Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1944. szeptember (91. évfolyam, 198-222. szám)
1944-09-01 / 198. szám
I . ) ' 91« Jahrgang__________________Budapest, Freitag» 1. September 1944 ______ mCUD TIIVfl » ¥0n 21 Uhr ||P III fpp ||l II jp|| 1| ||| | einschränkungsn bis 5 Uhr früh H JU EkJ JL | | Ulf BiUF JL U jpdl MORGENBLATT \Jfp£ Berlin zu den Ereignissen im Balkanranm Noch keine konkreten Folgen des bulgarischen diplomatischen Schrittes Eigenbericht des Pester Idoyd Berlin, 31. August Zu <ier Entwicklung im eüdosteuropäiechen Raum wird z. Z. an der Wilhelm- Straß« nur zurückhaltend Stellung genommen. Sie ist politisch in mehrfacher Hinsicht in vollem Fluß, so daß schon aus diesem Grunde wenig gesagt wird, was über die deutsche Beurteilung näheren Aufschluß gibt. Die Regierungsumbildung in Ungarn wird als eine innerungaris'che Angelegenheit angesehen, von der die Haltung dieses Landes nach Berliner Meinung nicht verändert wird. Es besteht deshalb auf deutscher Seiter augenscheinlich kein Anlaß, eich darüber zu äußern, da die Interpretierung des ungarischen Widerstandswillens Budapest selbst überlassen bleiben soll. Ungeklärt erscheint dagegen im deutschen Urteil immer noch die innere Lage in Rumänien, die ohnehin von den militärischen Vorgängen, in diesem Land überschattet wird. Welche Kräfte sich um die. Deutschen gegen die neue rumänische Regierung, die den Abfall von Deutschland vollzogen hat, gruppieren, läßt sich ebensowenig übersehen, wie das Stärkeverhältnis zwischen den sich befehdenden rumä-nischen Gruppen unklar erscheint. Sicher ist nur, daß Rumänien in doppelter Hinsicht Kampfschauplatz geworden ist, einmal durch die allgemeinen Kriegshandlungen und dann durch die bürgerkriegartigen Auseinandersetzungen, die sich seit dem Umsturz in Bukarest entwickelt haben. Durch den deutschen Einmarsch in das slowakische Gebiet sind offenbar keine politischen Probleme aufgeworfen worden, wenn sich anscheinend auch in der Slowakei durch die Aktivität der Partisanen, die die deutschen Verbindungslinien zu den Fronten zu bedrohen versuchten, eine gewisse Unruhe verbreitet hat. Die Entwicklung in Bulgarien hat bisher zu keinem Abschluß geführt. Die Initiative der bulgarischen Diplomatie, über die die deutsche Regierung von Sofia auf dem laufenden gehalten wird, hat bisher, von der einseitig gegebenen Neutralitätserklärung abgesehen, zu keinen konkreten Ergebnissen geführt. Die Situation wird vorläufig 'durch die Erklärung der TASSAgentur beleuchtet, daß der neue Kurs der bulgarischen Außenpolitik in Moskau als ungenügend bezeichnet wird. E. L. Horia Sima: Der Krieg ist noch eich! entschieden Kein rumänischer Offizier kann es rechtfertigen, den Befehlen ” der Verräterregserung zu folgen“ Von der rumänischen Grenze, 31. August (DNB) Der Führer der eisernen Garde, Horia Sima, hat an die rumänische Wehrmacht einen Aufruf gerichtet, in dem er den Verrat König Michaels und seiner Anhänger mit schärfsten Worten brandmarkt. Horia Sima stellt fest, daß d^r Krieg noch nicht entschieden sei, denn Deutschland entjalte jetzt seine ganze Kraft, um den Sieg zu erringen. Der Siegeswille des deutschen Volkes sei Unerschütterlich. Alle die großen Worte, mit denen die Verräter die Tat zu rechtfertigen versuchten, seien daher nichts als eine Fassade, hinter der die jüdische^ Freimaurerei ihren Haß gegen das rumänische Volk verberge. Kein rumänischer Offizier und kein Soldat könne es rechtfertigen — so heißt es in dem Aufruf—.wenn er den Befehlen der Verräterregierung nachkomme, denn der begangene Verrat bedeute den Tod des rumänischen Volkes. Die Aufgabe des rumänischen Heeres sei, das Land vor dem Bolschewismus zu schützen und für den geschichtlichen Fortbestand Rumäniens zu kämpfen. Alle Opfer des rumänischen Volkes würden umsonst sein, wenn Rumänien sich jetzt nicht kraftvoll aufrichte und das innere Gleichgewicht des Landes wiederherstelle. Jeder rumänische Offizier und Soldat müsse daher alles tun, um die Verräterregierung zu vernichten. Für das rumänische Heer, so schließt der Aufruf Horia Simas, gebe es nur einen Befehl: „Rumänien gegen den Bolschewismus zu verteidigen.