Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1944. június (91. évfolyam, 122-145. szám)

1944-06-01 / 122. szám

!^_Jalllgain £ „­­. Budapest, Donnerstag, I. Juni 1944 -___________________Xr. 122 v.:“r PFRTFP 111IVTS *4uh.** FfjuiJuIl liliUIII ,i­trrr MORGENBLATT MINISTERPRÄSIDENT DOME SZTŐJAY: Meine Regierung wünscht eine Regierung der raschen Arbeit zu sein Programmrede des Ministerpräsidenten vor seinen Wählern in Balatonfüred Wie in seinen beiden Parlaments­reden vor den Vertretern des Landes, so zeigte sich Ministerpräsident Sztójay am Dienstag bei seinen Wahlreden in Balatonfüred und Tapolca auch der Bevölkerung selbst als der zur Füh­rung berufene Mann. Die Wähler­schaft eines transdanubischen Ab­stimmungskreises hat ihm ihr Mandat anvertraut; doch hinter ihr steht das ganze Land mit seinem Vertrauen. Der Ministerpräsident nahm das Angebot an; und es enthielt auch diese Annahme ein Versprechen seines besonderen Leistungseinsatzes nicht nur für eine geringe Partie des Landes allein, son­dern für das Landesganze. Er selbst sagte von sich, er sei kein Mann langer Reden, wohl habe er aber als Soldat und Diplomat seinem Vater­land mit Taten gedient. Die Richtung, die er in diesem seinen Dienst an der Gesamtheit befolgte und die er weiter verfolgen will, schreibt sich auch von seiner Freundschaft zu weiland Kolo­­man Darányi und weiland Julius Göm­bös her. Sie ist eine streng rechts ge­führte Richtung, in aufrichtiger Ver­bundenheit mit dem Großdeutschen Reich. Um diese Richtung weiter zu befolgen, bedarf es keiner wortreichen Programme, sondern rascher Hand­lungen. Die drohende bolschewistische Gefahr stählt unseren Siegeswillen. Im Angesichte dieser Gefahr und des ge­ballten Widerstandes konnte der Mini­sterpräsident auch seinen Seherblick mit der bestimmten Erwartung ver­binden, daß wir den Krieg gewinnen werden, vorzugsweise, weil wir ihn ge­winnen müssen. Eine schöpferische Politik steht vor ihrer Erfiillug, die die Lehren der Ver­gangenheit beachtet, das rechte Bei­spiel der Vorfahren befolgt, aber ab­lehnt, was für das Land nicht von Nutzen wäre. Es ist unmöglich, den Zeiger der Uhr zurückzurichten. Vor­ausgerichtet sei unser Trachten, wie ßich unsere Blicke und unsere Hoff­nung der Zukunft zuwenden. Unser aller Zukunft stützt sich auf die Festig­keit, mit der sich der von der Regie­rung Sztójay initiierte neue politische und weltanschauliche Kurs und die bereitwillige Gefolgschaft im Land aus­wirken. Eine schaffende, jawohl, eine schöpferische Politik sieht die Regie­rung vor, eine, die. das patriotische Selbstbewußtsein und die völkische Kraft der breiten ungarischen Schich­ten zur Grundlage hat. Ungarn steht an der Wende seines Schicksals. Es soll die neue Welt des Aufstiegs im Kampf gewinnen. Denn wer nicht kämpft, ver­kümmert. Dem Sieger aber lohnt die soziale und die wirtschaftliche Hebung der allgemeinen Lebensgestaltung. In den Ausführungen des Minister­präsidenten dominierte wieder die männlich aufrechte Absicht um die Hilfe am Volk in der Bereitschaft zum Kampf und seiner Beschwerden, einer Hilfe aber, die mit kommenden Jahr­hunderten rechnet. So enthielten diese Ausführungen mehr, weit mehr als ein Wahlprogramm. Sie umfaßten ein hohes Treubekenntnis zum Vaterland und seinem ganzen Volk, mit voller Sicherheit ein Bekenntnis, das den Dank des ganzen Landes und seiner Bevölkerung im voraus für sich hat. Das dem so ist, das bewiesen schon die stürmisch zustimmenden und in aller Herzlichkeit verständnisvollen Kundgebungen. MTI meldet aus Balatonfüred: Ministerpräsident Döme Sztójay, der, wie bereits gemeldet, die Abgeordnetenkandida­tur des Wahlkreises Balatonfüred und Ta­polca angenommen hat, Welt Dienstag vor­mittag seine Programmrede. Die Bevölke­rung des Wahlbezirkes empfing den Mi­nisterpräsidenten mit wahrer Liebe. Hoch­schätzung und Begeisterung. Der Besuch des Ministerpräsidenten fand im Zeichen der politischen Einheit statt, was auch darin zum Ausdruck kam, daß zahlreiche leitende Persönlichkeiten nicht nur der Partei Ungarisches Le.ben, sondern auch der Siebenbürgischen Partei, der Parte« Ungarischer Erneuerung und der Ungari­schen Nationalsozialistischen Partei erschie­nen waren. Ministerpräsident Döme Sztójay hielt seine Programmrede im festlich geschmück­ten großen Saal