ACTA HISTORICA - A MTA TÖRTÉNETTUDOMÁNYI FOLYÓIRATA TOM. 20 (1974)

20. kötet / 1-2. sz. - ÉTUDES - I. KÁLLAY: Reform des Städteverwaltung in den österreichischen Erbländern und in Ungarn zur Zeit Maria Theresias

Reform der Städteverwaltung in den österreichischen Erbländern und in Ungarn zur Zeit Maria Theresias Von I. KÁLLAY Von den Stadtfunktionen weist die Verwaltung relativ die größte Ständig­keit auf, was einerseits die städtische Selbstverwaltung, andererseits die Funk­tion des Staatsverwaltung auf dem Stadtgebiet bedeutet. Dieser Aufsatz unter­sucht die Änderungen dieser Funktion in den österreichischen und ungarischen Städten der Habsburger-Monarchie. Er sucht die Antwort auf die Frage, wie die Reformen der aufgeklärten Absolutismus in den zwei Teilen der Monar­chie zur Geltung kamen. I Die Verwaltungsreform der Freistädte in den österreichischen Erbländern wurde von keiner einheitlichen Gesetzgebung, sondern von Einzelverfügungen charakterisiert. Die Reformen wurden von den zentralisierenden Bestrebungen des aufgeklärten Absolutismus, von finanziellen und außenpolitischen Erwägun­gen inspiriert. Der Verwaltungsreform vom Jahre 1749, vom Grafen Haug­witz, folgten die großen Änderungen der 1760-er Jahre, nicht deswegen, weil dieselben sich nicht bewährten. Vielmehr gaben die Bedürfnisse des sieben­jährigen Krieges den Impuls dazu. Der Reform gingen auf dem Gebiet der Stadtverwaltung mehrere Vor­schläge voraus. Aus dem Jahre 1743 stammt der Vorschlag des Wahlkommis­sars Franz Anton von Spann, zur Verbesserung der Stadtverwaltung. Spann hielt es für wichtig, die Rolle der korporativen Organe, der Räte zu vergrößern. Er war dafür, die ganze Bürgerschaft von Zeit zu Zeit zusammenzurufen. Er wollte die Gerichtsbarkeit und das Polizeiwesen auch reformieren.1 1746 wurde die Lage der österreichischen Freistädte von einer Hof­kommission — an ihrer Spitze Hofkammerrat Anton von Gaisruck — unter­sucht.2 Als Ergebnisse dieser Untersuchung kamen die Instruktionen für die 1 O. BRUNNEB: Die Rechtsquellen der Städte Krems und Stein (Graz— Köln 1953) 269—270. 2 R. TILL: Geschichte der Wiener Stadtverwaltung (Wien 1955) 287. Acta Historica Academiae Scientiarum Hungaricae 20, 1974

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