“ (MTI) Berlin, 31. August Von zuständiger deutscher Stelle wird informativ mitgeteilt: Auf Anfrage wird in der Wilhelmstraße erklärt, daß Horia Sima, der Führer der „Eisernen Garde“, der über den Rundfunk zum rumänischen Heer gesprochen hat, im engsten Kontakt mit der nationalen rumänischen Regierung steht. (MTI) in Kreisen der Wilhelmstraße verlautet — weiterhin undurchsichtig. Über das Schicksal der deutschen Gesandtschaft in Bukarest ist nichts bekannt. Die letzte zuverlässige Information, die von einer deutschen Persönlichkeit stammt, die sich nach Ungarn durchschlagen konnte, lautete, daß die Gesandtschaft von Truppen des Königs Michael umzingelt worden sei und offenbar auch besetzt gehalten werde. Von dem deutschen Gesandten selbst sind keinerlei Nachrichten mehr eingegangen. (MTI) Noch keinerlei Nachricht über das Schicksal des deutschen Gesandten in Bukarest Berlin, 31. August Von zuständiger deutscher Stelle wird informativ mitgeteilt: Die Lage in Rumänien ist — wie heute Rumänische Unterhändler in Moskau? Stockholm, 31. August (TP) Der Sender Moskau hat heute mitgeteilt, daß die TASS berichtet, eine rumänische Reffierungsabordnung sei zu Verhandlungen über den Abschluß eines Waffenstillstandes in Moskau eingetroffen. Zu der Abordnung gehört u. a. der kommunistische Justizminister des neuen Kabinetts. Die Ankunft der rumänischen Abordnung in Moskau erweist von neuem, daß bisher noch kein Waffcnstillstandsabkommen mit Rumänien abgeschlossen worden ist. Der König hat durch seinen Verrat vielmehr die bedingungslose Unterwerfung Rumäniens herbeigeführt und das rumänische Volk auf Gnade und Ungnade in die Hand des Feindes gegeben. Weitere Angriffe Moskaus gegen ßuigarien Stockholm, 31. August (Interinf) Der diplomatische Korrespondent der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS greift die bulgarische Regierung an, der vorgeworfen wird, mit ihrer Neutralitätserklärung ein Doppelspiel zu treiben. Die Behauptung des Ministerpräsidenten Bagrianow und des Außenministers Draganow, daß sie den Frieden anstreben und eine neue selbständige und neutrale Politik durchzuführen beabsichtigen, sei „heuchlerisch“. Das sowjetische Organ spricht von einer absichtlichen Irreführung der öffentlichen Meinung des Landes und einem Betrugsmanöver, durch das viele Vertreter der Opposition des bulgarischen Parlaments hinters Licht geführt worden seien. (MTI) Die Banké« in der Slowakei von Tito-Sgenten verursach! Der siowakischs Staatspräsident rief DeutschenJ um Waffenliüfe an Berlin, 31. August (DNB) An zuständiger deutscher Stelle wird informativ mitgeteilt: Zu den Vorgängen in der Slowakei wird in politischen Kreisen der Reichshauptotadt auf die inzwischen eingegangenen Informationen und die Rundfunkrede des slowakischen StaatscKefs Tiso verwiesen. Daraus geht hervor, daß gewisse polilische Elemente in einzelnen Teilen des Landes versucht haben, Unruhe unter der slowakischen Wehrmacht zu stiften, wobei es ihnen gelungen zu sein scheint, einige Garnisonen zum Abfall zu bringen. Verschiedenerorts ist es zu Aufständen gekommen, die ganz das Gepräge des bolschewistischen Terrors tragen, angefangen mit der Ermordung von Priestern, Mißhandlung und Vergewaltigung von Frauen usw. Der slowakische Staatspräsident hat die Waffenhilfe Deutschlands angerufen, wie sie im Schutzverhältnis zwischen dem Pieicli und der Slowakei vorgesehen sind. Diesem Ansuchen wurde sofort staltgcgefcon. In Berlin glaubt man, Voraussagen za können, daß sehr bald durch die Niederwerfung der Aufstände und die Bestrafung der Verantwortlichen berichtet werden wird In der Wilhelmstraßc wurde heute auf Anfrage erklärt, daß die Aufs!andsbe\\egung in verschiedenen Teilen der Mittel- und Ostslowakei wohl auf die Aktion von Tito- Partisanen und -Agenten zurückzuführen