des reformierten Kultur­hauses in Balatonfüred. In Begleitung des Ministerpräsidenten befanden sich stellver­tretender Ministerpräsident vitéz Eugen Ratz, Ackerbäuminister Béla Jurcsek, Staatssekretär im Ministerpräsidium Lud­wig Huszovszky, Graf Michael Teleki, Ko­lónián Bocsáry, vitéz Béla Marton, Valentin Hóman, vitéz Nikolaus Bonczos, Staats­sekretär-Regierungskommissar vitéz Michael Kolosvúry-Borcsa und viele Reichstagsabge­ordnete der Partei Ungarisches Leben, der Siebenbürgischen Partei und der Partei Un­garische Erneuerung. In den Reihen der Zuhörerschaft nahm auch der Abt von Tihany, Bopifaz Gidró, mit den leitenden kirchlichen und zivilen Persönlichkeiten von Balatonfüred und Umgebung Platz. Nach dem ungarischen Credo begrüßte der Obergespan des Komitals Zala. Graf Béla Teleki, den Ministerpräsidenten im Namen der Bevölkerung. Er gab seinem Wunsche Ausdruck, der heutige Tag möge das Streben nach Einheit einen großen Schritt vorwärts bringen, der Schaffung der Einheit der Seelen dienen und dadurch die­sen Tag zu einem historischen Ereignis ge­stalten. Gemeinderichter Emmerich Somogyi er­stattete sodann die Meldung, daß der Wahl­bezirk Ministerpräsidenten Döme Sztójay mit einhelliger Begeisterung zu seinem Ab­geordneten berufen habe und flehte Auf das Wirken des Ministerpräsidenten den Segen Gottes herab. Abschließend ergriff Ministerpräsident Döme Sztójay das Wort. Vor allem dankte er für das Vertrauen, das ihm durch die Übertragung der Kandidatur entgegenge­bracht wurde. Der Einladung habe er gern Folge geleistet, da die vaterländisch ge­sinnte und pflichtbewußte Bevölkerung des Wahlbezirkes dem Land schon auch bisher gutes Beispiel gegeben habe. — Aber auch gewisse innere Fäden ver­binden mich mit diesem Bezirk, fuhr der Ministerpräsident fort, das unvergeßliche Andenken weiland Koloman Darányis. Ich weiß, welch großer Verehrung, Hochschät­zung und Anerkennung er sich in diesem Wahlkreis erfreute. Ich hegte die gleichen Gefühle ihm gegenüber. Ich war mit ihm durch enge freundschaftliche Bande ver­knüpft, uns verband Jahre hindurch das Zusammenwirken sowie die Freundschaft, die wir sowohl dem Großdeutschen Reich, als auch dem deutschen Volk entgegen­brachten. Vielleicht weiß ich am besten, welche Dienste er in außenpolitischer Hin­sicht unserem Vaterland leistete und welch unvergängliche Verdienste er sich dadurch erwarb. Aber ich weiß auch, welche Wert­schätzung Koloman Darányi seitens des Führers des Großdeutschen Reiches ent­gegengebracht worden ist. — Als ich durch das Vertrauen unseres Herrn Reichsverwesers in den schicksals­entscheidenden Zeiten von heute die Füh­rung des Landes übernahm, stellte sich meine Regierung und ich auf den Stand­punkt, daß keine schön klingenden Pro­gramme, sondern energische und rasche Taten erforderlich sind, damit wir alle jene großen Probleme, die unter den heu­tigen Umständen eine Lebensfrage dieses Landes bilden, einer Lösung entgegenfüh­ren. Wie ich auch in meiner Antrittsrede im Parlament in der vergangenen Woche betonte, wünscht meine Regierung eine Re­gierung der raschen Arbeit und der Schöp­fungen zu sein. Wie im Parlament, so will ich auch hier darauf hinweisen, daß unser Land und unsere Nation inmitten eines schweren Kampfes auf Leben und Tod steht. Unser Vaterland und die europäische Kultur werden durch die mörderische Ge­fahr des Bolschewismus bedroht und un­sere Nation kann in diesem Kampf auf Leben und Tod nur eine einzige Sehnsucht hegen, und zwar die, daß wir diesen Krieg unter allen Umständen gewinnen. Den Krieg müssen wir gewinnen und wir wer­den ihn auch gewinnen. (Großer Beifall.) Wir sind vor diesem sicheren Bewußtsein und dieser Überzeugung durchdrungen — es steht ja an den östlichen Hängen der Karpaten unsere heldenhafte Honvédarmee Schulter an Schulter und in unbeugsamem treuem Bündnis mit unserem alten Waffen­kameraden der stählernen Wehrmacht des großen deutschen Volkes. (Großer Beifall.) — Ich wiederhole: Wir müssen und wir werden auch diesen schicksalsentscheiden­­den Krieg gewinnen, da wir sonst verloren sind. Die Vorbedingung dazu ist aber, daß wir sowohl an moralischer, als auch an materieller Unterstützung unserer Honvéd das Höchste geben, daheim im Hinterland aber die Kontinuität und Steigerung der Produktion, die Ordnung und die