzt scheint sicher zu sein, daß die Einseitigkeit der Initiative vorüber ist, daß die Deutschen mehr und mehr aus der Elastizität ihrer Reserve herausgehen und hier und dort sogar in Räumen vorzufühlen beginnen, die bislang unbestrittene Reviere der Sowjets schienen. Als auffallend muß dabei die Tatsache be­zeichnet werden, daß die deutschen Militärs gerade im gegenwärtigen Augenblick, wo die Lage in bestimmten Teilgebieten der Schlacht eine Änderung zugunsten der Deutschen zu ergeben scheint, besonders zu­rückhaltend sind. Die VVortkargke.it der deutschen Generalität ist eine bekannte Er­scheinung. Sie ist an sich kein Symptom, das irgendwelche Schlüsse zuließe. Aber die Art und Weise, wie man schweigt, gibt doch hin und wieder Hinweise. Es scheint in die­sem Fall das Schweigen desjenigen zu sein, der den Ereignissen mit selbstsicherer Ge­lassenheit und kalter Überlegenheit gegen­­iibersteht. Die gegenwärtige Schlachtlage ist noch so dauernden Schwankungen unterworfen, daß sich über den letzlichen Ausgang der Gesamtoperationen noch nichts aussagen läßt. Die Entwicklung birgt noch alle Mög­lichkeiten m sich. Daran vermag auch die Tatsache nichts zu ändern, daß die Kämpfe besonders auf dem äußersten Süd­flügel noch stark hin- und herpendeln. Die Sowjets versuchen -hier, sich mög­lichst schnell der Krim zu versichern. Sie wollen zu diesem Zweck mit schnellen Verbänden durch die Nogajsche Steppe zum unteren Dnjepr durchzustoßen. Teilen von ihnen ist der Durchbruch gelungen, jedoch ohne eine operative Entscheidung erreicht zu haben. Es sieht so aus, als ob die deut­sche Front, die diese Teile hindurchließ, sofort wieder geschlossen werden konnte, und nun die durchgebrochenen E"ei ndver­­bände, isoliert für sich, durch deutsche Flankenstöße in einem ziemlich aussichts­losen Kampf stehen. Jedenfalls sind gerade die Verluste dieser Verbände exorbitant. Aber so wichtig dieser Raum und diese Kämpfe an sich auch sein mögen, an stra­tegischem Gewicht werden sie übertroffen von .den Vorgängen im Dnjeprhogen. Es muß als mindestens auffallend bezeichnet' werden, daß hier die Versuche der Sowjets, weiter nach Westen Raum zu gewinnen, zurzeit stagnieren, ja, daß sie stellenweise sogar gewisse Rückläufigkeiten aufweisen. In wie weit diese Erscheinung nur vor­übergehender Natur ist, muß abgewartet werden. Gegenüber dem Kampfgeschehen im Süden, treten die Kampfhandlungen im Mittel- und Nordabschnitt der Ostfront immer mehr an Bedeutung zurück, obwohl die Sowjets gerade im Mittelabschnitt nach wie vor an den alten Schwerpunkten wei­terhin rührig sind, jedoch in Angriffsbemü­hungen, die .gegenwärtig mehr örtlichen Charakter tragen. Die lebhafte beidersei­tige Stoßtrupptätigkeit im Nordabschnitt könnte den aufmerksamen Beobachter leicht zu der Annahme verleiten, daß hier für die nächste Zukunft ebenfalls mit einer aktiveren Kriegsführung zu rechnen sei. Diese Vermutung wird aber von den deut­schen Militärs zurzeit nicht geteilt. Man glaubt hier kaum, daß zwischen Ilmen-See und Leningrad in der nächsten Zukunft größere Operationen zu erwarten sein wer­den, wenngleich man sich natürlich nicht verhehlt, daß schließlich alles im Bereich des Möglichen liegt, wie dieser zweite Weltkrieg schon zur Genüge bewiesen hat. Immerhin, deutscherseits ist man auf einen harten Winterkrieg an allen Front­abschnitten eingestellt und dafür gerüstet. Oie Schlacht im Süden — beispiellos in der Geschichte • ' Berlin, 1. November Interinf berichtet zur Lage an der Ost­front: Wenn es dem bolschewistischen Massen­sturm im Südabschnitt der Ostfront trotz des rücksichtslosen Vortreibens überlegener motorisierter und gepanzerter Verbände, d& Einsatzes starker Kavallerieformätio­­nen, der Zusammenballung zahlloser Bat­terien jeder' Art und jeden Kalibers und der .laufenden Zuführung aller verfügbaren Reserven aus der Tiefe des sowjetischen Hinterlandes nicht gelungen ist, den deut­schen Siidflügel aufzureißen und abzu­schnüren, dann kommt das Verdienst hieran in erster Linie der unerschütterli­chen Standhaftigkeit, Flingabe und Zähig­keit der deutschen Soldaten aller Waffen­gattungen zu. Seit fast fünf Monaten pau­senlosen Kampfes haben sie »als lebendiger Wall dem Massensturm der Steppe unter äk ^erlichen und seelischen Strapazen » idgehalten, die oft die Grenzen des menschlichen Leistungsvermögens zu über­steigen drohten. Wenn allein im Süden der deutschen Ostfront seit dem Beginn der bolschewistischen Sommeroffensive rund 12.000 Sowjetpanzer abgeschossen wurden, dann gibt diese Ziffer besser als die gewiß hohen Abschußzahlen des ein­zelnen Kampftages ein Bild von dem gi­gantischen Ausmaß dieser Schlacht, für die es in der Kriegsgeschichte aller Zeiten kein Beispiel gibt. Nach Tausenden und aber Tausenden zählen auch die vernich­teten Geschütze, Granatwerfer, Panzer­büchsen, Maschinengewehre und Flug­zeuge, nach vielen Zehntausenden endlich die blutigen Verluste, die dem Moloch der kommunistischen Welteroberung geopfert wurden. Westlich von Kritschew gewannen die hier stehenden deutschen Truppen im Gegenangriff einige von den Bolschewisten besetzten Höben. Durch schnell vorgezogene deutsche Batterien, die die ohnehin schwer angeschlagenen sowjetischen Verbände im Vorfeld der Höhen unter ein dichtes und vernichtendes Feuer nahmen, erlitten diese weitere schwere Verluste. An der Autobahn Smolensk—Orscha wurden bei geringerer sowjetischer Aktivität einige Versuche der Bolschewisten, ihre Positionen vorzutreiben, zunichte gemacht. Im Raume von Welikije Luki kam es zu

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