ist. Ein Aufruf, den Tito an die Soldaten und Bauern gerichtet hat, zeige ziemlich deutlich von wem die Aktion ausgehe. (MTI) Hartnäckiger Widerstand deutscher Verbände an den Kargiaienpässen Berlin, 31. August (INB) Der militärische Mitarbeiter von Europapress Oberstleutnant a. D. Alfred v. Olberg schreibt: Im rumänischen Kampfraum ist von Kampfruhe nicht die Rede, ganz im Gegenteil. In vollem Bewegungskrieg haben die Sowjets sich durch Bessarabien und die Moldau zum Nordrand der Dobrudscha und in die Walachei vorgearbeitet. In zähen Absetzbewegungen sind die deutschen Truppen in die Karpaten ausgewichen. Im Durchbruch durch das Loch von Galatz ist mit Buzau die wichtige Ölleitung von Ploesti in den Besitz der Sowjets übergegangen. Erst wastlich dieser S'.adt kam der sowjetische Ansturm vor den deutschen Nachhuten zum Stehen. \ In den Ostkarpaten drängen sowjetische Marschkolonnen in allen Tälern zur ungarischen Grenze. Nicht nur im Bistrizatal, sondern auch in zahlreichen anderen Paßstraßen weiter nördlich sind die Angreifer auf hartnäckigen Widerstand deutsche.r Kräfte gestoßen. Ungarische Verbände haben sich überall, wo sich die Sowjetrussen ihrer Grenze näherten, auf sie gestürzt und die sowjetischen Vorausabteilungen weit zurückgeworfen. Ein klares Bild über die Gesamtlage in den Karpaten ist vorläufig ebenso wenig zu gewinnen, wie über die Verhältnisse in den rumänischen Städten, in denen es zu militärischer Auseinandersetzung zwischen deutschen und rumänischen Verbänden gekommen ist. Keine Angriffe der Sowjets gegen die Karpatenpässe am Donnerstag Berlin, 31. August An der gesamten Ostfront haben, abgesehen von neuen sowjetischen Durchbruchsversuchen, die in Richtung auf Warschau von der deutschen Abwehr vereitelt wurden, nur auf dem beweglichen Südflügel größere Kämpfe stattgefunden. Die Sowjets haben ihren Druck in Richtung auf Ploesti weiter verstärkt. Dagegen sind neue Angriffe über die Karpaten hinweg auf ungarisches Gebiet nicht erfolgt. Die deutsche Führung ist bestrebt, in natürlichen Verteidigungspositionen eine Slabilisierung der Lage an der Südfront herbeizuführen. Die hiezu eingelaiteten Bewegungen und Maßnahmen sind noch in vollem Fluß. Das OKW belichtet: Heftige Angriffe tier Bolschewisten an den Sätiestgrenzen Siebenbürgens am Mittwoch zerschlagen Großangriff der Blffferten an der Idriakiste Die Invasionsiruppcn nördlich Paris zum Stehen gebracht Berlin, 31. August Aus dem Führerhryrptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gebt bekannt: Nördlich Paris wurde der Feind, der unseren Absetzbewegungen scharf nachdrängt, zum Stehen gebracht. Gegen feindliche Angriffskolcnnen, die aus dem Raum Beauvais nach Norden stoßen, sind Gegenangriffe angesetzt. Im Raum Laon—Reims stehen unsere Truppen in schwerem Kampf mit feindlichen Panzerkräften, die nach Nordosten und Norden weiteren Geländegewinn erzielen konnten. Im Rhönetal verstärkte sich der feindliche Druck besonders gegen Valence. Alle feindlichen Angriffe wurden dort in harten Kämpfen zerschlagen. Das Vergeltungsfeuer auf London wurde bei Tag und Nacht fortgesetzt. In Italien trat der Feind an der adriatischen Küste erneut auf breiter Front zum Großangriff an. Unter starkem Einsatz von Schlachtfliegern, Artillerie und Panzern, und mit Unterstützung 'durch Seestreitkräfte konnte er bei Urbino und bei Pesaro örtliche Einbrüche erzielen. Durch unsere Gegenangriffe wurden die eingedrungenen feindlichen Angriffsgruppen zerschlagen. Südwestlich Pesaro halten in zwei Einbruchsstellen erbitterte Kämpfe an. In Rumänien verstärkte sich der feindliche Druck in Richtung auf Ploesti. An den südostgrenzen Siebenbürgens wurden erneute heftige Angriffe der Bolschewisten zerschlagen. An der übrigen Ostfront kam es gestern nur nordöstlich Warschau zu größeren Kampfhandlungen, wo der von den Sowjets erstrebte Durchbruch auf die Stadt nach Abschuß von 24 Panzern abermals vereitelt wurde. Amerikanische Bomber führten unter Preis 20 Fillér