Disziplin und in erster Linie das Zusammenhalten gewährleisten. (Langanhaltender, begeister­ter Applaus.) Zusammenschluss aller wahren Kräfte ,i— Mit dem Zusammenhalten und Zu­sammenschluß steht oder fällt eine Nation: eine unerbittliche Feststellung der Ge­schichte. Obwohl ich Mitglied der Partei Ungarisches Leben bin, kam ich zu Eipch, um den Zusammenschluß aller wahren rechtsgerichteten ungarischen Kräfte zu ver­künden. (Langanhaltende Éljenrufe und Applaus.) — Dies beweist auch die erfreuliche Tat­sache, daß sich die leitenden Persönlich­keiten der in öer Regierung vertretenen und sie unterstützenden rechtsgerichteten Parteien hier unter uns befinden, genau so, wie unsere Parteigenossen, die durch ihr Erscheinen unter Beweis stellen, daß sie auf dem Wege der Einheit und der Kraft des Zusammenschlusses mit uns mitzuwirken wünschen. (Großer Applaus.) — Diese Einheit offenbarte sieb bereits bei ein&r früheren Zwischenwahl, als sich die rechtsgerichteten Parteien um meinen Stellvertreter, vitéz Eugen Reitz, scharten, um auch dadurch dem ganzen Land bei­spielgebend zu sein. Ich sehe mit Freude unó Genugtuung, daß dem Beispiel der Be­völkerung des Wahlbezirkes Tokaj gemäß, auch dieses Volk das Gebot der schweren Zeit verstand und nicht nur um meiner Per­son willen, sondern in erster Linie auf Ge­heiß der grmeinsamen ungarischen Lebens­interessen die Einheit, das brüderliche Zu­sammenwirken verwirklichte. Möge dieser Zusammenschluß in Balatonfüred für das ganze Land ein suggestives Vorbild geben, woraus Führer und Geführte gleichermaßen lernen. (Stürmischer Applaus.) Wenn je­mand das Land heute auf der Grundlage von persönlichen, konfessionellen oder Par­­teigesichtspunkten retten will, so wird er kein Retter, sondern ein Totengräber un­serer Nation sein. (So ist’s!) Vor den Kar­paten stürmt der allesverheerenwollende russische Bolschewismus an. Unsere helden­haften ungarischen Söhne stehen ihm dort mit der Waffe in, der Hand gegenüber. Unsere Städte und Dörfer sind den Ver­heerungen der Terrorluftangriffe ausgesetzt. In diesem Blutvergießen müssen wir nicht nur unser durch unsere Helden geheiligtes Vaterland verteidigen, sondern auch unser nationales Leben neu aufbaüen. Eben des­halb können wir heute keine Teilinteressen persönlicher oder sonstiger egoistischer An­sprüche anerkennen, denn die Nation würde daran zugrunde gehen. (Großer Applaus.j Nic'at Worte, sondern Taten! — Ich war nie ein Mann der Worte. Als Soldat und als Diplomat diente ich mei­nem Vaterland gleichermaßen durch Taten. Dies werde ich auch jetzt tun. (Stürmischer Applaus.) Heute erfordert jeder Augenblick des Lebens der Nation Taten und Standhalten. Diesem schicksal­haften Gebot leisten unsere heldenhaft kämpfende Honvéd F'olge und dieses historische Gebot fordert die völlige Ein­heit der arbeitenden, aufbauenden, na­tionalverteidigenden Kräfte daheim im Hinterland. Ich stelle mich mit dem rei­nen Willen dieser großen unüberwind­lichen brüderlichen ungarischen Einheit vor euch und vor das ganze Land und ver­künde von dieser Stelle aus jederii Un­garn, der um sein Vaterland und um das Schicksal seiner Nation bangt: ich will die politische und gesellschaftliche Ein­heit verwirklichen, die sich auf die Kraft der breiten Volksschichten stützt und nach der sich die Nation, die ganze ungarische öffentliche Meinung so heiß und aufrich­tig sehnt. (Nicht éndériwollendé' Éljcn­­rufe.) — Ich verlange für den Dienst und die Verteidigung der Lebensinteressen der na­tionalen Gemeinschaft Einheit, Disziplin, Arbeit und Opfer. Diesen Zusammenschluß benötige nicht ich, sondern die kämpfende ungarische Gegenwart, unsere heldenhaf­ten Soldaten und die Zukunft der Natioh. (So ist’s.) — Mit dem Verkünden des Gedankens des nationalen Zusammenschlusses haben schon viele und oft Mißbrauch getrieben. Ich fordere und wünsehe jene Einheit, von der der große Kämpfer der ungari­schen Rassenschutzpolitik Julius Gömbös träumte, die der reinen Sehnsucht, der Seele des ungarischen Volkes entspringt und den großen Zielen der Nation, dem ewigen ungarischen Leben dient! (Stürmi­scher Applaus.) — Dieser Zusammenschluß kann nur ein kämpfendes, landaufbauendes Organ des zeitgemäßen ungarischen Nationalis- Preis 20 Fill év

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